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Engels, A. (2008). Verfassung und Arbeitskampfrecht. Verfassungsrechtliche Grenzen arbeitsgerichtlicher Arbeitskampfjudikatur. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52617-8
Engels, Andreas. Verfassung und Arbeitskampfrecht: Verfassungsrechtliche Grenzen arbeitsgerichtlicher Arbeitskampfjudikatur. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52617-8
Engels, A (2008): Verfassung und Arbeitskampfrecht: Verfassungsrechtliche Grenzen arbeitsgerichtlicher Arbeitskampfjudikatur, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52617-8

Format

Verfassung und Arbeitskampfrecht

Verfassungsrechtliche Grenzen arbeitsgerichtlicher Arbeitskampfjudikatur

Engels, Andreas

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1084

(2008)

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Abstract

Der Arbeitskampf ist seit jeher eine Domäne richterrechtlicher Spielregeln. Selbstbewusst nutzt die Arbeitsgerichtsbarkeit stets die Freiräume, die ein abstinenter Gesetzgeber und ein zurückhaltendes Bundesverfassungsgericht ihr belassen haben. Das Arbeitskampfrecht bedarf vor diesem Hintergrund nach langer Entwicklung in Rechtsprechung und Literatur zwingend einer Rückführung auf seine verfassungsrechtlichen Ursprünge.

Andreas Engels unterzieht die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts daher einer kritischen verfassungsdogmatischen Analyse. Dabei wird die konkrete inhaltliche Reichweite der verfassungsrechtlichen Arbeitskampffreiheit bestimmt und im System grundrechtsdogmatischer Elementarkategorien verortet. Überdies werden die verfassungsrechtlichen Grundlagen und Grenzen des Arbeitskampfrichterrechts im Spannungsfeld zwischen Gewaltenteilung und Wesentlichkeitstheorie aufgezeigt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 19
A. Der Arbeitskampf im heutigen Wirtschaftsleben 19
B. Gang der Untersuchung 22
1. Kapitel: „Arbeitskampf“ – Historische Entwicklungslinien und begriffliche Konturierungen 24
A. Problemaufriss 24
B. Die Geschichte des Arbeitskampfes und seiner rechtlichen Regulierung 29
I. Allgemeines 29
II. Der Arbeitskampf im Mittelalter 32
III. Die industrielle Revolution 39
IV. Das Kaiserreich 47
V. Die Weimarer Demokratie 56
VI. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 62
VII. Die Bonner Demokratie 64
1. Die Nachkriegszeit 64
2. Das Grundgesetz vom 23. Mai 1949 66
VIII. Der Arbeitskampf in der ehemaligen DDR 72
C. „Arbeitskampf“ – Begriffliche Annäherungen 73
I. Definition der Rechtsprechung 73
II. Definitionsansätze der Literatur 74
1. Der Ansatz von Hueck/Nipperdey 74
2. Der Ansatz von Brox / Rüthers 76
3. Kritik und eigene Position 76
III. Mittel des Arbeitskampfes 78
1. Kampfmittel der Arbeitnehmer 79
a) Streik 79
b) Boykott 80
c) Betriebsbesetzung/Betriebsblockade 82
d) Sonstige Kampfmittel der Arbeitnehmer 84
2. Kampfmittel der Arbeitgeber 85
a) Aussperrung 86
b) Suspendierende Betriebs(teil)stilllegung 86
c) „Streikprämien“ 87
d) Sonstige Arbeitskampfmittel der Arbeitgeberseite 88
3. Kollektive Ausübung von Individualrechten 88
a) Leistungsverweigerungsrecht 89
b) Massenkündigungen 90
IV. Arten des Arbeitskampfes 93
1. Ziel 93
2. Teilnehmerzahl 94
3. Kampfinitiative 95
4. Adressat 95
5. Führung 96
6. Zeitliche Dauer 96
2. Kapitel: Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts in Arbeitskampfsachen 97
A. Arbeitskampfrechtliche Grundsatzentscheidungen im Überblick 98
I. Beschluss vom 28. Januar 1955 99
II. Beschluss vom 21. April 1971 102
III. Urteil vom 10. Juni 1980 104
B. Zur Rechtmäßigkeit von Arbeitskämpfen nach der Rechtsprechung 107
I. Die Rechtmäßigkeit des Streiks der Arbeitnehmer 108
1. Allgemeine Voraussetzungen 108
a) Tariflich regelbares Ziel 108
b) Führung des Arbeitskampfes 109
aa) Koalitionsgetragener Arbeitskampf 109
bb) Außenseiter 112
c) Arbeitskampfgegner 114
aa) Gegen sozialen Gegenspieler gerichtet 114
bb) Außenseiter als Streikgegner 114
cc) Sympathiearbeitskämpfe 117
dd) Politische Streiks 119
d) Tarifliche Friedenspflicht 120
e) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 122
f) Ultima-ratio-Prinzip 127
aa) Scheitern der Tarifvertragsverhandlungen 128
bb) Schlichtungsverfahren 130
cc) Urabstimmung 130
dd) Warnstreiks 131
(1) Der Warnstreik in der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts 131
(2) Warnstreik und ultima-ratio-Prinzip 133
g) Gemeinwohlbindung 135
2. Durchführung des Streiks 136
a) Streikbeschluss und Bekanntgabe 136
b) Existenzvernichtung des Arbeitskampfgegners 138
c) Erhaltungsarbeiten und Notdienst 139
II. Die Rechtmäßigkeit der Aussperrung 140
1. Vorangegangene Arbeitskampfmaßnahmen der Arbeitnehmerseite 140
2. Wirkungen der Aussperrung 141
3. Führung des Arbeitskampfes auf Arbeitnehmerseite 142
4. Aussperrungsgegner 142
a) Aussperrungsbefugnis des Außenseiterarbeitgebers 143
b) Aussperrung gegenüber Außenseitern 143
c) Selektive Aussperrung 144
5. Aussperrungsbeschluss und Bekanntgabe 144
3. Kapitel: Der verfassungsrechtliche Schutz des Arbeitskampfes 146
A. Versuche einer Verortung der kollektiven Koalitionsbetätigungsfreiheit jenseits von Art. 9 Abs. 3 GG 153
I. Recht auf Selbstbestimmung 153
II. Art. 9 Abs. 3 S. 2 GG 154
III. Art. 5 Abs. 1 GG 155
IV. Art. 8 Abs. 1 GG 155
V. Art. 2 Abs. 1 GG 156
VI. Zusammenschau allgemeiner Verfassungsprinzipien 157
1. Sozialstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG, Art. 28 Abs. 1 S. 1 GG) 157
2. Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht (Art. 109 Abs. 2 GG) 159
3. Demokratieprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG) 159
VII. Landesverfassungen 160
B. Die verfassungsrechtliche Gewährleistung der Koalitionsbetätigungsfreiheit durch Art. 9 Abs. 3 GG 161
I. Der Wortlaut des Art. 9 Abs. 3 GG 162
1. Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG 162
2. Art. 9 Abs. 3 S. 3 GG 163
a) Erst-Recht-Schluss 163
b) Berücksichtigung des gesetzgeberischen Willens 164
c) Entstehungsgeschichtliche Gesichtspunkte des Satz 3 165
d) Bedenken aus systematischer Sicht 167
II. Verfassungs- und entstehungsgeschichtliche Gesichtspunkte 170
1. Weimarer Reichsverfassung 171
2. Entstehungsgeschichte des Art. 9 Abs. 3 GG 174
III. Verfassungssystematische Überlegungen zu Art. 9 Abs. 3 GG 177
1. Bedeutung des Art. 9 Abs. 1 GG 177
2. Grundrechtsträgerschaft und Art. 19 Abs. 3 GG 180
a) Rückschlüsse aus dem Wortlaut des Art. 9 Abs. 3 GG zur Frage der Grundrechtsträgerschaft 182
b) Beratungen im Parlamentarischen Rat 183
c) Aussagekraft verfassungssystematischer Aspekte für die Frage der Grundrechtsträgerschaft 184
d) Rückschlüsse aus der Frage nach der Grundrechtsträgerschaft für die Verortung der Koalitionsbetätigungsfreiheit in Art. 9 Abs. 3 GG 185
3. Zur Bedeutung des Art. 9 Abs. 3 S. 2 GG 186
4. Rückschlüsse aus der Schrankendogmatik des Art. 9 Abs. 3 GG für eine verfassungsrechtliche Verortung der Koalitionsbetätigungsfreiheit 190
IV. Der Vereinigungszweck in Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG 195
V. Zusammenfassende Betrachtung 198
C. Von der Betätigungsfreiheit zur Arbeitskampffreiheit 199
I. Reichweite der externen Betätigungsfreiheit: Zum Streit um die spezifische Bereichsdogmatik der Koalitionsfreiheit 201
1. Erforderliche Koalitionsbetätigung 201
2. Spezifische Koalitionsbetätigung 202
II. Argumentationslinien enger Grundrechtstatbestandstheorien 203
1. Einengung der Gewährleistungsreichweite zum Zwecke der Erkennbarkeit 204
2. Das Kollisionsmodell des Bundesverfassungsgerichts in der Kritik 206
3. Bedenken gegen die Abwägungsmethode 207
4. Gefahr der „Konstitutionalisierung“ 208
5. Unterscheidung von Sach- und Gewährleistungsbereich innerhalb grundrechtlicher Tatbestände 209
III. Der Arbeitskampf aus dem Blickwinkel allgemeiner enger Tatbestandstheorien 215
1. Sozialschädlichkeit als tatbestandsimmanente Grenze 215
2. Gewaltverbot 216
a) Gewaltverbot als tatbestandsimmanente Grenze 216
b) Begriff der Gewalt 218
c) Arbeitskampf und Gewaltverbot 218
3. Kollidierendes Verfassungsrecht als Element des grundrechtlichen Tatbestandes 219
4. Das neminem-laedere-Gebot 222
a) Das neminem-laedere-Gebot als Teil des grundrechtlichen Tatbestandes 223
b) Berücksichtigung des neminem-laedere-Gedankens auf Schrankenebene 224
IV. Arbeitskampfspezifische Grundrechtstatbestandstheorien 226
1. Arbeitskampf als Hilfsinstrument der Tarifautonomie 226
2. Arbeitskampfrechtlicher Verhältnismäßigkeitsvorbehalt 229
3. Der Vorbehalt des ultima-ratio-Prinzips 234
4. Arbeitskampf und Paritätsvorbehalt 235
a) Inhalt des Paritätsvorbehalts 236
b) Funktionsfähigkeit des Tarifvertragssystems 237
c) Richtigkeitsgewähr tariflicher Regelungen 238
d) Kontradiktorisches Wettbewerbsmodell der Verfassung 239
e) Praktische Grundrechtskonkordanz 241
5. Gemeinwohlbindung der sozialen Gegenspieler 244
V. Weite Grundrechtstatbestandstheorie 247
VI. Konkretisierung der Reichweite des verfassungsrechtlich geschützten Arbeitskampfes 252
D. Grundrechtsdogmatische Einordnung des Arbeitskampfes 257
I. Die abwehrrechtliche Dimension der Grundrechte 258
1. Schutz natürlicher Freiheiten 259
2. Zum Schutz normgeprägter Freiheiten 259
3. Bundesverfassungsgerichtliche Rechtsprechung zur Koalitionsfreiheit 260
4. Der Arbeitskampf als natürliche Freiheit 261
II. Die objektiv-rechtliche Dimension der Grundrechte 263
1. Einrichtungsgarantie 266
a) Kritik am Konzept der Einrichtungsgarantie 268
b) Ausgangspunkt: grundrechtskomplementäre Funktion 269
c) Der Arbeitskampf als Einrichtungsgarantie 270
aa) Anhaltspunkte im Wortlaut des Art. 9 Abs. 3 GG 274
bb) Vorgängernormen des Art. 9 Abs. 3 GG 275
cc) Notwendigkeit eines einfachgesetzlichen Normkomplexes 276
2. Schutzpflicht 277
3. Organisations- und Verfahrensrechte 280
4. Kapitel: Arbeitskampfrechtsprechung im Spannungsfeld zwischen Grundrechtsausgestaltung und -eingriff 281
A. Zur Figur der Grundrechtsausgestaltung in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 281
I. Ausgestaltung der Koalitionsfreiheit – Vermischung grundrechtsdogmatischer Figuren 282
II. Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit – Unterscheidung grundrechtsdogmatischer Figuren 283
B. Grundrechtsdogmatische Einordnung der Grundrechtsausgestaltung 285
I. Grundsätzliche Alternativität von Ausgestaltung und Grundrechtseingriff 286
II. Der Arbeitskampf als Anwendungsbereich bder Grundrechtsausgestaltung 288
III. Verfassungsrechtliche Grenzen der Ausgestaltung 294
1. Begrenzung der Grundrechtsausgestaltung anhand des Kriteriums der Verhältnismäßigkeit 298
2. Untermaßverbot als verfassungsrechtliche Grenze der Grundrechtsausgestaltung 300
C. Arbeitskampfrechtsprechung als Grundrechtseingriff 302
I. Qualifizierung der bundesarbeitsgerichtlichen Rechtsprechung 303
II. Rechtfertigungsmöglichkeiten 305
1. Schranken 305
2. Schranken-Schranken 309
5. Kapitel: Das Bundesarbeitsgericht als Ersatzgesetzgeber 311
A. Zur Zulässigkeit von Richterrecht im Bereich des Arbeitskampfrechts 312
I. Richterrecht als Rechtsquelle 315
II. Grenzen des Richterrechts 318
III. Insbesondere: Der Vorbehalt des Gesetzes 325
B. Notwendigkeit einer gesetzlichen Entscheidungsgrundlage 326
I. Wesentlichkeitstheorie 327
1. Ausgestaltende Arbeitskampfrechtsprechung 330
a) Grundrechtsausgestaltung als „grundrechtswesentliche“ Staatsaufgabe 332
b) Wesentlichkeitstheorie im Verhältnis von Legislative und Judikative 335
c) Sachstrukturelle Grenzen der Wesentlichkeitstheorie 337
2. Eingreifende Arbeitskampfrechtsprechung 338
3. Rechtfertigung gesetzgeberischer Untätigkeit 339
4. Reichweite der Wesentlichkeitstheorie 344
II. Verfassungsrechtliche Schutzpflichten 347
III. Sozialstaatskonkretisierung 348
IV. Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht 350
V. Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG 350
6. Kapitel: Internationale und gemeinschaftsrechtliche Einflüsse 352
A. Europäische Grundrechtecharta 353
I. Der Arbeitskampf in der Europäischen Grundrechtecharta 355
1. Gründungsfreiheit und Betätigungsfreiheit 357
2. Das ausdrückliche Recht auf Kollektivmaßnahmen 358
II. Inhaltliche Reichweite der Arbeitskampffreiheit 361
1. Schrankenvorbehalt 362
2. Ausgestaltungsvorbehalt 363
3. Begrenzung auf Schutzbereichsebene 364
B. Europäische Sozialcharta 366
C. ILO-Übereinkommen Nr. 87 371
D. Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte 372
Literaturverzeichnis 374
Sachwortverzeichnis 461