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Frenzel, S. (2007). Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52452-5
Frenzel, Sabine. Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52452-5
Frenzel, S (2007): Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52452-5

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Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik

Frenzel, Sabine

Schriftenreihe der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Vol. 186

(2007)

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Abstract

Die Einführung von Wettbewerb in die über 100 Jahre monopolistisch strukturierte Stromwirtschaft gehört zu den größten Herausforderungen staatlicher Ordnungspolitik. Erste Erfolge sind zwar vorhanden, dennoch existieren noch vielfältige Wettbewerbshindernisse. Die Europäische Kommission hat Anfang 2007 zahlreiche neue regulatorische Maßnahmen angekündigt. Fraglich ist aber, inwieweit das dichte Geflecht aus bestehenden und künftigen Regelungen wirksam vollzogen werden kann. Eines der Hauptprobleme eines wirksamen Vollzugs ist und bleibt die Informationsasymmetrie, deren Beseitigung in der öffentlichen Diskussion eine untergeordnete Rolle spielt.

Sabine Frenzel liefert eine sorgfältige empirische und rechtliche Analyse der bestehenden Wettbewerbshindernisse im Strommarkt und vorhandener regulatorischer Mängel. Sie entwickelt ein EG-rechtskonformes Modell regulierter Selbstregulierung für den Strommarkt, das seine Grundlage in dem verfassungsrechtlichen Konzept der staatlichen Gewährleistungsverantwortung hat. Hierbei zeigt die Autorin auf, dass eine effektive Regulierung gelingen kann, wenn Staat und Gesellschaft zusammenwirken: Der Staat, der den rechtlichen Rahmen für die Erfüllung von Gemeinwohlaufgaben gewährleistet und gesellschaftliche Akteure, die an der Aufgabenerfüllung teilhaben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 18
Abkürzungsverzeichnis 20
1. Teil: Problemstellung, Konzeption, Variablenkomplexe und Methode 27
A. Problemstellung 27
I. Ausgangslage 28
II. Folgen der Liberalisierung 30
III. Wettbewerbsintensität und -hindernisse im Strommarkt 33
1. Wettbewerbsintensität 33
2. Wettbewerbshindernisse aus der staatlichen Einflusssphäre 34
a) Der rechtliche Rahmen von 1998–2003 34
b) Die Änderung des rechtlichen Rahmens aufgrund der Stromrichtlinie 2003 37
c) Das Verhalten staatlicher Akteure 39
3. Wettbewerbshindernisse aus der Einflusssphäre der Marktteilnehmer 39
4. Zusammenfassung 40
IV. Wettbewerbsfunktion und Entwicklung des Stromhandels 41
1. Wettbewerbsfunktion des Stromhandels 41
2. Entwicklung des Stromhandels 42
B. Konzeption und Variablenkomplexe 43
I. Konzeption 43
1. Empirischer Untersuchungsansatz 43
2. Normativer Untersuchungsansatz 44
II. Variablenkomplexe 45
1. Merkmale von Marktteilnehmern 46
2. Merkmale staatlicher Akteure 46
3. Regulierungsmerkmale 47
C. Methode 47
I. Empirische Analyse 47
1. Experteninterviews 48
a) Sample 48
aa) Stadtwerke 49
bb) Händler/Berater 49
cc) Strombörse 50
dd) Industrielle Großverbraucher 50
ee) Aufsichtsbehörden 50
b) Durchführung der Interviews 50
2. Teilnehmende Beobachtung 51
3. Forum „Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik“ 51
II. Normative Analyse 52
2. Teil: Der rechtliche Ordnungsrahmen des Strommarktes 53
A. Die monopolistische Stromwirtschaft 53
I. Die Besonderheitenlehre in der Stromwirtschaft 54
II. Die Struktur der deutschen Stromwirtschaft vor der Liberalisierung 55
III. Staatliche Aufsicht 58
B. Die Stromrichtlinie von 1996 59
I. Ziele der Stromrichtlinie 1996 63
II. Wesentlicher Inhalt der Stromrichtlinie 1996 64
1. Netzzugang für Stromanbieter 65
2. Marktöffnung auf der Nachfragerseite 66
3. Entflechtung 67
C. Die Umsetzung der Stromrichtlinie 1996 in deutsches Recht 68
I. EnWG 1998 68
1. Verhandelter Netzzugang gemäß § 6 EnWG 1998 69
2. Probleme beim verhandelten Netzzugang 72
3. Verbändevereinbarungen 73
4. Das Alleinabnehmersystem nach § 7 EnWG 1998 77
5. Entflechtung 78
6. Kritik am EnWG 1998 79
II. Änderungen im GWB 81
1. Die Beseitigung der kartellrechtlichen Freistellungen 81
2. Zugang zu Netzen oder Infrastruktureinrichtungen gemäß § 19 Abs. 4 Nr. 4 GWB 82
III. Die Struktur der deutschen Stromwirtschaft nach der Liberalisierung 83
D. Die Stromrichtlinie von 2003 87
I. Ziele der Stromrichtlinie 2003 87
II. Wesentlicher Inhalt der Stromrichtlinie 2003 88
1. Regulierter Netzzugang 88
2. Entflechtung 90
3. Regulierungsbehörde 92
4. Marktöffnung auf der Nachfragerseite 93
E. Die Novellierung des EnWG im Jahr 2003 96
F. Die Novellierung des EnWG aufgrund der Stromrichtlinie 2003 99
G. Zusammenfassung 99
3. Teil: Wettbewerbsintensität 101
A. Indikatoren 101
I. Die Auswahl quantitativer Indikatoren 101
II. Die Auswahl des Stromhandels als qualitativer Indikator 101
1. Funktionen des Stromhandels 103
a) Distributionsfunktion 103
b) Träger von Risiken 104
c) „Rationalisierer“ von Transaktionskosten 105
2. Auswirkungen auf die Wettbewerbsintensität 105
3. Schlussfolgerung 107
B. Strompreise, Netznutzungsentgelte und das Wechselverhalten der Kunden 108
I. Benchmarkinguntersuchung der Europäischen Kommission 108
1. Das Vergleichsmarktkonzept 110
a) Der räumliche Vergleichsmarkt 111
b) Der sachliche Vergleichsmarkt 111
c) Der zeitliche Vergleichsmarkt 112
2. Kritik am Vergleichsmarktkonzept der Europäischen Kommission 113
3. Interne Kostenkontrolle 114
4. Anwendung des Vergleichsmarktkonzepts auf die Netzbetreiber 115
II. Strompreise 117
III. Netznutzungsentgelte 122
IV. Wechselbereitschaft 130
V. Ergebnis 134
4. Teil: Die Funktionsweise des Stromhandels 136
A. Handelsebenen 138
I. Stromgroßhandel 139
II. Stromeinzelhandel 140
B. Bilateraler Stromgroßhandel 141
I. Grundsätze des bilateralen Stromhandels 141
1. Vertragsgegenstand 142
2. Vertragsparteien 142
3. Vertragsanbahnung 144
4. Abwicklung 145
II. Klassische Stromlieferverträge 145
1. Vollversorgungsverträge 145
2. Portfoliomanagement 146
a) Bandlieferung 147
b) Programmlieferung 148
c) Zusatzbedarf 148
III. Termingeschäfte 148
1. „Schablonierung“ und Terminierung 150
2. Verbindung zum Terminmarkt 151
a) Absicherung 152
b) Spekulation 152
c) Arbitrage 153
3. Hebelwirkung 153
IV. Instrumente des Terminmarkts 154
1. Forward 155
2. Swap 156
3. Option 156
V. Spotgeschäfte 157
VI. Risiken im bilateralen Strommarkt 158
C. Börsenhandel 160
I. Organisation und Rechtsform der EEX 162
1. Der Börsenrat 165
2. Börsengeschäftsführung 165
3. Handelsüberwachungsstelle 165
II. Börsenaufsicht 166
III. Grundsätze des Börsenhandels an der EEX 167
IV. Zulassungsvoraussetzungen für Handelsteilnehmer 169
V. Spotmarkt 170
1. Auktionsmarkt 171
2. Fortlaufender Handel 174
3. Abwicklung 175
VI. Termingeschäfte 176
1. Instrument des Börsenterminmarktes 177
a) Futures 177
b) Optionen 178
2. Funktionsweise des Future-Handels 179
a) Vorhandelsphase 179
b) Eröffnungsphase im Haupthandel 180
c) Fortlaufender Handel in der Haupthandelsphase 180
d) Nachhandelsphase 181
3. Ausübung und Erfüllung der Option 181
4. Erfüllung von Futures 181
D. Verhältnis zwischen bilateralem Stromhandel und Strombörsenhandel 183
I. Liquidität im Strombörsenhandel und bilateralen Stromhandel 183
II. Vorteile des Strombörsenhandels gegenüber dem bilateralen Stromhandel 186
E. Zusammenfassung 189
5. Teil: Handelshemmnisse 191
A. Merkmale der Marktteilnehmer 193
I. Einstellungen der Marktteilnehmer 193
1. Einstellungen zum Wettbewerb 193
2. Einstellung zum Stromhandel 196
3. Einstellung zu den Zielen des EnWG 199
II. Qualifikation der Marktteilnehmer 200
1. Know-how 200
2. Flexibilität 201
3. Risikomanagement 202
4. Personal, Sach- und Finanzmittel 203
5. Kernkompetenz 203
6. Rating 204
III. Merkmale von Händlern 205
IV. Merkmale der Strombörse 205
1. Liquidität 206
2. Kosten für den Börsenhandel 206
V. Strategisches Handeln 207
1. Strategisches Bieten 207
2. Verdrängungsstrategien 208
3. Minderheitenbeteiligungen 210
B. Merkmale staatlicher Akteure 211
I. Aufgaben und Zuständigkeiten 211
II. Einstellung 213
III. Ausstattung 214
C. Regulierungsmerkmale 216
I. Rechtlicher Rahmen für die Netznutzung und die Entflechtung 218
1. Verhandelter Netzzugang und Verbändevereinbarung 218
2. Mangelnde Transparenz bei der Netznutzung 220
a) Unzureichende Entflechtung 221
b) Ablehnung des Netzzugangs 223
3. Ausgestaltung der Verbändevereinbarung durch bilaterale Verträge 225
4. Netznutzungsbedingungen und -entgelte 225
a) Übertragungsnetzebene 226
b) Verteilernetzebene 228
aa) Netznutzungsentgelte 229
bb) Mess- und Verrechnungspreise 231
cc) Hinterlegung von Sicherheitsleistungen 231
dd) Wechselentgelte 232
ee) Intransparenz bei technischen und monetären Details 233
ff) Task Force Netzzugang 234
5. Exklusivität der Verbändevereinbarung 235
II. Gemeindewirtschaftsrecht 236
1. Voraussetzungen für die wirtschaftliche Betätigung von Gemeinden 236
2. Folgen für den Stromhandel 239
III. Kreditwesengesetz 241
1. Folgen für den Stromhandel 243
2. Erfordernis einer KWG-Erlaubnis 243
3. Voraussetzungen für die Erlaubniserteilung 244
a) Anfangskapital und Eigenmittel 244
b) Qualifikation 245
4. Fazit 246
D. Ergebnis 247
6. Teil: Die ordnungspolitischen Aufgaben des Staates im Stromhandel 249
A. Leitbilder 249
I. Die Soziale Marktwirtschaft 249
1. Klassischer Liberalismus 250
2. Ordoliberalismus 251
3. Soziale Marktwirtschaft 253
II. Das verfassungspolitische Konzept der staatlichen Gewährleistungsverantwortung 256
1. Die staatliche Erfüllungsverantwortung 257
a) Das Behördenmodell 257
b) Vollzugsprobleme 258
aa) Informationsmängel 259
bb) Überwachungs- und Sanktionsmängel 259
2. Die staatliche Gewährleistungsverantwortung 260
a) Die regulierte Selbstregulierung 262
b) Die Bewältigung von Informations-, Überwachungs- und Sanktionsmängeln 263
aa) Die Bereitstellung von Informationen 263
bb) Die Bewältigung von Sanktions- und Überwachungsmängeln 264
III. Gewährleistungsverantwortung in der Stromversorgung 264
B. Das ordnungsrechtliche Behördenmodell des EnWG und seine Erfolgsaussichten 267
I. Die Novellierung des EnWG aufgrund der Stromrichtlinie 2003 267
1. Erfahrungen aus dem Telekommunikations- und Postsektor 270
2. Entflechtung des Netzbereichs, §§ 6–10 EnWG 271
3. Regulierung des Netzbetriebs §§ 11–28 a EnWG 273
a) Netzanschluss, §§ 17–19 EnWG 273
b) Netzzugang und Netznutzung, §§ 20–25 EnWG 274
c) Der Maßstab der effizienten Leistungserbringung 275
d) Regulierungsvorgaben für eine effiziente Leistungserbringung 276
e) Netzverordnungen 278
aa) Stromnetzzugangsverordnung 278
bb) Stromnetzentgeltverordnung 279
4. Regulierungsbehörde, §§ 29–35 EnWG 281
5. Eingriffsbefugnisse und Rechtsschutz 283
II. Die Erfolgsaussichten des ordnungsrechtlichen Behördenmodells 284
1. Allgemeine Einschätzung durch die Marktteilnehmer 284
2. Rechtfertigung für die Regulierung im Strommarkt 287
3. Bewertung des EnWG in Bezug auf die Entflechtung 291
4. Bewertung des EnWG in Bezug auf den Netzzugang 293
5. Bewertung des EnWG in Bezug auf die Regulierungsbehörde 296
a) Auswahl 296
b) Folgen der Aufgabenübertragung 298
c) Externe Beeinflussungen 298
6. Ergebnis 300
C. Die Fortentwicklung des Modells der regulierten Selbstregulierung 303
I. Verantwortungsteilung im Umweltrecht 303
II. Verantwortungsteilung im Strommarkt 307
1. Akteure 308
2. Entwicklung von materiellen und sonstigen Anforderungen 309
3. Vollzug unter staatlicher Aufsicht 311
4. Verfahren 313
5. Rechts- und Fachaufsicht 314
III. Erfolgsaussichten des Modells der regulierten Selbstregulierung 314
1. Ausgleich staatlicher Informationsdefizite 315
2. Bewältigung von Überwachungs- und Sanktionsmängeln 316
D. Bewertung 317
E. Weitere Maßnahmen zur Beseitigung von Wettbewerbshindernissen 318
I. Auswirkungen von vertikalen Beteiligungen 319
II. Lösungsansätze 321
1. EG-Fusionskontrollverordnung 321
2. Zusammenschlussverbot nach §§ 35 ff. GWB 322
3. Beteiligungsverbot 323
a) Eigentumsfreiheit, Art. 14 Abs. 1 GG 323
b) Berufsausübungsfreiheit, Art. 12 Abs. 1 GG 324
III. Gemeindewirtschaftsrecht 326
1. Änderungen im Landesrecht 327
2. Vorschläge für eine zukünftige wirtschaftliche Betätigung der Stadtwerke 328
Ergebnis 331
Zusammenfassung 336
1. Teil 336
2. Teil 337
3. Teil 337
4. Teil 337
5. Teil 338
6. Teil 339
Anhang 1: Interviewleitfaden 341
Anhang 2: Teilnehmende Institutionen am Forum „Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik“ am 24. und 25. Juni 2002 an der DHV Speyer 346
Literaturverzeichnis 347
Sachwortverzeichnis 370