Markt und Wettbewerb in der Sozialwirtschaft
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Markt und Wettbewerb in der Sozialwirtschaft
Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven für den Pflegesektor
Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 551
(2007)
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About The Author
Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Abstract
Die Sozialwirtschaft steht unter erheblichem Veränderungsdruck. Unter dem Eindruck fiskalischer Probleme und der Entwicklung einer europäischen Wettbewerbsordnung zieht sich der Staat zunehmend aus der (Zuwendungs-) Finanzierung zurück. Die traditionellen Anbieter sozialwirtschaftlicher Leistungen sehen sich wachsendem Wettbewerbsdruck durch gewinnorientierte private Unternehmungen ausgesetzt.Wie gut aber kann dieser Wettbewerb funktionieren auf einem Markt, der sich im Vergleich zu anderen Märkten durch eine Reihe von Eigenheiten abgrenzt? Welche Auswirkungen hat die häufig fehlende Identität von Leistungsempfängern und Zahlern von Leistungen? Wie steht es um die enormen Schwierigkeiten der Leistungsmessung dort, wo es besonders auf Vertrauen und individuelle Zuwendung ankommt?Optimisten gehen davon aus, dass dieser Markt grundsätzlich wie jeder andere funktioniere, während Skeptiker meinen, dass ein wettbewerbliches Angebot scheitern müsse. Die Autoren dieses Bandes gehen einen anderen Weg. Sie befassen sich mit der grundlegenden Frage, unter welchen Voraussetzungen der Wettbewerb in ausgewählten Bereichen der Sozialwirtschaft funktionieren kann und unter welchen Bedingungen dabei die traditionellen Träger sozialwirtschaftlicher Leistungen gerade angesichts der erwähnten Besonderheiten möglicherweise sogar Wettbewerbsvorteile ausspielen können.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Michael Schramm: Der Sozialmarkt im normativen Konflikt. Sozialethische Erörterung des Marktwettbewerbs in der Sozialwirtschaft | 11 | ||
I. Die Sozialwirtschaft in der ,Sozialwirtschaft‘ oder: Was ist eigentlich ,sozial‘? | 12 | ||
II. Nicht im ‚luftleeren‘ Raum, aber in welcher ‚Luft‘? Der Streit um die erwünschten Rahmenbedingungen des Marktwettbewerbs in der Sozialwirtschaft | 15 | ||
1. Die Governance des Sozialmarkts – Regelungsnotwendigkeiten aufgrund von Eigenheiten des Produkts | 16 | ||
a) Die Frage der Kaufkraft | 16 | ||
b) Das Bereitstellungsargument | 17 | ||
c) Fehlende Konsumentensouveränität I: Informationsasymmetrien bei Vertrauensgütern | 18 | ||
d) (Zer-)Teilung der Ergebnisverantwortung für den Erfolg sozialer Dienstleistungen | 19 | ||
e) Fehlende Konsumentensouveränität II: Lock-in-Effekte | 20 | ||
2. Marktwettbewerb als ‚Ellbogen‘-Logik? Normative Konflikte in der Diskussion um den Sozialmarkt | 21 | ||
III. Barmherzigkeitsunternehmen. Das Werteprofil (Markenprofil) religiöser Anbieter auf dem Markt der Sozialwirtschaft | 26 | ||
IV. Schluss | 29 | ||
Literatur | 29 | ||
Alexander Brink: Sozialmarkt und Wettbewerb – Korreferat zu Michael Schramm – | 33 | ||
I. Einleitung | 33 | ||
II. Sozialwirtschaft und Bedeutungsvarianten des Begriffs „sozial“ | 34 | ||
III. Governance des Sozialmarktes | 35 | ||
1. Das Kaufkraftargument | 35 | ||
2. Das Bereitstellungsargument | 36 | ||
3. Das Informationsasymmetrienargument | 36 | ||
4. Das Verantwortungsargument | 36 | ||
5. Das Lock-In-Argument | 37 | ||
IV. Normative Konflikte im Streit in der Sozialwirtschaft | 38 | ||
V. Barmherzigkeitsunternehmen zwischen Markt und Moral | 40 | ||
Literatur | 40 | ||
Bernhard Emunds: Die Sozialwirtschaft ist nicht einfach ein Sozialmarkt – Korreferat zu Michael Schramm – | 43 | ||
Literatur | 51 | ||
Nils Goldschmidt: Kann oder soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden und gibt es in dieser Frage einen (unüberbrückbaren) Hiatus zwischen ‚sozialethischer‘ und ‚ökonomischer‘ Perspektive? | 53 | ||
I. „Der garstig breite Graben“ | 53 | ||
II. Von der Kunst des sozialen Wollens zur Technik der Sozialpolitik | 55 | ||
III. Sozialpolitik zur Erreichung der Gesellschaftszwecke und Achingers „Sozialpolitik als Gesellschaftspolitik“ | 59 | ||
IV. Sozialpolitik mit dem Markt | 64 | ||
V. Von „all inclusive“ zu „all included“ | 68 | ||
VI. Schlussbetrachtungen | 73 | ||
Literatur | 75 | ||
Anne van Aaken: Rationale Sozialpolitik: Effizienz und das Verfassungsprinzip des Sozialstaates– Korreferat zu Nils Goldschmidt – | 83 | ||
I. Einleitung | 83 | ||
II. Marktmechanismen als Sozialtechnik oder „Effizienz als Instrument“: Ja, aber welches Verhaltensmodell? | 84 | ||
III. Zielbestimmung auf der Regelsetzungsebene: Was sagt das Verfassungsrecht? | 86 | ||
1. Die privilegienfreie Sozialpolitik: Utopie oder Wirklichkeit? | 87 | ||
2. Sozialstaatsprinzip und Inklusion | 88 | ||
IV. Fazit | 90 | ||
Literatur | 91 | ||
Jens Kreuter: Kann oder soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden und gibt es in dieser Frage einen (unüberbrückbaren) Hiatus zwischen ,sozialethischer‘ und ‚ökonomischer‘ Perspektive? – Korreferat zu Nils Goldschmid – | 93 | ||
I. Gibt es einen unüberbrückbaren Graben zwischen ‚sozialethischer‘ und ‚ökonomischer‘ Perspektive? | 93 | ||
II. Kann beziehungsweise soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden? | 94 | ||
III. Zur kirchlichen Perspektive | 94 | ||
Literatur | 96 | ||
Frank Nullmeier: Vermarktlichung des Sozialstaates? | 97 | ||
I. Vermarktlichungsbestrebungen in der deutschen Sozialpolitik | 97 | ||
II. Sozialpolitische Argumente für Vermarktlichungsstrategien | 101 | ||
III. Formen der Vermarktlichung | 103 | ||
IV. Universelle soziale Rechte und Finanzierungsformen | 104 | ||
Literatur | 107 | ||
Andreas Lob-Hüdepohl: Vermarktlichung des Sozialstaates? – Anmerkungen aus sozialethischer Sicht – Korreferat zu Frank Nullmeier – | 109 | ||
I. Der normative Kern des Sozialstaats | 109 | ||
II. Sozialwirtschaft als Instrument eines normativ anspruchsvollen Sozialstaats | 111 | ||
III. Chancen und Grenzen der Vermarktlichung der Sozialwirtschaft | 113 | ||
IV. Der Leistungsempfänger als Kunde? | 115 | ||
V. Vermarktlichung der Sozialwirtschaft im Kontext von Pflege | 116 | ||
Literatur | 118 | ||
Christoph Lütge: Zwei Argumentationen pro Wettbewerb – Korreferat zu Frank Nullmeier – | 121 | ||
I. Vorteile des Wettbewerbs | 122 | ||
II. Sozialpolitik gegen und für den Markt | 122 | ||
III. Sozialpolitik gegen und für den Markt | 123 | ||
Literatur | 124 | ||
Joachim Wiemeyer: Besonderheiten der Sozialwirtschaft – Grenzen des Wettbewerbs? | 125 | ||
Einleitung | 125 | ||
I. Grundelemente von Markt und Wettbewerb | 126 | ||
II. Die normative Perspektive institutioneller Arrangements von Einzelmärkten | 131 | ||
III. Genese und traditionelle Regulierung der Sozialwirtschaft | 132 | ||
IV. Möglichkeiten und Grenzen von Wettbewerb in der Sozialwirtschaft | 137 | ||
1. Die Nachfrageseite | 137 | ||
2. Die Angebotsseite | 141 | ||
3. Charakteristika sozialer Dienstleistungen und Probleme der Qualitätskontrolle | 143 | ||
V. Wettbewerbsanstöße durch privatwirtschaftliche Anbieter | 145 | ||
Schlusswort | 146 | ||
Literaturverzeichnis | 146 | ||
Johannes Eurich: Sozialwirtschaft und gesellschaftliche Wohlfahrtspflege – Korreferat zu Joachim Wiemeyer – | 149 | ||
I. Besonderheiten der ‚Produktion‘ personenbezogener sozialer Dienstleistungen | 150 | ||
1. Kundenbegriff | 150 | ||
2. Kundenbeziehung und Produktbeschreibung | 152 | ||
3. Effizienz, Effektivität und Qualität | 153 | ||
4. Kritikpunkte der ökonomischen Steuerung | 154 | ||
II. Solidarität, die intermediäre Sphäre und sozialwirtschaftliche Organisationen | 155 | ||
III. Sozialkapital und Sozialanwaltschaft | 157 | ||
Literatur | 159 | ||
Stefan Voigt: Besonderheiten der Sozialwirtschaft – Grenzen des Wettbewerbs? – Korreferat zu Joachim Wiemeyer – | 163 | ||
Einleitung | 163 | ||
I. Grundelemente von Markt und Wettbewerb | 163 | ||
II. Die normative Perspektive institutioneller Arrangements von Einzelmärkten | 164 | ||
III. Genese und traditionelle Regulierung der Sozialwirtschaft | 165 | ||
IV. Möglichkeiten und Grenzen von Wettbewerb in der Sozialwirtschaft | 166 | ||
V. Zum guten Schluss | 167 | ||
Literatur | 168 | ||
Dirk Sauerland: Chancen und Probleme des Wettbewerbs im Pflegesektor | 169 | ||
I. Vorbemerkungen | 169 | ||
II. Normative Überlegungen: Rahmenbedingungen funktionsfähiger Märkte für Pflegeleistungen | 171 | ||
III. Positive Analyse: Der Pflegesektor in Deutschland | 175 | ||
1. Marktstruktur: Anbieter, Nachfrager und Finanzierung | 175 | ||
2. Die Rahmenbedingungen des Pflegesektors | 181 | ||
IV. Künftige Herausforderungen und Lösungsansätze | 185 | ||
V. Fazit | 190 | ||
Literatur | 191 | ||
Tobias Jakobi: Chancen und Probleme im Pflegesektor: Qualität in der Pflege durch Wettbewerbsdruck? – Korreferat zu Dirk Sauerland – | 195 | ||
I. Ist der Anbieterwettbewerb das geeignete Instrument? | 196 | ||
II. Von wem und wie sind Qualitätsverbesserungen in der Pflege zu erwarten? | 197 | ||
III. Wettbewerb als sinnvolles Element im Strategiemix zur Qualitätssicherung? | 198 | ||
IV. Funktioniert der Pflegemarkt? | 200 | ||
Literatur | 202 | ||
Torsten Sundmacher: Chancen und Probleme des Wettbewerbs im Pflegesektor – Probleme mit Konsumentensouveränität und Prinzipal-Agenten-Beziehungen als Hindernis? – Korreferat zu Dirk Sauerland – | 203 | ||
I. Zur Lage der Gesetzlichen Pflegeversicherung | 203 | ||
II. Probleme für eine stärkere Wettbewerbsorientierung im Pflegebereich vor dem Hintergrund von Konsumentensouveränität und Prinzipal-Agenten-Beziehungen | 204 | ||
1. Konsumentensouveränität im Bereich Pflege und Gesundheit | 204 | ||
2. Bedeutung von Agenten und Ausgestaltung der Prinzipal-Agenten-Beziehungen | 206 | ||
III. Fazit | 211 | ||
Literatur | 212 | ||
Karl Gabriel: Ambulante Pflege zwischen Staat, Markt und Familie | 215 | ||
I. Einleitung | 215 | ||
II. Ambulante Pflege im Spannungsfeld marktlicher, bürokratischer und solidarischer Steuerung | 216 | ||
1. Markt | 216 | ||
2. Staat | 217 | ||
3. Familie | 219 | ||
III. Pflege als familiale Aufgabe | 221 | ||
IV. Die Pflegeversicherung als Paradigmenwechsel | 223 | ||
V. Die Vermarktlichung der Pflege und ihre Folgen | 224 | ||
VI. Schieflage im Steuerungsmix ambulanter Pflege | 229 | ||
Literatur | 231 | ||
Andrea Clausen: Kooperation erfordert Solidarität und Vertrauen – Eine entscheidungstheoretische Rekonstruktion – Korreferat zu Karl Gabriel – | 233 | ||
I. Einleitung | 233 | ||
II. Warum zerstört der Markt die Kooperationsbereitschaft? | 235 | ||
III. Warum ist Solidarität erforderlich? | 239 | ||
IV. Sind Solidarität und Vertrauen zu unterscheiden? | 241 | ||
V. Fazit | 242 | ||
Literatur | 242 | ||
Alexander Spermann: Ambulante Pflege zwischen Staat, Markt und Familie – Korreferat zu Karl Gabriel – | 245 | ||
Literatur | 248 | ||
Georg Cremer: Ausschreibung sozialer Dienstleistungen als Problem – Wie lassen sich Transparenz, Wirtschaftlichkeit und das Wahlrecht der Hilfeberechtigten sichern? | 249 | ||
I. Ausschreibungen auf dem Vormarsch? | 249 | ||
II. Das sozialrechtliche Dreiecksverhältnis | 250 | ||
III. Kritik am sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis | 251 | ||
IV. Ausschreibung sozialer Dienstleitungen nach Vergaberecht | 252 | ||
V. Scheinargument: Wettbewerb nicht geeignet | 253 | ||
VI. Billigstanbieterargument | 254 | ||
VII. Welches Modell garantiert Wahlfreiheit? | 256 | ||
VIII. Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit | 259 | ||
IX. Wie steht es mit der Kostenersparnis? | 261 | ||
X. Wettbewerb im Markt oder Wettbewerb um den Markt? | 263 | ||
XI. Mehr Transparenz im sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis | 265 | ||
Literatur | 268 | ||
Alfred Jäger: Markt und Wettbewerb in der Sozialwirtschaft – Korreferat zu Georg Cremer – | 271 | ||
Literatur | 277 | ||
Rüdiger Wilhelmi: Spielräume der Ausschreibung sozialer Dienstleistungen im deutschen und europäischen Vergaberecht – Korreferat zu Georg Cremer – | 279 | ||
I. Einleitung | 279 | ||
II. Sozialrechtliches Dreiecksverhältnis | 279 | ||
III. Funktion des Vergaberechts | 280 | ||
IV. Die Diskussion um die Anwendbarkeit des Vergaberechts | 281 | ||
1. Deutsches Vergaberecht | 282 | ||
2. Europäisches Vergaberecht | 282 | ||
V. Erweiterung der Anwendung des Vergaberechts | 284 | ||
VI. Verbleibende Vorgaben des Sozialrechts | 284 | ||
1. Wunsch- und Wahlrecht des Leistungsberechtigten | 285 | ||
2. Anspruch des Leistungserbringers auf Berücksichtigung | 285 | ||
3. Individuelle Verhandlung der Rahmenvereinbarung | 286 | ||
4. Ausschließlichkeit ausgeschlossen | 286 | ||
VII. Fazit | 287 | ||
Literatur | 287 | ||
Rechtsprechung | 288 | ||
Autorenverzeichnis | 289 |