Persönliche Betroffenheit und Mitwirkung
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Persönliche Betroffenheit und Mitwirkung
Eine Untersuchung zur Stellung des Deliktsopfers im Strafrechtssystem
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 196
(2008)
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Abstract
Die Beteiligung des Deliktsopfers im Strafverfahren ist ein kriminalpolitisches Dauerthema. Den Gesetzgeber hat dies zum Handeln veranlasst und so eröffnen sich dem Verletzten bei vordergründiger Betrachtung inzwischen eine Vielzahl von Mitwirkungsmöglichkeiten, die zuletzt im Jahre 2004 im Zuge des Opferrechtsreformgesetzes weiter ausgebaut wurden. Gleichwohl gelten die Belange des Opfers im Strafprozess als unterrepräsentiert, denn in der Praxis findet eine offensivere Einbindung des Verletzten, die über seine Rolle als Zeuge hinausgeht, kaum statt. Wer diesen Zustand kritisiert, darf allenthalben mit Beifall rechnen. Indessen wird die prinzipielle Frage, weshalb das Deliktsopfer überhaupt eine herausgehobene Stellung innehaben sollte, kaum gestellt, geschweige denn beantwortet. Tino Kleinert wendet sich diesem Defizit zu und sucht ein umfassendes theoretisches Konzept zu erarbeiten, im Rahmen dessen die Rolle des Opfers als Adressat selbstständiger Mitwirkungsrechte ausführlich hinterfragt und beleuchtet wird. Vor diesem Hintergrund werden die einschlägigen Verletzteninstitute teilweise völlig neu charakterisiert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 21 | ||
I. Problemaufriss | 21 | ||
II. Gang der Untersuchung | 22 | ||
III. Themenbegrenzung | 23 | ||
A. Empirische Bestandsaufnahme | 25 | ||
I. Wirkliches und virtuelles Opfer | 25 | ||
1. Die Wiederentdeckung des Opfers | 25 | ||
2. Kriminalitätsfurcht und Opferbedürfnisse | 27 | ||
II. Das wirkliche Opfer | 29 | ||
1. Das Erleben der Straftat als Zäsur | 30 | ||
2. Opfereigene Strategien der Tatverarbeitung | 31 | ||
a) Primäres Viktimisierungsstadium | 31 | ||
aa) Individuelle Verarbeitungsebene | 31 | ||
bb) Gesellschaftliche Verarbeitungsebene | 32 | ||
b) Erleben und Auswirkungen des Strafprozesses | 33 | ||
aa) Das Strafverfahren als Ursache für sekundäre Viktimisierungen | 33 | ||
bb) Strafverfahren und Rachewunsch | 36 | ||
3. Die „wahren“ Interessen der Opfer | 37 | ||
a) Die Untersuchung Kilchlings | 37 | ||
b) Änderung des Erwartungshorizonts mit steigender Tatschwere | 38 | ||
c) Mitwirkung im Strafprozess | 39 | ||
aa) Einschätzung der Natur des bestehenden Strafrechtssystems | 39 | ||
bb) Wunsch nach aktiver Gestaltung des Verfahrens | 40 | ||
cc) Teilhabevorstellungen bei Opfern mit reinen Sachschäden | 41 | ||
dd) Mitwirkungswünsche von Opfern mit Nicht-Sachschäden | 42 | ||
d) Haltung gegenüber Verfahrenseinstellungen | 43 | ||
e) Opferentschädigung, Verfahrensdauer und tertiäre Viktimisierung | 44 | ||
III. Viktimisierungsschicksale als Aufgabe | 46 | ||
B. Opferinteressen, subjektive Verfahrensgerechtigkeit und Partizipation | 49 | ||
I. Subjektive Gerechtigkeitsvorstellungen als Basis | 49 | ||
1. Eigenständige Bedeutung des Verfahrens | 50 | ||
2. Gleiche Beiträge im sozialen Austausch | 51 | ||
II. Verfahrensmodelle | 53 | ||
1. Eigene Teilhabe und Leistung als Bezugspunkte von Verfahrensgerechtigkeit | 53 | ||
a) Das Self-Interest-Model | 53 | ||
b) Schwächen des Modells | 54 | ||
2. Das Group-Value-Model von Lind und Tyler | 56 | ||
a) Legitimität durch wechselseitige Anerkennung zwischen Gruppe und Individuum | 56 | ||
b) Group-Value-Theory als Beschreibung realer Bedingungen? | 57 | ||
3. „Legitimation durch Verfahren“ nach Luhmann | 59 | ||
4. Suche nach einem gemeinsamen Nenner | 62 | ||
5. (Nicht-)Nullsummenspiele | 64 | ||
a) Nullsummenspiele | 64 | ||
b) Nicht-Nullsummenspiele | 66 | ||
c) Zur Eignung des Spiel-Modells bei der Analyse des Strafverfahrens | 68 | ||
C. Das strafrechtliche Programm | 71 | ||
I. Rechtsgüterschutz als Auftrag | 71 | ||
1. Die naturalistisch-positivistische Rechtsschule | 73 | ||
2. Etatismus, utilitaristische Ethik und Entindividualisierung des Rechts | 78 | ||
a) Der Etatismus Bindings | 78 | ||
b) Die Aufgabe des Rechts im Utilitarismus | 79 | ||
3. Zur Rolle des Verletzten in einem rein objektiven Rechtsverständnis | 81 | ||
4. Personale Rechtsgutslehre | 84 | ||
5. Funktionale Strafrechtslehre | 86 | ||
6. Würdigung des Schulenstreits | 91 | ||
II. Strafrecht als limitiert-akzessorisches Schutzrecht | 94 | ||
1. Individualität und Rechtsordnung | 97 | ||
a) Subjektive Rechte und materielle Rechtszuweisungsordnung | 97 | ||
b) Subjektive Rechte als Basis einer freiheitlichen Rechtsordnung | 99 | ||
aa) Subjektive Rechte als Legitimität stiftende Notwendigkeit | 100 | ||
bb) Verbürgung subjektiver Rechte als Verkörperung rechtspolitischer Forderungen | 101 | ||
2. Phänomenologie und Wirkweise subjektiver Rechte | 101 | ||
a) Die Verwirklichung subjektiver Freiheitsrechte durch die Privatrechtsordnung | 102 | ||
aa) Normative Verhaltensbefehle kraft Setzung | 102 | ||
bb) Durchsetzung subjektiver Rechtspositionen als Wahrnehmung von individueller Verantwortung | 108 | ||
(1) Zur Möglichkeit privativer Konfliktbewältigung | 108 | ||
(2) Trennung zwischen rechtszuweisender materieller Verhaltensnorm und formeller Zuständigkeit hinsichtlich ihrer Aufrechterhaltung und Durchsetzung | 108 | ||
3. Subjektive Rechte und limitiert-akzessorische Natur des Strafrechts | 114 | ||
a) Die Straftat als rein quantitative Steigerung zivilen Unrechts | 114 | ||
b) Die Straftat als Unrechtsverwirklichung sui generis | 115 | ||
c) Grundsatz der limitierten Akzessorietät als Zeichen des Schutzes subjektiver Rechte | 116 | ||
4. Die Straftat als Läsion gleicher Freiheitssphären | 117 | ||
a) Strafrecht als freiheitssichernde Institution | 117 | ||
b) Zur Begrenzungsfunktion subjektiver Rechte | 118 | ||
aa) Verbot moralischer Bevormundung | 118 | ||
bb) Abwesenheit originär strafrechtlicher „Güter“ und „Interessen“ | 120 | ||
5. Die Auslösung strafrechtlicher Zwangsbefugnisse | 121 | ||
a) Rechtsverletzung als Enttäuschung wechselseitiger Anerkennungsverhältnisse | 122 | ||
aa) Eigenverantwortung und Privatinitiative | 122 | ||
bb) Straftat als Aufhebung des Basisvertrauens in die Aufrechterhaltung wechselseitiger Anerkennungsverhältnisse | 124 | ||
cc) Versuchsstrafbarkeit und Gefährdungsdelikte | 125 | ||
dd) Spezialfall Bagatelldelikte | 126 | ||
b) Folgerungen | 128 | ||
D. Historische Grundlagen des Täterstrafrechts | 131 | ||
I. Germanisches Rechtsdenken | 131 | ||
1. Frühphase | 132 | ||
a) Die Hausgemeinschaft als Verletzte | 132 | ||
b) Von der Hausgemeinschaft zur Sippe | 134 | ||
c) Kollektiver Ehrenschutz, Volksreligion und Rachebedürfnis | 135 | ||
d) Von der Fehde zum Sühnevertrag | 136 | ||
aa) Rechtsgang vor der Volksversammlung | 137 | ||
bb) Klageerhebung und Verhandlungsriten | 138 | ||
cc) Erfolgsaussichten des Verletzten | 139 | ||
dd) Ziel des Verfahrens: Wiedergutmachung | 140 | ||
ee) Handhaftverfahren | 141 | ||
2. Spätphase | 144 | ||
a) Von der kollektiven Ehre der Sippe zur kollektiven Sicherheit des Stammes | 144 | ||
aa) Königtum und Heerbann – Vom Sippen- zum Königsheil | 144 | ||
bb) Bußensystem | 146 | ||
b) Angriffe auf Gemeinschaftswerte als Keim eines öffentlichen Strafrechts | 147 | ||
3. Schlussfolgerungen | 149 | ||
II. Rechtsentwicklung im Mittelalter | 150 | ||
1. Rügeverfahren | 152 | ||
2. Die ritterliche Fehde | 153 | ||
3. Die Gottes- und Landfriedensbewegung | 155 | ||
a) Bemühungen um die Eindämmung von Fehdehandlungen | 155 | ||
b) Verbreitung der öffentlich-rechtlichen Idee | 157 | ||
c) Peinliches Strafensystem | 158 | ||
d) Mittelalterliches Prozessrecht | 160 | ||
aa) Öffentlich-rechtliche Modifikationen des germanischen Rechtsgangs | 160 | ||
bb) Tätigkeit der Vemegerichte | 161 | ||
e) Vom Festnahmerecht zum Inquisitionsprozess | 162 | ||
III. Rezeption und Wandel der Staatlichkeit – die gemeinrechtliche Zeit | 165 | ||
1. Inquisitionsprozess als primäres Mittel der Strafrechtspflege | 165 | ||
2. Zur Rolle des Verletzten in CCB und CCC | 167 | ||
3. Kulturgeschichtlich-staatstheoretischer Hintergrund | 168 | ||
IV. Neuzeitliche Entwicklung | 169 | ||
1. Blütezeit des Absolutismus | 169 | ||
2. Schutz vor willkürlicher Verhaftung und Bestrafung als Keim des Täterstrafrechts | 171 | ||
a) Willkür als Bezugspunkt des Ur-Grundrechts | 171 | ||
b) Sogwirkung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung | 172 | ||
c) Rechtsphilosophische Begründung | 176 | ||
3. Case law und Parteienprozess | 177 | ||
V. Konsequenzen für die deutsche Rechtsentwicklung | 180 | ||
E. Zur Position des Opfers in den Straftheorien | 186 | ||
I. Absolute Straftheorien | 188 | ||
1. Retributive Hatred und Victim’s Turn in der Literatur des angloamerikanischen Rechtskreises | 190 | ||
a) Racheakt als demokratisch gefordertes Mittel der Konfliktbewältigung | 190 | ||
b) Rachegelüste als Unterstellung und Minderheitenschutz als demokratischer Grundsatz | 193 | ||
2. Gemäßigtere Ansätze einer Einbeziehung des Opfers in vergeltungstheoretische Konzepte | 195 | ||
a) Vergeltung ohne Rache | 195 | ||
b) Berücksichtigung der Opfer als allgemeine Kategorie | 196 | ||
3. Recht des Opfers auf ein Unwerturteil als Ausdruck des „normativen Individualismus“ nach Hörnle | 197 | ||
4. Gegner und Kritiker einer opferfreundlichen Vergeltungstheorie | 200 | ||
II. Relative Straftheorien | 203 | ||
1. Die Spezialprävention | 204 | ||
a) Schutz von Opferbelangen als Zielvorstellung von Resozialisierungsmaßnahmen? | 206 | ||
b) Trennung von Strafgrund und Strafzweck | 207 | ||
c) Resozialisierung als verfassungsmäßige Verpflichtung | 208 | ||
d) Konkretisierung des Strafzwecks durch den Strafgrund | 210 | ||
2. Die Generalprävention | 214 | ||
a) Positive Generalprävention als Grundlage eines Opferrechts auf Bestrafung? | 215 | ||
b) Wechselseitige Abhängigkeit von General- und Spezialprävention | 216 | ||
c) Rechtsgrund als Begrenzung generalpräventiver Ziele | 216 | ||
III. Konsequenzen | 218 | ||
1. Der Normbruch als Strafgrund | 218 | ||
2. Verbot zweckfreien Strafens | 219 | ||
a) Rechtsverletzung als Rahmen general- und spezialpräventiver Ziele | 219 | ||
b) Kein Strafanspruch des Opfers | 220 | ||
c) Strafrechtliche Äquilibristik | 221 | ||
aa) Straftat und Bestrafung als Ausschaltung von Freiheit | 221 | ||
bb) Bestrafung als Schaffung eines Gleichgewichts sui generis | 221 | ||
3. Resozialisierung der Opfer als originäre Aufgabe des Sozialrechts | 222 | ||
a) Freiheitsoptimierende Dimension des Sozialrechts | 222 | ||
b) Wiedergutmachung statt Strafe? | 223 | ||
c) Strafrechtssystem und reintegrative Aufgabenwahrnehmung | 226 | ||
F. Zum Zweck des Strafverfahrens | 227 | ||
I. Idee des inquisitorischen Strafprozesses | 228 | ||
1. Die Unschuldsvermutung | 228 | ||
2. Ausgestaltung des Amtsprozesses | 229 | ||
II. Zum Bestehen eines Verfassungsrechts auf Teilhabe am Strafverfahren | 232 | ||
1. Anspruch auf rechtliches Gehör | 232 | ||
a) Gewährleistungsinhalte des Grundrechts | 232 | ||
b) Personeller Schutzbereich des Art. 103 GG | 234 | ||
2. Recht auf den gesetzlichen Richter | 236 | ||
3. Allgemeiner Justizgewährungsanspruch | 236 | ||
III. Allgemeine Zwecke des Strafverfahrens und Opferperspektive | 237 | ||
1. Strafprozess als Instrument der Konfliktbeilegung | 238 | ||
2. Der Strafprozess als Instrument zur Herbeiführung sozialen Friedens | 242 | ||
3. Rechtsfrieden durch Rechtskraft | 244 | ||
4. Wahrheit als Prozessziel | 247 | ||
a) Wahrheitssuche als Aufgabe | 247 | ||
b) Wahrheitssuche vs. soziologische Interviewforschung | 249 | ||
c) Wahrheitssuche vs. strafprozessuales Erkenntnisinteresse | 251 | ||
5. Schaffung von Gerechtigkeit als Zweck des Strafverfahrens | 255 | ||
6. Strafverfahren als Mittel zur Verbrechensbekämpfung | 257 | ||
7. Klärung des Tatverdachts als Verfahrensziel | 258 | ||
8. Die Bestimmung des Verfahrenszwecks vom Prozessgegenstand her | 261 | ||
a) Das Strafverfahren als Instrument zur Bewährung des materiellen Rechts | 261 | ||
b) Suche nach dem Rechtsgrund als Mittel der Bewährung der materiellen Rechtssätze | 267 | ||
IV. Konsequenzen für den Verletzten | 268 | ||
G. Verletzteninstitute | 270 | ||
I. Der Strafantrag | 270 | ||
1. Kein einheitliches Begründungskonzept | 272 | ||
2. Strafantrag als Ausdruck des Versöhnungsgedankens nach Maiwald | 272 | ||
3. Zur herkömmlichen Trias der Begründungsansätze | 275 | ||
a) Bagatellcharakter | 275 | ||
b) Schutz der besonderen Beziehungen zwischen Täter und Opfer | 276 | ||
c) Wahrung besonderer Opferinteressen | 278 | ||
4. Rechtsnatur und Wirkungsweise des Strafantrags | 279 | ||
5. Rechtsdogmatische Begründung des Instituts | 281 | ||
a) Individualität und Subjektivität als Basis | 281 | ||
b) Strafantrag als Schutzwall ausgewählter subjektiver Rechtspositionen | 282 | ||
6. Ausweitung des Antragsprivilegs? | 283 | ||
7. Fazit: Einheitliche Begründung ohne flächendeckende Dimension | 284 | ||
II. Das Privatklageverfahren | 285 | ||
1. Charakter und Typizität der Privatklage | 287 | ||
a) Gefahrenpotential privater Verfolgungsinitiative | 287 | ||
b) Privatklage als staatliches Strafverfahren | 288 | ||
2. Zum Zweck der Privatklagebefugnis | 289 | ||
a) Privater Strafverfolgungseifer vs. öffentliches Interesse | 289 | ||
b) Privatklagebefugnis als Kontrollinstrument | 292 | ||
c) Privatklagebefugnis als Instrument zur Bewältigung von Bagatellen | 293 | ||
d) Privatklagebefugnis als Ausdruck eines bürgerlich-rechtlichen Genugtuungsanspruchs | 295 | ||
e) Privatklagebefugnis als Schutzinstrument subjektiver Rechtspositionen? | 297 | ||
3. Zur Daseinsberechtigung der Privatklage und verwandter Institute | 298 | ||
a) Privatklage aufgrund zivilrechtlicher Unzulänglichkeiten? | 298 | ||
b) Privatklage als Instrument zur Optimierung des gesellschaftlichen Lebens? | 300 | ||
III. Das Klageerzwingungsverfahren | 301 | ||
1. Zum Sinn des Klageerzwingungsverfahrens | 302 | ||
a) Nochmals: Zur Existenz eines Genugtuungsanspruchs als Fundament der Klageerzwingung | 303 | ||
b) Das Klageerzwingungsverfahren als Institut zur Wahrung des Legalitätsgrundsatzes | 304 | ||
2. Alternativen zur gegenwärtigen Konzeption | 305 | ||
a) Psychologische Ausstrahlungswirkung der Befugnis zur Klageerzwingung | 305 | ||
b) Ausweitung des Klageerzwingungsverfahrens zur Stärkung seiner Präventivkraft | 306 | ||
aa) Zur Sinnhaftigkeit einer Popularklagebefugnis | 307 | ||
bb) Der Verletzte als Sachwalter des allgemeinen Interesses | 309 | ||
cc) Überwindung der starren Trennung von Opportunitäts- und Legalitätsfragen | 309 | ||
dd) Zur richterlichen Kontrolldichte bei staatsanwaltschaftlichen Ermessensentscheidungen | 311 | ||
3. Die Klageerzwingung als Forderung der EMRK | 313 | ||
a) Ermittlungsmaßnahmen als Bestandteil der unbedingten staatlichen Aufgabenwahrnehmung | 313 | ||
b) Zur Reichweite der Konventionsforderungen | 315 | ||
IV. Die Nebenklage | 317 | ||
1. Genugtuungsidee als Basis von Auslegung und Reichweite der Nebenklagebefugnis | 317 | ||
2. Genugtuung als wünschenswerter Nebeneffekt | 319 | ||
3. Nebenklagebefugnis als Instrument zur Kontrolle der Staatsanwaltschaft | 320 | ||
4. Nebenklage als Instrument zur Bündelung mehrdimensionaler Interessenverwirklichung | 322 | ||
5. Die Nebenklagebefugnis im Lichte der Prozessrechtsmaximen | 323 | ||
6. Viktimisierungsvermeidung als Leitprinzip | 324 | ||
a) Nebenklage zur Sicherung von Subjektivität und Individualität | 325 | ||
b) Nebenklage als antizipiert-sozialrechtliches Institut | 326 | ||
c) Zur Befürchtung numerischer Verschiebungen im Strafprozess | 327 | ||
d) Zur Rechtsmittelbefugnis des Nebenklägers | 329 | ||
7. Zum legitimen Anwendungsbereich der Nebenklage | 329 | ||
a) Zulässige Anschlusstatbestände | 329 | ||
b) Angehörigennebenklage | 332 | ||
c) Zur Gefahr einer Gemengelage aus straf- und zivilrechtlichen Motiven | 332 | ||
V. Das Adhäsionsverfahren | 333 | ||
1. Legislatorische Belebungsversuche | 334 | ||
2. Zur Sinnhaftigkeit des Instituts | 336 | ||
a) Kategorische Vorbehalte | 336 | ||
b) Adhäsionsprozess als resozialierungshemmende Einrichtung? | 337 | ||
c) Befürchtung einer Übervorteilung des Verletzten | 337 | ||
d) Befürchtung einer qualitativen Beeinträchtigung von Rechten des Beschuldigten | 338 | ||
3. Zum systematisch-dogmatischen Hintergrund des Adhäsionsverfahrens | 339 | ||
a) Historische Ausgangssituation | 339 | ||
b) Wertewandel: Rücksichtnahme auf Viktimisierungen als an den sozialen Rechtsstaat gerichtete Forderung | 339 | ||
c) Adhäsionsverfahren als antizipiert-sozialrechtliches Institut | 340 | ||
d) Zum statthaften Anwendungsbereich des Adhäsionsverfahrens | 341 | ||
e) Wider die Verweigerungshaltung gegenüber zivilrechtlichen Fragestellungen | 341 | ||
f) Bindung des Adhäsionsantrags an die Nebenklagebefugnis | 342 | ||
g) Keine unangemessene Privilegierung gegenüber sonstigen Sachverhalten mit vermögensrechtlicher Tragweite | 343 | ||
VI. Informationsrechte | 344 | ||
1. Kein genereller Informationsanspruch zu Gunsten aller Verletzten | 344 | ||
2. Information über freiheitsentziehende Maßnahmen | 345 | ||
3. Anwaltlicher Beistand | 345 | ||
4. Dolmetscher und Vertrauensperson | 345 | ||
H. Schlussbetrachtung | 347 | ||
I. Der Viktimisierungsgrad als realer Bezugspunkt der rechtspolitischen Diskussion | 347 | ||
II. Verwirklichung subjektiver Rechte als Zielvorgabe | 348 | ||
III. Mitwirkung im Prozess als Problem der Rechtsgrundebene | 350 | ||
IV. Reintegration der Opfer als Materie des Sozialrechts | 350 | ||
V. Mitwirkungsrechte im Strafprozess als Ausprägung sozialrechtlicher Anforderungen | 352 | ||
1. Begrenzter Nutzen des Strafantrags | 352 | ||
2. Abschaffung der Privatklage | 353 | ||
3. Das Klageerzwingungsverfahren als Mittel zur Gewährleistung einer gleichmäßigen Strafverfolgungspraxis | 354 | ||
4. Die Nebenklage als echte Mitsprachemöglichkeit im Prozess | 355 | ||
5. Das Adhäsionsverfahren als effektives Instrument zur schnellen Rechtsdurchsetzung | 355 | ||
Literaturverzeichnis | 357 | ||
Sachwortregister | 378 |