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Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten

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Steger, A. (2008). Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten. Auswirkungen, Ursachen, Abhilfemöglichkeiten, Rechtsschutzmöglichkeiten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52841-7
Steger, Andreas. Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten: Auswirkungen, Ursachen, Abhilfemöglichkeiten, Rechtsschutzmöglichkeiten. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52841-7
Steger, A (2008): Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten: Auswirkungen, Ursachen, Abhilfemöglichkeiten, Rechtsschutzmöglichkeiten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52841-7

Format

Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten

Auswirkungen, Ursachen, Abhilfemöglichkeiten, Rechtsschutzmöglichkeiten

Steger, Andreas

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1105

(2008)

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Abstract

In Deutschland existiert keine wirksame Rechtsschutzmöglichkeit gegen überlange Verfahrensdauer. Gleichwohl hat der Bürger einen Anspruch auf ein Verfahren in angemessener Frist (vgl. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK und Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG). Zur Durchsetzung dieses Anspruchs ist die Einführung einer gesetzlich geregelten Untätigkeitsbeschwerde dringend geboten. Erfahrungen aus Österreich (Fristsetzungsantrag) zeigen die Wirksamkeit einer solchen Beschwerdemöglichkeit in der Praxis.

Statistiken veranschaulichen die Problematik der überlangen Verfahrensdauer. Andreas Steger stellt anhand von Beispielen einige der gravierendsten Auswirkungen einer überlangen Verfahrensdauer dar. Anschließend untersucht er ausführlich mögliche Ursachen überlanger Verfahrensdauer und Abhilfemöglichkeiten dagegen, wobei auch die Ergebnisse von Gesprächen mit Richtern, Rechtsanwälten und Professoren ausgewertet werden. Der ausgeprägte Praxisbezug macht diese wissenschaftliche Arbeit auch für den Praktiker interessant und lesenswert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 11
A. Einleitung 17
B. Spannungsverhältnis zwischen möglichst schnellem und möglichst gründlichem Rechtsschutz 24
C. Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten 30
I. Verwaltungsgerichtsbarkeit 31
1. Verfahrensdauer an den deutschen Verwaltungsgerichten 31
2. Verfahrensdauer an den nordrhein-westfälischen Verwaltungsgerichten 32
3. Verfahrensdauer an den deutschen Oberverwaltungsgerichten und Verwaltungsgerichtshöfen 33
4. Verfahrensdauer am nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht in der Rechtsmittelinstanz 35
5. Verfahrensdauer am Bundesverwaltungsgericht 36
II. Sozialgerichtsbarkeit 37
1. Verfahrensdauer an den Sozialgerichten 37
2. Verfahrensdauer an den Landessozialgerichten 38
3. Verfahrensdauer am Bundessozialgericht 39
III. Finanzgerichtsbarkeit 41
1. Verfahrensdauer an den Finanzgerichten 41
2. Verfahrensdauer am Bundesfinanzhof 42
IV. Bundesverfassungsgericht 43
V. Europäischer Gerichtshof 44
VI. Europäisches Gericht erster Instanz 45
VII. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte 46
VIII. Zusammenfassung 48
D. Auswirkungen überlanger Verfahrensdauer 50
I. Materielle und immaterielle Auswirkungen auf die Betroffenen 50
II. Volkswirtschaftliche Auswirkungen 56
III. Schaden für das Ansehen der Justiz 58
IV. Bedeutungsverlust für die Gerichtsbarkeit 60
V. Zusammenfassung 62
E. Ursachen für überlange Verfahrensdauer und Abhilfemöglichkeiten dagegen 64
I. Primär vom Gesetzgeber zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren 67
1. Anzahl der Richterstellen 68
2. Besetzung der Spruchkörper 74
3. Instanzenzug 85
4. Zulassungsberufung 91
5. Gerichtsbescheid 94
6. Präklusion 97
7. Privatisierung von Teilen der Justiz und Übertragung von Aufgaben auf Notare 98
8. Gesetzliche Höchstfristen für Gerichtsverfahren 99
9. Zusammenlegung der Fachgerichtsbarkeiten 102
10. Spezielle Entlastungsmöglichkeiten für das Bundesverfassungsgericht 105
11. Kompliziertheit des Rechts und Normenflut 106
II. Primär von den unmittelbar am Verfahren beteiligten Personen zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren 110
1. Verhalten der Richter 111
a) Arbeitsweise der Richter und richterliche Unabhängigkeit 111
b) Umfang der richterlichen Entscheidungsbegründungen 119
c) Nebentätigkeiten der Richter 125
d) Amtsermittlungsgrundsatz 126
e) Kontrolldichte 129
f) Konsensuale Streitschlichtung, Mediation und Vergleich 131
g) Früher erster Termin und Erörterungstermin 139
2. Verhalten der Beteiligten 141
3. Verhalten der Sachverständigen 146
4. Verhalten der Rechtsanwälte 147
III. Primär von den Justizverwaltungen zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren 149
1. Sachliche Ausstattung der Gerichte 149
2. Organisation des Geschäftsablaufs 153
3. Berichterstatterwechsel 157
4. Verzögerung von Hauptsacheverfahren durch Eilverfahren 158
IV. Zusammenfassung 159
F. Anspruch auf ein Verfahren in angemessener Frist 166
I. Bundesgesetze 166
1. Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) 167
2. Sozialgerichtsgesetz (SGG) 168
3. Finanzgerichtsordnung (FGO) 169
4. Zivilprozessordnung (ZPO) 169
5. Strafprozessordnung (StPO) 170
6. Arbeitsgerichtsgesetz (ArbGG) 170
7. Gerichtskostengesetz (GKG) 171
8. Deutsches Richtergesetz (DRiG) 171
9. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) 171
10. Zusammenfassung 172
II. Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) 172
1. Die EMRK als Teil der deutschen Rechtsordnung 173
a) Rang in der Normenhierarchie 174
b) Allgemeine Regeln des Völkerrechts 176
c) Völkerrechtskonforme Auslegung 177
d) Zusammenfassung 178
2. Anwendungsbereich des Artikel 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK 179
a) Anwendungsbereich nach dem Wortlaut 179
aa) Englische Fassung 183
bb) Französische Fassung 185
cc) Gegenüberstellung der englischen und der französischen Fassung 186
dd) Zusammenfassung 187
b) Entstehungsgeschichte 188
aa) Die Dokumente über die Vorarbeiten („travaux préparatoires“) 188
bb) Parallelen zu anderen völkerrechtlichen Kodifikationen 190
cc) Artikel 10 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) 191
dd) Artikel 14 Abs. 1 Satz 2 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR) 192
ee) Entstehung von Artikel 6 Abs. 1 Satz 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) 194
ff) Zusammenfassung 196
c) Systematik 196
aa) Systematische Stellung innerhalb der Norm 197
bb) Systematische Stellung innerhalb der EMRK 197
cc) Verhältnis zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR) 198
dd) Mögliche Gegenbegriffe zur Einschränkung des Anwendungsbereichs 199
ee) Zusammenfassung 199
d) Ziel und Zweck 199
e) Anwendungsbereich nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs 202
aa) Verwaltungsgerichtsbarkeit 204
bb) Verfassungsgerichtsbarkeit 207
cc) Sozialgerichtsbarkeit 208
dd) Finanzgerichtsbarkeit 209
ee) Zusammenfassung 211
f) Evolutiv-dynamischer Charakter der EMRK 213
g) Zusammenfassung 216
3. Zu berücksichtigender Zeitraum für die Berechnung der Verfahrensdauer 217
4. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit 219
a) Komplexität der Sache 221
b) Verhalten des Beschwerdeführers 223
c) Verhalten der Behörden und Gerichte 225
d) Bedeutung der Sache für den Beschwerdeführer und Eilbedürftigkeit 227
e) Gesamtwürdigung der verschiedenen Umstände 228
f) Zusammenfassung 229
5. Zusammenfassung 229
III. Grundgesetz (GG) 229
1. Einschlägige Artikel des Grundgesetzes 230
a) Artikel 19 Abs. 4 Satz 1 GG 230
b) Artikel 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Rechtsstaatsprinzip (Artikel 20 Abs. 3 GG) 233
c) Artikel 103 Abs. 1 GG 234
d) Verhältnismäßigkeitsprinzip 234
e) Artikel 101 Abs. 1 Satz 2 GG 235
f) Materielle Grundrechte 236
g) Zusammenfassung 236
2. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 237
3. Zusammenfassung 243
IV. Landesverfassungen 243
V. Recht der Europäischen Union 243
1. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs 245
2. Charta der Grundrechte der Europäischen Union 245
3. Rang des Anspruchs auf ein Verfahren in angemessener Frist in der Normenhierarchie 247
4. Zusammenfassung 248
VI. Zusammenfassung 248
G. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen überlange Verfahrensdauer 251
I. Entschädigungsansprüche 252
1. Amtshaftungsklage 252
2. Individualbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 254
3. Recht der Europäischen Union 256
4. Zusammenfassung 258
II. Überlange Verfahrensdauer als Revisionsgrund 259
III. Präventive Maßnahmen 261
1. Vorläufiger Rechtsschutz 261
2. Dienstaufsichtsbeschwerde und richterliche Unabhängigkeit 262
3. Anzeige des Richters wegen Rechtsbeugung 267
4. Richteranklage 269
5. Amtshaftungsklage 269
6. Individualbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 269
7. Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht 270
8. Untätigkeitsbeschwerde 271
a) Historische Bezüge 272
b) Aktuelle gesetzliche Regelungen 275
c) Zweckmäßigkeit einer Untätigkeitsbeschwerde 276
d) Erforderlichkeit einer Beschwerdemöglichkeit nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte 281
e) Aktuelle Situation 285
f) Ausblick 288
aa) Gesetzentwurf der Landesregierung Hessen 288
bb) Gesetzentwurf der Bundesregierung 290
(1) Wortlaut und Gesetzesbegründung 291
(2) Stellungnahme 294
(3) Verbesserungsvorschläge 296
cc) Zusammenfassung 299
g) Zusammenfassung 300
9. Zusammenfassung 300
IV. Zusammenfassung 301
H. Zusammenfassung 303
Anhang 306
I. Gespräch mit Herrn Professor Dr. Redeker, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht 306
II. Gespräch mit Herrn Dr. Arntz, Präsident des Verwaltungsgerichts Köln 306
III. Gespräch mit Herrn Stegh, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Köln 326
IV. Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Löwer, Ordentlicher Professor an der Universität Bonn 326
V. Gespräche mit Verwaltungsrichtern und Fachanwälten für Verwaltungsrecht 332
VI. Referat von Herrn Professor Dr. Mayen, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht 332
VII. Gespräch mit Herrn Dr. Bertrams, Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster 343
VIII. Gespräch mit Herrn Dr. Niehues, Vorsitzender Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D. 348
IX. Gespräch mit Frau Professor Dr. Graßhof, Richterin am Bundesverfassungsgericht a.D. 356
X. Gespräch mit Herrn Professor Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Ress, Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte a.D. 365
XI. Gespräch mit Herrn Dr. Rassi, Richter am Landesgericht Eisenstadt (Österreich) 365
Literaturverzeichnis 368
Personenverzeichnis 442
Sachverzeichnis 443