Normative Grundlagen der Wirtschaftsethik
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Normative Grundlagen der Wirtschaftsethik
Ein Beitrag zur Bestimmung ihres Ausgangsparadigmas
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 554
(2008)
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Abstract
Georg Trautnitz greift die Kontroverse über die systematischen Grundlagen der Wirtschaftsethik auf, die sich im Gegensatz zwischen der »Integrativen Wirtschaftsethik« von Peter Ulrich und der »Ethik mit ökonomischer Methode« von Karl Homann in paradigmatischer Schärfe zeigt.Nach einer kritischen Diskussion und Gegenüberstellung beider Positionen entwickelt der Autor eigenständige Prinzipien der Wirtschaftsethik. Auf Grundlage transzendentalphilosophischer Argumente wird die konstitutive Funktion des Rechtsprinzips für die Interpersonalität und damit auch für jede Form ökonomischen Denkens und Handelns nachgewiesen: $aIndividuelle$z Rationalität ist ohne Recht nicht denkbar. Das Rechtsprinzip widersetzt sich dabei sowohl einer ethischen (Ulrich) als auch einer ökonomischen Reduktion (Homann). Als apriorische Bedingung menschlicher Existenz gestattet es vielmehr, das ökonomische Prinzip zu $arechtfertigen$z und damit zugleich seine notwendigen $aGrenzen$z zu bestimmen. Im Ergebnis zeigt sich eine $akonstitutive Wirtschaftsethik,$z die auf Grundlage des Primats der praktischen Vernunft die systemische Logik der Ökonomie zugleich begründet und begrenzt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 14 | ||
1 Ethik und Wirtschaft: Die normative Auseinandersetzung mit dem Ökonomischen | 15 | ||
1.1 Problemaufriß | 15 | ||
1.2 Ausgangspunkt und Methode | 17 | ||
1.3 Der Beitrag dieser Arbeit zur aktuellen Diskussion | 19 | ||
1.3.1 Die Frage nach dem Ausgangsparadigma von Wirtschaftsethik | 19 | ||
1.3.2 Die Beseitigung konzeptioneller Unschärfen | 23 | ||
2 Die "integrative Wirtschaftsethik" von Peter Ulrich | 33 | ||
2.1 Einführung: Integrative Wirtschaftsethik als Reflexion des Wirtschaftens | 34 | ||
2.2 Verständnis philosophischer Ethik | 37 | ||
2.2.1 Vernunftethische Grundlage: Primat des Willens und rationale Begründung? | 37 | ||
2.2.2 Kognitive Grundlage: Universeller Rollentausch als regulative Idee? | 43 | ||
2.2.3 Diskursethik | 47 | ||
2.2.3.1 Die Konstitution von moralischen Ansprüchen durch den Austausch von Argumenten | 48 | ||
2.2.3.2 Die Orientierungskraft des idealen Diskurses: Regulatives Ideal oder materiale Handlungsforderung? | 49 | ||
2.3 Vernunftethik des Wirtschaftens | 58 | ||
2.3.1 Programmatik | 58 | ||
2.3.2 Argumentative Ausführung | 62 | ||
2.3.2.1 Die Bestimmung des Ökonomischen: Trennlinie zwischen allgemeiner Vernunftethik und Vernunftethik des Wirtschaftens | 63 | ||
2.3.2.2 Interpersonalität und die Omnipräsenz des moralischen Anspruches im wirtschaftlichen Handeln: Aufhebung der Trennlinie zwischen allgemeiner Vernunftethik und Vernunftethik des Wirtschaftens | 67 | ||
2.3.2.2.1 Prinzipienebene | 68 | ||
2.3.2.2.2 Konkrete Forderungen an die Wirtschaftssubjekte | 69 | ||
2.3.2.3 Sozialökonomische Rationalität: "Integrative Vermittlung" von ethischen und ökonomischen Aspekten? | 73 | ||
2.3.3 Zusammenfassung | 80 | ||
2.4 Kritik | 81 | ||
2.4.1 Leistet die integrative Wirtschaftsethik eine "Integration" von ethischer und ökonomischer Perspektive? | 81 | ||
2.4.2 Ist die "Transformation" der ökonomischen Rationalität ein wirtschaftsethisches Desiderat? | 84 | ||
2.4.3 Zum Verhältnis von moralischer und rechtlicher Normativität | 91 | ||
3 Die "Ethik mit ökonomischer Methode" von Karl Homann | 97 | ||
3.1 Grundzüge der Wirtschaftsethik von Karl Homann | 98 | ||
3.1.1 Der Ausgangspunkt: Das Problem von "moralischem" Verhalten im ökonomischen Wettbewerb | 98 | ||
3.1.2 Die Tiefendimension: Ethik mit ökonomischer Methode | 102 | ||
3.1.3 Die Unterscheidung von Handlungsebene und Rahmenordnung | 105 | ||
3.1.4 Die Etablierung der Rahmenordnung: Moral oder Konsens? | 107 | ||
3.1.5 Konsens und Kooperation: Gemeinsame Interessen oder instrumentelle Präferenz? | 112 | ||
3.1.6 Die Trennung von Motiv und Ergebnis | 114 | ||
3.2 Diskussion der "Ethik mit ökonomischer Methode" | 118 | ||
3.2.1 Die Entkopplung von Motiv und Ergebnis | 118 | ||
3.2.2 Die Genese der Rahmenordnung: Methodischer Individualismus oder Metaphysik? | 122 | ||
3.2.2.1 Problemstellung | 122 | ||
3.2.2.2 Der Meta-Konsens: Empirische Situation oder theoretisches Postulat? | 126 | ||
3.2.2.3 Die Bedingungen eines empirischen Konsenses | 127 | ||
3.2.2.3.1 Rekonstruktion durch Motivationsvoraussetzungen | 127 | ||
3.2.2.3.2 Spieltheoretische Rekonstruktion | 128 | ||
3.2.2.3.3 Rekonstruktion durch gemeinsame Interessen | 131 | ||
3.2.2.4 Der Konsens als theoretisches Postulat: Gelingt die gedankliche Rekonstruktion? | 133 | ||
3.2.3 Die "Gleichursprünglichkeit" von Individualität und Kollektivität | 138 | ||
3.3 Abschließende Bewertung | 139 | ||
4 Die Notwendigkeit einer Grundlegung der Wirtschaftsethik | 141 | ||
4.1 Die Defizite der Positionen von Peter Ulrich und Karl Homann | 141 | ||
4.1.1 Die fehlende Unterscheidung von Ethik und Recht | 141 | ||
4.1.2 Der jeweils vergessene Teil der Wirtschaftsethik | 142 | ||
4.1.3 Die unvollständige Antwort auf das Problem der Wirtschaftsethik | 143 | ||
4.2 Primat der Ethik und Eigenständigkeit des Ökonomischen? – Die Frage nach dem Ausgangsparadigma der Wirtschaftsethik | 144 | ||
5 Ethik | 146 | ||
5.1 Hinführung zur ethischen Fragestellung | 146 | ||
5.1.1 Begründungsproblematik | 146 | ||
5.1.2 Der Kritische Rationalismus | 157 | ||
5.1.3 Die Perspektive der Letztbegründung | 164 | ||
5.1.3.1 Problemstellung | 164 | ||
5.1.3.2 Die Reflexion auf die Bedingungen der Möglichkeit eines X | 165 | ||
5.1.3.3 Der Wertungsvollzug als der blinde Fleck des Theoretischen | 166 | ||
5.1.3.4 Der unbedingte, praktische Charakter der Wissensfundierung | 169 | ||
5.1.4 Zurückweisung des Begründungsdenkens in der Ethik | 172 | ||
5.2 Sittlichkeit als praktischer Vollzug | 173 | ||
5.2.1 Implikationen der ethischen Frage | 176 | ||
5.2.2 Material bestimmte Zwecke | 178 | ||
5.2.3 Der Bestimmungsgrund des Willens | 181 | ||
5.2.4 Die normative Orientierung in ihrer Bezogenheit auf den Willen | 182 | ||
5.2.5 Die Wertstruktur: Wechselseitige Bezogenheit von Freiheit auf Freiheit | 185 | ||
5.3 Das Problem der Darstellbarkeit von Normativität | 189 | ||
5.4 Der Inhalt der ethischen Forderung | 191 | ||
5.4.1 Negative Eingrenzung | 191 | ||
5.4.2 Sittlichkeit als Formalprinzip | 199 | ||
5.4.3 Sittlichkeit als positiv-willentlich vollziehbares Prinzip | 208 | ||
5.4.3.1 Problemstellung | 209 | ||
5.4.3.2 Lösungsansatz | 217 | ||
5.5 Zusammenfassung | 221 | ||
6 Die Bestimmung des "Ökonomischen" | 223 | ||
6.1 Die Exposition der Fragestellung | 223 | ||
6.1.1 Die Frage nach der Geschichtlichkeit des Ökonomischen | 224 | ||
6.1.2 Das Verhältnis von Ökonomik und Ökonomie | 228 | ||
6.1.2.1 Die gegenstandsbezogene Ökonomik: Ökonomie als Marktgeschehen | 230 | ||
6.1.2.2 Die methodenbezogene Ökonomik: Ökonomie als ein Aspekt menschlichen Handelns | 234 | ||
6.1.2.3 Methodischer Individualismus und die Bedeutungsvarianten des Bedürfnisbegriffs | 243 | ||
6.1.3 Der historische und systematische Zusammenhang von Ökonomie und Ökonomik | 246 | ||
6.2 Grund und Lösung der exponierten Fragestellung: Das Ökonomische als apriori mögliche Lebenseinstellung | 257 | ||
6.2.1 Aristotelische Wirtschaftsethik und die ontologische Bestimmung des menschlichen Wesens | 259 | ||
6.2.2 Das Konzept von Apriorizität als formaler Bestimmungsgrund des Ökonomischen | 265 | ||
6.2.3 Das Ökonomische als Gegenstand einer überindividuellen Selbstbestimmung | 270 | ||
6.3 Zusammenfassung: Die Frage nach der normativen Berechtigung des Ökonomischen als das zentrale Problem der Wirtschaftsethik | 273 | ||
7 Das Recht als die normative Bedingung individueller Handlungsfreiheit | 277 | ||
7.1 Das Problem der kollektiven Vereinbarkeit individueller Handlungen | 278 | ||
7.2 Mögliche Bewertungen der Unvereinbarkeit individueller Handlungen | 282 | ||
7.2.1 Vorrechtlicher Egoismus und der Krieg aller gegen alle | 282 | ||
7.2.2 Die überindividuelle Perspektive allgemeiner Handlungsfreiheit | 284 | ||
7.3 Die Bedingung der Möglichkeit von Individualität | 285 | ||
7.3.1 Problemexposition | 285 | ||
7.3.2 Problemdurchführung: Die Genese individueller Handlungsfreiheit | 293 | ||
7.3.2.1 Der Gegensatz von Freiheit und Beschränkung | 293 | ||
7.3.2.2 Beschränkung als Bestimmung zur Selbstbestimmung | 295 | ||
7.3.2.3 Aufforderung und Verstehen | 297 | ||
7.3.2.4 Die Bedingtheit der Aufforderung | 299 | ||
7.3.2.5 Selbstmitteilung und Aufforderung | 300 | ||
7.3.2.6 Zusammenfassung der bisherigen Problemlösung: Analytisches oder synthetisches Wechselverhältnis? | 302 | ||
7.3.2.7 Synthetische Vereinigung | 303 | ||
7.3.2.8 Die Wechselbeziehung von Individuen in der Sinnenwelt | 305 | ||
7.4 Die Werthaftigkeit individueller Handlungsfreiheit | 308 | ||
7.5 Die notwendige Positivität des Rechtes | 310 | ||
8 Grundlegung der Wirtschaftsethik | 313 | ||
8.1 Methodische Vorbemerkungen | 313 | ||
8.2 Zusammenfassung der vorbereitenden Argumentationslinien | 314 | ||
8.2.1 Moralische Verbindlichkeit und der Vorrang der Ethik | 314 | ||
8.2.2 Das Ökonomische und die Grenze der Wirtschaftsethik | 315 | ||
8.2.3 Das Recht als Bedingung individueller Handlungsfreiheit | 316 | ||
8.3 Das Ausgangsparadigma der Wirtschaftsethik | 319 | ||
8.3.1 Das Verhältnis der Moralität zum Ökonomischen | 319 | ||
8.3.2 Das Verhältnis der Rechtlichkeit zum Ökonomischen | 324 | ||
8.3.2.1 Die Individualität der Zwecksetzung | 324 | ||
8.3.2.2 Die faktische Konstituierung von Wirtschaft | 325 | ||
8.3.2.3 Individuelle Freiheit und ökonomischer Systemzwang | 327 | ||
8.3.2.4 Das Grundrecht auf Partizipationsverweigerung und die soziale Einbettung des Ökonomischen | 330 | ||
8.4 Inhalt, Grenze und Aufgabenbereich der Wirtschaftsethik | 334 | ||
8.4.1 Inhalt | 335 | ||
8.4.2 Grenze | 336 | ||
8.4.3 Aufgabenbereich | 337 | ||
9 Wirtschaftsethik zwischen Moralismus und Ökonomismus | 340 | ||
Literaturverzeichnis | 342 | ||
Namensregister | 353 | ||
Sachregister | 355 |