Das »rechtliche Einstehenmüssen« beim unechten Unterlassungsdelikt
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Das »rechtliche Einstehenmüssen« beim unechten Unterlassungsdelikt
Die Emanzipation der Garantenstellung von einzelnen Fallgruppen
Schriften zum Strafrecht, Vol. 195
(2008)
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Abstract
Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird in der Strafrechtswissenschaft über die Frage diskutiert, wann jemand für das Ausbleiben eines Erfolges rechtlich einzustehen hat. Diese Diskussion ist durch die Einführung des § 13 StGB im Jahre 1975 nicht verstummt; ihr widmet sich auch die Arbeit von Coellns.Die Verfasserin verschafft dem Leser zunächst einen Überblick über die generellen Voraussetzungen strafbaren Unterlassens, über frühere Gesetzentwürfe zum heutigen § 13 StGB, über ausgewählte Literaturstimmen und über wichtige Gerichtsentscheidungen zum Thema Garantenstellung. Nach einer kurzen Darstellung, wie das Problem de lege ferenda lösbar wäre, entwickelt von Coelln einen eigenen Ansatz zur Beantwortung der Frage, unter welchen Voraussetzungen ein Unterlassender de lege lata strafrechtlich wie ein Begehungstäter haftet. Die bisherige Bestimmung eines Garanten anhand von Fallgruppen wird kritisch überdacht und durch eine abstrakte Vorgehensweise ersetzt.Der Autorin kommt es dabei darauf an, objektiv nachprüfbare Ergebnisse zu erzielen, die nicht auf subjektiven Wertvorstellungen basieren und die den Bestimmtheitsgrundsatz des Grundgesetzes wahren. Mit Hilfe des Verfassungsrechts, insbesondere des Verhältnismäßigkeitsprinzips, sowie unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Erwartungen ("zwei Säulen" der Garantenstellung) erarbeitet sie Kriterien, die sich ausnahmslos auf alle Unterlassungskonstellationen anwenden lassen. Zur Veranschaulichung werden die aufgefundenen Kriterien abschließend auf diverse Fallbeispiele angewendet. Dabei zeigt sich, daß der aufgefundene Weg zwar aufwendig ist, jedoch zu eindeutigen und objektiven Ergebnissen führt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 17 | ||
A. Problemstellung | 17 | ||
B. Gang der Untersuchung | 18 | ||
Teil 1: Der Begriff des „unechten“ Unterlassungsdelikts | 20 | ||
A. Arten der Unterlassungsdelikte im Strafgesetzbuch | 20 | ||
B. Terminologische Einordnung | 21 | ||
I. Formale Kriterien | 21 | ||
II. Materielle Anknüpfungspunkte | 23 | ||
1. Echte Unterlassungsdelikte | 23 | ||
2. Unechte Unterlassungsdelikte | 24 | ||
III. Konsequenzen dieser Auffassungen für die Praxis | 26 | ||
1. § 13 Abs. 1 StGB | 26 | ||
2. § 13 Abs. 2 StGB | 27 | ||
IV. Fazit | 29 | ||
1. Sprachliche Gründe | 29 | ||
2. Praktikabilität und Begriffskontinuität | 30 | ||
3. Entstehungsgeschichte | 30 | ||
4. Ergebnis | 30 | ||
Teil 2: Die Entstehungsgeschichte des § 13 StGB | 32 | ||
A. Strafbarkeit des Unterlassens vor der Normierung im Strafgesetzbuch | 33 | ||
I. Vom Mittelalter bis zur Renaissance | 33 | ||
II. Die Zeit der Aufklärung | 34 | ||
III. Das 19. und das beginnende 20. Jahrhundert | 35 | ||
1. Das Partikularstrafrecht | 35 | ||
2. Die Schaffung von Unterlassungsdelikten durch Wissenschaft und Praxis | 36 | ||
a) Begehungsdelikte als Grundlage für die Bestrafung eines Unterlassens | 36 | ||
b) Folgen für die Rechtsanwendung | 37 | ||
3. Der amtliche Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches | 37 | ||
IV. Die Entwicklungen im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts | 38 | ||
1. Die Abkehr vom Zivilrecht | 38 | ||
2. Folgen der Abwendung vom Zivilrecht | 40 | ||
3. Wissenschaftliche Ansätze zur Begrenzung der Unterlassungsstrafbarkeit | 41 | ||
a) Die Restriktion der einzelnen Garantenstellungen | 41 | ||
aa) Strengere Anforderungen an eine Garantenstellung aus Ingerenz | 41 | ||
bb) Beschränkung aller Garantenstellungen auf bestimmte „Grundfälle“ | 43 | ||
cc) Das Gemeinwohl als begrenzender Faktor | 43 | ||
dd) Kritik und Ergebnis | 44 | ||
b) Die Kriterien der Sachherrschaft und der Obhut | 45 | ||
aa) Konzeption | 45 | ||
bb) Schlußfolgerung | 46 | ||
cc) Reaktionen in Wissenschaft und Praxis | 46 | ||
c) Die Forderung nach einer Regelung des Unterlassens im Besonderen Teil des Strafgesetzbuches | 47 | ||
aa) Fürsprecher dieser Lösung | 47 | ||
bb) Reaktionen im übrigen Schrifttum | 48 | ||
B. Die Entwürfe zur Normierung des unechten Unterlassens im Strafgesetzbuch | 48 | ||
I. Die Regelung in den Entwürfen eines Strafgesetzbuches von 1956 und 1959 | 49 | ||
1. Aufgabe der Großen Strafrechtskommission | 49 | ||
2. Inhalt der Beratungen | 50 | ||
3. Ergebnis der Beratungen | 50 | ||
II. Der Regierungsentwurf von 1962 | 51 | ||
III. Der Alternativentwurf von 1966 | 53 | ||
C. Die aktuelle Gesetzeslage | 54 | ||
Teil 3: Die Voraussetzungen der Strafbarkeit wegen unechten Unterlassens im allgemeinen | 57 | ||
A. „Unterlassen“ einer Handlung | 57 | ||
I. Der strafrechtliche Begriff des Unterlassens | 57 | ||
1. Begriffsinhalt | 57 | ||
a) Abgrenzung vom allgemeinen Sprachgebrauch | 57 | ||
b) Die strafrechtliche Definition | 58 | ||
aa) Objektive Komponente | 58 | ||
bb) Subjektive Komponente | 60 | ||
2. Subsumtion unter den Oberbegriff „Handlung“ | 60 | ||
II. Die Abgrenzung zwischen positivem Tun und Unterlassen | 61 | ||
1. Subsidiarität des Unterlassens | 62 | ||
2. Das (Nicht-)Vorliegen von Begehungskausalität | 63 | ||
a) Grundsatz | 63 | ||
b) Ausnahmen | 63 | ||
aa) Rücktritt vom Gebotserfüllungsversuch | 63 | ||
bb) Abbruch medizinischer Behandlungen | 65 | ||
3. Naturalistisch-ontologische Abgrenzungsversuche | 65 | ||
4. Normative Abgrenzung nach dem Schwerpunkt der Vorwerfbarkeit | 66 | ||
a) Die sogenannte Schwerpunktformel | 66 | ||
b) Kritik | 67 | ||
5. Fazit und Stellungnahme | 67 | ||
a) Kritische Würdigung der aufgeführten Ansätze | 67 | ||
b) Eigener Lösungsansatz | 68 | ||
B. Individuelle Handlungsfähigkeit des Unterlassenden | 69 | ||
C. Kausalität des Unterlassens für den Erfolg | 70 | ||
I. Die Begriffe „Erfolg“ und „Erfolgsdelikt“ | 70 | ||
II. Erfolgsdelikte und Kausalität bei positivem Tun | 71 | ||
III. Erfolgsdelikte und Kausalität beim unechten Unterlassen | 71 | ||
1. Erfordernis einer Unterlassenskausalität | 71 | ||
2. Stellungnahme | 73 | ||
a) Kausalität als Strafbarkeitsvoraussetzung | 73 | ||
b) Erweiterung der üblicherweise verwendeten Definition | 74 | ||
c) Anwendungsbeispiel | 75 | ||
D. Objektive Zurechnung des Erfolgs | 76 | ||
E. Rechtliches „Einstehenmüssen“ für das Ausbleiben des Erfolgs | 77 | ||
F. Die Entsprechensklausel | 78 | ||
I. Anwendungsbereich | 78 | ||
II. Verfassungsmäßigkeit | 80 | ||
G. Die übrigen Voraussetzungen | 81 | ||
Teil 4: Die „Garantenstellung“ im besonderen | 82 | ||
A. Zur Terminologie | 84 | ||
I. Die Garantenstellung | 84 | ||
II. Die Garantenpflicht | 85 | ||
III. Relevanz der Differenzierung für die Frage nach der Strafbarkeit eines Verhaltens | 86 | ||
B. Die Theorien zur Begründung von Garantenstellungen früher und heute | 87 | ||
I. Die formelle Rechtspflichttheorie | 87 | ||
1. Darstellung der Lehre | 87 | ||
2. Kritik | 90 | ||
3. Zwischenergebnis | 92 | ||
II. Die materiellen Garantenlehren | 92 | ||
1. Abhängigkeit und Vertrauen als Anknüpfungspunkte | 93 | ||
a) Ableitung aus dem Gleichstellungsprinzip | 93 | ||
aa) Bewirken eines Erfolges durch Unterlassen | 93 | ||
bb) Garantenstellung aufgrund Abhängigkeitsverhältnisses und Vertrauens | 94 | ||
cc) Reaktionen in der Literatur | 95 | ||
b) Schwächen dieses Ansatzes | 95 | ||
2. Garant aufgrund Gefahrverursachung | 96 | ||
a) Inhalt und Begründung dieser Auffassung | 96 | ||
b) Kritische Auseinandersetzung | 97 | ||
aa) Kriterium der Gefahrschaffung | 98 | ||
bb) Gefahrschaffung als eine Garantengruppe unter anderen | 98 | ||
cc) Unterlassen nur eines Garanten bei gleichzeitiger Existenz mehrerer | 98 | ||
dd) Rechtssicherheit | 99 | ||
3. Soziologisch fundierte Garantenlehren | 99 | ||
a) Die „soziale Rolle“ als entscheidendes Kriterium | 99 | ||
aa) Grundvoraussetzungen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft | 99 | ||
bb) Arbeitsteilung | 100 | ||
cc) Normierung des Alltagslebens und Rollenverteilung | 100 | ||
dd) Strafrechtliche Relevanz der einzelnen „Rollen“ | 101 | ||
b) Die „Systemtheorie“ | 102 | ||
aa) Die Entstehung einzelner „Systeme“ | 102 | ||
bb) Erfolgszurechnung bei „echten“ Unterlassungsdelikten | 102 | ||
cc) Erfolgszurechnung bei „unechten“ Unterlassungsdelikten | 102 | ||
c) Garantenstellung aufgrund gegenseitiger Erwartungshaltungen im sozialen Alltagsleben | 103 | ||
aa) Die Rollen- bzw. Systemtheorie als Ausgangspunkt | 104 | ||
bb) Das Entstehen gegenseitiger Verhaltenserwartungen | 104 | ||
cc) Zusätzliche Voraussetzungen der Strafbarkeit durch Unterlassen | 105 | ||
dd) Konsequenzen für das Entstehen einer Garantenstellung | 106 | ||
d) Ablehnung der soziologischen Ansätze | 107 | ||
aa) Schwächen der „sozialen Rolle“ | 107 | ||
bb) Fehlende Praktikabilität der „Systemtheorie“ | 108 | ||
cc) Nachteile der Theorie der gegenseitigen Erwartungshaltungen | 109 | ||
4. Die Funktionenlehre und die aus ihr entwickelte Herrschaftstheorie | 110 | ||
a) Ursprung und Ausprägungen der Funktionenlehre | 110 | ||
b) Die „Herrschaft über den Erfolgsgrund“ als Grundlage der Garantenstellungen | 112 | ||
aa) Dogmatische Herleitung | 112 | ||
(1) Der vorgefundene Status quo | 112 | ||
(2) Die Entwicklungsstufen der Herrschaftstheorie | 112 | ||
(a) Begehungsgleichheit | 112 | ||
(b) Erfolgszurechnung als Strafgrund qua Natur der Sache | 114 | ||
(c) Das Tatherrschaftskriterium | 114 | ||
(d) Übertragung des Tatherrschaftskriteriums auf Unterlassungsdelikte | 115 | ||
(3) Anwendung in der Praxis | 117 | ||
(a) Die Herrschaft über die wesentliche Erfolgsursache | 118 | ||
(aa) Definition | 118 | ||
(bb) Beispiele für eine solche Herrschaft | 119 | ||
(b) Die Herrschaft über die Anfälligkeit des Opfers | 120 | ||
(aa) Begriffsinhalt | 120 | ||
(bb) Exempel aus Theorie und Praxis | 121 | ||
bb) Kritische Würdigung | 122 | ||
(1) Vorzüge der Auffassung | 122 | ||
(2) Schwächen des Ansatzes | 123 | ||
(a) Abgrenzung der Herrschaftsbegriffe von der bloßen Handlungsmöglichkeit | 124 | ||
(aa) Inhaltliche Verschiedenheit der Herrschaftsbegriffe | 124 | ||
(bb) Herrschaft als bloße Handlungsmöglichkeit | 125 | ||
(cc) Auswirkungen dieses dritten Herrschaftsbegriffs auf die Theorie Schünemanns | 127 | ||
(b) Zirkelschluß und fehlende dogmatische Begründung | 128 | ||
(3) Zwischenergebnis | 129 | ||
C. Eigener Begründungsansatz | 129 | ||
I. Ausgangspunkt der Überlegungen | 129 | ||
II. Problemlösung de lege ferenda | 130 | ||
III. Anforderungen an eine Garantenstellung de lege lata | 132 | ||
1. Die „zwei Grundpfeiler“ einer Garantenstellung | 133 | ||
2. Erster Pfeiler: Das Grundgesetz, insbesondere die Grundrechte | 136 | ||
a) Keine Auslegung des StGB mit Hilfe nur materieller Gesetze | 137 | ||
b) Begrenzte Interpretationshilfe durch gleichrangige Gesetze | 137 | ||
c) Normkonkretisierung durch verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte | 139 | ||
d) Prüfungseinleitende Überlegungen | 140 | ||
e) Schutzbereich des jeweils durch § 13 StGB tangierten Grundrechts | 143 | ||
aa) Begriff und Bedeutung des Schutzbereichs | 143 | ||
bb) Persönlicher Schutzbereich | 143 | ||
cc) Sachlicher Schutzbereich | 144 | ||
dd) Grundrechtsadressat | 145 | ||
f) Eingriff durch § 13 StGB in diesen Schutzbereich | 145 | ||
aa) Der „klassische“ Grundrechtseingriff | 146 | ||
bb) Der weiter gefaßte Eingriffsbegriff | 146 | ||
cc) Abgrenzung des Grundrechtseingriffs von der Grundrechtsausgestaltung | 147 | ||
g) Grundrechtsschranken | 147 | ||
aa) Grundrechte mit Gesetzesvorbehalt | 148 | ||
bb) Vorbehaltlos gewährleistete Grundrechte | 149 | ||
h) Schranken-Schranken | 150 | ||
aa) Das Verbot des Einzelfallgesetzes | 151 | ||
bb) Das Zitiergebot | 152 | ||
cc) Die Wesensgehaltsgarantie | 153 | ||
dd) Das Übermaßverbot: Generelle Anforderungen an Strafgesetze | 153 | ||
(1) Legitimer Zweck | 156 | ||
(2) Geeignetheit | 156 | ||
(3) Erforderlichkeit | 157 | ||
(4) Angemessenheit | 158 | ||
ee) Anforderungen des Übermaßverbotes an § 13 StGB | 161 | ||
(1) Die (legitimen) Zwecke des § 13 StGB | 162 | ||
(a) Die Entstehungsgeschichte des § 13 StGB | 162 | ||
(b) Strafzwecke | 163 | ||
(aa) Die absoluten Theorien | 164 | ||
(bb) Die relativen Theorien | 166 | ||
(cc) Die Vereinigungstheorie | 173 | ||
(dd) Strafzwecke des § 13 StGB | 176 | ||
(2) Die Geeignetheit des § 13 StGB zur Erreichung dieser Zwecke | 177 | ||
(3) Die Erforderlichkeit des § 13 StGB | 178 | ||
(a) Normierung des Rettungsgebots außerhalb des StGB als milderes Mittel | 178 | ||
(b) Festlegung einer Strafobergrenze in § 13 StGB | 179 | ||
(c) Relevanz der fakultativen Strafmilderung des § 13 Abs. 2 StGB für die Erforderlichkeit | 180 | ||
(d) Generelle rechtliche Gleichstellung von Tun und Unterlassen keine im Rahmen der Erforderlichkeit zu berücksichtigende Regelungsalternative | 181 | ||
(e) Ergebnis | 182 | ||
(4) Die Angemessenheit des § 13 StGB | 182 | ||
(a) Unangemessenheit einer Bestrafung aller Unterlassungstäter aus § 13 StGB | 183 | ||
(aa) Gründe für eine solche Unangemessenheit | 183 | ||
(bb) § 323c StGB kein Argument für die Angemessenheit | 185 | ||
(b) Vorgehensweise bei der Prüfung der Angemessenheit einer konkreten Anwendung des § 13 StGB | 185 | ||
(aa) Ermittlung und abstrakte Bewertung der durch § 13 StGB betroffenen Rechtsgüter | 186 | ||
(bb) Der eigentliche Abwägungsvorgang | 187 | ||
(cc) Zwei Varianten eines Fallbeispiels zur Erläuterung | 188 | ||
(dd) Abwägung der im Beispiel kollidierenden Grundrechte | 188 | ||
(ee) Rechtsfolge der Abwägung im Fallbeispiel | 189 | ||
(ff) Notwendigkeit eines zusätzlichen Abwägungskriteriums für eine verhältnismäßige Bestrafung aus § 13 StGB | 190 | ||
(gg) Abschließende Lösung des Fallbeispiels | 195 | ||
3. Zweiter Pfeiler: Gesellschaftliche Vorgaben und Erwartungen | 198 | ||
a) Erfordernis des zweiten Pfeilers | 198 | ||
b) Quellen für gesellschaftliche Vorgaben und Erwartungen | 199 | ||
c) Funktion und Nutzen des zweiten Pfeilers bei der Auffindung von Garantenstellungen | 201 | ||
d) Anwendungsgebiete des zweiten Pfeilers | 203 | ||
e) Rechtsprechungsbeispiele für gesellschaftliche Erwartungen | 203 | ||
aa) Bereitschaftsärzte als Garanten gegenüber Kranken | 203 | ||
(1) Sachverhalt | 204 | ||
(2) Argumentation des Bundesgerichtshofs | 204 | ||
(3) Erwartungen in der Gesellschaft | 205 | ||
bb) Garantenstellung des behandelnden Arztes | 206 | ||
IV. Anwendungsbeispiele für den eigenen Begründungsansatz | 207 | ||
1. Die Garantenstellung von Ehegatten füreinander | 207 | ||
a) Ausgangsfall | 208 | ||
aa) Lösung mit Hilfe der ersten Säule | 208 | ||
(1) Schutzbereichseröffnung | 209 | ||
(2) Eingriff | 209 | ||
(3) Grundrechtsschranken | 209 | ||
(4) Schranken-Schranken | 209 | ||
(a) Zweck der Verpflichtung von Frau M | 210 | ||
(b) Geeignetheit der Verpflichtung | 210 | ||
(c) Erforderlichkeit | 210 | ||
(d) Angemessenheit | 210 | ||
(aa) Erste Gewichtung der einander gegenüberstehenden Rechtsgüter | 210 | ||
(bb) Das zusätzliche Kriterium für die Anwendbarkeit des § 13 StGB | 211 | ||
(5) Ergebnis | 212 | ||
bb) Überprüfung anhand der zweiten Säule | 212 | ||
b) Abwandlung des Falles | 212 | ||
aa) Unterschied zum ersten Fall hinsichtlich der Lösung | 213 | ||
(1) Zweck des Eingriffs | 214 | ||
(2) Geeignetheit der Verpflichtungen | 214 | ||
(3) Erforderlichkeit | 214 | ||
(4) Angemessenheit | 214 | ||
(a) Erste Gewichtung der Rechtsgüter | 214 | ||
(b) Keine Anwendbarkeit von § 13 StGB | 215 | ||
(aa) Keine Garantenstellung von Ehegatten zum Schutz Dritter | 215 | ||
(bb) Keine besondere Rechtspflicht zum Schutz des anderen Ehegatten vor sich selbst | 215 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 216 | ||
bb) Rechtsprechung zu dieser Fallkonstellation | 216 | ||
(1) Frühere Urteile | 216 | ||
(2) Aktuelle Rechtsprechung | 217 | ||
(3) Grund für diese Rechtsprechungsänderung | 218 | ||
c) Ergebnis | 219 | ||
2. Der Verantwortliche für Räume als Garant für deren Benutzer | 219 | ||
a) Beispielsfall | 219 | ||
b) Lösung mit Hilfe der ersten Säule | 220 | ||
aa) Zweck der Verpflichtung | 221 | ||
bb) Geeignetheit | 221 | ||
cc) Erforderlichkeit | 221 | ||
dd) Angemessenheit der Verpflichtung | 222 | ||
(1) Erste Gewichtung der einzelnen Rechtsgüter | 222 | ||
(2) Anwendbarkeit des § 13 StGB nach Berücksichtigung des zusätzlichen Abwägungskriteriums | 222 | ||
(a) Rechtsverzicht durch Aufnahme in die Wohnung | 222 | ||
(aa) Grundsatz | 223 | ||
(bb) Gefahrenquellen in der Wohnung | 223 | ||
(cc) (Besondere) Hilfsbedürftigkeit des eingeladenen Rechtsgutsinhabers | 223 | ||
(b) Zwischenergebnis | 224 | ||
c) Überprüfung anhand der Rechtsprechung | 224 | ||
aa) Frühere Rechtsprechung | 224 | ||
bb) Aktuelle Entscheidungen | 226 | ||
d) Ergebnis | 227 | ||
3. Die gegenseitige besondere rechtliche Verpflichtung von Geschwistern | 227 | ||
a) Fallkonstellation | 228 | ||
b) Die Inhalte der ersten Säule als Lösungsansatz | 228 | ||
aa) Zweck einer Handlungsverpflichtung | 229 | ||
bb) Geeignetheit der Verpflichtung zur Erreichung dieses Zwecks | 229 | ||
cc) Erforderlichkeit | 229 | ||
dd) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne | 229 | ||
(1) Erste Gewichtung der betroffenen Rechtsgüter | 229 | ||
(2) Vorliegen des zusätzlichen Abwägungskriteriums für § 13 StGB | 230 | ||
(a) Grundsatz | 230 | ||
(b) Ausnahme | 230 | ||
ee) Zwischenergebnis | 231 | ||
c) Hinterfragung dieses Ergebnisses anhand der zweiten Säule | 231 | ||
aa) Entscheidungen der obersten Gerichte | 231 | ||
bb) Urteile der unteren Instanzen | 232 | ||
d) Abschließende Lösung des Falles | 233 | ||
V. Gesamtergebnis | 233 | ||
1. Zusammenfassung des eigenen Begründungsansatzes | 233 | ||
2. Abschließende Definition der Garantenstellung | 236 | ||
Literaturverzeichnis | 237 | ||
Stichwortverzeichnis | 250 |