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Harders, G. (2007). Der gerade Kreis - Nietzsche und die Geschichte der Ewigen Wiederkehr. Eine wissenssoziologische Untersuchung zu zyklischen Zeitvorstellungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52499-0
Harders, Gerd. Der gerade Kreis - Nietzsche und die Geschichte der Ewigen Wiederkehr: Eine wissenssoziologische Untersuchung zu zyklischen Zeitvorstellungen. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52499-0
Harders, G (2007): Der gerade Kreis - Nietzsche und die Geschichte der Ewigen Wiederkehr: Eine wissenssoziologische Untersuchung zu zyklischen Zeitvorstellungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52499-0

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Der gerade Kreis - Nietzsche und die Geschichte der Ewigen Wiederkehr

Eine wissenssoziologische Untersuchung zu zyklischen Zeitvorstellungen

Harders, Gerd

Soziologische Schriften, Vol. 80

(2007)

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Abstract

Ausgangspunkt der Untersuchung ist Nietzsches Wort von der Ewigen Wiederkehr des Gleichen. Angeregt von dieser schwer verdaulichen Vorstellung wird die ganze schriftgesetzte Geschichte anhand der von ihr notierten Zeitvorstellungen rekonstruierend beobachtet. Und damit Nietzsche in diese Geschichte gestellt. Eingelassen in die historisch orientierte Forschung zur Korrelation von "Gesellschaftsstruktur und Semantik" eröffnet das entfaltete Material den Blick auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Denken von Zeit seit den frühesten Gesellschaften bis in die Gegenwart. Dabei werden neben den Differenzen der Zeitvorstellungen vor allem die Einheit ihrer semantischen Entwicklung und ihre Kopplung an die gesellschaftlichen Strukturen sichtbar. Im Hinblick auf Nietzsches Konzeption der Ewigen Wiederkehr des Gleichen heißt dies, dass abweichend von der in der Rezeptionsgeschichte üblichen Deutung eine Einordnung in die evolutionäre Entwicklung abendländischer Zeitsemantiken möglich ist. Ja, sich Nietzsches Denken einer kreisförmigen Zeit als so intim zeitgemäß erweist, dass es als Zuspitzung der spezifisch modernen linearen Zeitvorstellung erkennbar wird, zugleich über die Einengung der zeitlichen Perspektiven auf diejenige des linearen Verlaufs hinausweist und damit auch in dieser Hinsicht die semantischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts vorausnimmt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 3
Inhaltsverzeichnis 5
Augustsonne 9
Vor dem Anfang 11
I. Ein Gedanke ohne Belang 11
1. Die fünf Aufgaben 13
2. „Der gerade Kreis“? 15
3. Hintergründe 16
II. Die Katze vor dem Mauseloch 19
III. Hartnäckiges Wiederkehren 24
1. Kapitel: Vor einer Zeit 28
I. Zeit ohne Zeit 30
1. Gefährdete Schöpfung – Ägypten, Zoroastrismus 31
2. Dreamtime – Australische Aborigines 32
II. Von der Wiederholung zur Wiederkehr 35
1. Natürliche Zyklizität – Sudanesische Nuer 36
2. Gefährdete Erneuerung – Riten, Babylon 39
3. Das Große Jahr – Germanen, Indien 43
III. Ein Mal jedes, nur ein Mal 49
1. Verbreitungsmedien und Differenzierungsformen – Indien, China 50
2. Die Vorfahren der Geschichte – Mesopotamien, Ägypten 56
3. Die Entstehung der Geschichte – Hethiter 59
4. Periphere Perspektive – Israel und Judäa 61
5. Die Neue Erde – Jesaja 66
2. Kapitel: Die Zeit als Idee 71
I. Westwärts 73
1. Alpha, Beta … – Schrift 75
2. Der Blick des Kalchas – Temporalformen, Homer 79
3. Theogonie und Historie – Hesiod, Herodot 82
II. Sein oder Werden 85
1. Das Unbegrenzte – Anaximander 86
2. Das Sein – Parmenides 88
3. Das Werden – Heraklit, Empedokles 89
III. Die Werkzeuge der Zeit – Platon 93
1. Aión 93
2. Abbild der Ewigkeit 95
3. Kreislauf der Seelen 98
IV. Eine Art Zahl – Aristoteles 100
1. Früher und später 102
2. So muss es immer Zeit geben 104
3. Der Schein eines Kreises 106
3. Kapitel: Im Kreise wandeln die Gottlosen 110
I. Der unabänderliche Gang der Zeit 111
1. Eine Kette, die keine Macht unterbrechen kann – Stoa I 113
2. Wiederkehrende Untergänge – Stoa II 115
3. Endliche Welten im unendlichen All – Epikur 117
II. Der Gott ohne Zeit und das Runde im Geraden 119
1. Hebräischer Hellenismus 119
2. Himmel statt Erde – Petrus, Paulus, Johannes 121
3. Gott ist, die Welt wird – Origenes I 124
4. Vervollkommnende Wiederholungen – Origenes II 126
III. Besser wär’s, dass nichts entstünde 131
1. Im Anfang war ein Missgeschick – Gnosis 132
2. Erlösung in die Ewigkeit – Plotin 133
3. Symbiose von Heilsversprechen und Rationalität 136
IV. Via erroris circulus est – Augustinus 137
1. Vor der Schöpfung? 137
2. Objektive und subjektive Zeit 139
3. Weltgeschichte und Heilsgeschehen 141
4. Ein für alle mal 145
4. Kapitel: Himmel und Erde 150
I. Glaube: Grenze der Vernunft 151
1. Ab incarnatione Domini – Kalender I 151
2. Drei Reiche – Joachim 156
3. Wiederkehr alten Wissens und christliches Kreisen – Scholastik I 158
4. Ewigkeit und Schöpfung – Scholastik II 160
II. Aus der Mitte 165
1. Wem die Stunde schlägt – Uhren I, Cusanus 165
2. Revolution der Revolutionen – Astrologie/Astronomie, Kopernikus 167
3. Die gestohlenen zehn Tage – Kalender II: die Reform von 1582 171
4. Unendlichkeit der Welten und Ende im Feuer – Bruno 175
5. Wider den Augenschein – Galilei 177
6. Historia magistra vitae – Machiavelli 180
III. Absolute Zeit und Wiederkehr der Wiederkehr 183
1. Linien, Zahlen und Negatives – Mathematik, Kalender III 183
2. Wiederkehr Christi und universeller Reformbedarf – Newton I 187
3. Die absolute, wahre und mathematische Zeit – Newton II 194
4. Zeit und Raum: absolut oder relativ? – Clarke und Leibniz 197
5. Apokatástasis pánton – Leibniz 201
IV. Phönix der Natur – Kant 209
1. Wahre Schätzung 211
Exkurs: Weitenkampf und Whiston 214
2. Allgemeine Naturgeschichte 217
3. Zeit der Kritik 222
4. Ende aller Dinge und Fortschreiten zum Besseren 228
Zwischenbetrachtung: Moderne Zeiten 235
5. Kapitel: Ent-wicklungen 244
I. Den Kreis schließen – Schelling 247
II. Die Philosophie vom Ende – Hegel 256
III. Vom Ende der Philosophie 263
1. Beschleunigung von Mensch, Maschine und Gesellschaft 263
2. Wirkliche Bewegung der bürgerlichen Gesellschaft – Marx/Engels I 268
3. Die Neue Erde der kommunistischen Gesellschaft – Marx/Engels II 272
IV. Ein immer nur vorläufiges Ende – Evolutionstheorie 276
1. Ein neuer Kopernikus 276
2. The Origin of Species 280
3. Fortschreiten der Entwicklung oder Entwicklung des Fortschritts? 285
4. Evolution und Gesellschaft 288
V. Vorwärts, rückwärts, immer wieder 294
1. Dampfmaschinen-Physik – Carnot, Mayer 294
2. Entropie – Clausius 298
3. Thermodynamische Zyklizität – Boltzmann, Poincaré, Vogt 301
4. Demokratisierung und Bürokratisierung der Zeit – Uhren II, Uhrzeit 308
6. Kapitel: Das Leier-Lied – Nietzsche 314
I. Annäherungen 315
1. Das Werden 316
2. Vom Nutzen und Nachtheil der Historie 319
3. Konstruktivistische Zeit 327
II. Lehre 332
1. Naturwissenschaftliche Studien 333
2. Erste Prämisse: unbegrenzte Zeit 338
3. Zweite Prämisse: endliche Quantität der Materie 342
4. Dritte Prämisse: endlicher unbegrenzter Raum 344
5. Die Endlichkeit der Kraftlagen 348
III. Gedanke 352
1. Der schwerste Gedanke 352
2. Die ethisch-psychologische Bedeutung 356
3. Verewigung des Augenblicks und ewiges Leben 358
4. Der europäische Nihilismus 361
5. Amor fati 363
6. Der Wille zur Macht 365
7. Wille und Notwendigkeit 371
8. Ego fatum: Der Übermensch 376
9. Dem Werden den Charakter des Seins aufprägen 380
7. Kapitel: Vor dem Schluss 383
I. Ewiger Widerspruch 383
1. Halt und Trost – Simmel 385
2. Gedanke ohne Belang – Baeumler 389
3. Christliches Heidentum – Löwith 393
4. Ende der Metaphysik – Heidegger 398
5. Scheinbewegung – Lukács 405
II. Die Zeit der Natur 408
1. Relativität – Einstein, Friedmann 410
2. Quanten – Planck, Heisenberg, Bohr 418
3. Imaginäre Zeit und dissipative Strukturen – Hawking, Prigogine 422
III. Die Zeit der Gesellschaft 431
1. Zuspitzungen 431
2. Screw history! – Kunst und (Populär-)Kultur 435
3. Zirkuläre Verhältnisse – Esposito, Luhmann 442
Schluss des Kreises 448
Augustsonne 453
Hinweise zur Zitation, Siglenverzeichnis und Nachweise der Mottos 454
Literaturverzeichnis 458
Personenverzeichnis 499