Direkte Nachfolge in eine offene Handelsgesellschaft im Vermächtniswege
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Direkte Nachfolge in eine offene Handelsgesellschaft im Vermächtniswege
Ein Beitrag zum Recht der Anteilsübertragung durch Vermächtnis
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 404
(2010)
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Abstract
Die Nachfolge in unternehmerisches Vermögen ist integraler Bestandteil der strategischen Unternehmensplanung. Die frühzeitige Nachfolgeplanung ist unerlässlich, um das Unternehmen am Markt zu erhalten. Vermächtnislösungen zur Unternehmensnachfolge sind aufgrund ihrer großen Flexibilität durch den "schuldrechtlichen" Charakter des Vermächtnisrechts "populär". Andererseits ist die Rechtsprechung bereit, den praktischen Bedürfnissen des "Geschäftslebens", entgegen der Grundentscheidungen des historischen Gesetzgebers, im Recht der Erbfolge durch Sonderentwicklung bei der Nachfolge in Personengesellschaftsanteile entgegenzukommen.Götz Gallenkamp arbeitet in diesem Zusammenhang das Bedürfnis für eine unmittelbare Übertragung von OHG-Gesellschaftsanteilen auf einen (Unternehmens-)Nachfolger und die mögliche Umsetzung einer solchen Singularsukzession mittels eines Vindikationslegates heraus.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 15 | ||
A. Grundlagen | 17 | ||
I. Erbrechtliche Grundlagen und Prinzipien | 17 | ||
1. Vonselbsterwerb und Universalsukzession als erbrechtliche Grundprinzipien | 17 | ||
2. Das Gesamthandsprinzip und die Erbengemeinschaft | 18 | ||
3. Keine unmittelbare Zuordnung einzelner Vermögensgegenstände | 19 | ||
4. Mittelbare Zuordnung von einzelnen Vermögensgegenständen durch letztwillige Verfügung | 19 | ||
a) Auflage § 1940 BGB | 20 | ||
b) Teilungsanordnung § 2048 BGB | 20 | ||
c) Vermächtnis § 1939 BGB | 21 | ||
II. Die gesetzlichen Regeln zur Erbfolge in Gesellschaftsanteile von Personengesellschaften | 22 | ||
1. Gesellschaftsrechtliche Ebene | 22 | ||
2. Erbrechtliche Ebene | 23 | ||
3. Vereinbarkeit der Regelungen mit den genannten erbrechtlichen Grundsätzen | 24 | ||
III. Möglichkeiten, die Nachfolge zu gestalten | 24 | ||
1. Erbrechtliche Nachfolgeklauseln | 25 | ||
a) Einfache Nachfolgeklausel | 25 | ||
b) Qualifizierte Nachfolgeklausel | 26 | ||
2. Rechtsgeschäftliche Nachfolgeklauseln | 27 | ||
3. Eintrittsklauseln | 28 | ||
B. Das Vermächtnis und Nachfolgegestaltung | 30 | ||
I. Grundsätzliches zum Vermächtnis | 30 | ||
1. Entstehungsgrund | 30 | ||
2. Beschwerter und Haftung des Beschwerten | 31 | ||
a) Beschwerter Erbe und Haftung | 32 | ||
b) Beschwerter Vermächtnisnehmer und Haftung | 33 | ||
c) Mehrere Beschwerte | 34 | ||
aa) Haftung im Außenverhältnis | 34 | ||
(1) Gesamtschuld bei Belastung mehrerer Erben nach allgemeinen Regeln | 35 | ||
(2) Übertragung auf die Haftung mehrerer Vermächtnisnehmer bzw. Miterben und Vermächtnisnehmer im Außenverhältnis | 36 | ||
bb) Haftung im Innenverhältnis | 37 | ||
d) Nicht beschwerbare Personen | 37 | ||
e) Wegfall des Beschwerten | 37 | ||
3. Vermächtnisnehmer | 38 | ||
4. Vermächtnisforderung und Erwerb des Vermächtnisgegenstandes | 39 | ||
II. Gestaltungsmöglichkeiten bei der Übertragung von Gesellschaftsanteilen | 41 | ||
1. „Umgehung“ von § 2065 Abs. 2 BGB | 41 | ||
a) Bestimmung eines Erben durch einen Dritten gemäß § 2065 Abs. 2 BGB | 42 | ||
b) Bestimmung eines Vermächtnisnehmers durch einen Dritten gemäß § 2151 Abs. 1 BGB | 43 | ||
2. Vorausvermächtnis gemäß § 2150 BGB | 45 | ||
a) Erbe als Begünstigter | 45 | ||
b) Der Miterbe als Begünstigter | 46 | ||
c) Vorerbe als Begünstigter | 48 | ||
3. Vorausvermächtnis in Verbindung mit einer Einfachen Nachfolgeklausel | 49 | ||
4. Anwendbarkeit des § 2157 BGB auf Übertragung von Gesellschaftsanteilen durch Vermächtnis | 49 | ||
a) Mehrere Vermächtnisnehmer als Inhaber eines Gesellschaftsanteils | 50 | ||
aa) Gesellschaftsanteil als „Bruchteilseigentum“ der Vermächtnisnehmer | 52 | ||
bb) Gesellschaftsanteil als Gesamthandseigentum der Vermächtnisnehmer | 53 | ||
b) Lösungsversuch für die erbrechtliche Anordnung eines gemeinschaftlichen Erwerbs des Gesellschaftsanteils durch mehrere Vermächtnisnehmer | 54 | ||
c) Zwischenergebnis zu Punkt B.II.4 | 55 | ||
III. Von §§ 2147, 2174 BGB abweichender Erwerb des Vermächtnisgegenstandes | 55 | ||
1. Vorausvermächtnis zu Gunsten des nicht belasteten Miterben | 56 | ||
2. Vorausvermächtnis zu Gunsten des auch selbst belasteten Miterben | 57 | ||
3. Vorausvermächtnis zu Gunsten des alleinigen Erben | 58 | ||
4. Vorausvermächtnis zu Gunsten eines Mitvorerben | 58 | ||
5. Zwischenergebnis zu B.III.1. bis B.III.4. | 60 | ||
6. Vorausvermächtnis zu Gunsten des alleinigen Vorerben | 60 | ||
7. Zwischenergebnis zu B.III. | 62 | ||
C. Bedürfnis für ein Vindikationslegat | 63 | ||
I. Bedürfnis, bei der Nachfolge mit Vermächtnissen zu arbeiten | 63 | ||
1. Vermächtnisse gemäß § 2150 und § 2151 Abs. 1 BGB | 63 | ||
2. Generelles Bedürfnis, den Gesellschaftsanteil mittels eines Vermächtnisses zu übertragen | 64 | ||
II. Hindernisse bei der Übertragung mittels eines Damnationslegates | 65 | ||
1. Übergang auf Erbenebene | 65 | ||
2. Zeitraum bis Übergang auf den Vermächtnisnehmer | 67 | ||
3. Übergang auf Vermächtnisnehmerebene | 68 | ||
a) Ein Vermächtnisnehmer | 68 | ||
b) Mehrere Vermächtnisnehmer | 69 | ||
4. Vorzeitiges Versterben des Vermächtnisnehmers | 69 | ||
III. Gegenüberstellung mit Erwerb durch Vindikationslegat | 69 | ||
IV. Zwischenergebnis | 70 | ||
D. Die Mitgliedschaft und die Entwicklung ihrer Übertragbarkeit im Erbgang oder im Vermächtnisweger | 71 | ||
I. Gegenstand der Übertragung: die Mitgliedschaft als Rechtsverhältnis und subjektives Recht | 71 | ||
1. Die Mitgliedschaft als Rechtsverhältnis und subjektives Recht | 72 | ||
2. Die Mitgliedschaft als einheitlicher Rechtsgegenstand | 73 | ||
II. Entwicklung der Übertragung der Mitgliedschaft | 73 | ||
III. Übergang unter Lebenden | 74 | ||
IV. Übergang im Todesfall | 76 | ||
1. Der gesellschaftsrechtliche Übergang | 77 | ||
a) Die reichsgerichtliche Lösung | 77 | ||
b) Das Tatbestandsmerkmal der Erbeneigenschaft | 80 | ||
c) Die Entwicklung der Rechtsprechung des Reichsgerichts | 81 | ||
d) Verfügender Vertrag zu Gunsten Dritter | 83 | ||
2. Der erbrechtliche Übergang | 85 | ||
a) BGHZ 22, 186 | 85 | ||
b) BGHZ 68, 225 | 87 | ||
3. „Vererblichstellung“ des Gesellschaftsanteils | 88 | ||
a) Notwendigkeit der „Vererblichstellung“ | 89 | ||
b) Notwendigkeit der „Übertragbarstellung“ | 90 | ||
V. Zwischenergebnis | 91 | ||
E. Analyse von Einzel- und Sondernachfolge | 92 | ||
I. Das Problem: der Konflikt Erbrecht versus Gesellschaftsrecht | 92 | ||
II. Die Einzelnachfolge als Lösung des Konfliktes | 93 | ||
1. Ansicht des Reichsgerichts | 93 | ||
2. Ansicht des Bundesgerichtshofes | 95 | ||
3. Die einzelnen Argumente | 96 | ||
a) Persönlichkeitsbezogene Arbeitsgemeinschaft | 96 | ||
aa) Das Merkmal der „Persönlichkeitsbezogenheit“ | 96 | ||
bb) Veräußerlichkeit des Miterbenanteils gemäß § 2033 Abs. 1 BGB | 97 | ||
(1) Die Veräußerung eines Miterbenanteils | 98 | ||
(2) Die Veräußerung aller Miterbenanteile | 99 | ||
(3) Betrachtung unter Berücksichtigung des Willens der Gesellschafter | 100 | ||
cc) Jederzeitiges Auseinandersetzungsverlangen gemäß § 2042 BGB kontra grundsätzlich auf Dauer angelegte Gesellschaftr | 101 | ||
dd) Einstimmigkeit gemäß § 2038 Abs. 1 BGB und gemeinsame Verfügung gemäß § 2040 BGB resultieren in Schwerfälligkeit und Unbeweglichkeit | 103 | ||
(1) Handlungsfähigkeit der Erbengemeinschaft gemäß §§ 2038, 2040 BGB | 104 | ||
(a) Verwaltung gemäß § 2038 Abs. 1 BGB | 104 | ||
(b) Gemeinschaftliche Verfügungen gemäß § 2040 BGB | 104 | ||
(2) Einschränkung des Einstimmigkeitsgrundsatzes gemäß §§ 2038 Abs. 2 i.V.m. 745 Abs. 1 BGB durch Mehrheitsverwaltung | 104 | ||
(a) Außenwirkung der Verwaltungshandlung | 105 | ||
(b) Verfügungen als Verwaltungshandlungen – Einstimmigkeitserfordernis | 106 | ||
(c) Die Ausübung der Mitgliedschaftsrechte als Verwaltung des Nachlasses i. S. v. § 2038 BGB | 107 | ||
b) Persönlichkeitsbezogene Haftungsgemeinschaft im Gegensatz zur beschränkbaren Erbenhaftung gemäß § 2059 Abs. 1 BGB | 108 | ||
aa) Erbrechtliche Haftung | 108 | ||
(1) Haftung des Alleinerben gegenüber der Haftung der Miterben | 109 | ||
(2) Haftung der Erbengemeinschaft und Miterben gegenüber der Haftung des Alleinerben | 109 | ||
bb) Gesellschaftsrechtliche Haftung | 110 | ||
(1) Haftung der Gesellschaft und ihrer Gesellschafter | 110 | ||
(2) Haftung eines in eine Gesellschaft eintretenden Erben – § 130 HGB analogr | 110 | ||
cc) Unvereinbarkeit von § 2059 Abs. 1 BGB mit der gesellschaftsrechtlichen Haftung | 112 | ||
(1) Unbeschränkte Haftung des Alleinerben | 112 | ||
(2) Erbengemeinschaft auch als Nachfolgerin eines Einzelkaufmanns anerkannt | 113 | ||
(a) Grundsatz: Haftung bei Inhaberwechsel eines Handelsgeschäfts | 114 | ||
(b) Möglichkeiten der gesellschaftsrechtlichen Haftungsbeschränkung | 114 | ||
(c) Übertragbarkeit des haftungsrechtlichen Arguments auf die OHG | 115 | ||
dd) Zwischenergebnis zum Argument der persönlichkeitsbezogenen Haftungsgemeinschaft | 116 | ||
c) § 139 HGB – keine Erbengemeinschaft als Mitglied aufgrund positivrechtlicher Anordnung | 117 | ||
aa) Historische Auslegung | 117 | ||
bb) Auseinandersetzung | 119 | ||
4. Zwischenergebnis | 120 | ||
III. Die Sondernachfolge als Lösung der angeblichen Gesetzeskollision | 121 | ||
1. Die Sondernachfolge in der Rechtsprechung vor Inkrafttreten des BGB und des HGB | 122 | ||
2. Die Sondernachfolge in der Rechtsprechung nach Inkrafttreten des BGB und HGB | 123 | ||
a) RG SeuffA 92 (1938) Nr. 96 | 123 | ||
b) OLG Hamm OLGR 36 (1918), 270; KG OLGR 43 (1924), 289 Anm. 1 b)r | 124 | ||
c) KG JW 1933, 118 | 125 | ||
d) KG DNotZ 1935, 988 | 127 | ||
e) Zwischenergebnis | 128 | ||
f) BGHZ 22, 186 | 128 | ||
g) BGHZ 68, 225 | 130 | ||
3. Die Auseinandersetzung der Literatur mit der Sondernachfolge | 130 | ||
a) Gegner der Sondernachfolge | 131 | ||
b) Befürworter der Sondernachfolge | 131 | ||
aa) A. Hueck | 132 | ||
bb) Liebisch | 133 | ||
cc) Siebert | 135 | ||
dd) Wiedemann | 140 | ||
ee) Ulmer | 142 | ||
ff) Brox/Lange/Säcker | 143 | ||
gg) Siegmann | 143 | ||
4. Zwischenergebnis | 146 | ||
IV. Gegenüberstellung von Einzel- und Sondernachfolge | 146 | ||
1. Gründe für Einzel- und Sondernachfolge | 146 | ||
a) Gründe für die Einzelnachfolge | 146 | ||
b) Gründe für die Sondernachfolge | 147 | ||
2. Vereinbarkeit von Einzel- und Sondernachfolge mit erbrechtlichen Grundsätzen | 148 | ||
a) Vereinbarkeit der Einzelnachfolge mit erbrechtlichen Grundsätzen | 148 | ||
b) Vereinbarkeit der Sondernachfolge mit erbrechtlichen Grundsätzen | 150 | ||
3. Dogmatische Einordnung von Einzel- und Sondernachfolge | 150 | ||
a) Dogmatische Einordnung der Einzelnachfolge | 150 | ||
b) Dogmatische Einordnung der Sondernachfolge | 151 | ||
V. Zwischenergebnis zur Analyse von Einzel- und Sondernachfolger | 151 | ||
F. Die Möglichkeit der Schaffung eines Vindikationslegats | 153 | ||
I. Vergleichbarkeit mit der Rechtsfortbildung der Einzel- und Sondernachfolge | 153 | ||
II. Vereinbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse mit Nachlasszugehörigkeit und Testamentsvollstreckung | 154 | ||
1. Der Begriff des „Nachlasses“ | 155 | ||
2. Die Funktion des Nachlasses | 156 | ||
a) Der Nachlass als Haftungsobjekt | 156 | ||
b) Testamentsvollstreckerobjekt | 157 | ||
3. Die Anwendbarkeit der nachlassrechtlichen Vorschriften im Falle eines Vindikationslegats | 157 | ||
a) Die Anwendbarkeit der Vorschriften über die Testamentsvollstreckung | 157 | ||
b) Die Anwendbarkeit der haftungsrechtlichen Vorschriften | 158 | ||
4. Auswirkungen auf die Bildung eines Vindikationslegats | 160 | ||
a) Der Vermächtnisnehmer als Haftungssubjekt | 160 | ||
aa) Haftung des Vermächtnisnehmers analog § 1967 BGB | 161 | ||
bb) Haftungsumfang, Anwendbarkeit der Regeln zur Nachlassverwaltung und Nachlassinsolvenz | 162 | ||
G. Zusammenfassung | 164 | ||
Literaturverzeichnis | 169 | ||
Sachwortverzeichnis | 178 |