Konstruktion von Sozialpolitik im Wandel
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Konstruktion von Sozialpolitik im Wandel
Implizite normative Elemente
Editors: Sesselmeier, Werner | Schulz-Nieswandt, Frank
Schriften der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e. V., Vol. 26
(2008)
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About The Author
Frank Schulz-Nieswandt, Sozialwissenschaftler; Univ.-Professur für Sozialpolitik, Methoden der qualitativen Sozialforschung und Genossenschaftswesen im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) an der Universität zu Köln, dort: Studiendekan; Honorarprofessur für Sozialökonomie der Pflege an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, derzeit Vorstandsvorsitzender des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Er ist Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt, federführender Herausgeber der »Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen«. Forschungsschwerpunkte: Ontologie und Anthropologie der Sozialpolitik und der genossenschaftlichen Form, Gemeinwirtschaftslehre, Altern/Gesundheit/Pflege.Abstract
Dass die praktische Sozialpolitik im Wandel begriffen ist, ist ein Gemeinplatz und hat nicht unbedingt etwas mit einer Krise der praktischen Sozialpolitik zu tun. Da Sozialpolitik - von ihrer Begründung her wie mit Blick auf ihre Wirkung - sich seit jeher in Wechselwirkung zum sozialen Wandel befindet, stehen Fragen der Sozialreform als permanente Aufgabe an. Sozialreform ist kein einmaliger historischer Akt, sondern eine ständige Gestaltungsaufgabe des Staates, insbesondere einer auf marktwirtschaftlicher Grundlage funktionierenden Sozialpolitik."Konstruktion von Wandel" macht deutlich, dass Kontroversen in dem Diskurs verborgen sind, wie sich die Sozialpolitik zu verändern hat: Wohin soll sie sich entwickeln, welche Gestalt soll sie annehmen, welcher Logik folgen? Die sich wandelnde Sozialpolitik muss also konstruiert werden.In diesem Lichte sind in dem Sammelband Analysen zusammengestellt, die einzelnen Dimensionen und Aspekten der neueren Konstruktion sozialpolitischen Wandels nachgehen und analysieren. Verschiedene sozialpolitische Teilfelder (etwa die Arbeitsmarkt- und die Gesundheitspolitik) werden aufgegriffen, neuere Instrumente und Akzentuierungen der Praxisentwicklung werden untersucht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Frank Schulz-Nieswandt und Werner Sesselmeier: Einleitung: Was ist Konstruktion von Sozialpolitik im Wandel? | 7 | ||
Werner Eichhorst, Werner Sesselmeier und Aysel Yollu-Tok: Die Akzeptanz von Arbeitsmarktreformen am Beispiel von Hartz IV | 15 | ||
1. Einleitung | 15 | ||
2. Pfadabhängigkeit als Voraussetzung zur Akzeptanz von Reformen | 16 | ||
3. Anforderungen an Reformen, die mit der Pfadabhängigkeit brechen | 18 | ||
3.1 Klare inhaltliche Erklärung und Kommunikation des Pfadbruchs | 18 | ||
3.2 Wirkungsvolle Vermittlung eines Pfadwechsels | 19 | ||
3.3 Effektive Ausgestaltung der pfadbrechenden Reformen | 20 | ||
4. Der Wandel des deutschen Pfades der Arbeitsmarktpolitik durch das ,Vierte Gesetz für Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt‘ | 21 | ||
4.1 Die ökonomische Legitimation der Hartz IV-Reform | 21 | ||
4.2 Subjektive Wahrnehmung versus objektive Einschätzung | 22 | ||
4.3 Analyse der pfadbrechenden Hartz IV-Elemente | 26 | ||
4.3.1 Der implizierte Statusverlust | 26 | ||
4.3.2 Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I | 29 | ||
4.3.3 Die Verschärfung der Zumutbarkeitskriterien | 29 | ||
5. Hartz IV: Ein Systembruch flankiert durch mangelhafte Vermittlung, unzureichendes normatives Leitbild und ineffiziente Ausgestaltung | 31 | ||
5.1 Vermittlung von Hartz IV im Zustand mangelnder parteipolitischer Übereinstimmung und sozialpolitischer Kongruenz | 31 | ||
5.2 Unzureichende Formulierung und Kommunikation der Reform | 33 | ||
5.3 Die unzureichende Ausgestaltung von Hartz IV | 35 | ||
6. Abschließende Betrachtung: Die Weiterentwicklung von Hartz IV | 39 | ||
Literaturverzeichnis | 40 | ||
Michael Gerhardt: Sind Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung ein in der Praxis wirksames Instrument zur Durchsetzung des „Fördern und Fordern“-Prinzips des SGB II? | 47 | ||
1. Problemlage | 47 | ||
2. Zuweisungsverfahren und Durchsetzung des „Fordern“-Aspektes | 48 | ||
3. Zuweisung und Aktivierung | 52 | ||
4. Gewerke und mögliche Verdrängungseffekte | 53 | ||
5. Einfluss von Mehrfachförderung und Profiling | 54 | ||
6. Vergabe durch Interessenbekundungsverfahren | 55 | ||
7. Fazit | 56 | ||
Literaturverzeichnis | 57 | ||
Matthias Möhring-Hesse: Keineswegs „anything goes“. Restriktionen sozialpolitischer Konzepte der intergenerationellen Gerechtigkeit | 59 | ||
1. Grammatik der Generationengerechtigkeit | 61 | ||
2. Fehler in der Generationengerechtigkeit | 67 | ||
2.1 Doppelte Verpflichtung der „mittleren“ Generation | 68 | ||
2.2 Gleichheit zwischen den Generationen | 71 | ||
Literaturverzeichnis | 73 | ||
Thomas Ebert: Vom Generationenvertrag zur Renditegerechtigkeit. Sind umlagefinanzierte Rentensysteme „generationengerecht“? | 75 | ||
1. Generationengerechtigkeit als Renditegerechtigkeit | 75 | ||
2. Bestimmungsgrößen der Rendite umlagefinanzierter Rentensysteme | 77 | ||
3. Bessere Rendite im Umlagesystem zu Lasten der älteren Generation? | 82 | ||
4. Höhere Rendite durch Teilumstellung auf das Kapitaldeckungsverfahren? | 84 | ||
5. Das wohlverstandene Eigeninteresse der Generationen | 87 | ||
6. Generationengerechtigkeit als Problem von Vertrauen und Solidarität | 88 | ||
7. Perspektiven für die Politik | 89 | ||
Literaturverzeichnis | 91 | ||
Torsten Sundmacher: Ist Gesundheit ein Grundgut – und welche gesundheitspolitischen Implikationen hätte dies? | 93 | ||
1. Intention | 93 | ||
2. Rationierung – ist eine Ausgestaltung des Leistungskatalogs der GKV generell notwendig? | 95 | ||
2.1 Rationierungsbegriff | 95 | ||
2.2 Rationierungsbegründung | 96 | ||
2.3 Rationierungsausgestaltung | 100 | ||
3. Was sind Grundgüter? | 101 | ||
3.1 Einordnung des Grundgüterkonzepts in die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls | 101 | ||
3.2 Operationalisierungsansätze | 105 | ||
3.2.1 Grundgüter und das geglückte Leben einer moralischen Person | 105 | ||
3.2.2 Grundgüter und gleiche Präferenzen | 107 | ||
3.2.3 Grundgüterlisten | 107 | ||
3.3 Schlussfolgerung | 108 | ||
4. Gesundheit – ein Grundgut? | 110 | ||
5. Aufgaben der Gesundheitspolitik bei der Distribution von Gesundheitsgrundgütern: Das Beispiel der Prävention | 115 | ||
6. Ausblick | 117 | ||
Literaturverzeichnis | 118 | ||
Konrad Obermann: Öffentliche Beteiligung bei Rationierungsentscheidungen in der Medizin | 121 | ||
1. Zum Begriff der Rationierung und dem zunehmenden Rationierungsdruck | 122 | ||
2. Warum ist die Kosten-Nutzen-Analyse so erfolgreich? | 123 | ||
3. Theoretische Grundlagen einer Bürgerbeteiligung | 126 | ||
4. Mögliche praktische Ansätze | 128 | ||
4.1 Eine Vorbemerkung: Warum Vernetzung ins Spiel kommt | 128 | ||
4.2 Der „NextExpertiser“© | 128 | ||
4.3 Das Internet | 130 | ||
5. Schlussbemerkung | 132 | ||
Literaturverzeichnis | 133 | ||
Monique Zimmermann-Stenzel und Ulrich Mueller: Ist die Allokation von Nierentransplantaten optimal? Eine empirische Überprüfung anhand des DALY-Konzeptes auf Datenbasis des United States Renal Data System (USRDS) | 135 | ||
1. Einleitung und Fragestellung | 135 | ||
1.1 Medizinische Hintergründe terminaler Niereninsuffizienz | 135 | ||
1.2 Epidemiologische Hintergründe terminaler Niereninsuffizienz | 137 | ||
1.3 Definition einer optimalen Allokation von Nierenspenden und zu überprüfende Annahmen | 139 | ||
2. Disability Adjusted Life Years (DALYs) | 140 | ||
3. Forschungsstand | 141 | ||
4. Daten und Methoden | 143 | ||
4.1 Datengrundlage und Datenbeschreibung | 143 | ||
4.2 Methoden | 144 | ||
5. Ergebnisse | 146 | ||
5.1 Wahrscheinlichkeiten für den Erhalt eines Nieren-Transplantats | 146 | ||
5.2 Reale und simulierte Überlebenszeit seit ESRD-Beginn | 149 | ||
5.3 Reale und simulierte DALYs | 151 | ||
6. Diskussion | 154 | ||
Literaturverzeichnis | 156 | ||
Gabriele Klever-Deichert: Rivalisierende Ansätze menschlichen Verhaltens im Spiegel der Präventionspolitik | 159 | ||
1. Lebensstil und Krankheit | 159 | ||
2. Rivalisierende Ansätze menschlichen Verhaltens | 160 | ||
3. Das Verhaltensmodell der Rational-Choice-Theorie | 161 | ||
4. Das Verhaltensmodell des Lebenslagenkonzeptes | 163 | ||
5. Ansätze der Prävention | 165 | ||
6. Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland | 167 | ||
7. Ausblick | 169 | ||
Literaturverzeichnis | 170 | ||
Evelyn Plamper: Patientenbeteiligung an Entscheidungen über Versorgungsleistungen und an der Qualitätssicherung der Krankenhausversorgung. Die Perspektive der Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss und der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung | 173 | ||
1. Einleitung | 173 | ||
2. Gesetzlicher Rahmen für Patientenvertretung auf der Bundesebene | 174 | ||
3. Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss | 175 | ||
4. Patientenvertreter im Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit | 176 | ||
5. Patientenvertreter in der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung der stationären Versorgung | 176 | ||
6. Interessenvertretung der Patientinnen und Patienten auf Bundesebene | 177 | ||
7. Patienteninformation und -beratung | 178 | ||
8. Die Mitwirkung in den Organen der Selbstverwaltung aus der Perspektive der Patientenvertreter | 178 | ||
9. Wie Patientenvertreter ihre Einweisung in die Funktion beurteilen | 180 | ||
10. Wie die Verständlichkeit der Informationen und Beratungsunterlagen bewertet werden | 182 | ||
11. Wie die Akzeptanz in den Gremien und Ausschüssen eingeschätzt wird | 182 | ||
12. Wie groß die Zufriedenheit mit der Mitwirkung ist | 184 | ||
13. Ressourcen und Verbesserungsvorschläge | 185 | ||
Literaturverzeichnis | 187 | ||
Simone Becker: Soziale Ungleichheiten und sportliche Betätigung 50–70-Jähriger. Sportaktivität in Deutschland im 10-Jahres-Vergleich | 191 | ||
1. Vorbemerkungen | 191 | ||
2. Theoretische Überlegungen und aktueller Forschungsstand | 193 | ||
2.1 Entwicklung der sportlichen Aktivität im Lebensverlauf | 193 | ||
2.2 Entwicklung der sportlichen Aktivität im Zeitverlauf | 194 | ||
2.3 Einflussfaktoren sportlicher Aktivität | 195 | ||
2.3.1 Bildung als vertikal strukturierender Einflussfaktor | 195 | ||
2.3.2 Horizontal strukturierende Einflussfaktoren | 195 | ||
2.3.3 Lebensstilstrukturierende Einflussfaktoren | 197 | ||
2.3.4 Daten und Methoden | 198 | ||
2.3.5 Ergebnisse | 200 | ||
2.3.5.1 Entwicklung der Sportaktivität im Lebensverlauf | 200 | ||
2.3.5.2 Entwicklung der Sportaktivität im Zeitverlauf | 202 | ||
2.3.5.3 Korrelate sportlicher Aktivität | 205 | ||
2.3.6 Diskussion | 208 | ||
Literaturverzeichnis | 210 | ||
Friedrich Wilhelm Schwartz: Zum normativen Gehalt gesundheitspolitischer Beratungsliteratur. Eine historische Perspektive | 215 | ||
1. Zum Hintergrund der Fragestellung | 215 | ||
2. Die Periode des 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert | 215 | ||
3. Die Debatte im 19. Jahrhundert | 223 | ||
4. Das Ende des 19. Jahrhunderts und die 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts | 224 | ||
5. Die Periode nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute | 224 | ||
6. Zusammenfassung | 226 | ||
Literaturverzeichnis | 227 | ||
F. Paul Pavelka: Wirtschaftsethik als Entlastung und Irritation. Zur gesellschaftlichen Funktion wirtschaftsethischer Appelle | 231 | ||
1. Ansprüche und Grenzen sozialtechnologischer Generalkompetenz | 231 | ||
2. Wirtschaftsethik im Raubtierkapitalismus | 235 | ||
3. Nützlichkeitsethos und Grenzmoral | 236 | ||
4. Irritation und Unirritierbarkeit | 238 | ||
Literaturverzeichnis | 241 | ||
Karl Ulrich Lippoth: Die normativen Volten der Funktionslogik – Von der funktionalistischen Umwertung der Werte. Problemskizze und Anwendung | 243 | ||
1. Problem | 244 | ||
2. Folgen | 250 | ||
Literaturverzeichnis | 255 | ||
Diedrich Lange: Mediale Marktwirtschaft. Die medienphilosophische Gestalt der Marktwirtschaftslehre | 257 | ||
1. Dogmenhistorische Bezüge der Marktwirtschaftslehre zu der humanistischen Suche nach dem medialen Gesellschaftsband | 257 | ||
2. Sozialökonomische Medienphilosophie nach der Epochenschwelle | 262 | ||
3. Die Frage nach dem kulturellen Leitmotiv und seiner medialen Bedeutung für die Marktwirtschaft | 264 | ||
4. Die Keynessche Analyse | 266 | ||
5. Markt und Kommunikation | 268 | ||
6. Fazit | 270 | ||
Literaturverzeichnis | 270 | ||
Werner Wilhelm Engelhardt: Zum unterschiedlichen „Natur“-Verständnis bei Klassikern der Nationalökonomie und den Auswirkungen der unterschiedlichen Begriffe auf die von ihnen bejahte Lohn- und Sozialpolitik | 273 | ||
1. Zur philosophischen Einordnung des Themas | 273 | ||
2. „Natur“ in der ökonomischen Klassik vor Thünen in der Sicht des deutschen Klassikers | 275 | ||
3. Neubestimmung von „Natur“ bei Thünen | 277 | ||
4. Thünens spezifischer kapital- und lohntheoretischer Ansatz | 278 | ||
5. These: Thünens Ansatz zielt normativ bereits auf eine Dritte bzw. Mittlere Ordnung von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat | 281 | ||
6. Thünens gewinn- und zugleich sozial-orientiertes normatives Verständnis von „Natur der Sache“ | 283 | ||
Literaturverzeichnis | 286 |