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Gott und Volk

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Leisner, W. (2008). Gott und Volk. Religion und Kirche in der Demokratie. Vox Populi - Vox Dei?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52801-1
Leisner, Walter. Gott und Volk: Religion und Kirche in der Demokratie. Vox Populi - Vox Dei?. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52801-1
Leisner, W (2008): Gott und Volk: Religion und Kirche in der Demokratie. Vox Populi - Vox Dei?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52801-1

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Gott und Volk

Religion und Kirche in der Demokratie. Vox Populi - Vox Dei?

Leisner, Walter

(2008)

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Abstract

Die Demokratie wird heute weiterhin als alternativlose Staatsform gesehen. Zwar ist an ihr Vieles unklar, rechtlich wie politisch, doch eines bleibt unverrückbar ihre Grundlage: Die notwendige Rückführbarkeit aller Macht auf (irgendwelche) Ausdrucksformen des Volkswillens, Wahlen und Abstimmungen. Das letzte Wort auf Erden steht dem Volke zu. Und wie steht dies zum Wort des allmächtigen Schöpfergottes aller monotheistischen Religionen, in allen christlichen Kirchen? Ist vielleicht gar Volkes Wort Gottes Wort, die Kirche ein demokratisches Instrument - Vox Populi vox Dei? Muss daher heute "die Kirche demokratisiert werden", so wie früher der Staat verkirchlicht werden sollte? Oder müssen da eben doch zwei Rechte sein: Gott und seine Kirche - das Volk und seine Demokratie?

Diese letztere These soll hier begründet und es soll gezeigt werden, wie der eine Mensch Bürger dieser beiden Reiche ist und bleiben kann. Sie müssen sich nicht nur kennen, sondern anerkennen, nicht abgrenzen, sondern zusammenwirken, in vertieftem, gegenseitigem Verständnis, das ihre Unterschiede anerkannt und betont, daraus Nähe werden lässt. Dies verlangt Bewegungen, Regungen - und dazu nun Anregungen, aus der Sicht von Geschichte, Recht und Religion.

Aus dem Vorwort

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Kirche und Staat: Einheit, Trennung – neue Begegnung in Demokratie 11
I. Gott und seine Kirche – das Volk und seine Demokratie 11
1. Gott und Volk: eine alte und ganz neue Frage. Vom Staats-Kirchen-Recht zu „Demokratie und Kirche“ 11
2. Vox Populi – Vox Dei: „Volk als Gott“ – „Volk gegen Gott“? 13
a) Das auserwählte Volk 13
b) Propheten und Priester 14
c) Das Volk – auf sich selbst gestellt 14
d) Das demokratische Volk und sein souveränes Wort 15
e) Die Grundthese: Zwei Reiche – eine Versöhnung 17
II. Irrwege: Staatskirche – Trennung von Kirche und Staat 18
1. Die Kirche in der Versuchung des Staatskirchentums 18
a) „Staatskirche“ und „Freikirchen“ – Gemeinsamkeiten im Kirchenbegriff 18
b) Die „unsterbliche“ Staatskirche – vom Scheiterhaufen zum Sozialzwang 21
c) Das Christentum, seine „Staatskirche“ und deren Zukunft 25
2. Demokratie: notwendige Trennung von Kirche und Staat? 27
a) Demokratische Staat-Kirchen-Trennung: Antithese zur feudalen Staatskirche 27
b) Ein Kompromiss: das Konkordatssystem 30
c) Grenzen konkordatärer Zusammenarbeit 31
3. Trennung von Kirche und Staat: ein demokratisches Dogma 33
a) Das Volk im Aufstand des Geistes 33
b) Trennung von Kirche und Staat: Negation des Menschen als natürliche Einheit 37
4. Demokratisches Staats-Kirchen-Recht auf einem Dritten Weg? 40
III. Demokratische Gefahren für die Kirchlichkeit 41
1. Demokratie: Dynamik der Machtbesetzung 41
a) Demokratie: eine ganz neue Souveränität „in Etappen“ – endlich ernst zu nehmen 41
b) Die neue demokratische Souveränität und die Kirchlichkeit 42
2. Demokratische Kirchenbesetzung „nach Staatsbesetzung“: Gefahren und Chancen 43
a) Besetzung der Macht: Versuchung aktiv-totalitärer Gewalt 43
b) Demokratie als allseitige Präsenz des Volkes 44
c) Die Gefahren des Radikal-Demokratismus 47
B. Grundstrukturen der „Zwei Reiche“: Distanzen und Versöhnungen 52
I. Die beiden Reiche: Distanz und Nähe 52
1. Zwei Welten in Grundsatz-Distanz 52
2. Kirche: „eine andere Welt“, auch gegenüber der Demokratie 54
a) Zwei Reiche mit gleichen Staatselementen 54
b) Und doch: fundamental verschiedene Zielvorstellungen 55
3. Diesseits als Weg, als Vorstufe zum Jenseits 56
a) Das Jenseits – Realität auch der Demokratie 56
b) Demokratisches Verständnis für Widerstand bis zum Märtyrertum 57
c) Spannungen zwischen kirchlichen und demokratischen Erwartungshaltungen 58
4. Jenseits als Belohnung für Diesseits 60
a) Die religiöse Kompensation diesseitiger Leiden – „Opium für das Volk“ und amerikanischer Optimismus 60
b) Demokratie und religiöse Gehorsamspflicht im Diesseits 64
5. Demokratie als „irdisches Vor-Bild“ – Erkenntniswege vom Diesseits zum Jenseits? 67
a) Religion wie Politik: Willensentscheidungen, nicht Erkenntnisvorgänge 67
b) Das Jenseits-Reich: Abbildung der irdischen Demokratie? 69
c) „Gottesbeweise“ 72
d) Analogia entis 74
e) Subsidiarität 75
f) Civitas Dei 77
II. Denken „vom Ende her“ – oder „ohne ein Ende“? 79
1. Der Tod des Menschen – das Weiterleben des Volkes 79
a) Kirche: aus dem Tod lebend 79
b) Der Tod: für den Staat ein Un-Fall 82
2. Kirchliches „Denken aus Unendlichkeit“ – Demokratie im ständigen Wandel 85
a) Religion: ein Denken in Unendlichkeit 85
b) Demokratie: Staatsform des Wandels 87
c) Begegnung und Versöhnung in einem „vorläufig Endgültigen“ 90
III. Die beiden Reiche: Ziele und Werte – Glückseligkeiten 93
1. Ziele als Werte: für Gläubige und Bürger der Demokratie 93
2. Zielvorstellungen in Kirche und Demokratie – Freiheiten als Werte? 95
a) Kirche: Gottes Wille als Ziel 95
b) Die „Werte der Demokratie“: Freiheiten 95
3. Politische Zustände: Ziel-Begegnungen von Kirche und Volksherrschaft? 97
a) Glückseligkeit auf Erden 97
b) Annäherungen demokratischer Staatszielbestimmungen und kirchlicher Lehren 98
4. Die soziale Brücke: Nächstenliebe und Sozialstaat 101
a) Traditionell nicht nur Begegnung: Gemeinsamkeit 101
b) Die neue soziale Verantwortung der Demokratie 102
c) Das Umverteilungsziel des Sozialstaates 102
d) Karitas: Machtferne Nächstenliebe 104
5. Vergnügensoptimierung als demokratisches Ziel – Hedonismus und Kirche 105
a) Demokratie – Freiheit – Freizeit 105
b) Kirche: Vergnügen als Sünde 106
c) Letzte Zieldivergenzen: verschiedene Wertigkeiten irdischer Zustände 107
6. Friede: gemeinsames Ziel von Kirche und Staat? 108
IV. Grundhaltungen des Menschen in kirchlicher und demokratischer Gemeinschaft 110
1. Die zwei Optimismen: Kirche: Erlösung im Jenseits; Demokratie: Fortschritt im Diesseits 110
a) Grundoptimismus: Aktivierung des Gemeinschaftsbürgers 110
b) Kirchlicher Optimismus: aus dem Jenseits ins Diesseits 111
c) Demokratischer Fortschrittsoptimismus – Diesseitshoffnung 113
d) Die Begegnung der beiden Optimismen: Aktivität ohne Ende 114
2. Die Gegensatz-Gefahr: kirchliches Verehren – demokratisches Fordern 115
a) Die Kirche: Welt der Verehrung 115
b) Die respektlose Forderungsdemokratie 117
c) Kann Kirche fordern – Demokratie verehren? 118
3. Gnade der Kirche – Recht der Demokratie 121
a) Gnade: Grundlage kirchlichen Lebens 121
b) Volksherrschaft: die gnadenlose Staatsform 122
c) Begegnung von Kirche und Demokratie: im Schenken 123
V. Das Fazit: Begegnung aus Ferne: Demokratie und Kirche in Räumen, auf Wegen der Versöhnung 127
1. Begegnungsräume 128
2. Voneinander lernen 128
C. „Demokratisierung“ der Kirchen 131
I. Demokratische Wurzeln christlicher Kirchlichkeit 131
1. Demokratische Elemente und Entwicklungen im kirchlichen Raum 131
a) Die alte Kirche: von der Basisbewegung zur Volksnähe der Ordensreligion 131
b) Der Protestantismus der Gemeinden und Synoden: Reform kirchlicher Demokratie 132
c) Katholische Volksbewegungen 134
2. Die Neue Demokratisierungsbewegung 135
a) Übernahmen aus demokratischer Politik 135
b) „Kirche von Unten“ 136
II. Grenzen der Demokratisierung in Staat und Gesellschaft 137
1. Staat und Gesellschaft – eine demokratische Einheit 137
2. Grenzen staatlich-gesellschaftlicher Demokratisierungen 138
a) Staat: Ordnungsstatik gegen Dynamik – Verfassungsstabilität 138
b) Demokratisierungsbewegungen 142
III. Letzte kirchliche Grenzen aller Demokratisierung 143
1. Beide Reiche: auf Fels gebaut 143
2. Kirchliche Unverzichtbarkeiten 144
a) Das Heilige – das Dogma 144
b) Das Amt – das Letzte Wort 145
c) Die letzte Unwandelbarkeit des Kirchlichen 146
IV. Demokratisierung also der Kirche in vielem – ja, kirchliche Demokratie als solche – nein 147
1. Demokratie und Kirchendisziplin 148
2. Mitsprache der Gläubigen, des Volkes 149
3. Gleichberechtigung – Gleichheit 150
D. Die religionsoffene Demokratie 153
I. Das Wertebekenntnis der Demokratie 153
II. Freiheit: des Demokraten – des Christenmenschen 154
III. Achtung vor der Jenseitsdimension religiöser Gefühle 155
IV. Kirche: „Religiöse Minderheit“ in der Demokratie 156
V. Demokratie in Verehrung 158
E. Ausblick: also doch Vox Populi – Vox Dei? 160
Sachwortverzeichnis 164