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Verbindlichkeit

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Stieglitz, H. (2008). Verbindlichkeit. Eine kritisch-realistische Bestimmung der Erkenntnis und des Wesens der Gesellschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52793-9
Stieglitz, Heinrich. Verbindlichkeit: Eine kritisch-realistische Bestimmung der Erkenntnis und des Wesens der Gesellschaft. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52793-9
Stieglitz, H (2008): Verbindlichkeit: Eine kritisch-realistische Bestimmung der Erkenntnis und des Wesens der Gesellschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52793-9

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Verbindlichkeit

Eine kritisch-realistische Bestimmung der Erkenntnis und des Wesens der Gesellschaft

Stieglitz, Heinrich

Sozialwissenschaftliche Schriften, Vol. 45

(2008)

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Abstract

Die Wissenschaft von der Gesellschaft ist gegenwärtig maßgeblich als Gesellschaftsphilosophie und als Soziologie ausgebildet. Versteht sich die Philosophie der Gesellschaft vor allem als Lehre vom gesellschaftlichen Sollen, so die Soziologie als Lehre vom gesellschaftlichen Sein.

Diese Unterscheidung ist unglücklich. Denn das gesellschaftsphilosophische Erkennen zielt immer auch auf den Bestand der Gesellschaft. Als universalwissenschaftliches Erkennen ist es auf die Gesellschaft schlechthin ausgerichtet. Darin unterscheidet es sich von der spezialwissenschaftlichen Soziologie. Sie zielt auf die Erkenntnis nicht der Gesellschaft, sondern einer Gesellschaft. Hierbei zerfällt sie heute zumeist in mikrosoziologische und in makrosoziologische Erkenntnisweisen, die sich widersprechen.

Heinrich Stieglitz unternimmt es, das Verhältnis der gesellschaftsphilosophischen und der soziologischen Seinserkenntnis aus dem einheitlichen Grund der Gesellschaft zu bestimmen. Dieser besteht als Sozialität, d. h. als Verbindlichkeit unter Menschen. Das Verbundensein als Gestaltungsziel wird in der Realität nicht immer erreicht. Die Verwirklichung einer Gesellschaft kann sozial, asozial, unsozial oder sogar antisozial sein. Diese Bestände können sodann schwanken zwischen den Polen einer Gesellschaft als etwas Besonderem oder etwas Allgemeinem, als einer Innen- oder einer Außenwelt sowie als einem Sinngehalt oder einer bloßen Tatsächlichkeit. Die genannten Gestaltungsvollzüge beim Namen zu nennen, erweist sich als die kritische Aufgabe einer realistischen Erkenntnis der Gesellschaft.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Erster Teil: Was man heute meint, wenn man von der Gesellschaft spricht 11
Erstes Kapitel: Die Vorstellungen von der Gesellschaft und das Bemühen um ihre Erkenntnis 11
§ 1 Über das Vorverständnis der Gesellschaft und ihre unwillkürliche Erkenntnis 11
§ 2 Über die ausdrückliche Erkenntnis der Gesellschaft durch die Gesellschaftsphilosophie und die Soziologie 19
Zweites Kapitel: Die Bestimmung des „Menschen“ als eines im Ganzen gesellschaftlichen Wesens durch die herrschenden Gesellschaftswissenschaften 24
§ 3 Das „Wesen“ der Gesellschaft als „Struktur“ der humanen Existenz 24
§ 4 Die Erkenntnis des Verhältnisses zwischen „Mensch“ und „Gesellschaft“ als nicht bewältigte wissenschaftliche Aufgabe 48
Zweiter Teil: Die Erschließung der theoretischen Erkenntnis der Gesellschaft (Grundzüge der Entwicklungsgeschichte des Gesellschaftsdenkens und der Kritik ihrer Entwicklung) 68
Erstes Kapitel: Die aus ihrer ursprünglich praktischen Erkenntnis zunehmend sich herausbildende theoretische Erkenntnis der Gesellschaft 68
§ 5 Die in der Lehre vom gesellschaftlichen Sollen verborgene Lehre vom gesellschaftlichen Sein 68
A. Die Auffassungen der Antike und ihre Folgen für das Mittelalter 68
I. Das griechische Altertum 68
II. Vom Hellenismus zum Mittelalter 73
III. Sein und Sollen in der polis-Gesellschaft 75
IV. Der Idealrealismus der griechischen Philosophie 80
V. Die Folgen des griechischen Idealrealismus für die Erkenntnis der Gesellschaft 84
B. Die christlich erfüllten Auffassungen der Antike im Mittelalter 92
§ 6 Die Ausbildung der theoretischen Erkenntnis der Gesellschaft 95
A. Die Entbergung der theoretischen Erkenntnis der Gesellschaft im Übergang des Mittelalters zur Neuzeit 95
B. Der Ausbau der theoretischen Erkenntnis der Gesellschaft in der Neuzeit 122
I. Der Kartesianismus und seine Folgen 122
II. Das Bemühen um eine Benennung der Vergesellung von „Menschen“ 127
III. Die Gesellschaft als Gesellschaft „einzelner Menschen“ 130
IV. Die Gesellschaft als ein „menschliches Ganzes“ 141
V. Das Zusammendenken von Einzelnheitlichkeit und Ganzheitlichkeit 154
Zweites Kapitel: Der Selbstand, der Zustand und das Zusammensein als realistische Urmodi des endlich Seienden 158
§ 7 Die gegenwärtige theoretische Erkenntnis der Gesellschaft im Streit der wissenschaftlichen Meinungen 158
A. Die herrschende theoretische Erkenntnis der Gesellschaft in der Krise 158
I. Das neuzeitliche humane Zusammensein als problematischer gesellschaftlicher Bestand 158
II. Das Unvermögen der zeitgenössischen Gesellschaftsphilosophie, das Wesen der Gesellschaft zu bestimmen 162
III. Die vielfach in sich zerfallende Soziologie 167
IV. Die rätselhafte Bestimmung der Soziologie im Allgemeinen 181
V. Der Aufstieg der Soziologie zur akademischen Disziplin und ihr Verfall durch ihre Überschätzung als zeitgeschichtliche Schlüsselwissenschaft 206
VI. Die theoretische Erkenntnis der Gesellschaft als metagesellschaftliche und als gesellschaftsdefiziente Erkenntnis 219
B. Die Auffassung der bzw. einer Gesellschaft im herkömmlichen Realismus 225
§ 8 Die entdeckten Seinskategorien des Selbstandes und des Zustandes und die zu entdeckende Seinskategorie des Zusammenseins sowie die aus deren Verhältnissen folgenden seinskategorialen Ordnungsstufen 230
A. Das Unbehagen im herkömmlichen realistischen Gesellschaftsdenken: Die Gesellschaft als Bestand personaler Beziehungen einerseits und als Bestand einer Sinneinheit aus Personen andererseits 230
B. Die humane Existenz in ihren Seinskategorien und auf ihren seinskategorialen Ordnungsstufen: Der Selbstand, der Zustand und das Zusammensein sowie das Beisichsein und das Verbundensein 243
I. Die seinskategorial erweiterte realistische Erkenntnis der ursprünglichen Bestandsweise der gesellschaftlichen Existenz-Gestalt der humanen Existenz 243
Exkurs über die Benennung der dritten ursprünglichen Seinsweise des endlich Seienden: Mitsein oder Zusammensein? 251
II. Nicht-realistische Bemühungen der Bestimmung des ersten Ursprungsgrundes des inneren Aufbaus der gesellschaftlichen Existenz-Gestalt der humanen Existenz 272
III. Die intuitiv bestimmte phänomenologische Erkenntnis des ursprünglichen Bestandes der gesellschaftlichen Existenz-Gestalt der humanen Existenz 282
Drittes Kapitel: Die zwei Existenz-Gestalten der einen humanen Existenz 300
§ 9 Folgeprobleme der Erweiterung der realistischen Lehre von den Seinskategorien um die Seinskategorie des Zusammenseins auf dem Vollkommenheitsgrad des „menschlichen“ Seins 300
A. Die bisher unerkannten Elemente der Existenz-Gestalten der humanen Existenz: Deren Seinsverhältnis als reale Differenz und als intentionale Identität sowie deren Verwirklichungsverhältnis als wechselseitige existentielle Kausalität 300
B. Grundzüge der Lehre von der menschlichen Existenz-Gestalt der humanen Existenz 318
I. Die Frage nach dem seelischen Sein der menschlichen Existenz-Gestalt vor dem Hintergrund des Problembewußtseins der zeitgenössischen Anthropologie 318
II. Abriß einer sachlichen Erklärung der Seele bzw. des Seelischen als der „bestimmenden Form“ der menschlichen Existenz-Gestalt der humanen Existenz 325
III. Die Verwirklichung der menschlichen Existenz-Gestalt: Der Mensch als Person, als Ich und als Persönlichkeit 340
§ 10 Die humane Existenz als menschliche Existenz-Gestalt 359
A. Die menschliche Existenz-Gestalt in ihren Existenzkategorien und in den ihnen zugeordneten Grundgestalten 359
I. Der Mensch in seiner Befindlichkeit 378
II. Der Mensch in seiner Würde 383
III. Der Mensch in seinem Denken 392
B. Selbstzeugnisse der als Einheit ihrer Grundgestalten verwirklichten menschlichen Existenz-Gestalt 407
Dritter Teil: Die realistische Erkenntnis der Gesellschaft (Die universalwissenschaftlichen und die spezialwissenschaftlichen Grundfragen nach dem logos der societas) 419
Erstes Kapitel: Grundzüge der Philosophie der Gesellschaft 419
§ 11 Kleines Kompendium der realistischen Lehre von der Wissenschaft und damit auch von der realistischen wissenschaftlichen Lehre von der Gesellschaft 419
A. Philosophie der Gesellschaft und Allgemeine Soziologie: Ihre wissenschaftssystematische Problematik als Universal- und als Spezialwissenschaft und ihre erkenntniskritische Problematik als empirische und als rationale Erkenntnisgestalt 419
I. Vom Erkennen zum Wissen und vom Wissen zur Wissenschaft 419
II. Die ersten und die nächsten Gründe als Ziel der universalwissenschaftlich-allgemeinen und der universalwissenschaftlich-besonderen sowie der spezialwissenschaftlichen Erkenntnis 425
III. Der Realismus als Erkenntnisgestalt 432
IV. Der Empirismus als Erkenntnisgestalt 453
V. Der Rationalismus als Erkenntnisgestalt 465
B. Die Lehre von den Seinsprinzipien 475
§ 12 Das Aufbaugeschehen und der Aufbaubestand der Gesellschaft 486
A. Die ersten Ursprungsgründe des inneren Aufbaus der Gesellschaft 486
I. Der Aufbau des Bestandskerns der Gesellschaft: Die Gesellschaft als endlich Seiendes (1) 486
II. Der Aufbau des Bestandskerns der Gesellschaft: Die Gesellschaft als körperlich Seiendes (2) 492
III. Der Aufbau der Bestandsfülle der Gesellschaft: Das Bewußtsein der Gesellschaft (3) 501
IV. Der Aufbau der Bestandsfülle der Gesellschaft: Die Ordnung der Gesellschaft (4) 507
V. Das Verhältnis zwischen dem Bestandskern und der Bestandsfülle der Gesellschaft 509
B. Die ersten Ursprungsgründe des äußeren Aufbaus der Gesellschaft (5) 511
Zweites Kapitel: Grundzüge der Allgemeinen Soziologie 517
§ 13 Die Soziologie als einzelwissenschaftliche Erkenntnis der Gesellschaft 517
A. Die wissenschaftlich verschiedenen Bedeutungen des Ausdrucks Gesellschaft 517
I. Der Ausdruck der Gesellschaft im gesellschaftsphilosophischen und im soziologischen Sinn 517
II. Der Unterschied zwischen dem Umfang und dem Inhalt eines Begriffs 517
III. Der weite und deshalb inhaltsarme Begriff der Gesellschaft in der Gesellschaftsphilosophie 518
IV. Der inhaltsreiche und deswegen umfangarme Begriff der Gesellschaft in der Soziologie 519
V. Die Ausrichtung der Grundfragen der Allgemeinen Soziologie nach den Grundfragen der Philosophie der Gesellschaft 520
B. Das soziologische Erkennen der eigenen gegenwärtigen Gesellschaft als Regelfall der herrschenden soziologischen Erkenntnis 522
§ 14 Formen der Allgemeinen Soziologie 525
A. Die in sogenannten Ansätzen ausgebildete „Allgemeine“ Soziologie der eigenen Gesellschaft 525
B. Allgemein-soziologische Systementwürfe aus der frühen Zeit der deutschen Soziologie 527
I. Gesellschaft als Beziehung: Georg Simmel (1858–1918) 527
II. Gesellschaft als Gruppe: Alfred Vierkandt (1867–1953) 529
III. Gesellschaft als Gebilde (Organismus-Analogien) 530
IV. Gesellschaft als Handeln: Max Weber (1864–1920) 533
V. Gesellschaft als Wandeln: Hans Freyer (1889–1969) 535
VI. Gesellschaft als Gestalten: Gerhard Mackenroth (1903–1953) 536
VII. Gesellschaft als Gemeinschaft und Gesellschaft: Ferdinand Tönnies (1855–1936) 538
VIII. Gesellschaft als Herrschaft 539
Drittes Kapitel: Die Allgemeine Soziologie und die Besonderen Soziologien 541
§ 15 Eine Gesellschaft als Bestand im Ganzen und in ihren Teilen 541
A. Die Auffassung einer Gesellschaft durch die Allgemeine Soziologie und durch die Besonderen Soziologien 541
I. Die soziologische Erkenntnis einer Gesellschaft in ihrer Gesamtheit und in ihren Bereichen 541
II. Die herrschenden Auffassungen vom Verhältnis zwischen der Allgemeinen Soziologie und den Besonderen Soziologien 541
B. Die Bereiche der Gesellschaft und ihr Erkennen durch die Besonderen Soziologien 544
§ 16 Versuch einer Einteilung der Besonderen Soziologien 546
A. Die bestehenden Auffassungen von der Ordnung der Besonderen Soziologien 546
B. Vorschlag einer sinnvollen Einteilung der Besonderen Soziologien 548
I. Der Vorschlag 548
II. Das Ziel einer Einteilung der Besonderen Soziologien 548
III. Die Gliederung der Besonderen Soziologien 549
Vierter Teil: Das Wirksamsein der Gesellschaft 551
Erstes Kapitel: Die Erkenntnis der Gesellschaft als Wirklichkeit 551
§ 17 Die Gesellschaft als Realität und als Wirklichkeit 551
§ 18 Das wirksame Denken der Gesellschaft 555
Zweites Kapitel: Kritische Aufgaben der theoretischen Erkenntnis einer Gesellschaft 559
§ 19 Die Wahrung der Sozialität einer Gesellschaft 559
§ 20 Die Wahrung der Lebendigkeit des sozialen Bewußtseins einer Gesellschaft 563
Literaturverzeichnis 565
Namensverzeichnis 585