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Rechtliche Grenzen der Kursstabilisierung nach Aktienplatzierungen

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Bingel, A. (2007). Rechtliche Grenzen der Kursstabilisierung nach Aktienplatzierungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52346-7
Bingel, Adrian. Rechtliche Grenzen der Kursstabilisierung nach Aktienplatzierungen. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52346-7
Bingel, A (2007): Rechtliche Grenzen der Kursstabilisierung nach Aktienplatzierungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52346-7

Format

Rechtliche Grenzen der Kursstabilisierung nach Aktienplatzierungen

Bingel, Adrian

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 203

(2007)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Stabilisieren Emissionsbanken den Kurs neu platzierter Aktien, nehmen sie gezielt Einfluss auf die Preisentwicklung der Wertpapiere. Die daraus resultierenden ökonomischen Fragen und rechtlichen Probleme untersucht Adrian Bingel in seiner Arbeit. Er zeigt dabei unter anderem auf, dass derartige Maßnahmen die Informationseffizienz des Kapitalmarktes einschränken und schon unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten manipulativen Charakter haben können. Unter Beachtung der Ergebnisse des ökonomischen Teils der Arbeit werden anschließend die rechtlichen Schranken der Kursstabilisierung analysiert. Im Zentrum stehen Vorschriften des WpHG, insbesondere das Manipulationsverbot nach § 20a. Rechtsvergleichend werden zu diesem Zweck auch die US-amerikanischen Regelungen betrachtet, die ihrerseits schon seit einigen Jahrzehnten die Kursstabilisierung in den Vereinigten Staaten regulieren, gerade in den Jahren 2004 und 2005 aber wieder intensiv diskutiert und von der SEC selbst hinterfragt worden sind. In Deutschland wurden erstmals durch den Erlass der KuMaKV im Jahr 2003 einschlägige Vorschriften aufgestellt. In jüngster Vergangenheit hat das gesamte Regelungssystem durch die Veränderungen im Zuge des AnSVG und durch den Erlass einer sehr praxisrelevanten europäischen Verordnung (MaKonV) gewisse Veränderungen und Konkretisierungen erfahren, wodurch sich die rechtlichen Probleme neu gestellt haben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 13
A. Einleitung 21
I. Problemstellung und historische Entwicklung 21
II. Begriff der Kursstabilisierung 22
III. Untersuchungsgegenstand und Fortgang der Arbeit 24
1. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes 24
2. Fortgang der Arbeit 25
B. Die emissionsbegleitenden Tätigkeiten der Beteiligten 27
I. Die beteiligten Parteien: Emittent und Emissionskonsortium 27
1. Der Emittent 27
2. Das Emissionskonsortium 29
3. Einzelne vertragliche Abreden zwischen den Beteiligten 31
a) Verteilung des Platzierungsrisikos 31
b) Vergütung der Banken 32
II. Preisfindung vor der Emission 33
III. Durchführung der Kursstabilisierung nach der Platzierung 35
1. „Pure Stabilization“ 36
2. „Aftermarket Short Covering“ 36
a) Mehrzuteilung 36
b) Greenshoe-Option 37
3. Vertragliche Abreden zur Beschränkungen der Aktienveräußerungsmöglichkeit 40
a) „Lock-up“-Vereinbarungen 40
b) „Penalty Bids” 42
IV. Verpflichtung des Konsortialführers 43
1. Verpflichtung 43
2. Vergütung als Gegenleistung 46
C. Das Stabilisierungsgeschäft aus ökonomischer Sicht 48
I. Typische Preisentwicklung im Anschluss an eine Emission 48
1. „Underpricing“ 48
a) Reputationsgedanke 49
b) Risikoaversion der Anleger 50
c) Entschädigung der vergleichsweise schlecht informierten Anleger 50
d) Entschädigung der vergleichsweise gut informierten Anleger 51
2. „Flipping“ 53
3. „Overpricing“ 53
4. Liquiditätsengpass 54
5. Fazit 54
II. Wirkungsweise der Kurspflege 55
1. Kursbeeinflussung durch Stabilisierungskäufe 55
a) „Price Pressure Hypothesis“ 55
b) „Substitution Hypothesis“ und Informationseffekt 56
(1) „Substitution Hypothesis“ 56
(2) Informationseffekt 57
(3) Bedeutung für das Stabilisierungsgeschäft 59
c) „Liquidity Hypothesis“ 60
d) Schlussfolgerung 62
2. Kursstützung durch Veräußerungsbeschränkungen 62
a) Vermeidung negativer Signale 62
b) Schaffung positiver Signale 63
III. Ökonomische Bewertung 64
1. Kurspflege als Manipulation des Börsenpreises 64
a) Wirtschaftliche Bedeutung der Informationseffizienz 64
b) Manipulation als Störung der Informationseffizienz 66
c) Stabilisierungskäufe als Manipulation 67
d) Vertragliche Veräußerungsverbote mit Manipulationspotential 69
2. Möglichkeit einer wirtschaftlichen Rechtfertigung 70
a) Herstellung eines ordnungsgemäßen Handels 71
b) Wirtschaftliche Erleichterung der Aktienplatzierung 72
c) Effizienz des Kapitalmarkts 73
(1) Allokationseffizienz und Informationseffizienz 73
(2) Operationale Effizienz 74
(a) „Underpricing“ als Entschädigung der vergleichsweise schlecht informierten Anleger 74
(b) „Underpricing“ als Entschädigung der vergleichsweise gut informierten Anleger 75
(c) Stabilisierungsversprechen als Indiz für eine zutreffende Festsetzung des Emissionspreises 76
(3) Institutionelle Effizienz 77
3. Gezielte Beseitigung emissionstypischer Schwankungen? 79
a) Besondere Notwendigkeit der Stabilisierung im Anschluss an eine Emission 79
b) Die Identifizierung beseitigungswürdiger Schwankungen 80
(1) Stabilisierungskäufe 81
(a) Vorheriges „Overpricing“ 81
(b) Vorheriges „Underpricing“ und das sich anschließende „Flipping“ 81
(c) Liquiditätsengpass 83
(2) Veräußerungsbeschränkungen 83
c) Die wirtschaftlichen Interessen der beteiligten Parteien 84
(1) Emittent 84
(2) Emissionskonsortium 85
(a) Spekulationsgeschäfte 85
(b) Reputationsgedanke 86
(c) Provisionszahlungen 86
(d) Fazit 87
4. Langfristige Auswirkungen bei empirischer Betrachtung 88
IV. Zusammenfassende Bewertung 89
D. Rechtliche Behandlung der Kursstabilisierung in den USA 92
I. Überblick über das US-amerikanische Regelungssystem 92
II. Historische Entwicklung der regulierenden Vorschriften 95
III. Derzeitige Regulierung der Kurspflege durch Regulation M 95
1. Allgemeines 95
2. Platzierungsform 96
3. Der Stabilisierungspreis 97
4. Mitteilungspflichten im Zusammenhang mit einer Stabilisierungsmaßnahme 100
a) Die der Stabilisierung zeitlich gleichlaufende Offenlegung 100
b) Vorherige Veröffentlichung im Emissionsprospekt 101
c) Aufzeichnungspflicht nach Durchführung der Maßnahmen 101
5. Stabilisierung außerhalb der Vereinigten Staaten 102
6. Rückkauf durch den Emittenten 102
IV. Diskussion der von der SEC geplanten Änderungen 103
1. Erhöhte Offenlegungsanforderungen für „Short Covering“ 103
2. Verbot der „Penalty Bids“ 106
V. Denkbarer Verstoß gegen Section 10(b) des SEA 107
E. Rechtliche Grenzen der Kursstabilisierung in Deutschland 110
I. Das Aktiengesetz 110
1. Zulässigkeit von Stabilisierungskäufen 110
a) Erwerb eigener Aktien nach §§ 71 f. AktG 110
(1) Ausnahmetatbestände in § 71 I AktG 111
(a) Abwendung eines schweren, unmittelbar bevorstehenden Schadens i.S.v. § 71 I Nr. 1 AktG 111
(aa) Schaden der Gesellschaft 111
(bb) Unmittelbar bevorstehender Schaden 113
(b) Ermächtigung durch die Hauptversammlung i.S.v. § 71 I 1 Nr. 8 AktG 114
(2) Umgehungsgeschäfte nach § 71a bzw. § 71 d AktG 116
(3) Ergebnis 118
b) Einlagenrückgewähr nach § 57 AktG 119
c) Unangemessen niedriger Ausgabepreis i.S.v. § 255 II AktG 120
(1) Problemstellung 120
(2) Auffassung des Kammergerichts 121
(3) Kritik 122
(a) Rechtmäßigkeit des Bezugsrechtsausschlusses 122
(b) Kapitalerhöhung i.S.d. § 186 III 4 AktG 123
(c) Kein Verstoß gegen § 255 II AktG 124
2. Aktienrechtliche Beurteilung von „Lock-up“-Vereinbarungen 125
a) Zulässigkeit von „Lock-up“-Vereinbarungen 125
(1) Grundsätzliche Bedenken 125
(2) Sonderfall: Kursstabilisierung nach Aktienplatzierungen 127
b) Verpflichtung zu „Lock-up“-Vereinbarungen 129
II. Das Wertpapierhandelsgesetz 131
1. Verbot der Marktmanipulation nach § 20a WpHG 131
a) Schutzzweck des § 20a WpHG 132
b) Die Verfassungsmäßigkeit von § 20a WpHG 133
c) Kursstabilisierung als Marktmanipulation i.S.d. § 20a WpHG 138
(1) Die „sonstige Täuschungshandlung“ nach § 20a I 1 Nr. 2 a.F. 139
(a) Historische Entwicklung des Tatbestandes 139
(b) Das Kaufmotiv als Täuschungsgegenstand 140
(c) Der Erklärungswert einer Stabilisierungsmaßnahme 141
(2) Die „sonstige Täuschungshandlung“ nach § 20a I 1 Nr. 3 n.F. 144
(a) Stabilisierungskäufe 144
(aa) Berücksichtigung der Missbrauchsrichtlinie 144
(bb) Berücksichtigung des § 4 MaKonV 145
(b) „Lock-up“-Vereinbarungen 147
(3) Herbeiführung eines künstlichen Preisniveaus nach § 20a I 1 Nr. 2 Alt. 2 147
(a) Konkretisierung in § 3 MaKonV 148
(b) Feststellung eines künstlichen Preisniveaus 149
(c) Geeignetheit der Kurspflege zur Herbeiführung eines künstlichen Preisniveaus 151
(aa) Stabilisierungskäufe 151
(bb) Veräußerungsbeschränkungen 152
(4) Falsche oder irreführende Signale nach § 20a I 1 Nr. 2 Alt. 1 153
(5) Verschweigen bewertungserheblicher Umstände nach § 20a I 1 Nr. 1 155
(a) Stabilisierungskäufe 156
(b) „Lock-up“-Vereinbarungen 157
(6) Zusammenfassung 157
d) § 20 a III WpHG und die EG-Verordnung Nr. 2273/2003 158
(1) Überblick über den Regelungskomplex 159
(2) Die VO 2273/2003 als Safe Harbor 160
(3) Zulässige Maßnahmen nach VO 2273/2003 162
(a) Ausgangspunkt: Die Definition der Stabilisierung 162
(b) „Signifikantes Zeichnungsangebot“ 163
(aa) Privatplatzierungen 163
(bb) Sekundärplatzierungen 166
(c) „Verbundene Instrumente“ 166
(d) „Verkaufsdruck“ 168
(e) Stabilisierungsmanager 169
(aa) Keine ausdrückliche Erwähnung in der Verordnung 169
(bb) Beschränkung auf Emissionsbanken 170
(cc) Ausweitung auf ausländische Institute 171
(dd) Vorherige Benennung 172
(ee) Tragweite der unterschiedlichen Regelung in KuMaKV und VO 2273/2003 172
(f) Stabilisierungszeitraum 173
(aa) Die zeitlichen Grenzen 173
(bb) Stabilisierung während des Bookbuilding-Verfahrens 175
(g) Stabilisierungstransparenz 178
(aa) Vorherige Bekanntgabe 179
(bb) Keine zeitlich gleichlaufende Offenlegung 181
(cc) Anschließende Bekanntgabe gegenüber der BaFin 182
(dd) Anschließende Bekanntgabe gegenüber der Öffentlichkeit 183
(h) Stabilisierungspreis 184
(i) Ergänzende Maßnahmen: Mehrzuteilung und Greenshoe 186
(aa) Bekanntgabepflicht und Ausübungszeitraum 187
(bb) Mehrzuteilung ohne Deckung durch Greenshoe 189
(cc) „Refreshing the Shoe“ 190
(j) Im Ausland getätigte Stabilisierungsmaßnahmen 193
e) Nichterfüllung einzelner Voraussetzungen der VO 2273/2003 194
f) Zulässige Marktpraxis nach § 20a II WpHG 197
2. Verbot von Insidergeschäften nach § 14 WpHG 198
a) Per-Se-Verbot für Stabilisierungsmaßnahmen 199
(1) Hinweise in der Normgebung 199
(2) Insiderinformation 201
(a) Nicht öffentlich bekannter Umstand 201
(b) Potential zur Preisbeeinflussung 202
(c) Stabilisierungsvorhaben als unternehmensinterne Entscheidung 203
(aa) Streitstand vor Inkrafttreten des AnSVG 203
(bb) Scalping-Entscheidung des BGH 204
(cc) Die Insiderinformation nach § 14 I Nr. 1 WpHG n.F. 205
(3) Verwenden einer Insiderinformation 208
(a) „Ausnutzen“ nach § 14 I Nr. 1 WpHG a.F. 209
(b) „Verwenden“ nach § 14 I Nr. 1 WpHG n.F. 210
(4) Zwischenergebnis 213
b) Hinzutreten weiterer Umstände 213
c) Sonderfall: Stabilisierung gegen den Markttrend 214
3. Interessenkonflikte nach § 31 I Nr. 2 WpHG 217
a) Potentielle Interessenkonflikte 217
b) Vermeidung der Interessenkonflikte 219
c) Aufklärung der Kunden 221
4. Ad-hoc Publizität nach § 15 WpHG 223
a) Safe Harbor der VO 2273/2003 223
b) Publizitätspflicht nach § 15 I 1 WpHG 225
(1) Einzelne Kursstabilisierungsmaßnahmen 225
(a) Tatbestandsänderungen durch das AnSVG 225
(b) Kriterium der Unmittelbarkeit 227
(2) Vereinbarungen im Übernahmevertrag 229
(3) „Lock-up“-Vereinbarungen 231
F. Zusammenfassung der Ergebnisse 232
I. Die emissionsbegleitenden Tätigkeiten der Beteiligten 232
II. Das Stabilisierungsgeschäft aus ökonomischer Sicht 233
III. Die rechtliche Behandlung der Kursstabilisierung in den USA 234
IV. Die rechtlichen Grenzen der Kursstabilisierung in Deutschland 235
Literaturverzeichnis 238
Sachwortverzeichnis 252