Gott und Volk
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Gott und Volk
Religion und Kirche in der Demokratie. Vox Populi - Vox Dei?
(2008)
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Die Demokratie wird heute weiterhin als alternativlose Staatsform gesehen. Zwar ist an ihr Vieles unklar, rechtlich wie politisch, doch eines bleibt unverrückbar ihre Grundlage: Die notwendige Rückführbarkeit aller Macht auf (irgendwelche) Ausdrucksformen des Volkswillens, Wahlen und Abstimmungen. Das letzte Wort auf Erden steht dem Volke zu. Und wie steht dies zum Wort des allmächtigen Schöpfergottes aller monotheistischen Religionen, in allen christlichen Kirchen? Ist vielleicht gar Volkes Wort Gottes Wort, die Kirche ein demokratisches Instrument - Vox Populi vox Dei? Muss daher heute "die Kirche demokratisiert werden", so wie früher der Staat verkirchlicht werden sollte? Oder müssen da eben doch zwei Rechte sein: Gott und seine Kirche - das Volk und seine Demokratie?Diese letztere These soll hier begründet und es soll gezeigt werden, wie der eine Mensch Bürger dieser beiden Reiche ist und bleiben kann. Sie müssen sich nicht nur kennen, sondern anerkennen, nicht abgrenzen, sondern zusammenwirken, in vertieftem, gegenseitigem Verständnis, das ihre Unterschiede anerkannt und betont, daraus Nähe werden lässt. Dies verlangt Bewegungen, Regungen - und dazu nun Anregungen, aus der Sicht von Geschichte, Recht und Religion.Aus dem Vorwort
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
A. Kirche und Staat: Einheit, Trennung – neue Begegnung in Demokratie | 11 | ||
I. Gott und seine Kirche – das Volk und seine Demokratie | 11 | ||
1. Gott und Volk: eine alte und ganz neue Frage. Vom Staats-Kirchen-Recht zu „Demokratie und Kirche“ | 11 | ||
2. Vox Populi – Vox Dei: „Volk als Gott“ – „Volk gegen Gott“? | 13 | ||
a) Das auserwählte Volk | 13 | ||
b) Propheten und Priester | 14 | ||
c) Das Volk – auf sich selbst gestellt | 14 | ||
d) Das demokratische Volk und sein souveränes Wort | 15 | ||
e) Die Grundthese: Zwei Reiche – eine Versöhnung | 17 | ||
II. Irrwege: Staatskirche – Trennung von Kirche und Staat | 18 | ||
1. Die Kirche in der Versuchung des Staatskirchentums | 18 | ||
a) „Staatskirche“ und „Freikirchen“ – Gemeinsamkeiten im Kirchenbegriff | 18 | ||
b) Die „unsterbliche“ Staatskirche – vom Scheiterhaufen zum Sozialzwang | 21 | ||
c) Das Christentum, seine „Staatskirche“ und deren Zukunft | 25 | ||
2. Demokratie: notwendige Trennung von Kirche und Staat? | 27 | ||
a) Demokratische Staat-Kirchen-Trennung: Antithese zur feudalen Staatskirche | 27 | ||
b) Ein Kompromiss: das Konkordatssystem | 30 | ||
c) Grenzen konkordatärer Zusammenarbeit | 31 | ||
3. Trennung von Kirche und Staat: ein demokratisches Dogma | 33 | ||
a) Das Volk im Aufstand des Geistes | 33 | ||
b) Trennung von Kirche und Staat: Negation des Menschen als natürliche Einheit | 37 | ||
4. Demokratisches Staats-Kirchen-Recht auf einem Dritten Weg? | 40 | ||
III. Demokratische Gefahren für die Kirchlichkeit | 41 | ||
1. Demokratie: Dynamik der Machtbesetzung | 41 | ||
a) Demokratie: eine ganz neue Souveränität „in Etappen“ – endlich ernst zu nehmen | 41 | ||
b) Die neue demokratische Souveränität und die Kirchlichkeit | 42 | ||
2. Demokratische Kirchenbesetzung „nach Staatsbesetzung“: Gefahren und Chancen | 43 | ||
a) Besetzung der Macht: Versuchung aktiv-totalitärer Gewalt | 43 | ||
b) Demokratie als allseitige Präsenz des Volkes | 44 | ||
c) Die Gefahren des Radikal-Demokratismus | 47 | ||
B. Grundstrukturen der „Zwei Reiche“: Distanzen und Versöhnungen | 52 | ||
I. Die beiden Reiche: Distanz und Nähe | 52 | ||
1. Zwei Welten in Grundsatz-Distanz | 52 | ||
2. Kirche: „eine andere Welt“, auch gegenüber der Demokratie | 54 | ||
a) Zwei Reiche mit gleichen Staatselementen | 54 | ||
b) Und doch: fundamental verschiedene Zielvorstellungen | 55 | ||
3. Diesseits als Weg, als Vorstufe zum Jenseits | 56 | ||
a) Das Jenseits – Realität auch der Demokratie | 56 | ||
b) Demokratisches Verständnis für Widerstand bis zum Märtyrertum | 57 | ||
c) Spannungen zwischen kirchlichen und demokratischen Erwartungshaltungen | 58 | ||
4. Jenseits als Belohnung für Diesseits | 60 | ||
a) Die religiöse Kompensation diesseitiger Leiden – „Opium für das Volk“ und amerikanischer Optimismus | 60 | ||
b) Demokratie und religiöse Gehorsamspflicht im Diesseits | 64 | ||
5. Demokratie als „irdisches Vor-Bild“ – Erkenntniswege vom Diesseits zum Jenseits? | 67 | ||
a) Religion wie Politik: Willensentscheidungen, nicht Erkenntnisvorgänge | 67 | ||
b) Das Jenseits-Reich: Abbildung der irdischen Demokratie? | 69 | ||
c) „Gottesbeweise“ | 72 | ||
d) Analogia entis | 74 | ||
e) Subsidiarität | 75 | ||
f) Civitas Dei | 77 | ||
II. Denken „vom Ende her“ – oder „ohne ein Ende“? | 79 | ||
1. Der Tod des Menschen – das Weiterleben des Volkes | 79 | ||
a) Kirche: aus dem Tod lebend | 79 | ||
b) Der Tod: für den Staat ein Un-Fall | 82 | ||
2. Kirchliches „Denken aus Unendlichkeit“ – Demokratie im ständigen Wandel | 85 | ||
a) Religion: ein Denken in Unendlichkeit | 85 | ||
b) Demokratie: Staatsform des Wandels | 87 | ||
c) Begegnung und Versöhnung in einem „vorläufig Endgültigen“ | 90 | ||
III. Die beiden Reiche: Ziele und Werte – Glückseligkeiten | 93 | ||
1. Ziele als Werte: für Gläubige und Bürger der Demokratie | 93 | ||
2. Zielvorstellungen in Kirche und Demokratie – Freiheiten als Werte? | 95 | ||
a) Kirche: Gottes Wille als Ziel | 95 | ||
b) Die „Werte der Demokratie“: Freiheiten | 95 | ||
3. Politische Zustände: Ziel-Begegnungen von Kirche und Volksherrschaft? | 97 | ||
a) Glückseligkeit auf Erden | 97 | ||
b) Annäherungen demokratischer Staatszielbestimmungen und kirchlicher Lehren | 98 | ||
4. Die soziale Brücke: Nächstenliebe und Sozialstaat | 101 | ||
a) Traditionell nicht nur Begegnung: Gemeinsamkeit | 101 | ||
b) Die neue soziale Verantwortung der Demokratie | 102 | ||
c) Das Umverteilungsziel des Sozialstaates | 102 | ||
d) Karitas: Machtferne Nächstenliebe | 104 | ||
5. Vergnügensoptimierung als demokratisches Ziel – Hedonismus und Kirche | 105 | ||
a) Demokratie – Freiheit – Freizeit | 105 | ||
b) Kirche: Vergnügen als Sünde | 106 | ||
c) Letzte Zieldivergenzen: verschiedene Wertigkeiten irdischer Zustände | 107 | ||
6. Friede: gemeinsames Ziel von Kirche und Staat? | 108 | ||
IV. Grundhaltungen des Menschen in kirchlicher und demokratischer Gemeinschaft | 110 | ||
1. Die zwei Optimismen: Kirche: Erlösung im Jenseits; Demokratie: Fortschritt im Diesseits | 110 | ||
a) Grundoptimismus: Aktivierung des Gemeinschaftsbürgers | 110 | ||
b) Kirchlicher Optimismus: aus dem Jenseits ins Diesseits | 111 | ||
c) Demokratischer Fortschrittsoptimismus – Diesseitshoffnung | 113 | ||
d) Die Begegnung der beiden Optimismen: Aktivität ohne Ende | 114 | ||
2. Die Gegensatz-Gefahr: kirchliches Verehren – demokratisches Fordern | 115 | ||
a) Die Kirche: Welt der Verehrung | 115 | ||
b) Die respektlose Forderungsdemokratie | 117 | ||
c) Kann Kirche fordern – Demokratie verehren? | 118 | ||
3. Gnade der Kirche – Recht der Demokratie | 121 | ||
a) Gnade: Grundlage kirchlichen Lebens | 121 | ||
b) Volksherrschaft: die gnadenlose Staatsform | 122 | ||
c) Begegnung von Kirche und Demokratie: im Schenken | 123 | ||
V. Das Fazit: Begegnung aus Ferne: Demokratie und Kirche in Räumen, auf Wegen der Versöhnung | 127 | ||
1. Begegnungsräume | 128 | ||
2. Voneinander lernen | 128 | ||
C. „Demokratisierung“ der Kirchen | 131 | ||
I. Demokratische Wurzeln christlicher Kirchlichkeit | 131 | ||
1. Demokratische Elemente und Entwicklungen im kirchlichen Raum | 131 | ||
a) Die alte Kirche: von der Basisbewegung zur Volksnähe der Ordensreligion | 131 | ||
b) Der Protestantismus der Gemeinden und Synoden: Reform kirchlicher Demokratie | 132 | ||
c) Katholische Volksbewegungen | 134 | ||
2. Die Neue Demokratisierungsbewegung | 135 | ||
a) Übernahmen aus demokratischer Politik | 135 | ||
b) „Kirche von Unten“ | 136 | ||
II. Grenzen der Demokratisierung in Staat und Gesellschaft | 137 | ||
1. Staat und Gesellschaft – eine demokratische Einheit | 137 | ||
2. Grenzen staatlich-gesellschaftlicher Demokratisierungen | 138 | ||
a) Staat: Ordnungsstatik gegen Dynamik – Verfassungsstabilität | 138 | ||
b) Demokratisierungsbewegungen | 142 | ||
III. Letzte kirchliche Grenzen aller Demokratisierung | 143 | ||
1. Beide Reiche: auf Fels gebaut | 143 | ||
2. Kirchliche Unverzichtbarkeiten | 144 | ||
a) Das Heilige – das Dogma | 144 | ||
b) Das Amt – das Letzte Wort | 145 | ||
c) Die letzte Unwandelbarkeit des Kirchlichen | 146 | ||
IV. Demokratisierung also der Kirche in vielem – ja, kirchliche Demokratie als solche – nein | 147 | ||
1. Demokratie und Kirchendisziplin | 148 | ||
2. Mitsprache der Gläubigen, des Volkes | 149 | ||
3. Gleichberechtigung – Gleichheit | 150 | ||
D. Die religionsoffene Demokratie | 153 | ||
I. Das Wertebekenntnis der Demokratie | 153 | ||
II. Freiheit: des Demokraten – des Christenmenschen | 154 | ||
III. Achtung vor der Jenseitsdimension religiöser Gefühle | 155 | ||
IV. Kirche: „Religiöse Minderheit“ in der Demokratie | 156 | ||
V. Demokratie in Verehrung | 158 | ||
E. Ausblick: also doch Vox Populi – Vox Dei? | 160 | ||
Sachwortverzeichnis | 164 |