Die Zurechnung von Retter-, Flucht- und Verfolgerverhalten im Strafrecht
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Die Zurechnung von Retter-, Flucht- und Verfolgerverhalten im Strafrecht
Schriften zum Strafrecht, Vol. 198
(2008)
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Abstract
Lässt sich einem Individuum, das durch ein inkriminiertes Verhalten eine Kausalkette in Gang gesetzt hat, ein dadurch verursachtes fehlerhaftes Drittverhalten strafrechtlich zurechnen? Auf welcher dogmatischen Grundlage ließe sich eine solche Zurechnung begründen? Fedor Strasser konzentriert sich bei dieser Frage auf die sogenannten Retter-, Flucht- und Verfolgerfälle und arbeitet für diese umfassende Maßstäbe zur Zuordnung der jeweiligen Schadensverläufe heraus.Schädigt der Retter das vom Primärtäter verletzte Opfer, so wird der Aspekt des Fortwirkens der gesetzten Ausgangsgefahr als zentraler Zurechnungsmaßstab begründet. Kommt der Retter selbst zu Schaden, so muss einem normativen Korrespondenzprinzip zwischen der Sorgfaltspflichtverletzung durch den Gefahrverursacher und dem Schutzanspruch des Retters Geltung verschafft werden. Bei den Verfolgerfällen hebt der Autor die Bedeutung des Selbstbegünstigungsprinzips hervor und gelangt dadurch zu einer restriktiven Sichtweise. Für die erfolgsqualifizierten Delikte wird ein Modell der Systemgeschlossenheit entwickelt, um dem aus dem Strafrahmen dieser Delikte erwachsenen Restriktionsbedürfnis gerecht zu werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 24 | ||
Einleitung | 31 | ||
Erster Teil: Die Zurechnung von Retter-, Flucht- und Verfolgerverhalten in der allgemeinen Fahrlässigkeitsdogmatik | 38 | ||
1. Kapitel: Grundlagen | 38 | ||
1. Abschnitt: Grundlagen der Zurechnung bei Opfer- und Drittverhalten | 38 | ||
A. Der Kausalzusammenhang | 38 | ||
I. Die Ursächlichkeit als logischer Schluss – conditio-sine-qua-non | 38 | ||
II. Naturalistisch geprägter Ursachenzusammenhang – Die Formel der gesetzmäßigen Bedingung | 40 | ||
III. Der praktische Syllogismus Bernsmanns | 44 | ||
IV. Die genetische Kausalerklärung Puppes | 46 | ||
B. Der Zurechnungszusammenhang | 50 | ||
I. Die Adäquanztheorie | 51 | ||
II. Das Versari-Prinzip | 52 | ||
III. Das Regressverbot | 54 | ||
1. Die klassische Lehre vom Regressverbot | 54 | ||
2. Die neuere Lehre vom Regressverbot | 55 | ||
a) Jakobs | 56 | ||
b) Naucke, Welp, Wehrle | 56 | ||
c) Rechtsprechung und überwiegende Lehre | 58 | ||
IV. Der Schutzzweckzusammenhang als Risikozusammenhang im engeren Sinn | 59 | ||
V. Die Bedeutung des Vertrauensgrundsatzes | 62 | ||
VI. Die Risikoverwirklichung | 63 | ||
1. Tatbestandsmäßig missbilligtes Verhalten (Frisch) | 65 | ||
2. Risikoverwirklichung als Element der objektiven Zurechnung | 65 | ||
3. Risikoverwirklichung und Adäquanz | 67 | ||
a) Trennung oder Verschmelzung der Kriterien? | 67 | ||
b) Prüfungsreihenfolge | 68 | ||
C. Zwischenergebnis und Gang der weiteren Untersuchung | 70 | ||
2. Kapitel: Die Zurechnung von Retterverhalten | 72 | ||
2. Abschnitt: Der Retter als Schädiger | 72 | ||
A. Einführung in die denkbaren Fallkonstellationen | 72 | ||
I. Der Retter schädigt das Opfer des Primärschädigers | 73 | ||
1. Die Schädigung des Opfers tritt durch den Transport ins Krankenhaus ein | 73 | ||
a) Die allgemeine Teilnahme am Straßenverkehr | 73 | ||
b) Die Inanspruchnahme von Sonderrechten | 73 | ||
2. Die Schädigung tritt durch aktives Retterverhalten ein | 73 | ||
a) Leicht fahrlässiges Fehlverhalten | 73 | ||
b) Grob fahrlässiges Fehlverhalten (Leichtfertigkeit) | 73 | ||
c) Gröblichstes Fehlverhalten | 73 | ||
d) Überschießende Behandlungsfolgen | 74 | ||
e) Fehlbehandlung nach bereits behobener Gefahr | 74 | ||
f) Die Rettung erfolgt auf Kosten eines anderen Hilfsbedürftigen | 74 | ||
3. Die Schädigung tritt durch Unterlassen des Retters ein | 74 | ||
a) Fahrlässiges Unterlassen | 74 | ||
b) Vorsätzliches Unterlassen bei Pflichtenkollision | 75 | ||
c) Vorsätzliches Unterlassen bei eintretender Lebensgefahr für den Retter | 75 | ||
d) Vorsätzliches Unterlassen bei Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens | 75 | ||
II. Der Retter ist zugleich Erstschädiger | 75 | ||
III. Der Retter schädigt einen unbeteiligten Dritten | 76 | ||
IV. Der Retter schädigt einen anderen Retter | 76 | ||
B. Der Retter schädigt das Opfer des Primärschädigers | 76 | ||
I. Abgrenzung Folgeschaden – Zweitschaden | 76 | ||
II. Die Schädigung des Opfers im Spiegel der Rechtsprechung | 76 | ||
1. Strafrechtliche Rechtsprechung in der Bundesrepublik Deutschland | 77 | ||
2. Strafrechtliche Rechtsprechung in Österreich | 78 | ||
3. Überblick der zivilrechtlichen Rechtsprechung | 82 | ||
4. Würdigung der Rechtsprechung | 82 | ||
III. Das allgemeine Lebensrisiko | 85 | ||
1. Begriffsbestimmung „Risiko“ | 85 | ||
2. Begriffsbestimmung „allgemeines Lebensrisiko“ | 86 | ||
3. Der Maßstab zur Bestimmung des allgemeinen Lebensrisikos | 86 | ||
4. Das Verhältnis des allgemeinen Lebensrisikos zum sozialadäquaten Verhalten | 87 | ||
5. Allgemeines Lebensrisiko und strafrechtliche Zurechnung | 88 | ||
a) Die allgemeine Teilnahme am Straßenverkehr (oben Fall 1) | 89 | ||
b) Die Inanspruchnahme von Sonderrechten (oben Fall 2) | 91 | ||
IV. Lösungsmodelle des Schrifttums | 92 | ||
1. Grundsätzliche Ablehnung einer Zurechnung | 92 | ||
a) Donatsch | 92 | ||
b) Kienapfel | 92 | ||
c) Stellungnahme | 93 | ||
2. Differenzierung zwischen aktivem Tun und Unterlassen des Retters | 93 | ||
a) Rudolphi | 93 | ||
b) Schmoller | 94 | ||
c) Rengier | 95 | ||
d) Stellungnahme | 96 | ||
3. Differenzierung nach dem Grad des Verschuldens | 99 | ||
a) Thesen | 99 | ||
aa) Burgstaller | 99 | ||
bb) Rengier, Wolter, Cramer/Sternberg-Lieben | 99 | ||
b) Folgeproblem: Der Zusammenhang zwischen Enderfolg und Fehlverhalten des Retters | 100 | ||
aa) Äquivalenzgedanke | 101 | ||
bb) In dubio pro reo | 101 | ||
cc) Vermutung der Kausalbeziehung | 102 | ||
dd) Wahrscheinlichkeitsquote von mindestens 50% | 102 | ||
c) Stellungnahme | 103 | ||
4. Das Kriterium der Steuerbarkeit bei Otto | 107 | ||
5. Die Zuordnung zu Verantwortungsbereichen | 109 | ||
6. Die Trennung von der Unerlaubtheit des Erst- und des Zweitrisikos bei Namias | 110 | ||
7. Differenzierende Lösungen | 112 | ||
a) Schünemann | 112 | ||
b) Maiwald | 114 | ||
c) Frisch | 115 | ||
d) Puppe | 120 | ||
V. Entwicklung des eigenen Lösungsmodells | 123 | ||
1. Ausgangslage | 123 | ||
2. Verwirklichung der gesetzten Ausgangsgefahr | 126 | ||
a) Fortwirken der gesetzten Ausgangsgefahr bei leicht fahrlässigem Fehlverhalten (oben Fall 3 und Fall 9 lit. a) | 126 | ||
b) Überschießende Behandlungsfolgen (oben Fall 6) | 128 | ||
c) Fehlbehandlung nach bereits behobener Gefahr (oben Fall 7) | 129 | ||
d) Angriffsverhalten | 130 | ||
e) Grob fahrlässiges Fehlverhalten (oben Fall 4 und Fall 9 lit. b) | 130 | ||
f) Gröblichstes Fehlverhalten (oben Fall 5 und Fall 9 lit. c) | 132 | ||
g) Die Rettung erfolgt auf Kosten eines anderen Hilfsbedürftigen (oben Fall 8) | 135 | ||
h) Vorsätzliches Unterlassen bei Pflichtenkollision (oben Fall 10) | 138 | ||
i) Vorsätzliches Unterlassen bei eintretender Lebensgefahr für den Retter (oben Fall 11) | 140 | ||
j) Vorsätzliches Unterlassen bei Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens (oben Fall 12) | 141 | ||
3. Der Gewinn des Lösungsmodells | 143 | ||
a) Absehbarer Einwand | 143 | ||
b) Annex zur vorsätzlichen Primärschädigung | 144 | ||
aa) Vorsätzliche Körperverletzung als Primärschädigung | 144 | ||
bb) Primärschädigung mit Tötungsvorsatz | 145 | ||
(1) Rettung auf Kosten eines anderen Hilfsbedürftigen | 145 | ||
(2) Scheitern der Revokation bei Einbindung von Dritten | 147 | ||
4. Zwischenergebnis | 148 | ||
C. Der Retter ist zugleich Erstschädiger (oben Fall 13) | 149 | ||
I. Rechtsprechung | 150 | ||
1. BGH NJW 1955, 1487 | 150 | ||
2. BGH JR 1989, 382 | 150 | ||
II. Literatur | 151 | ||
III. Eigenes Lösungsmodell | 153 | ||
D. Der Retter schädigt einen unbeteiligten Dritten (oben Fall 14) | 155 | ||
E. Der Retter schädigt einen anderen Retter (oben Fall 15) | 157 | ||
F. Ergebnis | 157 | ||
3. Abschnitt: Der Retter als Geschädigter | 158 | ||
A. Einführung in die denkbaren Fallkonstellationen | 158 | ||
I. Der rechtlich verpflichtete Retter | 159 | ||
1. Garantenpflichtige Retter | 159 | ||
a) Familienangehörige: Eltern und Geschwister | 159 | ||
b) Amtlich verpflichtete Retter | 159 | ||
2. Rechtliche Verpflichtung nach § 323 c StGB | 159 | ||
II. Rettung bei fehlender rechtlicher Verpflichtung | 159 | ||
III. Rettung eigener Güter | 160 | ||
IV. Der in der Steuerungsfähigkeit eingeschränkte Retter | 160 | ||
B. Die Fallgruppen im Spiegel der Rechtsprechung | 160 | ||
I. Strafrechtliche Rechtsprechung in Deutschland | 160 | ||
1. BGHSt 39, 322 | 160 | ||
2. Stellungnahme | 162 | ||
II. Strafrechtliche Rechtsprechung in Österreich | 165 | ||
III. Überblick über die zivilrechtliche Rechtsprechung in Deutschland | 169 | ||
C. Psychisch vermittelte Kausalität und Willensfreiheit | 173 | ||
I. Determinismus | 174 | ||
II. Indeterminismus | 174 | ||
III. Das Dilemma | 175 | ||
IV. Konklusion | 177 | ||
1. Popper | 177 | ||
2. Vermittelnde Ansichten | 178 | ||
a) Die Differenzierung zwischen Informationsverarbeitung und Entscheidungsprozessen | 178 | ||
b) Die Willensfreiheit als normative Setzung | 179 | ||
D. Einordnung in die Systematik der Selbstgefährdungsfälle | 181 | ||
I. Rechtsprechung | 181 | ||
II. Literatur | 182 | ||
E. Vorfindbare Lösungen in der Literatur | 185 | ||
I. Generelle Ablehnung der Zurechnung | 185 | ||
1. Roxin | 185 | ||
2. K. Günther | 187 | ||
3. Diel | 188 | ||
4. Stellungnahme | 189 | ||
II. Generelle Zurechnung ohne weitere Differenzierung | 192 | ||
III. Zurechnung unter dem Gesichtspunkt der Steuerbarkeit der Gefahrenquelle durch den Erstverursacher | 195 | ||
IV. Zurechnung unter dem Aspekt der bewussten Fahrlässigkeit | 196 | ||
V. Zurechnung auf der Grundlage der Bestimmung einer eigenverantwortlichen Selbstgefährdung | 197 | ||
1. Keine eigenverantwortliche Selbstgefährdung bei gesetzlicher Hilfspflicht sowie bei Vernünftigkeit der Rettungsaktion | 197 | ||
2. Bestimmung der eigenverantwortlichen Selbstgefährdung alleine am Maßstab des § 35 StGB | 200 | ||
3. Zurechnung auf der Grundlage der Wertungsmaßstäbe der §§ 34 StGB, 228 BGB | 201 | ||
4. Bestimmung der eigenverantwortlichen Selbstgefährdung unter dem Gesichtspunkt des Zwangs (§ 240 StGB) | 204 | ||
5. Zurechnung unter dem Gedanken der fahrlässigen mittelbaren Täterschaft | 206 | ||
VI. Relativierende Beurteilung | 208 | ||
1. Die Relativität des Freiheitsbegriffs | 208 | ||
2. Die Abhängigkeit der Freiheit von der Art der zuzurechnenden Verantwortlichkeit bei Biewald | 210 | ||
F. Entwicklung des eigenen Lösungsmodells | 213 | ||
I. Exkurs: Die Psychologie des Hilfeverhaltens | 213 | ||
II. Der innere Widerspruch einer Zurechnungslehre unter der Prämisse der „fehlenden rechtlichen Verpflichtung zur Hilfe aber sozial erwünschten Rettungsaktion“ | 216 | ||
1. Umfang der Gefahrtragungspflicht | 216 | ||
a) Berufsmäßige Retter | 216 | ||
aa) Normative Regelungsansätze | 216 | ||
bb) Grad der Wahrscheinlichkeit der unzumutbaren Eigengefährdung und Standpunkt der Beurteilung | 219 | ||
b) Private Retter | 220 | ||
2. „Vernünftige“ Rettungsaktionen jenseits des rechtlich Gebotenen? | 221 | ||
III. Die strafrechtliche Relevanz des Vorverhaltens | 221 | ||
IV. Räumliche und zeitliche Konnexität mit dem Gefahrenfeld | 224 | ||
V. Rettertätigkeit und der Aspekt der Einwilligung | 226 | ||
VI. Das eigene Lösungsmodell | 228 | ||
1. Ausgangslage | 228 | ||
2. Normative Korrespondenz zwischen Pflichtverletzung des Gefahrverursachers und Schutzanspruch des Retters | 230 | ||
a) Die Zuordnung der Entstehung der Gefahr | 230 | ||
b) Zurechnungsbegründung der normativen Korrespondenz | 232 | ||
c) Einschränkungen | 236 | ||
3. Lösung der Fallgruppen | 237 | ||
a) Rechtlich verpflichtete Retter (oben Fälle 1–3) | 237 | ||
b) Rettung bei fehlender rechtlicher Verpflichtung (oben Fall 4 a und b) | 238 | ||
c) Rettung eigener Güter (oben Fall 5) | 241 | ||
d) Der in der Steuerungsfähigkeit eingeschränkte Retter (oben Fall 6) | 241 | ||
4. Der Gewinn des Lösungsmodells | 244 | ||
G. Ergebnis | 245 | ||
3. Kapitel: Die Zurechnung von Fluchtverhalten | 246 | ||
4. Abschnitt: Der Flüchtende als Geschädigter | 246 | ||
A. Zivilrechtliche Judikatur | 246 | ||
I. OLG Köln NJW-RR 2000, 1553 | 246 | ||
II. BGH NJW 2002, 2232 | 247 | ||
B. Sozialgerichtliche Judikatur | 248 | ||
C. Stellungnahme | 249 | ||
I. Exkurs: Fluchtreflex und Bewegungssturm aus medizinischer Sicht | 249 | ||
II. Fluchtschäden und strafrechtliche Zurechnung | 250 | ||
5. Abschnitt: Der Flüchtende als Schädiger | 253 | ||
A. Literatur | 253 | ||
B. Stellungnahme | 254 | ||
4. Kapitel: Die Zurechnung von Verfolgerverhalten | 256 | ||
6. Abschnitt: Der Verfolger als Geschädigter | 256 | ||
A. Überblick über die zivilrechtliche Judikatur | 256 | ||
I. Verfolgung durch Hoheitsträger | 256 | ||
II. Verfolgung durch Private | 260 | ||
III. Zusammenfassung | 262 | ||
B. Der Herausforderungsgedanke im zivilrechtlichen Schrifttum | 263 | ||
I. Ursprung | 263 | ||
II. Weiterentwicklungen des Schrifttums | 264 | ||
C. Behandlung im strafrechtlichen Schrifttum | 265 | ||
I. Zurechnungsbejahende Ansichten | 266 | ||
1. Biewald | 266 | ||
2. Puppe | 266 | ||
3. Schünemann | 268 | ||
II. Zurechnungsnegierende Ansichten | 268 | ||
1. Roxin | 268 | ||
2. Lewisch | 269 | ||
3. Krey, Köhler | 270 | ||
III. Die differenzierende Sichtweise M. Ottos | 271 | ||
1. Der Aspekt der emotionalen Unfreiwilligkeit bei M. Otto | 271 | ||
2. Stellungnahme | 274 | ||
D. Die Handlungsqualität der Flucht | 275 | ||
E. Entwicklung der eigenen Ansicht | 277 | ||
I. Das nemo-tenetur-Prinzip und Fluchtverhalten | 277 | ||
1. Ausgangslage | 277 | ||
a) Ausprägung und Gehalt des nemo-tenetur-Prinzips im formellen und materiellen Recht | 277 | ||
b) Flucht als Ausfluss des Selbstbegünstigungsprivilegs? | 279 | ||
2. Einschränkung des Selbstbegünstigungsprinzips durch § 36 StVO? | 280 | ||
3. Einschränkung des Selbstbegünstigungsprinzips durch § 113 StGB? | 283 | ||
4. Einschränkung des Selbstbegünstigungsprinzips durch § 142 StGB? | 284 | ||
5. Einschränkung des Selbstbegünstigungsprinzips durch §§ 145 a i.V.m. 68 b I Nr. 1 StGB? | 285 | ||
6. Einschränkung des Selbstbegünstigungsprinzips durch § 323 c StGB? | 285 | ||
7. Zwischenergebnis | 287 | ||
II. Lösung der Fälle von Verfolgung durch Hoheitsträger | 288 | ||
III. Lösung der Fälle von Verfolgung durch Privatpersonen | 290 | ||
F. Ergebnis | 291 | ||
7. Abschnitt: Der Verfolger als Schädiger | 292 | ||
A. Literatur | 292 | ||
B. Stellungnahme | 292 | ||
Zweiter Teil: Die Zurechnung von Retter-, Flucht- und Verfolgerverhalten bei den erfolgsqualifizierten Delikten | 294 | ||
5. Kapitel: Das Unmittelbarkeitskriterium der erfolgsqualifizierten Delikte | 295 | ||
8. Abschnitt: Die Bedeutung des sogenannten Unmittelbarkeitskriteriums | 295 | ||
A. Rechtsprechung des BGH | 295 | ||
B. Rengier | 297 | ||
C. Ferschl | 300 | ||
D. Vorherrschende Literaturansicht | 302 | ||
E. Eigene Ansicht: Das Unmittelbarkeitskriterium als eigenständiges einschränkendes Merkmal der objektiven Zurechnung | 303 | ||
6. Kapitel: Die Zurechnung von Fluchtverhalten | 306 | ||
9. Abschnitt: Fluchtfälle in der Rechtsprechung | 306 | ||
A. Körperverletzung mit Todesfolge – § 227 StGB | 306 | ||
I. BGH bei Dallinger MDR 1954, 150 | 306 | ||
II. BGH NJW 1971, 152 | 307 | ||
III. BGH NJW 1992, 1708 | 308 | ||
IV. BGHSt 48, 34 | 310 | ||
B. Freiheitsberaubung mit Todesfolge – § 239 IV StGB | 312 | ||
I. BGHSt 19, 382 | 312 | ||
II. LG Konstanz v. 17.11.2004 – 2 Ks 55 Js 2303/04 | 313 | ||
C. Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge – § 178 StGB | 314 | ||
D. Brandstiftung mit Todesfolge – § 306 c StGB | 315 | ||
E. Annex zur Nacheile (Verfolger-Fall): Raub mit Todesfolge – § 251 StGB | 315 | ||
F. Würdigung der Rechtsprechung | 316 | ||
10. Abschnitt: Die Lösung von Fluchtfällen in der Literatur | 319 | ||
A. Körperverletzung mit Todesfolge – § 227 StGB | 319 | ||
I. Abstellen auf den Körperverletzungserfolg | 319 | ||
1. Der Körperverletzungserfolg als Durchgangserfordernis | 319 | ||
2. Der Teilerfolg des Grunddelikts als Mindestbedingung | 321 | ||
3. Der Erfolg der Zusatzgefahren des § 224 StGB als ausreichendes Moment | 322 | ||
4. Das Erfordernis der Durchgangskausalität im Falle der Mitursächlichkeit des Opfers | 324 | ||
II. Abstellen auf die Letalität der Körperverletzung | 325 | ||
1. Das Letalitätserfordernis | 325 | ||
2. Historisches Argument | 326 | ||
3. Die Trennung in tatbestandliche und außertatbestandliche Gefährdungsmomente | 327 | ||
4. Quantitätsirrtum bei identischem Risiko und Rechtsblindheit | 327 | ||
III. Abstellen auf die Körperverletzungshandlung | 330 | ||
1. Die Vorzugswürdigkeit der Handlungslösung | 330 | ||
a) Wortsinn | 330 | ||
b) Normgeschichte | 331 | ||
c) Systematik | 332 | ||
d) Teleologie | 333 | ||
2. Beurteilung als Gefährdungsdelikt | 335 | ||
3. Schröder: Fiktive Vorsatzlösung | 339 | ||
4. Horn/Wolters: Kenntnis der Umstände, die die Sorgfaltspflichtwidrigkeit hinsichtlich des Lebens des Opfers begründen | 341 | ||
5. Sowada: Duales System von Durchgangskausalität hinsichtlich § 223 StGB oder Kenntnis der Umstände, die die lebensgefährdende Behandlung begründen | 343 | ||
6. Wolter: Zwangsläufige oder unbeherrschbare Todesgefährlichkeit | 345 | ||
7. Rengier: Situation des Nötigungsnotstandes | 348 | ||
8. Paeffgen: Differenzierung nach anhaltendem und punktuellem Angriff | 350 | ||
9. Hobe: Abstellen auf die spezifische Streuaggressivität | 352 | ||
10. Ferschl: Differenzierung zwischen genereller und spezieller Gefährlichkeit | 353 | ||
11. Abschließende Bewertung | 355 | ||
B. Freiheitsberaubung mit Todesfolge – § 239 IV StGB | 356 | ||
I. Widmann | 356 | ||
II. Paeffgen | 357 | ||
III. Jakobs | 358 | ||
IV. Ferschl | 359 | ||
V. Abschließende Beurteilung | 360 | ||
11. Abschnitt: Entwicklung des eigenen Lösungsmodells für Fluchtfälle | 361 | ||
A. Die wesentliche/unwesentliche Abweichung vom Kausalverlauf | 361 | ||
B. Eigenes Lösungsmodell | 363 | ||
I. Ausgangslage | 363 | ||
II. Konfrontationszusammenhang in einem geschlossenen System | 364 | ||
III. Lösung der Rechtsprechungsfälle | 368 | ||
1. Körperverletzung mit Todesfolge | 368 | ||
a) Vollendete Körperverletzung mit Todesfolge | 368 | ||
b) Versuchte Körperverletzung mit Todesfolge | 369 | ||
2. Freiheitsberaubung mit Todesfolge | 370 | ||
a) Todesverursachung durch den Erfolg der Freiheitsentziehung | 370 | ||
b) Todesverursachung durch die Handlung der Freiheitsentziehung | 371 | ||
c) Sonderkonstellation: Tod der flüchtenden Ersatzgeisel | 371 | ||
C. Ergebnis | 372 | ||
7. Kapitel: Die Zurechnung von Retterverhalten | 374 | ||
12. Abschnitt: Retterfälle in der Rechtsprechung | 374 | ||
A. Der Retter als Schädiger: Körperverletzung mit Todesfolge – § 227 StGB | 374 | ||
I. BGH bei Dallinger MDR 1976, 16 | 374 | ||
II. BGHSt 31, 96 | 375 | ||
B. Der Retter als Geschädigter: Brandstiftung mit Todesfolge – § 306 c StGB | 379 | ||
C. Fehlgehende Befreiungsaktionen: Geiselnahme mit Todesfolge – §§ 239 b II i.V.m. 239 a III StGB | 380 | ||
I. Von der Polizei erkannte Geiselnahme: BGHSt 33, 322 (obiter dictum) | 380 | ||
II. Von der Polizei nicht erkannte Geiselnahme: BGHSt 33, 322 | 381 | ||
13. Abschnitt: Die Lösung von Retterfällen in der Literatur | 382 | ||
A. Der Retter als Schädiger: Körperverletzung mit Todesfolge – § 227 StGB | 382 | ||
I. Vertreter der Letalitätslehre und der Erfolgslösung | 382 | ||
II. Rengier | 383 | ||
III. Hobe | 384 | ||
IV. Ferschl | 385 | ||
V. Puppe | 386 | ||
B. Der Retter als Geschädigter: Brandstiftung mit Todesfolge – § 306 c StGB | 388 | ||
I. Rengier | 390 | ||
II. Schünemann | 391 | ||
C. Fehlgehende Befreiungsaktionen: Geiselnahme mit Todesfolge – §§ 239 b II i.V.m. 239 a III StGB | 392 | ||
I. Von der Polizei erkannte Geiselnahme | 392 | ||
II. Von der Polizei nicht erkannte Geiselnahme | 393 | ||
III. Der Maßstab des Organisationskreises bei Krehl | 394 | ||
14. Abschnitt: Übertragung des eigenen Lösungsvorschlags auf die Retterfälle | 395 | ||
A. Ausgangslage | 395 | ||
B. Falllösungen | 396 | ||
I. Der Retter als Schädiger | 396 | ||
1. Fehlerhaftes Retterverhalten in der Heilbehandlung | 396 | ||
2. Der Primärtäter als pflichtwidrig handelnder Retter | 398 | ||
a) Ausgangskonstellation | 398 | ||
b) Annex zur Exzesskonstellation bei mehreren Tatbeteiligten | 400 | ||
aa) Argumentation des BGH | 401 | ||
bb) Stellungnahme | 401 | ||
3. Fehlgehende Befreiungsaktionen | 404 | ||
a) Umfang und Pflicht polizeilicher Eingriffshandlungen | 404 | ||
b) Tödlicher Schuss aus der Dienstwaffe | 405 | ||
c) Tödlicher Schuss aus der Waffe des Erpressungsopfers | 407 | ||
d) Tödlicher Schuss aus der Täterwaffe | 408 | ||
4. Ungewollte Auswirkungen einer erforderlichen Nothilfemaßnahme | 409 | ||
II. Der Retter als Geschädigter | 410 | ||
C. Ergebnis | 411 | ||
8. Kapitel: Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Tatbestand mit strafbegründender schwerer Folge | 413 | ||
15. Abschnitt: Die Zurechnung von Flucht- und Retterverhalten beim Tatbestand der Beteiligung an einer Schlägerei (§ 231 StGB) | 413 | ||
A. Die Struktur des Tatbestandes der Beteiligung an einer Schlägerei (§ 231 StGB) | 413 | ||
B. Der Stand der Diskussion um die Zurechnungsbegründung von Retter- und Fluchtfällen | 415 | ||
I. Retterfälle | 415 | ||
II. Fluchtfälle | 416 | ||
C. Bewertung und Einordnung | 417 | ||
I. Bewertung des Schrifttums | 417 | ||
II. Einordnung der Retter- und Fluchtfälle in das Zurechnungsmodell | 418 | ||
Zusammenfassung | 420 | ||
Zum Ersten Teil: Die Zurechnung von Retter-, Flucht- und Verfolgerverhalten in der allgemeinen Fahrlässigkeitsdogmatik | 420 | ||
1. Abschnitt: Grundlagen der Zurechnung bei Opfer- und Drittverhalten | 420 | ||
2. Abschnitt: Der Retter als Schädiger | 421 | ||
3. Abschnitt: Der Retter als Geschädigter | 423 | ||
4. Abschnitt: Der Flüchtende als Geschädigter | 425 | ||
5. Abschnitt: Der Flüchtende als Schädiger | 425 | ||
6. Abschnitt: Der Verfolger als Geschädigter | 426 | ||
7. Abschnitt: Der Verfolger als Schädiger | 426 | ||
Zum Zweiten Teil: Die Zurechnung von Retter-, Flucht- und Verfolgerverhalten bei den erfolgsqualifizierten Delikten | 427 | ||
8. Abschnitt: Die Bedeutung des sogenannten Unmittelbarkeitskriteriums | 427 | ||
9. Abschnitt: Fluchtfälle in der Rechtsprechung | 428 | ||
10. Abschnitt: Die Lösung von Fluchtfällen in der Literatur | 429 | ||
11. Abschnitt: Entwicklung des eigenen Lösungsmodells für Fluchtfälle | 430 | ||
12. Abschnitt: Retterfälle in der Rechtsprechung | 431 | ||
13. Abschnitt: Die Lösung von Retterfällen in der Literatur | 432 | ||
14. Abschnitt: Übertragung des eigenen Lösungsvorschlags auf die Retterfälle | 433 | ||
15. Abschnitt: Die Zurechnung von Flucht- und Retterverhalten beim Tatbestand der Beteiligung an einer Schlägerei (§ 231 StGB) | 435 | ||
Literaturverzeichnis | 436 | ||
Sachwortverzeichnis | 474 |