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Seyr, S. (2008). Der effet utile in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52568-3
Seyr, Sibylle. Der effet utile in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52568-3
Seyr, S (2008): Der effet utile in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52568-3

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Der effet utile in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs

Seyr, Sibylle

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 135

(2008)

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Abstract

Der effet utile wurde bislang in Literatur und Rechtsprechung kaum dogmatisch verortet. Sibylle Seyr unterzieht nahezu alle Urteile des EuGH, in denen er auf den effet utile zurückgreift, einer umfassenden empirischen Analyse und bewertet dabei sowohl die methodische Vorgehensweise des Gerichtshofs als auch die inhaltlichen Ergebnisse. Diese umfassende Herangehensweise eröffnet neue Erkenntnisse: Der effet utile stellt eine eigenständige Auslegungsmethode des Gemeinschaftsrechts dar. Die Autorin entwickelt ein Schema für seine richtige Anwendung und unterzieht die zeitliche Streuung der effet utile-Urteile seit Bestehen der Gemeinschaft einer genauen Analyse. Sie grenzt den effet utile von der Rechtsfortbildung ab und geht der Frage nach, ob der EuGH den effet utile lediglich zulasten der Mitgliedstaaten einsetzt. Die Arbeit bietet eine unentbehrliche Grundlage für alle, die sich in Zukunft mit dem effet utile in der Rechtsprechung des EuGH befassen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
Einleitung 19
Teil 1: Die Auslegungsmethoden des EuGH 21
A. Einleitung 21
I. Was versteht man unter Auslegung? 21
II. Der besondere Charakter der Gemeinschaftsrechtsordnung 22
III. Die besondere Rolle und Funktion des Europäischen Gerichtshofs 25
1. Zusammensetzung und Arbeitsweise des EuGH 25
2. Die Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung des Vertrages 28
B. Die Auslegungsregeln des Gemeinschaftsrechts 30
I. Ein spezifischer Methodenkanon 30
II. Die Wortlautauslegung 32
1. Allgemeines 32
2. Das Problem der Mehrsprachigkeit im Gemeinschaftsrecht 33
a) Einführung 33
b) Notwendigkeit eines Textvergleichs 35
c) Vorgehensweise des EuGH bei sprachlichen Divergenzen zwischen den Fassungen 37
3. Autonome Auslegung gemeinschaftsrechtlicher Begriffe 40
4. Die Bedeutung der Wortlautauslegung in der Rechtsprechung des EuGH 42
III. Die systematische Auslegung 45
1. Allgemeines 45
2. Der Kontext im Rahmen der systematischen Auslegung 46
a) Enger Kontext 46
b) Weiter Kontext 47
3. Besondere Ausprägungen der systematischen Auslegungsmethode 50
a) Die primärrechtskonforme Auslegung des sekundären Gemeinschaftsrechts 50
b) Der Verweis auf die frühere Rechtsprechung 52
4. Die Bedeutung der systematischen Auslegungsmethode in der Rechtsprechung des EuGH 54
IV. Die teleologische Auslegung 56
1. Allgemeines 56
2. Auslegung anhand der allgemeinen und sektoriellen Vertragsziele 57
a) Allgemeine Vertragsziele 58
aa) Art. 2 und 3 EGV 58
bb) Die Präambel zum EGV 60
cc) Von der Wirtschaftsgemeinschaft zur politischen Gemeinschaft 61
b) Sektorielle Vertragsziele 65
3. Besondere Ausprägungen der teleologischen Auslegungsmethode 67
a) Restriktive Auslegung von Ausnahmebestimmungen 68
b) Extensive Auslegung von Rechtsschutzbestimmungen 69
c) Die dynamische Ausrichtung der teleologischen Auslegung 69
4. Die Bedeutung der teleologischen Auslegungsmethode in der Rechtsprechung des EuGH 71
5. Das Verhältnis von teleologischer und systematischer Auslegungsmethode 73
V. Die historische Auslegung 75
1. Allgemeines 75
2. Primärrecht 76
3. Sekundärrecht 77
4. Die Bedeutung der historischen Auslegungsmethode in der Rechtsprechung des EuGH 79
VI. Die Rechtsvergleichung 81
1. Allgemeines 81
2. Die Methode der wertenden Rechtsvergleichung 83
3. Anwendungsfälle der Rechtsvergleichung im Gemeinschaftsrecht 84
a) Autonome Auslegung gemeinschaftsrechtlicher Begriffe 85
b) Rechtsvergleichung zur Gewinnung von ungeschriebenem Gemeinschaftsrecht 85
4. Die Bedeutung der rechtsvergleichenden Methode in der Rechtsprechung des EuGH 87
VII. Fazit 90
Teil 2: Der effet utile in der Rechtsprechung des EuGH 94
A. Die Entstehung des effet utile 94
I. Römisch-rechtliche Wurzeln und moderne Zivilgesetzbücher 94
II. Der Effektivitätsgrundsatz im Völkerrecht 95
1. Allgemeines 95
2. Das Effektivitätsprinzip als völkerrechtliche Auslegungsregel 96
B. Der effet utile im Gemeinschaftsrecht 100
I. Einführung 100
II. Meinungsstand in der Literatur zum möglichen Inhalt des effet utile 102
III. Meinungsstand in der Literatur bezüglich der Einordnung des effet utile in die gemeinschaftsrechtlichen Auslegungsmethoden 103
IV. Das Verhältnis zwischen effet utile und implied powers 104
1. Ursprünge der implied powers 104
2. Die implied powers im Gemeinschaftsrecht 106
a) Allgemeines 106
b) Das Verhältnis zum effet utile 108
C. Analyse der Urteile des EuGH, in denen er mit dem effet utile auslegt 111
I. Ziel 111
II. Zugrundegelegte Methode 111
III. Kategorisierung 114
1. Grundlegendes 114
2. Der effet utile zur Begründung der Grundfesten des Gemeinschaftsrechts 115
a) Effet utile und Vorrang des Gemeinschaftsrechts 115
aa) Entwicklung der Rechtsprechung 115
bb) Ausgestaltung der Vorrangregel 118
cc) Stellungnahme 120
b) Effet utile und unmittelbare Anwendbarkeit 122
aa) Allgemeines 122
bb) Primärrecht 125
cc) Sekundärrecht 127
(1) Verordnungen und Entscheidungen 127
(2) Staatengerichtete Entscheidungen 128
(3) Richtlinien 129
dd) Stellungnahme 131
c) Effet utile und Durchführung des Gemeinschaftsrechts 134
aa) Art. 10 EGV als Ausgangspunkt 134
bb) Die gemeinschaftsrechtskonforme bzw. richtlinienkonforme Auslegung 137
(1) Allgemeines 137
(2) Die richtlinienkonforme Auslegung 139
(3) Stellungnahme 143
cc) Pflichten der rechtsetzenden Organe 144
(1) Allgemeines 144
(2) Umsetzung von Richtlinien 145
(3) Stellungnahme 147
dd) Pflichten der Verwaltung und der Gerichte 149
(1) Vollzug des Gemeinschaftsrechts 149
(2) Äquivalenz- und Effektivitätsgebot 153
(3) Fallbeispiele aus der Rechtsprechung des EuGH und deren Auswirkungen auf das nationale Verfahrens- und Prozessrecht 158
(a) Beihilfenrecht 158
(b) Fristenregelungen 162
(c) Einstweiliger Rechtsschutz 164
(4) Stellungnahme 175
d) Effet utile und Haftung der Staaten bei Verletzung des Gemeinschaftsrechts 182
aa) Das Urteil Francovich als Ausgangspunkt 182
(1) Begründung der Staatshaftung 182
(2) Voraussetzungen für das Vorliegen einer Haftung 186
bb) Die Weiterentwicklung in der Folgerechtsprechung 187
cc) Das Urteil Köbler als dritter Markstein 191
dd) Stellungnahme 195
e) Schlussbetrachtung zum effet utile im Rahmen der Grundfesten des Gemeinschaftsrechts 199
3. Der effet utile in spezifischen Bereichen des Gemeinschaftsrechts 203
a) Allgemeines 203
b) Grundfreiheiten 204
aa) Allgemeines 204
bb) Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit 204
(1) Ausnahme für Tätigkeiten in Ausübung öffentlicher Gewalt 204
(2) Die Dienstleistungsfreiheit als Beschränkungsverbot 205
(3) Verschiedene Konstellationen 208
cc) Arbeitnehmerfreizügigkeit 210
(1) Ausnahme für die Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung 210
(2) Aufenthaltsrecht 212
(3) Anwendungsbereich der Arbeitnehmerfreizügigkeit 213
(4) Rechtfertigung von Beschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit 214
(5) Assoziierungsabkommen 214
dd) Stellungnahme 217
(1) Zum methodischen Vorgehen des EuGH 217
(2) Zu den inhaltlichen Ergebnissen 219
c) Wettbewerbsrecht 223
aa) Mittelbare Anwendbarkeit der Wettbewerbsregeln auf den Staat 223
(1) Allgemeines 223
(2) Entwicklung der Rechtsprechung 223
(3) Stellungnahme 226
bb) Schadenersatz und Wettbewerbsrecht 230
cc) Beihilfenrecht 232
dd) Verordnung Nr. 17 234
ee) Öffentliche Unternehmen - Art. 86 EGV 237
ff) Verschiedene Konstellationen 238
gg) Stellungnahme 239
d) Arbeits- und Sozialrecht 241
aa) Einleitung 241
bb) Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben 242
(1) Art. 141 EGV 242
(2) Richtlinie 76/207 244
(3) Richtlinie 79/7 246
cc) Harmonisierung von Individualschutzbestimmungen 247
dd) Verordnung 1408/71 250
ee) Stellungnahme 254
e) Brüsseler Übereinkommen 257
aa) Allgemeines 257
bb) Auslegung des Übereinkommens im Allgemeinen 258
cc) Art. 5 des Übereinkommens 260
dd) Art. 6 des Übereinkommens 262
ee) Art. 16 des Übereinkommens 262
ff) Art. 36 und 38 des Übereinkommens 263
gg) Stellungnahme 265
f) Landwirtschaft und Fischerei 267
g) Schlussbetrachtung zum effet utile in spezifischen Bereichen des Gemeinschaftsrechts 270
Teil 3: Ergebnisse 272
A. Der effet utile als sechste Auslegungsmethode des Gemeinschaftsrechts 272
I. Was versteht der EuGH selbst unter dem effet utile? 272
II. Ergebnis der vorliegenden Untersuchung 275
1. Der effet utile als eigene Auslegungsmethode 275
2. Die Sicherung der Durchsetzbarkeit des Gemeinschaftsrechts 278
III. Ist für den EuGH "volle Wirksamkeit" gleich "praktische Wirksamkeit"? 281
1. Einführung 281
2. Analyse der Urteile, die beide Formulierungen enthalten 282
3. Die Frage nach der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die übrigen Urteile 287
4. Fazit 290
IV. Anwendungsvoraussetzungen für den effet utile 292
1. Zur Vorgehensweise des EuGH 292
2. Entwicklung eines Prüfungsschemas für die Anwendung des effet utile 297
B. Keine einseitige Handhabung des effet utile durch den EuGH 301
I. Einführung 301
II. Die Rechtsprechung des EuGH zur horizontalen Richtlinienwirkung 301
III. Die Rechtsprechung des EuGH zu Art. 230 Abs. 4 EGV 306
IV. Hängt die effet utile-Rechtsprechung vom Entwicklungsstadium der Gemeinschaft ab? 314
1. Die zeitliche Streuung der effet utile-Urteile 314
2. Aktuelle Beispiele aus der Rechtsprechung 319
a) Die Rechtssache Pupino 319
b) Die Rechtssache Kommission gegen Rat zum Umweltstrafrecht 324
C. Gemeinschaftsrecht, effet utile und Rechtsfortbildung 328
I. Einführung 328
II. Die Aufgabe des EuGH – die Wahrung des Rechts 329
III. Fortbildung des Rechts als Bestandteil der Aufgabe des EuGH 331
1. Das klassische Verständnis von Rechtsfortbildung 331
2. Gemeinschaftsrecht und Rechtsfortbildung? 332
a) Darstellung des Problems 332
b) Eigener Ansatz 334
IV. Grenzen für den EuGH bei der Weiterentwicklung des Rechts 337
V. Beurteilung der Ergebnisse des EuGH 342
VI. Der effet utile als getarnte Weiterentwicklung des Rechts? 344
D. Der Begründungsstil des EuGH 346
I. Einleitung 346
II. Die Praxis des EuGH 348
III. Stellungnahme 354
E. Abschließende Bewertung 358
Zusammenfassung in Thesen 366
Anhang 1: Effet utile-Urteile nach Stichwort geordnet 369
Anhang 2: Effet utile-Urteile nach Kategorien geordnet 401
Literaturverzeichnis 433
Sachverzeichnis 458