Freizeit-Mobilität im Alltag oder Disponible Zeit, Auszeit, Eigenzeit - warum wir in der Freizeit raus müssen
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Freizeit-Mobilität im Alltag oder Disponible Zeit, Auszeit, Eigenzeit - warum wir in der Freizeit raus müssen
Soziologische Schriften, Vol. 79
(2007)
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Abstract
In der Freizeit ist unser Mobilitäts- und Verkehrsverhalten weit mehr von Wünschen und Lebensstilen bestimmt als von Notwendigkeiten. Doch wo liegen die Gründe und Motive? Welche Faktoren bestimmen das Verhalten? Eine Antwort auf diese Fragen bietet der Autor dieses Bandes - und zwar sowohl vor dem Hintergrund der sozialwissenschaftlichen Freizeitdiskussion als auch dem der Verkehrsentstehungs-Debatte. Dabei setzt der Verfasser die Befunde einer qualitativen empirischen Analyse durchgängig mit Ergebnissen der quantitativ-repräsentativen Forschung zu Freizeitmobilität ins Verhältnis.Als zentrale Kategorien einer Verbindung zwischen Sozialwissenschaften und Verkehrsforschung werden die Begriffe soziale Erreichbarkeit und soziokulturelles Distanzverhalten eingeführt. Diese basieren auf einem nichtdeterministischen Verständnis von Raum, welches den Einfluss der symbolischen und soziokulturellen Dimensionen als wichtige Einflussgrößen des Handelns berücksichtigt und daraus den Schluss zieht, dass Raum aktiv angeeignet, gestaltet und genutzt wird. Damit wird deutlich, dass soziokulturelle Orientierungen Verhalten im Raum ebenso "hart" bestimmen wie Infrastruktur und Bauwerke, dass also die Rede von den sogenannten "weichen" Faktoren, mit denen sich die sozialwissenschaftliche Mobilitätsforschung auseinander zu setzen habe, verfehlt ist. Für die von Konrad Götz begründete Mobilitätsstilforschung wird damit erstmals eine Zielgruppentypologie vorgelegt, die unterschiedliche Raumsensibilitäten berücksichtigt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
A. Einleitung | 13 | ||
I. Problemstellung und Ziele | 13 | ||
II. Aufbau der Arbeit | 15 | ||
III. Forschungskontext | 15 | ||
B. Freizeit | 17 | ||
I. Zur Begriffsgeschichte | 17 | ||
II. Sozialgeschichtliche Aspekte der Freizeitentstehung | 18 | ||
1. Tabus und Feiertage | 18 | ||
2. Die Muße | 20 | ||
a) Muße als sinnvolle Kontemplation | 20 | ||
b) Muße als Lebensform der Herrschaftsklassen | 20 | ||
c) Muße als Kritik der Arbeitsgesellschaft | 22 | ||
d) Zwischenresümee | 23 | ||
3. Zeitverwendungsformen im Mittelalter | 24 | ||
4. Industrialisierung/Kapitalismus | 27 | ||
5. Arbeitszeitbegrenzung | 31 | ||
6. Moderne Freizeit | 31 | ||
7. Nationalsozialismus: "Kraft durch Freude" | 32 | ||
8. Resümee | 33 | ||
III. Stationen der sozialwissenschaftlichen Diskussion über Freizeit und Arbeit | 34 | ||
1. Die Kritische Theorie und ihr Freizeitbegriff | 35 | ||
2. Die analytische Freizeitsoziologie | 37 | ||
3. Der Konsens der Freizeitpädagogik | 39 | ||
4. Haus-, Erziehungs- und Versorgungsarbeit (Reproduktionsarbeit) | 40 | ||
5. Zwischenresümee | 44 | ||
6. Erosion der Erwerbs-Arbeitsgesellschaft | 45 | ||
7. Alltag als Arbeit | 49 | ||
IV. Resümee | 50 | ||
V. Empirische Freizeitaktivitäten-Forschung | 51 | ||
1. Deskriptive Empirie der Freizeitaktivitäten | 51 | ||
2. Typologisierung des Freizeitverhaltens | 54 | ||
3. Freizeittrends | 56 | ||
VI. Definition von Freizeit | 58 | ||
1. Freizeit als Konfliktfeld | 59 | ||
2. Freizeit als Auszeit | 60 | ||
VII. Resümee | 62 | ||
C. Mobilität und Verkehr | 65 | ||
I. Zur Genese des Erkenntnisinteresses | 65 | ||
II. Begriffsgeschichte | 69 | ||
III. Erklärungsansätze zu Mobilität und Verkehr | 72 | ||
1. Verkehrserzeugungsmodelle | 72 | ||
2. Deskriptive Analyse des Verkehrsverhaltens | 73 | ||
a) KontiV | 73 | ||
b) Mobilität in Deutschland (MiD) | 75 | ||
c) Wegezwecke und deren Anteile im Freizeitverkehr | 76 | ||
d) Freizeitwege und Verkehrsleistung | 78 | ||
3. Verhaltenshomogene Gruppen | 78 | ||
4. Bestimmungsgrößen des Verkehrsverhaltens | 82 | ||
5. Geschlechtsspezifische Faktoren des Verkehrsverhaltens | 83 | ||
6. Rational Choice | 86 | ||
a) Rational Choice als Spieltheorie | 86 | ||
b) Rational-Choice-Theorie der Umweltgüter | 90 | ||
7. Theorie des geplanten Verhaltens | 91 | ||
8. Psychoanalytische Erklärungsansätze | 92 | ||
9. Gesellschaftstheoretische Zugänge | 95 | ||
a) Analyse der sozio-ökonomischen Bedeutung des Automobils | 95 | ||
b) Verkehr als funktionale Notwendigkeit der Moderne | 98 | ||
c) Die Automobilisierung als Prozess technologischer Integration und sozialer Vernetzung | 100 | ||
IV. Resümee | 103 | ||
D. Eigener Zugang: Mobilitätsstile | 106 | ||
I. Mobilitätsstile in der Stadt | 106 | ||
II. Mobilitätsstile in der Freizeit | 109 | ||
1. Freizeitaktivitäten | 112 | ||
2. Freizeitverkehrsverhalten | 113 | ||
III. Weitere Forschungen zu Mobilitätsstilen | 113 | ||
IV. Resümee | 114 | ||
V. Ein adäquates Raumverständnis | 115 | ||
1. Raum als Widerstand, Verkehr als Fluss | 116 | ||
2. Raum und Zeit | 117 | ||
3. Raum als formale Syntheseleistung | 118 | ||
4. Raum als soziale Konstruktion | 119 | ||
5. Orte und Plätze des "verdinglichten Sozialraums" | 122 | ||
6. Ausschließlichkeit des Raums | 123 | ||
7. Drehpunkte und Felder | 124 | ||
8. Resümee - Soziale Erreichbarkeit und soziokulturelle Zugänglichkeit | 125 | ||
VI. Ein erweiterter Mobilitätsbegriff | 127 | ||
VII. Folgerungen für die qualitative empirische Analyse | 128 | ||
VIII. Untersuchungshypothesen und Fragestellungen | 129 | ||
1. Disponible Zeit/Eigenzeit | 129 | ||
2. Systematik von Freizeitmobilität | 130 | ||
3. Typologie der Freizeitmobilität | 130 | ||
E. Ergebnisse der qualitativen Untersuchung zur Freizeitmobilität | 131 | ||
I. Methodische Vorbemerkungen | 131 | ||
1. Projektkontext | 131 | ||
2. Auswahlverfahren | 131 | ||
3. Untersuchungsthemen | 133 | ||
4. Auswertung | 133 | ||
II. Ergebnisse | 134 | ||
1. Herstellung und Abgrenzung von freier Zeit/Eigenzeit | 134 | ||
a) Abgrenzung hinsichtlich der Erwerbsarbeit | 134 | ||
b) Übergangsrituale | 135 | ||
c) Abgrenzung hinsichtlich der Versorgungs- und Haushaltsarbeit | 136 | ||
d) Haus- und Versorgungsarbeit als Motiv für Freizeit außer Haus | 141 | ||
e) Abgrenzung hinsichtlich Arbeitslosigkeit/Frühverrentung | 142 | ||
f) Nichtabgrenzung wegen Überlastung | 144 | ||
g) Zwischenresümee | 147 | ||
2. Varianten der Freizeitmobilität | 148 | ||
a) Zielorientierte Freizeitmobilität | 149 | ||
b) Wege- und bewegungsorientierte Freizeitmobilität | 165 | ||
3. Raumstruktur, Raumwahrnehmung und -nutzung | 184 | ||
a) Die nahräumliche Sozialstruktur | 185 | ||
b) "Ruhe" – gemeinsamer Nenner des Wohnens außerhalb der Stadt | 188 | ||
c) Relative Ruhe – Wohnen in der Stadt | 190 | ||
d) Zwischenresümee | 192 | ||
e) Versorgungsinfrastruktur | 192 | ||
f) Zwischenresümee | 194 | ||
g) Verkehrsinfrastruktur | 194 | ||
h) Naturnähe | 197 | ||
i) Zwischenresümee | 199 | ||
j) Freizeitangebot | 199 | ||
4. Fazit | 202 | ||
a) Sozial-räumliche Konstellationen | 203 | ||
5. Typologie | 204 | ||
a) Lebensstile | 205 | ||
b) Kriterien, Elemente und Methode der Typologisierung | 207 | ||
c) Systematik zur Beschreibung des Typus | 209 | ||
d) Theoretical Sampling/Hypothetical Sampling | 209 | ||
e) Freizeitmobilitätsstile | 210 | ||
F. Schluss | 254 | ||
I. Disponible Zeit, Eigenzeit, Freizeit | 254 | ||
II. Freizeitmobilität als Verräumlichung von Zeit | 255 | ||
III. Bewegungs- und zielorientierte Freizeitmobilität | 255 | ||
IV. Soziale Erreichbarkeit – soziokulturelles Distanzverhalten | 256 | ||
V. Praktische Folgerungen: Sozial und soziokulturell unterschiedliche Raumsensibilitäten und Verhaltensvariabilitäten | 258 | ||
1. Nahräumlich-benachteiligt | 259 | ||
2. Nahräumlich-pragmatisch | 259 | ||
3. Nahräumlich-autofixiert | 259 | ||
4. Raumheterogen-individualisiert | 260 | ||
5. Weiträumig-spannungsorientiert | 260 | ||
VI. Ausblick | 260 | ||
Anhang: Qualitativer Leitfaden | 263 | ||
Literaturverzeichnis | 281 | ||
Sachwortverzeichnis | 300 |