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Die Bedeutung von Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz im Verwaltungsprozess

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Köpfler, A. (2008). Die Bedeutung von Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz im Verwaltungsprozess. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52645-1
Köpfler, Alexander. Die Bedeutung von Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz im Verwaltungsprozess. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52645-1
Köpfler, A (2008): Die Bedeutung von Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz im Verwaltungsprozess, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52645-1

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Die Bedeutung von Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz im Verwaltungsprozess

Köpfler, Alexander

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1088

(2008)

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Abstract

Mit dem Elfes-Urteil hat das BVerfG eine richtungsweisende Entscheidung getroffen, die auch heute noch - ein halbes Jahrhundert danach - die Auslegung des Art. 2 Abs. 1 GG in der Rechtsprechung bestimmt. Angesichts der weiten Auslegung des sachlichen Schutzbereichs und dem damit zwangsläufig korrelierenden Bedürfnis nach Restriktion auf anderen Ebenen, sind mit der extensiven Interpretation des Art. 2 Abs. 1 GG aber auch zahlreiche Probleme verbunden. Diese potenzieren sich im Verwaltungsprozess, da hier nicht nur die Grundrechte als subjektive öffentliche Abwehrrechte in Betracht kommen, sondern auch die Normen des einfachen Rechts. Dies wirft unweigerlich die Frage auf, wann der Kläger im verwaltungsgerichtlichen Verfahren auf die Grundrechte und damit auch auf das allgemeine Freiheitsrecht zurückgreifen kann, um seine Klagebefugnis zu begründen, und wann er zur Herleitung subjektiver öffentlicher Abwehrrechte auf die Normen des einfachen Rechts beschränkt ist. Je nach dem, wie diese Frage beantwortet wird, nimmt die Bedeutung von Art. 2 Abs. 1 GG im Verwaltungsprozess zu oder ab. Von der zentralen These ausgehend, dass Normen des einfachen Rechts auch die subjektiv-rechtliche Abwehrfunktion der Grundrechte einschränken können, zeigt Alexander Köpfler auf, dass der Kläger im Verwaltungsprozess nur sehr selten unmittelbar auf seine Grundrechte zurückgreifen kann und das allgemeine Freiheitsrecht im verwaltungsgerichtlichen Verfahren daher nur von geringer Bedeutung ist. Geltung beansprucht diese These dabei sowohl für die bipolaren als auch für die multipolaren Verwaltungsverhältnisse.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 11
A. Einleitung 15
B. Die subjektiv-rechtliche Abwehrfunktion der Grundrechte im Verwaltungsprozess 17
I. Grundmodelle zur normativen Verankerung subjektiver öffentlicher Rechte im Verwaltungsprozess 19
1. Theorie vom absoluten Anwendungsvorrang des einfachen Rechts 19
2. Theorie von der Grundrechtsdominanz im status negativus 20
3. Theorie von der bipolaren Verankerung subjektiver öffentlicher Rechte 21
II. Stellungnahme 21
1. Kritische Würdigung der Theorie vom absoluten Anwendungsvorrang des einfachen Rechts 22
a) Verfassungswidrige Ermächtigungsgrundlagen 22
b) Art. 1 Abs. 3 GG 25
c) Zwischenergebnis 26
2. Kritische Würdigung der Theorie von der Grundrechtsdominanz im status negativus 26
a) Das Verständnis der Verfassung als Grundordnung oder als Rahmenordnung 27
aa) Grundordnung 27
bb) Rahmenordnung 28
cc) Stellungnahme 29
b) Der gesetzgeberische Gestaltungsspielraum bei der Gewährung oder Versagung subjektiver öffentlicher Rechtspositionen 30
c) Zwischenergebnis 34
3. Präferenz einer bipolaren Verankerung subjektiver öffentlicher Rechte 34
a) Die beiden Ebenen grundrechtsbeschränkender Gesetze 35
aa) Die freiheitsverkürzende Ebene grundrechtsbeschränkender Gesetze 35
bb) Die individualrechtsschutzverneinende Ebene grundrechtsbeschränkender Gesetze 36
b) Das subjektive öffentliche Recht im einfachen Recht 38
aa) Die Korrekturbedürftigkeit der Schutznormtheorie 38
bb) Die Grundrechtsdogmatik als Korrektiv der Schutznormtheorie 42
c) Verwaltungsgerichtliche Prüfung der Klagebefugnis 44
aa) Fehlende Normierung 44
bb) Lückenlose Normierung 45
cc) Lückenhafte Normierung 48
d) Praktische Relevanz der normexternen Grundrechtswirkung im Verwaltungsprozess 49
III. Ergebnis 51
C. Das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG: Schutzbereich, Eingriff und Verhältnis zu anderen Grundrechtsbestimmungen 53
I. Schutzbereich 53
1. Sachlicher Schutzbereich 53
a) Wertungstheorien (Persönlichkeitskerntheorien) 57
b) Wertneutralitätstheorie (Allgemeine Handlungsfreiheit) 58
c) Kombinationstheorie 62
d) Bewertung 62
aa) Verfassungsgeschichtlicher Hintergrund 62
bb) Genese des Art. 2 Abs. 1 GG 63
cc) Wortlaut 66
dd) Art. 1 Abs. 1 GG 69
ee) Systematische Argumentation 71
ff) Leerlauf des Art. 2 Abs. 1 GG? 75
gg) Prozessökonomie 76
hh) Ergebnis 77
e) Unbenannte Freiheitsrechte 80
2. Persönlicher Schutzbereich 82
II. Eingriff 83
1. Der Eingriffsbegriff im Allgemeinen 83
a) Der klassische Eingriffsbegriff 83
b) Der erweiterte Eingriffsbegriff 84
aa) Finalität und Intensität 85
(1) Verwaltungsrechtsprechung 85
(2) Schrifttum 87
(3) Stellungnahme 87
bb) Vorhersehbarkeit 88
(1) Grundsätzliche Relevanz 88
(2) Ausnahmen 90
(a) Privatverhalten ohne eigenständigen Schädigungsgehalt 90
(b) Privatverhalten mit eigenständigem Schädigungsgehalt 91
c) Ergebnis 93
2. Der Eingriffsbegriff bei Art. 2 Abs. 1 GG 93
a) Schrifttum 94
aa) Rückbesinnung auf den klassischen Eingriffsbegriff 94
bb) Erweiterung des klassischen Eingriffsbegriffs 94
b) Rechtsprechung 95
aa) BVerfG 95
bb) BVerwG 96
c) Homogene Eingriffsdogmatik für sämtliche Freiheitsrechte 97
III. Verhältnis des Art. 2 Abs. 1 GG zu den speziellen Freiheitsrechten 100
1. Auffangfunktion 100
a) Sachliche Sperrwirkung der speziellen Freiheitsrechte 101
b) Personelle Sperrwirkung der Bürgerrechte 103
aa) Absolute Sperrwirkung der Art. 2 Abs. 2, 4 ff. GG 103
bb) Personelle Auffangfunktion des Art. 2 Abs. 1 GG 104
cc) Ausländische EU-Bürger 106
2. Schutzergänzungsfunktion 106
3. Unbenannte Freiheitsrechte 107
IV. Ergebnis 108
D. Abgleich der verwaltungsgerichtlichen Judikatur zu Art. 2 Abs. 1 GG mit den bislang gewonnenen Erkenntnissen 110
I. Bipolare Verwaltungsverhältnisse 110
1. Adressatenklagen 110
a) Adressatentheorie 110
b) Adressatentheorie bei Leistungsklagen 114
aa) Kontrollerlaubnisse 115
bb) Ausnahmebewilligungen 118
cc) Staatliche Leistungen im materiellen Sinne 120
2. Klagen gegen adressatenlose Verwaltungsakte 121
3. Klagen gegen belastende Nebenbestimmungen 128
4. Klagen gegen schlicht hoheitliches Verwaltungshandeln 133
a) Wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand 134
b) Öffentlich-rechtliche Zwangsverbände 141
II. Multipolare Verwaltungsverhältnisse 144
1. Echte Multipolarität 144
a) Privatverhalten ohne eigenständigen Schädigungsgehalt 144
aa) Subventionen 144
bb) Vergaberecht 149
b) Privatverhalten mit eigenständigem Schädigungsgehalt 152
aa) Nachbarklagen 152
bb) Ausnahmegenehmigungen 154
2. Unechte Multipolarität 157
III. Art. 2 Abs. 1 GG als subjektives öffentliches Abwehrrecht im Normenkontrollverfahren nach § 47VwGO 160
1. Analoge Anwendung der Adressatentheorie 164
2. Normenkontrollanträge mittelbar Betroffener 165
IV. Prozessökonomische Folgenbetrachtung 166
1. Adressatenklagen 166
2. Klagen Drittbetroffener 167
3. Klagen gegen adressatenlose Verwaltungsakte oder gegen schlicht hoheitliches Verwaltungshandeln 169
V. Ergebnis 170
E. Die Bedeutung der objektiv-rechtlichen Gehalte des Art. 2 Abs. 1 GG im Verwaltungsprozess 173
I. Ausstrahlungswirkung 173
II. Schutzpflichten 177
III. Verfahrens- und organisationsrechtliche Gehalte 180
IV. Derivative Teilhabe- und originäre Leistungsrechte 183
1. Derivative Teilhaberechte 183
2. Originäre Leistungsrechte 184
V. Ergebnis 186
F. Resümee und Ausblick 188
I. Resümee 188
1. Zur subjektiv-rechtlichen Abwehrfunktion der Grundrechte im Verwaltungsprozess 188
2. Zum Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG 191
3. Vergleich der verwaltungsgerichtlichen Judikatur zu Art. 2 Abs. 1 GG mit dem hier vertretenen Ansatz 191
4. Zur Bedeutung der objektiv-rechtlichen Gehalte des Art. 2 Abs. 1 GG im Verwaltungsprozess 192
5. Quintessenz 192
II. Ausblick 193
Literaturverzeichnis 194
Personen- und Sachverzeichnis 215