Der Islam im öffentlichen Recht des säkularen Verfassungsstaates
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Der Islam im öffentlichen Recht des säkularen Verfassungsstaates
Editors: Muckel, Stefan
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1096
(2008)
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About The Author
Geboren 1961 in Eschweiler. Studium der Rechtswissenschaften in Köln. Nach dem Zweiten Staatsexamen (1991) wissenschaftlicher Assistent bei Wolfgang Rüfner in Köln. Dort Promotion (1989) und Habilitation für die Fächer Staats- und Verwaltungsrecht, Kirchenrecht (1996). Nach einer Lehrstuhlvertretung in Kiel im Wintersemester 1996/97 sowie im Sommersemester 1997 Übernahme einer Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre, an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1998 Professor für Öffentliches Recht und Kirchenrecht an der Universität zu Köln. Geschäftsführender Direktor des Rechtswissenschaftlichen Seminars.Abstract
Der Islam wirft in Deutschland nach wie vor eine Vielzahl von Rechtsproblemen auf, die nicht oder nicht zufriedenstellend gelöst sind. Damit das Problemfeld zumindest in einem Teilbereich der Rechtsordnung, dem öffentlichen Recht, systematisch untersucht werden konnte, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft Mittel für ein Forschungsprojekt bereit gestellt, das in der Zeit von 2003 bis 2007 am Institut für Kirchenrecht der Universität zu Köln durchgeführt wurde und dessen Ergebnisse mit diesem Band vorgelegt werden.Auf der Grundlage von Überlegungen zu islamischen Vorstellungen über Recht, Staat und Religion untersuchten die Autoren einzelne Gebiete des deutschen öffentlichen Rechts, aber auch seiner völker- sowie europarechtlichen Bezüge, auf denen der Islam hierzulande in den letzten Jahren immer wieder zu Schwierigkeiten geführt hat. Dabei wurde deutlich, dass in allen Gebieten angemessene Lösungen für rechtliche Probleme möglich sind. Die Beteiligten an diesem Buch stellen Inhalt und Schranken der Religionsfreiheit aus Art. 4 GG in einer Weise heraus, die einerseits den legitimen religiösen Interessen der Muslime in Deutschland Rechnung trägt, aber andererseits auch ihre Bindung an die allgemeinen Gesetze aufrecht erhält. Gerade dies wird in der Literatur nicht selten gefordert, wenn über Wege zu einer verbesserten Integration von Muslimen in die deutsche Gesellschaftsordnung nachgedacht wird.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Diana Zacharias: Einführung | 29 | ||
Diana Zacharias: 1. Kapitel: Islamisches Recht und Rechtsverständnis | 43 | ||
A. Geschichte des islamischen Rechts | 44 | ||
I. Über die Anfänge islamischen Rechts und islamischer Jurisprudenz | 44 | ||
1. Frühe Deutungsversuche europäischer Islamwissenschaftler im 19. Jahrhundert | 44 | ||
2. Die Untersuchungen von Christiaan Snouck Hurgronje, Alois Sprenger und David Samuel Margoliouth zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 48 | ||
3. Die Forschungsarbeiten Ignaz Goldzihers | 49 | ||
4. Zwei Beiträge von Gotthelf Bergsträßer | 53 | ||
5. Joseph Schachts „Origins of Muhammadan Jurisprudence“ | 54 | ||
6. Reaktionen auf Schachts Forschungsergebnisse bei europäischen Islamwissenschaftlern | 60 | ||
7. Reaktionen auf Schachts Forschungsergebnisse bei muslimischen Gelehrten | 63 | ||
8. Neue Forschungen | 71 | ||
II. Die Entstehung der Rechtsschulen | 73 | ||
1. Die sunnitischen Rechtsschulen | 74 | ||
a) Die hanafitische Rechtsschule | 74 | ||
b) Die malikitische Rechtsschule | 77 | ||
c) Die schafiitische Rechtsschule | 82 | ||
d) Die hanbalitische Rechtsschule | 86 | ||
e) Weitere, jedoch untergegangene Rechtsschulen | 89 | ||
f) Kein Anspruch auf Exklusivität, sondern Koexistenz und Diskurs | 90 | ||
2. Die schiitischen Rechtsschulen | 91 | ||
a) Hintergründe für die Trennung zwischen Sunniten und Schiiten | 91 | ||
b) Entwicklung und Ausprägungen einer schiitischen Rechtsdoktrin | 96 | ||
III. Die Doktrin vom verschlossenen Tor zum igtihād | 103 | ||
IV. Islamisches Recht in der Neuzeit | 107 | ||
B. Die Quellen islamischen Rechts nach der klassischen Lehre von den uşūl al-fiqh | 116 | ||
I. Der Koran | 116 | ||
1. Authentizität und Integrität | 118 | ||
2. Rechtliche Inhalte | 120 | ||
3. Normative Kraft des Wortlauts koranischer Bestimmungen | 123 | ||
4. Die Möglichkeit der Abrogation | 124 | ||
II. Die sunna | 126 | ||
1. Bestandteile der sunna | 127 | ||
2. Das Verhältnis von sunna und had¯t | 129 | ||
3. Die had¯t-Sammlungen | 130 | ||
4. Die Prüfung der Echtheit von ahād¯ṯ | 135 | ||
5. Zum Rangverhältnis von Koran und sunna | 139 | ||
III. Der consensus | 142 | ||
IV. Der Analogieschluss | 149 | ||
C. Der Rechtsbegriff im Islam | 151 | ||
I. Kennzeichen rechtlicher Vorgaben | 151 | ||
II. Folgerungen für die Kollision von staatlichem säkularem Recht und religiösen Vorgaben für die Muslime | 155 | ||
Ulf Matyssek: 2. Kapitel: Zum Problem der Trennung von Religion und Politik im Islam | 158 | ||
A. Einführung | 158 | ||
B. Der islamische Staat als Ideal | 160 | ||
I. Voraussetzungen für die Errichtung | 160 | ||
II. Kann bzw. darf es heute einen islamischen Staat nach muslimischem Verständnis überhaupt geben? | 163 | ||
1. Meinungsvielfalt im Islam | 163 | ||
2. Der Gedanke der umma | 164 | ||
III. Vorgaben für die Errichtung eines islamischen Staates | 166 | ||
1. Der Totalitätsanspruch des Islam | 166 | ||
2. Explizite Vorgaben | 168 | ||
3. Einzelne Koranverse | 169 | ||
4. Die medinensische Gemeinde | 172 | ||
5. Der islamische Staat als Voraussetzung der Religionsausübung? | 177 | ||
6. Zwischenergebnis | 178 | ||
C. Konflikt- und Kompromisspotentiale des Islam | 178 | ||
I. Der Universalitätsanspruch des Islam und die Bedeutung des djihad | 179 | ||
II. Islam und scharia in der Diaspora | 181 | ||
III. Religiöse Vorgaben für das Verhältnis zwischen Muslimen und Andersgläubigen | 185 | ||
IV. Islamisches Grund- und Menschenrechtsverständnis | 188 | ||
D. Ursachen des Islamismus | 191 | ||
E. Leben und Integration von Muslimen in säkularen Staaten. Eine Bestandsaufnahme | 199 | ||
I. Die Situation in Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung | 199 | ||
1. Überblick | 199 | ||
2. Beispiel Tunesien | 200 | ||
a) Geschichtlicher Überblick | 201 | ||
b) Wesen und Bedeutung des tunesischen Islamismus | 204 | ||
3. Beispiel Türkei | 207 | ||
a) Geschichtlicher Überblick | 208 | ||
b) Wesen und Bedeutung des türkischen Islamismus | 214 | ||
aa) Der Erfolg islamistischer Parteien | 214 | ||
bb) Die Rolle der staatlichen Institutionen | 216 | ||
c) Zusammenfassung | 221 | ||
II. Muslimische Minderheiten in säkularen Staaten | 222 | ||
1. Fehlende Einheit mangels Einheitlichkeit | 223 | ||
2. Die Bedeutung des Islam für Muslime in Europa | 225 | ||
3. Integration von Muslimen | 226 | ||
4. Fundamentalismus unter Muslimen in Europa | 230 | ||
5. Zwischenergebnis | 232 | ||
F. Zusammenfassung und Ergebnis | 232 | ||
Stefan Muckel und Reiner Tillmanns: 3. Kapitel: Die religionsverfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Islam | 234 | ||
A. Religiöse Freiheitsrechte und religionsverfassungsrechtliche Gewährleistungen | 234 | ||
I. Verfassungsrechtliche Garantien religiöser Freiheit | 234 | ||
1. Die Schutzbereiche der Garantien religiöser Freiheit nach Art. 4 GG | 234 | ||
a) Der Islam als Religion im Sinne von Art. 4 Abs. 1 und 2 GG | 234 | ||
b) Reichweite der religiösen Freiheitsrechte | 236 | ||
aa) Verfassungsimmanente Grenzen der Religionsfreiheit | 236 | ||
bb) Restriktive Interpretationen der Schutzbereiche | 237 | ||
cc) Wirtschaftliche und politische Betätigungen | 240 | ||
2. Kein einheitliches Grundrecht der Religionsfreiheit nach Art. 4 Abs. 1 und 2 GG | 242 | ||
a) Glaubensfreiheit | 244 | ||
b) Bekenntnisfreiheit | 245 | ||
c) Religionsausübungsfreiheit | 246 | ||
3. Art. 140 GG i.V.m. Art. 136 Abs. 1 WRV als Gesetzesvorbehalt der Glaubens-, der Bekenntnis- und der Religionsausübungsfreiheit | 248 | ||
II. Verfassungsrechtlicher Schutz religiöser Gemeinschaften | 250 | ||
1. Religiöse Vereinigungsfreiheit | 250 | ||
2. Körperschaftsrechte für muslimische Gemeinschaften nach Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 5WRV | 251 | ||
B. Einzelne Bereiche islamischer Religionsausübung in Deutschland im Lichte des Religionsverfassungsrechts | 254 | ||
I. Bau von Moscheen und Minaretten | 254 | ||
II. Muslimischer Gebetsruf | 257 | ||
III. Rituelles Schlachten | 260 | ||
IV. Bestattungswesen | 261 | ||
V. Islamischer Religionsunterricht | 264 | ||
1. Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach | 264 | ||
2. Religionsgemeinschaft i.S. des Art. 7 Abs. 3 GG als notwendiger Ansprechpartner des Staates | 266 | ||
3. Unterrichtsinhalte und staatliche Aufsicht | 270 | ||
C. Gesamtbetrachtung | 271 | ||
Thomas Traub: 4. Kapitel: Der Islam im Völker- und Europarecht | 273 | ||
A. Die Religionsfreiheit für Muslime im internationalen Recht | 273 | ||
I. Religionsfreiheit in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ | 273 | ||
II. Religionsfreiheit in den Menschenrechtspakten der Vereinten Nationen | 273 | ||
B. Der Schutz der Religionsfreiheit für Muslime im europäischen Recht | 277 | ||
I. KSZE-Prozess | 277 | ||
II. Schutz der Religionsfreiheit durch die EMRK | 278 | ||
1. Religionsfreiheit nach Art. 9 EMRK | 278 | ||
2. Stellung der EMRK im deutschen Recht | 280 | ||
3. Das Verhältnis von Art. 4 GG und Art. 9 EMRK | 282 | ||
III. Ausgewählte Rechtsprechung des EGMR zu Art. 9 EMRK im Hinblick auf den Islam | 285 | ||
1. Metropolitenkirche von Bessarabien . / . Moldawien | 285 | ||
2. Hasan . / . Bulgarien – Zur staatlichen Einflussnahme auf interne Streitigkeiten um die Führung einer muslimischen Religionsgemeinschaft | 286 | ||
3. Dahlab . / . Schweiz – Kopftuch-Streit I | 288 | ||
4. Sahin . / . Türkei – Kopftuch-Streit II | 292 | ||
IV. Art. 2 des 1. Zusatzprotokolls zur EMRK | 295 | ||
V. Religionsfreiheit im Recht der Europäischen Gemeinschaften | 297 | ||
VI. Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union | 299 | ||
Katie Baldschun: 5. Kapitel: Aufenthalts- und Asylrecht | 301 | ||
Einleitung | 301 | ||
A. Aufenthaltsrechtliche Probleme | 301 | ||
I. Aufenthaltsrechte für muslimische EU-Bürger und muslimische Familienangehörige von EU-Bürgern nach europäischem Recht | 302 | ||
1. Umsetzung des EU-Ausländerrechts durch das Freizügigkeitsgesetz/EU | 302 | ||
2. Freizügigkeitsrecht eines Unionsbürgers und seines Ehegatten | 304 | ||
3. Arbeitnehmerfreizügigkeit gemäß Art. 39 EG | 308 | ||
a) Tätigkeit für eine Religionsgemeinschaft als Teil des Wirtschaftslebens | 309 | ||
b) Kopftuchverbot als Eingriff in die Freizügigkeit aus Art. 39 EG | 311 | ||
c) Tätigkeit für eine unerwünschte oder verbotene Vereinigung | 313 | ||
d) Mitgliedschaft in einer unerwünschten oder verbotenen Vereinigung | 318 | ||
4. Niederlassungsfreiheit gemäß Art. 43 EG | 318 | ||
a) Schächtverbot als Beschränkung des Art. 43 EG | 319 | ||
b) Gründung muslimischer Unternehmen | 322 | ||
5. Einreise- und Aufenthaltsrecht der Familienangehörigen | 323 | ||
a) Einreise- und Aufenthaltsrecht der drittstaatenangehörigen Ehegattin bei polygamer Ehe gemäß § 3 Abs. 2 Nr. 1 FreizügG/EU | 324 | ||
b) Nachzugsrecht der Kinder und sonstiger Familienangehöriger gemäß § 3 Abs. 2 Nr. 2 FreizügG/EU | 325 | ||
II. Aufenthaltsrechte für muslimische Drittstaatenangehörige nach europäischem Recht | 326 | ||
1. Ausschluss der Zusammenführung eines zweiten Ehegatten im Falle der Mehrehe | 327 | ||
2. Einschränkung der Zusammenführung bei Kindern aus einer Zweitehe | 328 | ||
3. Einschränkung der Zusammenführung im Falle einer Zwangsehe | 329 | ||
4. Nachzugsrecht der minderjährigen Kinder von getrennt lebenden Eltern | 330 | ||
5. Nachzugsrecht der Verwandten | 331 | ||
6. Sonstiges Sekundärrecht mit aufenthaltsrechtlichem Bezug | 332 | ||
III. Aufenthaltsrechte für türkische Arbeitnehmer nach gemeinschaftsrechtlichem Assoziationsrecht | 333 | ||
IV. Aufenthaltsrechte für Muslime nach dem AufenthaltsG | 337 | ||
1. Aufenthalt von Geistlichen zum Zweck der Erwerbstätigkeit | 338 | ||
2. Nachzugsrecht des Ehegatten | 342 | ||
a) Ehegattennachzug bei lediglich nach islamischem Recht geschlossener Ehe (Imamehe) | 343 | ||
b) Nachzugsrecht der Zweitfrau bei bestehender Mehrehe | 345 | ||
3. Eigenständiges Aufenthaltsrecht für eine geschiedene Muslima wegen außergewöhnlicher Härte im Heimatstaat | 347 | ||
4. Nachzugsrecht der Kinder gemäß §§ 29, 32, 33 AufenthG | 349 | ||
V. Wirkungen und Schranken der Aufenthaltsrechte nach dem AufenthG | 351 | ||
1. Beschränkung der politischen Betätigung gemäß § 47 AufenthG | 351 | ||
2. Die Mitwirkungspflicht des Ausländers gemäß §§ 48 Abs. 3 AufenthG, 60 AufenthVO insbesondere bei Erstellung eines Passes bzw. Ausweisersatzes und der Konflikt mit Kopftuch und Schleier | 354 | ||
VI. Einreiseverweigerung gemäß § 15 AufenthG | 358 | ||
VII. Beendigung des Aufenthalts | 358 | ||
B. Asylrechtliche Probleme | 362 | ||
I. Der Verfolgtenbegriff in den maßgeblichen Rechtsquellen | 363 | ||
1. Genfer Flüchtlingskonvention | 363 | ||
2. EU-Recht | 364 | ||
3. Art. 16a Abs. 1 GG | 365 | ||
4. § 60 Abs. 1 AufenthG | 365 | ||
II. Asylberechtigung aus Art. 16a GG bzw. § 60 Abs. 1 AufenthG: Asylgründe mit religiösem (islamischem) Hintergrund | 366 | ||
1. Allgemeine Beschränkungen der Religionsfreiheit im Herkunftsstaat | 366 | ||
2. Gruppenverfolgung | 366 | ||
3. Verfolgung wegen Apostasie | 370 | ||
4. Zwangsbekehrung und Zwangsbeschneidung | 376 | ||
5. Bestrafung wegen Missachtung von Bekleidungsvorschriften | 379 | ||
6. Verfolgung wegen eines vom Koran pönalisierten Verhaltens | 382 | ||
III. Familienasyl und Familiennachzug | 387 | ||
1. Familienasyl gemäß § 26 AsylVfG | 388 | ||
a) Eheschließung nach islamischem Recht bzw. Ritus | 388 | ||
b) Mehrehe | 390 | ||
c) Kinder | 390 | ||
2. Familiennachzug gem. §§ 27 ff. AufenthG | 391 | ||
IV. Verfahrensrechtliche Besonderheiten | 391 | ||
1. Zuweisung in einen Landkreis gemäß § 50 AsylVfG | 392 | ||
2. Örtliche Beschränkung des Aufenthalts gemäß §§ 56 ff. AsylVfG | 393 | ||
V. Widerruf und Rücknahme der Anerkennung als Asylberechtigter | 395 | ||
C. Exkurs: Staatsangehörigkeitsrecht | 396 | ||
Peter Janßen: 6. Kapitel: Islam und Sozialrecht | 399 | ||
A. Einleitung | 399 | ||
B. Das „Sozialrecht“ – gegenständliche Abgrenzung | 399 | ||
C. Verfassungsrechtliche und islamische Rahmenbedingungen | 401 | ||
I. Die Religions- und Gewissensfreiheit nach dem Grundgesetz (GG) | 402 | ||
1. Der Schutzbereich der Religions- und Gewissensfreiheit | 402 | ||
2. Der Eingriff in den Schutzbereich der Religionsfreiheit und seine Rechtfertigung | 405 | ||
II. Der Islam – Rahmeninformationen | 407 | ||
1. Meinungspluralismus innerhalb des Islam | 408 | ||
2. Islam als Glaube und Lebensordnung | 408 | ||
3. Quellen der Scharia | 409 | ||
D. Islamtypische Konfliktfelder in der sozialrechtlichen Praxis | 411 | ||
I. Arbeitsaufgabe und Arbeitsablehnung wegen Kollision der Arbeitspflicht mit islamtypischer Religionsausübung | 411 | ||
1. Sozialrechtlich relevante Tatbestände | 412 | ||
2. Der „wichtige Grund“ für die Arbeitsaufgabe bzw. Arbeitsablehnung | 414 | ||
3. Die Schranken der Religions- und Gewissensfreiheit bei Arbeitsaufgabe bzw. Arbeitsablehnung | 414 | ||
4. Beispiele für Konfliktsituationen | 415 | ||
a) Die „fünf Säulen“ des Islams | 416 | ||
aa) Die Einhaltung des Pflichtgebets | 416 | ||
bb) Fasten und Pilgerfahrt | 419 | ||
cc) Glaubensbekenntnis und Pflichtabgabe | 420 | ||
b) Weitere mögliche Konfliktbereiche | 420 | ||
aa) Islamische Feiertage | 420 | ||
bb) Bekleidungsvorschriften | 421 | ||
cc) Speisegebote | 422 | ||
dd) Zinsverbot | 423 | ||
ee) Frauen und Arbeitsmarkt | 423 | ||
II. Sozialrechtliche Konflikte im Zusammenhang mit islamischem Familien- und Erbrecht | 424 | ||
1. Familienrecht und Erbrecht als Vorfrage zum Sozialrecht | 424 | ||
2. Das Problem der „Entsprechung“ nach § 34 Abs. 1 SGB I | 427 | ||
3. Die Polygynie im Islam | 429 | ||
a) Polygynie und § 34 Abs. 2 SGB I | 429 | ||
b) Polygynie außerhalb von § 34 Abs. 2 SGB I | 432 | ||
aa) Mehrere Renten für einen Witwer? | 432 | ||
bb) Sonstige Sozialleistungsbereiche | 434 | ||
III. Kostenerstattung für islamtypische Verhaltensweisen | 435 | ||
E. Zusammenfassung | 438 | ||
Nina Coumont: 7. Kapitel: Islam und Schule | 440 | ||
A. Einleitung | 440 | ||
B. Das Kopftuch muslimischer Lehramtsanwärterinnen bzw. Lehrerinnen | 441 | ||
I. Freiheitsgrundrechte muslimischer Lehrerinnen | 443 | ||
1. Eröffnung des Schutzbereichs der Religionsausübungsfreiheit | 443 | ||
2. Eingriff | 445 | ||
3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 446 | ||
a) Schranke der Religionsausübungsfreiheit | 446 | ||
aa) Anknüpfung an ein religiöses Verhalten in seiner generalisierten Form | 447 | ||
bb) Die Darstellung christlicher und abendländischer Kulturwerte | 448 | ||
cc) Beschränkung des Verbots auf das Kopftuch | 450 | ||
dd) Dem Kopftuch muslimischer Lehrerinnen widerstreitende allgemeine Interessen | 451 | ||
(1) Der staatliche Bildungs- und Erziehungsauftrag | 451 | ||
(a) Keine Beeinträchtigung der pädagogischen Interaktionen | 453 | ||
(b) Das Erziehungsziel der Gleichberechtigung der Geschlechter | 454 | ||
(c) Das Erziehungsziel der Toleranz | 456 | ||
(d) Das Christentum als Bildungs- und Kulturfaktor | 458 | ||
(e) Die Erziehung zu Demokratie | 459 | ||
(f) Der Schulfrieden | 460 | ||
(g) Zwischenergebnis | 462 | ||
(2) Grundrechte der Schüler, Schülerinnen und Eltern | 463 | ||
(a) Grundrechte der Schüler und Schülerinnen | 463 | ||
(aa) Keine Missionierung auf Grund des Anblicks des Kopftuchs | 464 | ||
(bb) Keine Differenzierung nach dem Alter der Schüler und Schülerinnen | 468 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 468 | ||
(b) Grundrechte der Eltern | 469 | ||
(aa) Die Religionsausübungsfreiheit | 469 | ||
(bb) Das elterliche Erziehungsrecht | 470 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 472 | ||
(c) Zwischenergebnis | 472 | ||
(3) Das Gebot religiös-weltanschaulicher Neutralität des Staates | 473 | ||
(a) Das Gebot der staatlichen Nichtidentifikation | 474 | ||
(b) Konkretisierung des Gebots religiös-weltanschaulicher Neutralität des Staates für den Bereich der Schule | 476 | ||
(aa) Das Erziehungsziel der Toleranz | 476 | ||
(bb) Der Schulfrieden | 476 | ||
(cc) Zwei Neutralitätsverständnisse für den Bereich der Schule | 477 | ||
(dd) Differenzierendes Verständnis religiös-weltanschaulicher Neutralität des Staates in der Schule | 478 | ||
(c) Zwischenergebnis | 480 | ||
(4) Verfassungsgemäßes Handeln der Lehrerinnen mit Kopftuch | 480 | ||
(5) Zwischenergebnis | 481 | ||
ee) Beschränkung des Verbots auf das Kopftuch | 482 | ||
b) Zwischenergebnis | 483 | ||
c) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs | 483 | ||
4. Zwischenergebnis | 488 | ||
II. Gleichheitsgrundrechte der muslimischen Lehramtsanwärterin bzw. bereits verbeamteten Lehrerin – das Recht auf Zulassung zu jedem öffentlichen Amt unabhängig von dem Bekenntnis | 489 | ||
1. Anwendbarkeit des Art. 33 Abs. 3 GG | 489 | ||
a) Das Tragen des Kopftuchs als „religiöses Bekenntnis“ | 489 | ||
b) Kein Anwendungsausschluss des Art. 33 Abs. 3 GG durch den Art. 33 Abs. 2 GG | 492 | ||
c) Zwischenergebnis | 494 | ||
2. Verletzung des Art. 33 Abs. 3 GG | 494 | ||
a) Ungleichbehandlung | 494 | ||
b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung einer Ungleichbehandlung | 494 | ||
aa) Entgegenstehendes kollidierendes Verfassungsrecht | 495 | ||
bb) Verhältnismäßigkeit einer Ungleichbehandlung | 495 | ||
cc) Erforderlichkeit einer hinreichend bestimmten Ermächtigungsgrundlage | 496 | ||
3. Zwischenergebnis | 497 | ||
III. Konsequenz für die von den Ländern erlassenen Regelungen | 497 | ||
IV. Ergebnis zum religiös motivierten Kopftuch der muslimischen Lehramtsanwärterin bzw. bereits verbeamteten Lehrerin | 498 | ||
C. Muslimische Schüler und Schülerinnen in der öffentlichen Schule | 499 | ||
I. Das Kopftuch muslimischer Schülerinnen | 499 | ||
1. Eröffnung des Schutzbereichs | 499 | ||
a) Grundrechte der muslimischen Schülerinnen | 499 | ||
aa) Die Religionsausübungsfreiheit | 500 | ||
bb) Die Gewissensfreiheit | 501 | ||
b) Grundrechte der Eltern | 503 | ||
aa) Das elterliche Erziehungsrecht | 503 | ||
bb) Die Religionsausübungsfreiheit | 504 | ||
cc) Die Gewissensfreiheit | 504 | ||
2. Eingriff | 505 | ||
3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 505 | ||
a) Schranke der Religionsausübungsfreiheit | 505 | ||
b) Schranke der Gewissensfreiheit und des elterlichen Erziehungsrechts | 506 | ||
aa) Die negativen religiösen Freiheitsrechte der Mitschüler und Mitschülerinnen | 507 | ||
bb) Der staatliche Bildungs- und Erziehungsauftrag | 508 | ||
(1) Die Erziehung zur Gleichberechtigung von Mann und Frau | 508 | ||
(2) Das Erziehungsziel der Toleranz | 509 | ||
(3) Der Schulfrieden | 510 | ||
(4) Zwischenergebnis | 511 | ||
cc) Das Gebot religiös-weltanschaulicher Neutralität des Staates | 512 | ||
dd) Zwischenergebnis | 513 | ||
ee) Erforderlichkeit einer hinreichend bestimmten Ermächtigungsgrundlage | 513 | ||
c) Zwischenergebnis | 513 | ||
d) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs | 514 | ||
4. Ergebnis zum Kopftuch muslimischer Schülerinnen | 517 | ||
II. Der gesichtsverhüllende Schleier muslimischer Schülerinnen | 518 | ||
1. Eingriff in den Schutzbereich | 518 | ||
2. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 519 | ||
a) Keine Schranke für den Eingriff in die Religionsausübungsfreiheit vorhanden | 519 | ||
b) Schranke der Gewissensfreiheit und des elterlichen Erziehungsrechts | 520 | ||
c) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs | 521 | ||
3. Ergebnis zum gesichtsverhüllenden Schleier | 522 | ||
III. Unterrichtsbefreiungen für einzelne Fächer | 523 | ||
1. Der koedukative Sport- und Schwimmunterricht | 523 | ||
a) Eingriff in den Schutzbereich | 524 | ||
b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 525 | ||
aa) Schranke der Grundrechte | 526 | ||
bb) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs | 526 | ||
c) Ergebnis zum koedukativen Sport- und Schwimmunterricht | 531 | ||
2. Befreiung muslimischer Schüler und Schülerinnen vom Sexualkundeunterricht | 532 | ||
a) Unterrichtsinhalte als Verstoß gegen Glaubensgebote | 533 | ||
aa) Eingriff in den Schutzbereich | 533 | ||
bb) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 536 | ||
cc) Zwischenergebnis | 537 | ||
b) Die Koedukation im Sexualkundeunterricht | 538 | ||
c) Die Verwendung von Abbildungen mit nackten Menschen | 540 | ||
d) Ergebnis zum Sexualkundeunterricht | 543 | ||
IV. Befreiung von Klassenfahrten | 543 | ||
V. Beurlaubung muslimischer Schüler und Schülerinnen vom Unterricht auf Grund religiöser Feiertage | 547 | ||
1. Das Freitagsgebet | 548 | ||
2. Das Fest des Fastenbrechens und das Opferfest | 550 | ||
3. Ergebnis zu den Beurlaubungswünschen | 551 | ||
D. Islamischer Religionsunterricht | 551 | ||
I. Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen eines verfassungsgemäßen Religionsunterrichts | 552 | ||
1. Inhalt des Religionsunterrichts | 552 | ||
2. Das Recht des Staates, Religionsunterricht (ohne inhaltliche Bestimmungsmacht) an öffentlichen Schulen abzuhalten | 552 | ||
3. Kein Bedeutungswandel der normativen Vorgaben des Art. 7 Abs. 3 S. 2 GG | 553 | ||
II. Das Recht der Religionsgemeinschaften, Schüler, Schülerinnen und Eltern auf Einrichtung eines Religionsunterrichts | 554 | ||
III. Der Begriff der Religionsgemeinschaften | 555 | ||
1. Bedeutung des Selbstverständnisses | 556 | ||
2. Voraussetzungen einer Religionsgemeinschaft im Sinne von Art. 7 Abs. 3 S. 2 GG | 557 | ||
a) Religiöser Konsens | 557 | ||
b) Umfassende Pflege der Religion | 557 | ||
c) Religion als zentraler Gegenstand | 558 | ||
d) Klare Regelung der Mitgliedschaft | 559 | ||
e) Kooperationsbereitschaft und Ansprechpartner des Staates | 560 | ||
f) Natürliche Personen als Mitglieder – Dachverbände als Religionsgemeinschaften | 560 | ||
IV. Keine den Anforderungen des Art. 7 Abs. 3 GG genügende islamische Religionsgemeinschaft vorhanden | 563 | ||
V. Verhältnis der Religionsgemeinschaft zur staatlichen Rechtsordnung und Dauer ihres Bestandes | 564 | ||
VI. Grenzen des inhaltlichen Bestimmungsrechts der Religionsgemeinschaften | 564 | ||
VII. Die Ausbildung islamischer Religionslehrer bzw. -lehrerinnen | 565 | ||
VIII. Ergebnis zum islamischen Religionsunterricht | 565 | ||
E. Islamische Unterweisung | 565 | ||
I. Religionskunde oder Religionsunterricht? | 566 | ||
II. Verfassungswidrigkeit der Islamischen Unterweisung | 568 | ||
III. Konsequenzen der Verfassungswidrigkeit der Islamischen Unterweisung – übergangsweise Tolerierung | 568 | ||
F. Bildung privater islamischer Bekenntnisschulen in Deutschland | 570 | ||
I. Die für die Errichtung islamischer Volksschulen gemäß Art. 7 Abs. 5 GG erforderlichen besonderen Voraussetzungen | 572 | ||
1. Sinn und Zweck des Art. 7 Abs. 5 GG | 572 | ||
2. Art. 7 Abs. 5 Alt. 2 GG als einschlägiger Ausnahmetatbestand | 572 | ||
a) Antrag des Erziehungsberechtigten | 573 | ||
b) Prägung der Bekenntnisschule durch ein Bekenntnis | 574 | ||
c) Organisationsgrad des Bekenntnisses | 575 | ||
d) Voraussetzungen für den Begriff der Bekenntnisschule im Sinne des Art. 7 Abs. 5 GG | 577 | ||
II. Allgemeine Anforderungen an die Genehmigung von islamischen Ersatzschulen gemäß Art. 7 Abs. 4 S. 3 und 4 GG | 578 | ||
III. Zulässigkeit islamischer Bekenntnisschulen | 579 | ||
G. Zusammenfassung | 580 | ||
Thomas Traub: 8. Kapitel: Islamische Religionsausübung und Öffentliches Wirtschaftsrecht | 582 | ||
A. Einführung – Rechtstatsächlicher Überblick | 582 | ||
B. Wirtschaftsverfassungsrechtliche Grundlagen | 583 | ||
I. Berufsfreiheit – Art. 12 GG | 583 | ||
1. Sachlicher Schutzbereich – Anwendungsfall: Beschneidung von Mädchen | 583 | ||
2. Persönlicher Schutzbereich – Anwendungsfall: Türkischer, muslimischer Metzger | 585 | ||
II. Eigentumsgarantie – Art. 14 GG | 587 | ||
III. Wirtschaftsunternehmen als Religionsgemeinschaften? | 589 | ||
C. Islamische Wirtschaftsethik – das Zinsverbot | 590 | ||
I. Die Grundlage des Zinsverbots im Koran | 590 | ||
II. Die Auslegung des Zinsverbots | 591 | ||
III. Alternative Finanzierungsmodelle – „Islamic Banking“ | 592 | ||
IV. Islamische Fonds – Islamic Investment | 594 | ||
V. Staatsanleihen nach islamischem Recht | 597 | ||
Literaturverzeichnis | 598 | ||
Sachverzeichnis | 635 | ||
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter | 640 |