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Der Anspruch auf Erstattung gemeinschaftsrechtswidrig erhobener Steuern

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Lange, U. (2008). Der Anspruch auf Erstattung gemeinschaftsrechtswidrig erhobener Steuern. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52754-0
Lange, Ulf. Der Anspruch auf Erstattung gemeinschaftsrechtswidrig erhobener Steuern. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52754-0
Lange, U (2008): Der Anspruch auf Erstattung gemeinschaftsrechtswidrig erhobener Steuern, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52754-0

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Der Anspruch auf Erstattung gemeinschaftsrechtswidrig erhobener Steuern

Lange, Ulf

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 138

(2008)

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Abstract

Lange Zeit haben die Gesetzgeber der Mitgliedstaaten die volle Bedeutung des Gemeinschaftsrechts für das nationale Steuerrecht verkannt. Urteile des EuGH wie Meilicke, Marks & Spencer oder Cadbury Schweppes zeigen nun, dass es sich hierbei um eine folgenschwere Fehleinschätzung handelte.

Während Steuerpflichtige Chancen auf substantielle Steuererstattungen wittern, malen die Finanzminister die "Pleite der Staatshaushalte" an die Wand, sollte eine Erstattungspflicht für jahrelang zu Unrecht erhobene Steuern bestehen. Begrenzt wird die Erstattungspflicht allein durch das nationale Verfahrensrecht. Aber sind diese verfahrensrechtlichen Regelungen ihrerseits mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar?

Ziel des Autors ist es, die Anforderungen des Gemeinschaftsrechts an das nationale Verfahrensrecht herauszuarbeiten, die Rechtsprechung des Gerichtshofs kritisch zu würdigen und einen Vorschlag für eine klarere Dogmatik zu unterbreiten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
Teil 1: Einführung 17
I. Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärebene eines Gemeinschaftsrechtsverstoßes 19
II. Gemeinschaftsrechtsverstöße auf Primärebene 20
1. Tatbestand eines Gemeinschaftsrechtsverstoßes auf Primärebene 20
a) Gemeinschaftsrecht als Steuerabwehrrecht 21
b) Die unterschiedliche Regelungsdichte 22
aa) Kollisionen im Bereich der direkten Steuern 23
bb) Kollisionen im Bereich der indirekten Steuern 23
c) Folgerungen 24
2. Rechtsfolge eines Gemeinschaftsrechtsverstoßes auf Primärebene 24
a) Inhalt des Vorrangs 25
b) Zeitliche Dimension des Vorrangs 27
aa) Entscheidungen des EuGH als Auslegung des Gemeinschaftsrechts 27
bb) Beschränkung der zeitlichen Reichweite durch den EuGH 30
III. Die Sekundärebene eines Gemeinschaftsrechtsverstoßes auf Primärebene 31
Teil 2: Die Sekundärebene des Gemeinschaftsrechts – Schranken für die Erstattung gemeinschaftsrechtswidrig erhobener Steuern aus dem nationalen (Verfahrens-)Recht 32
I. Folgenbeseitigung als Gebot des nationalen Rechts und des Gemeinschaftsrechts 32
1. Nationales Recht 33
a) Verfassungsrechtliche Verankerung 33
aa) Folgenbeseitigung 33
bb) Erstattung von Steuern 36
b) Einfach-gesetzliche Ausgestaltung 38
aa) Der allgemeine Folgenbeseitigungsanspruch 38
bb) Der allgemeine Erstattungsanspruch 39
cc) Der Erstattungsanspruch der Abgabenordnung 41
2. Gemeinschaftsrecht 44
a) Der gemeinschaftsrechtliche Folgenbeseitigungsanspruch 44
b) Der gemeinschaftsrechtliche Erstattungsanspruch 48
aa) Entwicklung 48
bb) Herleitung 50
cc) Der gemeinschaftsrechtliche Erstattungsanspruch als subjektives Recht 53
dd) Der gemeinschaftsrechtliche Erstattungsanspruch als Anspruchsgrundlage? 54
II. Verhältnis des gemeinschaftsrechtlichen zum nationalen Erstattungsrecht 59
1. Die Kompetenzverteilung im Verfahrensrecht 60
a) Fehlende Gemeinschaftsregelungen zum Verfahrensrecht 60
aa) Erstattungsrecht als Vollzug von Gemeinschaftsrecht 61
bb) Die Verfahrensautonomie 64
b) Rechtliche Bedeutung 65
aa) Kompetenz zur Regelung des Erstattungsrechts 66
(1) De lege lata 66
(2) De lege ferenda 68
bb) Keine Immunität des mitgliedstaatlichen Verfahrensrechts gegenüber dem Gemeinschaftsrecht 70
cc) Zwischenergebnis 72
2. Nationale Grenzen am Beispiel des deutschen Rechts 72
a) Entscheidung auf Grund Anfechtung 76
b) Entscheidung auf Grund einer Änderungsnorm 78
aa) Änderung von Verbrauchsteuerbescheiden 78
bb) Änderung von sonstigen Steuerbescheiden 79
(1) Änderung auf Antrag oder mit Zustimmung des Steuerpflichtigen 79
(2) Nachträgliches Bekanntwerden von Tatsachen oder Beweismitteln 79
(3) Rückwirkende Ereignisse 81
(4) Zwischenergebnis 82
c) Nicht endgültige Steuerfestsetzungen 82
aa) Vorbehalt der Nachprüfung 82
bb) Vorläufige Steuerfestsetzung 83
cc) Zwischenergebnis 85
d) Zahlungsverjährung 85
e) Auswirkungen in der Praxis 86
aa) Steuerpflichtige ohne betriebliche Einkünfte 86
bb) Steuerpflichtige mit betrieblichen Einkünften 87
cc) Zwischenergebnis 87
III. Die Verzahnung des gemeinschaftsrechtlichen Erstattungsanspruchs mit dem nationalen Verfahrensrecht 88
1. Die Rechtsprechung des EuGH 88
a) Notwendigkeit einer Beschränkung der Verfahrensautonomie zum Schutz des Erstattungsanspruchs 88
aa) Auftreten von Disparitäten zwischen den Mitgliedstaaten 89
bb) Wirksamkeitsverlust des Gemeinschaftsrechts 91
cc) Zwischenergebnis 92
b) Das Effektivitäts- und Äquivalenzgebot als Grenze der Verfahrensautonomie 93
aa) Das Effektivitätsgebot 95
(1) Inhalt 95
(2) Anwendungsbereich 101
(3) Herleitung 101
bb) Das Äquivalenzgebot 103
(1) Inhalt 103
(2) Herleitung 105
cc) Veränderungsverbot als zusätzliche Grenze der Verfahrensautonomie? 105
(1) Fallgruppe „Rückwirkung“ 106
(2) Fallgruppe „Urteil“ 108
(3) Verhältnis der Fallgruppen zueinander 111
(4) Vereinbarkeit mit dem Effektivitäts- und Äquivalenzgebot 111
c) Zielkonflikt zwischen Effektivitäts- und Äquivalenzgebot 113
d) Funktionsgrenzen des Effektivitäts- und Äquivalenzgebots 114
2. Die (versteckte) Dogmatik des gemeinschaftsrechtlichen Erstattungsrechts 116
a) Bedürfnis für eine Konkretisierung des Maßstabs 116
b) Konkretisierung des Maßstabs 119
aa) Die Theorie des Zusammenwirkens als Ausnahme vom Anwendungsvorrang des Gemeinschaftsrechts 119
bb) Die Theorie der Geltung des Anwendungsvorrangs 120
(1) Modifikation des Anwendungsvorrangs bei indirekten Kollisionen 123
(2) Uneingeschränkter Anwendungsvorrang 124
(a) Die Grundfreiheiten als Maßstab 125
(b) Der Erstattungsanspruch als Maßstab 128
IV. Die Prüfung von Verfahrensregelungen am gemeinschaftsrechtlichen Erstattungsgebot 129
1. Der Schutzbereich/Anwendungsbereich des Erstattungsanspruchs 130
2. Beschränkungen des Erstattungsanspruchs – seine gleichheits- und freiheitsrechtliche Dimension 132
a) Die gleichheitsrechtliche Dimension – Äquivalenz 136
aa) Diskriminierung nach der Staatsangehörigkeit 136
(1) Unmittelbare Diskriminierung 138
(2) Mittelbare Diskriminierung 139
bb) Diskriminierung nach der Ursache des Erstattungsanspruchs 141
(1) Unmittelbare Diskriminierung 142
(2) Mittelbare Diskriminierung 143
cc) Rückwirkende Verschärfung verfahrensrechtlicher Hürden 144
dd) Zwischenergebnis 145
b) Die freiheitsrechtliche Dimension – Effektivität 145
aa) Definition der Beschränkungen von Grundfreiheiten 147
bb) Übertragung auf Erstattungskonstellationen 149
cc) Beschränkungen des Erstattungsanspruchs 149
(1) Zeitliche Grenzen (Fristen) 149
(2) Verfahrensspezifische Grenzen 152
(3) Sachliche Grenzen 154
(a) Änderungsnormen 154
(b) Verzinsung 154
(c) Abwälzung 156
dd) Zwischenergebnis 158
3. Rechtfertigung von Beschränkungen des Erstattungsgebotes 159
a) Die Rechtfertigungsfähigkeit von Beschränkungen 159
b) Das Prüfungsprogramm der Rechtfertigungsebene 160
c) Rechtfertigung von Beschränkungen der Grundfreiheiten 161
aa) Klassifizierung der Schranke 161
bb) Unterschiede im Rechtfertigungspotential 163
d) Rechtfertigungsgründe 165
aa) Übertragbarkeit geschriebener Rechtfertigungsgründe 165
bb) Zwingende Gründe des Allgemeinwohls 166
(1) Rechtssicherheit als zwingender Grund des Allgemeinwohls 168
(2) Ordnungsgemäßer Verfahrensablauf 171
(3) Öffnung für eine Rechtfertigung durch weitere Rechtsgüter 173
(a) Sicherung der Haushaltsstabilität 173
(aa) Abgrenzung zum Rechtsgut der Rechtssicherheit 174
(bb) Anerkennung des Schutzes der Haushaltsstabilität 175
αx02) Sozialversicherungsrecht 176
βx03) Beschränkung der Urteilswirkungen auf Primärebene 177
γ) Übertragbarkeit auf das Erstattungsrecht 179
δ) Praktische Relevanz 180
(b) Gutgläubigkeit bei der Steuererhebung 181
(c) Kohärenz des nationalen Steuerrechts 183
e) Zwischenergebnis 184
4. Das Verhältnismäßigkeitsprinzip als Schranken-Schranke 184
a) Geeignetheit 185
b) Erforderlichkeit 187
c) Angemessenheit 187
aa) Gewichtung des Erstattungsanspruchs 188
bb) Gewichtung der gegenläufigen Rechtsgüter 189
cc) Gemeinschaftsrechtliche Kontrolldichte 191
d) Zwischenergebnis 194
Teil 3: Ergebnis/Zusammenfassung 195
Literaturverzeichnis 198
Sachwortverzeichnis 207