Erfüllungspflicht und Leistungshindernis
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Erfüllungspflicht und Leistungshindernis
Die Bestimmung der Grenzen vertraglicher Primärpflichten nach §§ 275 Abs. 1 und 2, 313 BGB
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 361
(2007)
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Abstract
Markus Finn befasst sich mit den Grenzen vertraglicher Erfüllungspflichten im Falle materieller Leistungshindernisse. Es werden neben den materiell-rechtlichen Problemen auch die zivilprozessualen, zwangsvollstreckungsrechtlichen sowie EG-rechtlichen Bezüge der Thematik beleuchtet.Nach einer kritischen Auseinandersetzung mit der Regelung vor der Schuldrechtsreform geht der Autor auf § 275 Abs. 1 BGB ein. Er plädiert insoweit für eine wertungsfreie Definition des Unmöglichkeitsbegriffs. Anschließend werden überwindbare Leistungshindernisse behandelt. Anhand einer eingehenden Analyse des vom Verfasser in den Fokus gerückten § 275 Abs. 2 BGB wird aufgezeigt, dass dieser Norm zwei strikt zu trennende Regelungsprobleme überantwortet sind. Markus Finn tritt für eine deutliche Absenkung der Befreiungsschwelle des § 275 Abs. 2 S. 1 BGB ein, sofern der Schuldner im Falle seiner Primärpflichtbefreiung nicht einer sekundären Haftung auf Schadensersatz statt der Leistung unterläge. Überwindbare Leistungshindernisse werden auch unter dem Gesichtspunkt der Äquivalenzstörung (§ 313 BGB) untersucht. Abschließend führt der Autor den im Schrifttum am Verhältnis der untersuchten Normen entbrannten Streit zu einer Lösung.Das vom Verfasser entwickelte Gesamtkonzept wird anhand zahlreicher Fallbeispiele auf seine Praxistauglichkeit überprüft. Es zeigt sich, dass sein Konzept gerade für die in der Literatur äußerst kontrovers diskutierte Vorschrift des § 275 Abs. 2 BGB sachgerechte Ergebnisse ermöglicht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
§ 1 Einleitung | 27 | ||
A. Gegenstand und Ziel der Untersuchung | 27 | ||
B. Terminologie | 28 | ||
C. Gang der Untersuchung | 31 | ||
§ 2 Grundzüge der alten Rechtslage | 32 | ||
A. (Objektive) Unmöglichkeit der Leistung | 34 | ||
I. Der Begriff der Leistung und der Unmöglichkeit | 35 | ||
1. Leistungsbegriff | 35 | ||
2. Wirkliche Unmöglichkeit und "faktische Unmöglichkeit" | 37 | ||
II. Die Regelung nach altem Recht | 38 | ||
1. Anfängliche Unmöglichkeit, § 306 BGB a.F. | 38 | ||
2. Nachträgliche Unmöglichkeit | 41 | ||
a) Vom Schuldner nicht zu vertretende Unmöglichkeit, § 275 Abs. 1 BGB a.F. | 41 | ||
b) Vom Schuldner zu vertretende Unmöglichkeit | 42 | ||
(1) Prozessuale Lösung der Rechtsprechung | 42 | ||
(2) Materiell-rechtliche Lösungen im Schrifttum | 45 | ||
(a) Befreiung von der Erfüllungspflicht (Herrschende Meinung) | 46 | ||
(b) Fortbestand der Erfüllungspflicht | 50 | ||
α) Beschleunigung des Leistungsprozesses, Kostenrisiko | 51 | ||
β) Vorteile einer rechtskräftigen Verurteilung zur Naturalleistung | 52 | ||
γ) Vorteile eines auf Naturalleistung lautenden Vollstreckungstitels | 55 | ||
(c) Vermittelnde Ansichten | 57 | ||
3. In Sonderheit: Zeitweilige Unmöglichkeit | 59 | ||
III. Zusammenfassung | 60 | ||
B. Unvermögen zur Leistung | 62 | ||
I. Der Begriff des Unvermögens | 62 | ||
1. Ausgangspunkt: Nachträgliches Unvermögen (§ 275 Abs. 2 BGB a.F.) | 62 | ||
a) Weiter Unvermögensbegriff | 63 | ||
b) Enger Unvermögensbegriff | 64 | ||
2. Anfängliches Unvermögen | 65 | ||
II. Die Regelung nach altem Recht | 65 | ||
1. Ausgangspunkt: Nachträgliches Unvermögen | 65 | ||
a) Nachträgliches vom Schuldner nicht zu vertretendes Unvermögen, § 275 BGB a.F. | 66 | ||
(1) Weiter Unvermögensbegriff – Relevanz des Nichtvertretenmüssens | 66 | ||
(2) Enger Unvermögensbegriff – Irrelevanz des Nichtvertretenmüssens (Herrschende Meinung) | 67 | ||
(3) Standpunkt der Rechtsprechung | 71 | ||
b) Nachträgliches vom Schuldner zu vertretendes Unvermögen | 71 | ||
(1) Mindermeinung im Schrifttum | 72 | ||
(a) Argumentation | 72 | ||
(b) Weitere Grenzen der Erfüllungspflicht außerhalb von § 275 BGB a.F. | 73 | ||
(c) Annex: Der Übergang auf die Sekundärebene | 74 | ||
(2) Überwiegende Meinung im Schrifttum | 74 | ||
(3) Rechtsprechung | 75 | ||
(a) Beispiele aus der Rechtsprechung | 75 | ||
(b) Dogmatische Grundlage | 77 | ||
(c) Annex: Der Übergang auf die Sekundärebene | 80 | ||
2. Anfängliches Unvermögen | 81 | ||
a) Ständige Rechtsprechung und herrschende Lehre | 82 | ||
b) Andere Auffassungen im Schrifttum | 86 | ||
3. In Sonderheit: Zeitweiliges Unvermögen | 87 | ||
III. Zusammenfassung | 88 | ||
C. Erforderlichkeit unverhältnismäßigen Aufwands zur Leistung (Rechtsmissbrauchsverbot, § 242 BGB) | 91 | ||
I. Voraussetzungen | 92 | ||
II. Rechtsfolge: Ausschluss des Erfüllungsverlangens wegen Rechtsmissbrauchs | 93 | ||
III. Dogmatische Einordnung | 94 | ||
D. "Wirtschaftliche Unmöglichkeit" (Geschäftsgrundlagenlehre, § 242 BGB) | 94 | ||
I. Historische Entwicklung | 94 | ||
II. Voraussetzungen | 98 | ||
III. Rechtsfolge: Anpassung/Auflösung des Vertrags | 99 | ||
IV. Dogmatische Einordnung | 100 | ||
E. Bewertung der früheren Regelung | 100 | ||
§ 3 Entwicklungslinien der Schuldrechtsreform | 105 | ||
A. Historischer Abriss | 105 | ||
I. Die Gutachten (1981/1983) und der im Abschlussbericht von 1991 veröffentlichte Entwurf der Schuldrechtskommission | 105 | ||
II. Der Streit um die "große" Lösung in Gestalt des (konsolidierten) Diskussionsentwurfs (2000/2001) | 107 | ||
III. Der weitere gesetzgeberische Weg bis zum In-Kraft-Treten des "Gesetzes zur Modernisierung des Schuldrechts" | 114 | ||
B. Die Regelungsvorschläge der einzelnen Reformentwürfe zur Bestimmung der Grenzen vertraglicher Erfüllungspflichten | 116 | ||
I. Kommissions- und Diskussionsentwurf (1991 bis August 2000) | 116 | ||
1. Der Regelungsvorschlag | 116 | ||
2. Auseinandersetzung | 118 | ||
II. Von der konsolidierten Fassung des Diskussionsentwurfs zum Schuldrechtsmodernisierungsgesetz (März 2001 bis 1. 1. 2002) | 123 | ||
C. Resümee | 125 | ||
§ 4 Die neue Rechtslage | 128 | ||
A. Die Grenzbestimmung nach § 275 Abs. 1 BGB | 128 | ||
I. Ausgangslage und Interessenbewertung | 129 | ||
II. Der Tatbestand des § 275 Abs. 1 BGB | 130 | ||
1. Überblick über die erfassten Fallgruppen der Unmöglichkeit | 130 | ||
2. Irrelevanz des Nichtvertretenmüssens | 131 | ||
3. "Für jedermann" unmögliche Leistung (§ 275 Abs. 1 Fall 2 BGB) | 133 | ||
4. "Für den Schuldner" unmögliche Leistung (§ 275 Abs. 1 Fall 1 BGB) | 139 | ||
a) Enges Verständnis subjektiver Unmöglichkeit – Irrelevanz des Nichtvertretenmüssens | 140 | ||
b) Wertungsfreiheit des Begriffs – Unmöglichkeit im wirklichen Sinne | 142 | ||
c) Ergebnis | 145 | ||
5. Das Zeitmoment | 145 | ||
a) Endgültige Unmöglichkeit | 147 | ||
b) Zeitweilige Unmöglichkeit | 148 | ||
c) Zu den Fällen überwindbarer Leistungshindernisse | 151 | ||
6. Ergebnis | 153 | ||
III. Die Rechtsfolge des § 275 Abs. 1 BGB | 153 | ||
1. Ausschluss des Erfüllungsanspruchs | 153 | ||
2. Das Zeitmoment | 157 | ||
IV. Prozessuales | 158 | ||
1. Beweisfragen | 158 | ||
a) Beweiserhebung über die Unmöglichkeit | 158 | ||
(1) Übertragung der früheren Rechtsprechung auf das neue Recht? | 160 | ||
(2) Ergebnis | 163 | ||
b) Annex: Indizierung der subjektiven Unmöglichkeit | 163 | ||
2. Das Zeitmoment | 164 | ||
a) Endgültige Unmöglichkeit | 164 | ||
b) Zeitweilige Unmöglichkeit | 165 | ||
c) Zu den Fällen überwindbarer Leistungshindernisse | 167 | ||
V. Unterschiede zum früheren Recht und Bewertung | 168 | ||
1. Neuerungen bei den Begriffen sowie deren Verständnis | 168 | ||
2. Irrelevanz des Nichtvertretenmüssens | 171 | ||
3. Erfassung weiterer Fallgruppen der Unmöglichkeit | 171 | ||
4. Veränderte prozessuale Behandlung der Unmöglichkeit | 173 | ||
B. Die Grenzbestimmung nach § 275 Abs. 2 BGB | 174 | ||
I. Ausgangslage und Interessenbewertung | 175 | ||
1. Entwurfsbegründung | 175 | ||
a) Interessenbewertung durch die Entwurfsbegründung | 175 | ||
b) Stellungnahme | 178 | ||
(1) Die "zwei unterschiedlichen Fallgruppen" und das Gleichbehandlungsgebot | 179 | ||
(2) Verhältnismäßigkeitsprüfung mit zwei "Kriterien" – Der untaugliche Versuch einer Eskamotierung des Leistungsaufwands | 181 | ||
(3) Die Parallele zu dem "allgemeinen Rechtsgedanken" | 186 | ||
(4) Die unterschiedlichen Hinweise zum relevanten Maßstab | 186 | ||
(5) In Sonderheit: Die exemplarisch angeführten Befreiungsschwellen in Drittveräußerungsfällen | 188 | ||
(6) Ergebnis | 190 | ||
2. Der durch die Rechtsprechung entwickelte "allgemeine Rechtsgedanke" als Vorbild für § 275 Abs. 2 BGB? | 190 | ||
a) Analyse anhand repräsentativer Entscheidungen des BGH | 190 | ||
(1) Vertraglicher Erfüllungsanspruch – Entwicklung des "allgemeinen Rechtsgedankens" | 191 | ||
(a) BGH-Urteil vom 21. 6. 1974 (= BGHZ 62, 388, 393 f.) – Kfz-Stellplätze | 191 | ||
α) Entscheidung | 192 | ||
β) Analyse | 193 | ||
(b) BGH-Urteil vom 21. 6. 1974 (= BGHZ 62, 388, 390 f.) – Tiefgarage | 195 | ||
α) Entscheidung | 195 | ||
β) Analyse | 196 | ||
(c) BGH-Urteil vom 2. 10. 1987 (= BGH, NJW 1988, 699) - "33fach" | 198 | ||
αr) Entscheidung | 198 | ||
b) Analyse | 199 | ||
(d) In Sonderheit: BGH-Urteil vom 26. 9. 1990 (= BGH, NJW-RR 1991, 204) – Muldenkipper | 201 | ||
α) Entscheidung | 202 | ||
β) Analyse | 202 | ||
(2) Werkrechtlicher Anspruch auf Mängelbeseitigung (§ 633 Abs. 2 S. 3 BGB a.F.) | 205 | ||
(a) BGH-Urteil vom 10. 10. 1985 (= BGHZ 96, 111) – K-Wert | 205 | ||
α) Entscheidung | 206 | ||
β) Analyse | 207 | ||
(b) Zu neueren Entscheidungen des BGH | 209 | ||
(3) (Außervertraglicher) Anspruch auf Naturalrestitution (§ 251 Abs. 2 BGB) | 212 | ||
(a) Vorbemerkung | 212 | ||
(b) BGH-Urteil vom 24. 4. 1970 (= BGH, NJW 1970, 1180) – Bauverbot | 214 | ||
α) Entscheidung | 214 | ||
β) Analyse | 215 | ||
(c) Kfz-Schäden: BGH-Urteile vom 15. 10. 1991 (= BGHZ 115, 364 und 375) – Integritätszuschlag ("130%") | 215 | ||
α) Entscheidungen | 216 | ||
β) Analyse | 218 | ||
b) Eignung des "allgemeinen Rechtsgedankens" als Vorbild für § 275 Abs. 2 BGB? | 220 | ||
(1) Dogmatische Unterschiede | 221 | ||
(2) Verwandtschaft mit den Fällen schuldnerischen Vertretenmüssens des § 275 Abs. 2 BGB | 222 | ||
(3) Gegenüberstellung mit den Fällen mangelnden schuldnerischen Vertretenmüssens des § 275 Abs. 2 BGB | 224 | ||
(4) "Innerer Antagonismus" des § 275 Abs. 2 BGB? | 227 | ||
(5) Unterschiedliche Interessenlagen in den beiden Grundkonstellationen | 229 | ||
(a) Fälle vorliegenden schuldnerischen Vertretenmüssens ("Verweisung des Gläubigers auf den Sekundäranspruch") | 229 | ||
(b) Fälle mangelnden schuldnerischen Vertretenmüssens ("Ersatzlose Verwehrung des Primäranspruchs") | 230 | ||
α) Die Haftung auf Schadensersatz statt der Leistung nach §§ 280, 281 BGB | 230 | ||
β) Die Bedeutung für § 275 Abs. 2 BGB | 232 | ||
γ) Zwischenergebnis | 233 | ||
(c) In Sonderheit: Immaterielles Leistungsinteresse | 234 | ||
(6) Zur Verhältnismäßigkeitsprüfung und den weiteren Kriterien | 235 | ||
(7) Ergebnis | 237 | ||
3. Der Gedanke der Unverhältnismäßigkeit in der Literatur | 237 | ||
a) Einrede aus "entgegenstehendem gewichtigem, eigenem Interesse" (Krückmann) | 237 | ||
b) Unverhältnismäßigkeit bei H. H. Jakobs und U. Huber | 239 | ||
c) Ergebnis | 241 | ||
4. Zusammenfassung | 242 | ||
II. Der Tatbestand des § 275 Abs. 2 BGB | 243 | ||
1. Die Verhältnismäßigkeitsprüfung nach § 275 Abs. 2 S. 1 BGB | 243 | ||
2. Der Inhalt des Schuldverhältnisses | 246 | ||
a) Die geschuldete Leistung | 246 | ||
b) Das Verhältnis zwischen § 275 Abs. 2 BGB und ergänzender Vertragsauslegung | 247 | ||
c) Das Schuldverhältnis als Ausgangspunkt | 251 | ||
d) Vertragliche Risikoübernahmen | 252 | ||
3. Die Gebote von Treu und Glauben | 254 | ||
4. Leistungsaufwand des Schuldners | 254 | ||
a) Grundsätzliches | 254 | ||
(1) Die Begriffe des Aufwands und der Anstrengungen | 254 | ||
(2) Distinktion "Normalaufwand" und "Mehraufwand" | 256 | ||
b) Umfang und Bestimmung im Einzelnen | 257 | ||
(1) Maßgeblicher Bestimmungszeitpunkt | 257 | ||
(2) Gesamtaufwand | 257 | ||
(3) Erforderlichkeit des Aufwands | 259 | ||
(4) Geldaufwand | 260 | ||
(5) Tätigkeiten | 261 | ||
(6) Konkret-individuelle Aufwandsbestimmung am Beispiel der Planungskonformität | 262 | ||
c) Behandlung eines Wertverlusts beim Leistungsgegenstand | 265 | ||
(1) Vom Schuldverhältnis abstrahierende Bestimmungsweise | 266 | ||
(2) Eigener Lösungsvorschlag | 267 | ||
(3) In Sonderheit: Eigentumsmangel | 272 | ||
d) Sonderfragen | 275 | ||
(1) Einstehenmüssen für die finanzielle Leistungsfähigkeit – Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz des Schuldners | 275 | ||
(2) Schutz immaterieller Interessen des Schuldners | 276 | ||
(3) Gewinneinbußen und Opportunitätskosten | 282 | ||
(a) Einbuße von Gewinn aus Geschäften mit Dritten | 282 | ||
(b) Opportunitätskosten | 285 | ||
e) Weitere Modalitäten der Aufwandsbestimmung | 286 | ||
(1) Abzug der Gegenleistung? | 286 | ||
(2) Berücksichtigung eines hypothetischen Anspruchs des Gläubigers auf Schadensersatz statt der Leistung? | 290 | ||
5. Leistungsinteresse des Gläubigers | 292 | ||
a) Das gegenständliche Interesse an der Naturalleistung | 293 | ||
b) Besondere Leistungsinteressen | 294 | ||
(1) Die gläubigerseitige Verwendungsplanung | 294 | ||
(2) In Sonderheit: Spezifisches Interesse am individuellen Leistungsgegenstand | 296 | ||
(3) Berücksichtigungsfähigkeit bei fehlendem schuldnerischen Vertretenmüssen | 297 | ||
(a) Dissonanz zwischen "Erfüllungshaftung" und Schadensersatzhaftung? | 297 | ||
(b) Einbeziehung "besonderer" Interessen in den Vertrag als Ausweg? | 303 | ||
(c) Eigener Lösungsvorschlag | 305 | ||
(d) In Sonderheit: Immaterielle Interessen | 306 | ||
c) Weitere Modalitäten der Interessebestimmung | 307 | ||
6. Vertretenmüssen (§ 275 Abs. 2 S. 2 BGB) | 308 | ||
a) Vorbemerkung zur mittelbaren Bedeutung schuldnerischen Vertretenmüssens | 308 | ||
b) Voraussetzungen schuldnerischen Vertretenmüssens und dessen Bezugspunkt | 310 | ||
(1) Das Leistungshindernis | 310 | ||
(a) Nachträgliche Leistungshindernisse | 310 | ||
(b) Vom Schuldner zu vertretende vertragsanfängliche Leistungshindernisse | 312 | ||
α) Sonderproblem: Verschulden bei vertragsanfänglichen Leistungshindernissen? | 312 | ||
β) Rückbeziehung leistungsgegenstandsbezogener Sorgfaltspflichten (Arp) | 314 | ||
γ) Eigener Begründungsansatz | 317 | ||
(c) Annex: Die Sekundärhaftung | 320 | ||
(2) Unkenntnis | 324 | ||
(a) Bei Vertragsschluss bestehendes Leistungshindernis | 325 | ||
α) Kenntnis | 325 | ||
β) Zu vertretende Unkenntnis: Analogie zu § 311a Abs. 2 S. 2 BGB | 327 | ||
(b) Bei Vertragsschluss feststehender späterer Eintritt eines Leistungshindernisses | 331 | ||
α) Kenntnis | 331 | ||
β) Zu vertretende Unkenntnis: Doppelanalogie zu § 311a Abs. 2 S. 2 BGB | 332 | ||
(c) Bei Vertragsschluss möglicher späterer Eintritt eines Leistungshindernisses | 332 | ||
α) Kenntnis | 333 | ||
β) Zu vertretende Unkenntnis: Doppelanalogie zu § 311a Abs. 2 S. 2 BGB? | 335 | ||
(d) Voraussetzungen schuldnerischen Vertretenmüssens im Einzelnen | 337 | ||
(e) Annex: Die Sekundärhaftung | 338 | ||
c) Das Ausmaß ("Wie") des Vertretenmüssens: Der Verschuldensgrad | 339 | ||
d) Wirkung | 341 | ||
(1) Gesetzesmaterialien und Literaturstimmen | 341 | ||
(2) Eigene Ansicht | 344 | ||
(a) Zweiteilung des Anwendungsfelds von § 275 Abs. 2 BGB als mittelbare Primärwirkung schuldnerischen Vertretenmüssens | 344 | ||
(b) Verschuldensabhängige Abwertung von Mehraufwand als sekundäre Wirkung | 344 | ||
7. Grobes Missverhältnis | 348 | ||
a) Streitstand im Schrifttum: Darstellung und Kritik | 348 | ||
(1) Dichotome Konzeptionen | 349 | ||
(a) "Zufallshindernisse" | 349 | ||
α) Ablehnung einer "Mehraufwandspflicht" (Lobinger, E. Picker, J. Wilhelm) | 350 | ||
β) Grenze des Leistungsaufwands in Höhe des Kaufpreises (Ackermann, U. Huber) | 356 | ||
γ) Die Ansicht von Ernst | 360 | ||
(b) Vom Schuldner zu vertretende Leistungshindernisse | 362 | ||
α) Geltung des Maßstabs von § 251 Abs. 2 BGB (Lobinger) | 362 | ||
β) Andere Auffassungen | 363 | ||
(2) Einheitskonzeptionen | 363 | ||
(a) Obergrenze für Aufwand "relativ knapp" über Leistungsinteresse – Konkretisierung mittels gestaffelter Prozentangaben (Faust) | 364 | ||
(b) Grenze des Leistungsaufwands in Höhe des Leistungsinteresses (Ehmann/Sutschet) – Zugleich zum "Schwellenproblem" des § 275 Abs. 2 BGB | 367 | ||
(c) Beschränkung des § 275 Abs. 2 BGB auf Extremfälle | 372 | ||
(d) Weitere Ansichten | 373 | ||
(3) Resümee | 375 | ||
b) Eigener Ansatz | 377 | ||
(1) Ausgangspunkt: Unterscheidung zweier Regelungsprobleme | 377 | ||
(2) Auslegung | 378 | ||
(a) Wortsinn und Systematik | 378 | ||
(b) Entstehungsgeschichte | 379 | ||
(c) Normzweck | 381 | ||
(d) Verbrauchsgüterkaufrichtlinie | 382 | ||
α) Geltungsbereich der Richtlinie | 383 | ||
β) Bedeutung von Richtlinienvorgaben | 385 | ||
γ) Vorgaben des Art. 3 Abs. 3 VerbrGüterkauf-RL | 391 | ||
(e) Der Vergleich mit europäischen Regelwerken: PECL und PICC | 395 | ||
(f) Zwischenergebnis | 399 | ||
(3) Das Regelungsproblem der "Verweisung des Gläubigers auf den Sekundäranspruch" (Rechtsmissbrauchsfälle) | 400 | ||
(4) Das Regelungsproblem der "ersatzlosen Verwehrung des Primäranspruchs" | 402 | ||
(a) "Moderater Zuschlag" auf das gegenständliche Naturalleistungsinteresse | 402 | ||
(b) Methodik | 403 | ||
(c) Folgenbetrachtung | 407 | ||
(5) Vertragliche Risikoübernahmen | 408 | ||
(a) Beschaffungsrisiko beim Kauf | 409 | ||
(b) Herstellungsrisiko beim Werkvertrag | 412 | ||
(6) Fallbeispiele zum Sachkauf | 412 | ||
(a) Besitzverlust ("Ringfall", Diebstahlsfälle) | 412 | ||
α) Regelungsproblem: "Ersatzlose Verwehrung des Primäranspruchs" | 413 | ||
β) Regelungsproblem: "Verweisung des Gläubigers auf den Sekundäranspruch" | 414 | ||
(b) Eigentumsmangel (Verkauf von dem wahren Eigentümer gestohlenen Sachen) | 415 | ||
(c) Drittveräußerung | 417 | ||
α) Regelungsproblem: "Ersatzlose Verwehrung des Primäranspruchs" | 417 | ||
β) Regelungsproblem: "Verweisung des Gläubigers auf den Sekundäranspruch" | 419 | ||
(d) Übernahme eines Beschaffungsrisikos | 420 | ||
(7) Exkurs zu anderen Vertragstypen | 421 | ||
(a) Mietvertrag | 422 | ||
(b) Nicht-synallagmatische Stückschulden | 428 | ||
(c) Schenkungsvertrag | 429 | ||
8. Das Zeitmoment | 432 | ||
a) Zeitweiliges Missverhältnis i.S. des § 275 Abs. 2 BGB | 432 | ||
b) Endgültiges Missverhältnis | 437 | ||
c) Kein Missverhältnis | 438 | ||
9. Sonderprobleme | 438 | ||
a) Erfolglose Leistungsbemühungen – Behandlung des Misserfolgsrisikos | 438 | ||
(1) Ex ante ungewisser Erfolg | 439 | ||
(a) Der Vorschlag von Maier-Reimer | 440 | ||
(b) Der Vorschlag von Faust | 442 | ||
(c) Auseinandersetzung und eigene Begründung | 443 | ||
(2) Nichteintritt eines ex ante gewissen Erfolgs | 447 | ||
b) Unverhältnismäßigkeit zwischen Normalaufwand und gegenständlichem Naturalleistungsinteresse | 448 | ||
III. Die Rechtsfolge des § 275 Abs. 2 BGB | 449 | ||
1. Einredecharakter | 449 | ||
2. Verminderung des Aufwands durch Zahlung(-sangebot) des Gläubigers | 453 | ||
3. Das Zeitmoment | 455 | ||
IV. Prozessuales | 455 | ||
1. Darlegungs- und Beweislast | 456 | ||
2. Das Zeitmoment | 456 | ||
V. Nutzen und Bedeutung des Erfüllungsanspruchs für den Gläubiger | 457 | ||
1. Zwangsvollstreckung | 458 | ||
2. Naturalrestitution durch den Gläubiger bei durchsetzbarem Erfüllungsanspruch | 460 | ||
a) Naturalrestitution als Inhalt des Schadensersatzes statt der Leistung | 460 | ||
b) § 251 Abs. 2 S. 1 BGB als maßgebliche Grenzbestimmungsnorm? | 463 | ||
VI. Unterschiede zum früheren Recht und Bewertung | 467 | ||
1. Zuordnung der aus dem früheren Recht bekannten Kategorien | 467 | ||
a) "Faktische Unmöglichkeit" | 467 | ||
b) Rechtsmissbrauchsfälle ("allgemeiner Rechtsgedanke") | 468 | ||
c) "Wirtschaftliche Unmöglichkeit" als Fall des § 313 BGB | 468 | ||
2. Neuerungen und Klarstellungen im Falle von "Zufallshindernissen" | 469 | ||
a) Schaffung eines einheitlichen Tatbestands für das Regelungsproblem der "ersatzlosen Verwehrung des Primäranspruchs" | 469 | ||
b) Bestand und Reichweite der (Wieder-)Beschaffungspflicht beim Stückkauf | 470 | ||
c) Gemeinsamkeiten und verbleibende Unterschiede zwischen anfänglichen und nachträglichen Leistungshindernissen | 472 | ||
3. Funktion und Bedeutung von § 275 Abs. 2 BGB | 473 | ||
C. Die Grenzbestimmung nach § 313 BGB | 475 | ||
I. Ausgangslage und Interessenbewertung | 476 | ||
1. Bedeutung des § 313 BGB für die Behandlung von Leistungshindernissen | 476 | ||
2. Kodifizierung des Rechtsinstituts der Geschäftsgrundlagenlehre | 479 | ||
3. Beispiele aus der höchstrichterlichen Rechtsprechung | 479 | ||
a) Äquivalenzstörung im Kontext von Leistungshindernissen | 479 | ||
(1) BGH-Urteil vom 8. 2. 1978 (= BGH, JZ 1978, 235) – Ölkrise | 479 | ||
(a) Entscheidung | 480 | ||
(b) Analyse | 482 | ||
(2) BGH-Urteil vom 21. 11. 1968 (= BGH, NJW 1969, 233) – Baumehrkosten | 482 | ||
(a) Entscheidung | 483 | ||
(b) Analyse | 483 | ||
b) Exkurs: Sonderfälle | 484 | ||
c) Standpunkt der Literatur | 485 | ||
II. Der Tatbestand des § 313 Abs. 1 und 2 BGB | 485 | ||
1. Begriff der Geschäftsgrundlage | 486 | ||
2. Fehlen und Wegfall | 490 | ||
3. Hypothetisches Element | 491 | ||
4. Erheblichkeit der Störung (Unzumutbarkeit) | 491 | ||
a) Schwere Äquivalenzstörung | 493 | ||
b) "Mischfälle" | 496 | ||
c) Besonderheiten beim Stückkauf | 498 | ||
III. Die Rechtsfolge des § 313 Abs. 1 und 3 BGB | 500 | ||
1. Anpassungsanspruch aus § 313 Abs. 1 BGB | 500 | ||
a) Unzumutbarkeit der Anpassung, § 313 Abs. 3 S. 1 Fall 2 BGB | 501 | ||
b) Umfang der Erhöhung der Gegenleistung | 505 | ||
c) Aktivlegitimation und Geltendmachung | 507 | ||
2. Rücktritts- beziehungsweise Kündigungsrecht aus § 313 Abs. 3 BGB | 508 | ||
IV. Prozessuales | 508 | ||
V. Unterschiede zum früheren Recht und Bewertung | 510 | ||
1. Kodifizierung des Rechtsinstituts der Geschäftsgrundlagenlehre | 510 | ||
2. Prozessuale Ausgestaltung | 513 | ||
D. Verhältnis der einzelnen Regelungen | 513 | ||
I. Verhältnis von § 275 Abs. 1 BGB und §§ 275 Abs. 2, 313 BGB | 513 | ||
II. Verhältnis von § 275 Abs. 2 zu § 313 BGB | 514 | ||
1. Streitstand | 514 | ||
a) Abgrenzungsversuche | 514 | ||
b) Überschneidungsbereich | 516 | ||
(1) Vorrang des § 275 Abs. 2 BGB | 516 | ||
(2) Wahlrecht des Schuldners | 516 | ||
(3) Vorrang der Geschäftsgrundlagenlehre | 517 | ||
2. Eigener Ansatz | 518 | ||
a) Die Unterschiede zwischen § 275 Abs. 2 und § 313 BGB | 518 | ||
b) Bestehen eines Überschneidungsbereichs? | 520 | ||
c) Erfassung von "Mischfällen" | 520 | ||
d) Interessenberücksichtigung | 521 | ||
III. Bewertung | 521 | ||
§ 5 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse | 522 | ||
A. Die Grenzbestimmung nach § 275 Abs. 1 BGB | 522 | ||
B. Die Grenzbestimmung nach § 275 Abs. 2 BGB | 525 | ||
C. Die Grenzbestimmung nach § 313 BGB | 537 | ||
D. Verhältnis der einzelnen Regelungen | 540 | ||
E. Bewertung der Neuregelung im Lichte der Reform | 541 | ||
Anhang | 545 | ||
A. Relevante Normen und Texte: Vom ersten Entwurf des alten BGB (1888) bis zum SMG vom 26. 11. 2001 | 545 | ||
I. Erster Entwurf des Bürgerlichen Gesetzbuches (E I), 1888 | 545 | ||
II. BGB vor der Schuldrechtsreform (BGB a.F.), in Kraft von 1. 1. 1900 bis 31. 12. 2001 | 545 | ||
III. Kommissionsentwurf der Schuldrechtskommission (KommE), 1991 | 547 | ||
IV. Diskussionsentwurf des Bundesjustizministeriums (DiskE), August 2000 | 548 | ||
V. Konsolidierte Fassung des Diskussionsentwurfs des Bundesjustizministeriums, erarbeitet von der Kommission Leistungsstörungsrecht (KonsF), März 2001 | 549 | ||
VI. Gesetzentwurf der Bundesregierung (RegE), Mai 2001 | 550 | ||
VII. Schuldrechtsmodernisierungsgesetz (BGB), in Kraft seit 1. 1. 2002 | 552 | ||
B. Gesetzesmaterialien: BT-Drucks. 14/6040 vom 14. 5. 2001 (Auszüge) | 555 | ||
Literaturverzeichnis | 569 | ||
Sachverzeichnis | 616 |