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Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG

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Haghgu, K. (2007). Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG. Wider die sog. Einheitsthese. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52370-2
Haghgu, Katrin. Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG: Wider die sog. Einheitsthese. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52370-2
Haghgu, K (2007): Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG: Wider die sog. Einheitsthese, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52370-2

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Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG

Wider die sog. Einheitsthese

Haghgu, Katrin

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1070

(2007)

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Abstract

Gegenstand dieses Buches ist Art. 84 Abs. 1 GG in der vor der Föderalismusnovelle geltenden Fassung. Die Autorin versucht Möglichkeiten zur Lösung des aus dieser Norm und deren Handhabung resultierenden Verflechtungsproblems auf der Grundlage des damals geltenden Verfassungsrechts zu entwickeln. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Widerlegung der für die Interpretation des Zustimmungstatbestandes maßgeblichen Einheitsthese, nach der ein Gesetz, enthält es auch nur eine zustimmungsbedürftige Bestimmung, als Ganzes der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Es wird aufgezeigt, dass die aus einer Trennungsthese folgenden praktischen Probleme für das Gesetzgebungsverfahren lösbar sind. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Vorschlag der Bundesstaatskommission für eine Neufassung des Art. 84 Abs. 1 GG führt zu dem Ergebnis, dass die Abkehr von der Einheitsthese auch nach der Föderalismusreform eine entscheidende Voraussetzung für den Abbau von "verfassungsungewollten" Vetopositionen des Bundesrates bleibt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Abkürzungen 14
Einleitung 19
Erster Abschnitt: Die Mitwirkung des Bundesrates bei der Gesetzgebung durch Zustimmungsrechte und die Bedeutung des Zustimmungstatbestandes des Art. 84 Abs. 1 GG 29
A. Die Mitwirkung der Länder durch den Bundesrat 29
B. Die Mitwirkung des Bundesrates bei der Gesetzgebung 31
C. Zustimmungsbedürftige Bundesgesetze 34
I. Der verfassungstextliche Befund 35
II. Die systematische Erfassung der Zustimmungstatbestände 36
1. Die Konzeption des historischen Verfassungsgebers 37
a) Der Ausgangsbestand zustimmungsbedürftiger Bundesgesetze 37
b) Systematisierung der Zustimmungstatbestände im Ausgangsbestand des Grundgesetzes 40
2. Die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Fälle ungeschriebener Zustimmungskompetenzen des Bundesrates 46
a) BVerfGE 26, 338 ff. – Eisenbahnkreuzungsbeschluss 47
b) BVerfGE 28, 66 ff. – Postverwaltungsgesetz 49
c) Bestätigung des Enumerationsprinzips 50
3. Die durch Grundgesetzänderungen eingefügten Zustimmungstatbestände 53
a) In die Verwaltungskompetenzen der Länder eingreifende zustimmungsbedürftige Bundesgesetze 54
b) Die finanzielle Ausstattung der Länder unmittelbar berührende zustimmungsbedürftige Bundesgesetze 58
aa) Art. 104a ff. GG 59
bb) Art. 109 GG 64
c) Zustimmungsbedürftige Bundesgesetze ohne Bezug zur bundesstaatlichen Kompetenzordnung 65
aa) Art. 87b Abs. 1 Satz 4 GG 65
bb) Art. 16a GG 66
cc) Art. 87e Abs. 4 i.V.m. Abs. 5 GG; Art. 87f Abs. 1 GG 67
dd) Art. 74a GG 68
ee) Art. 74 Abs. 2 GG 71
d) Sonderfälle 71
aa) Art. 115a ff. GG 71
bb) Art. 91a GG 72
cc) Art. 96 Abs. 5 GG 74
dd) Art. 23 GG 75
e) Zusammenfassung 77
III. Statistische Erfassung der Zustimmungsgesetze 78
1. Der Anteil zustimmungsbedürftiger Bundesgesetze 78
2. Die quantitative Bedeutung einzelner Zustimmungstatbestände 80
IV. Die quantitative und qualitative Bedeutung des Art. 84 Abs. 1 GG 83
1. Ursachen für die hohe Anzahl der nach Art. 84 Abs. 1 GG zustimmungsbedürftigen Bundesgesetze 83
2. Die qualitative Bedeutung des Art. 84 Abs. 1 GG für die Zustimmungskompetenzen des Bundesrates 85
3. Die Bedeutung des Art. 84 Abs. 1 GG im Verhältnis zu den anderen Zustimmungstatbeständen des Grundgesetzes 88
a) Die finanzverfassungsrechtlichen Zustimmungstatbestände 88
b) Die durch Verfassungsänderungen hinzugekommenen Zustimmungstatbestände 90
c) Die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Zustimmungstatbestände 92
D. Folgerungen 93
Zweiter Abschnitt: Der Bundesrat als politischer Akteur: Das Abstimmungsverhalten und die "Legitimation" des Bundesrates 98
A. Das Problem der Parteipolitisierung des Bundesrates 99
I. Die Gefahr der Parteipolitisierung des Bundesrates aus der Perspektive des historischen Verfassungsgebers 100
II. Die Entwicklung des Parteienwettbewerbs in der Bundesrepublik 105
III. Das Problem divergierender Mehrheitsverhältnisse in Bundestag und Bundesrat 106
IV. Die Erfassung von parteipolitisch motiviertem Abstimmungsverhalten im Bundesrat 113
B. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit parteipolitisch motivierten Abstimmungsverhaltens im Bundesrat 118
C. Die "Legitimation" des Bundesrates 123
Dritter Abschnitt: Die Stellung des Art. 84 Abs. 1 GG im bundesstaatlichen Gefüge des Grundgesetzes und sein Regelungsgehalt 129
A. Art. 84 Abs. 1 GG im System funktionaler Kompetenzverteilung 130
I. Verfassungshistorischer Kontext 132
1. Die Frankfurter Reichsverfassung von 1849 133
2. Die Verfassung des Norddeutschen Bundes von 1867 und die Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 134
3. Die Weimarer Reichsverfassung von 1919 137
II. Das Grundgesetz von 1949 und die Entstehungsgeschichte des Art. 84 Abs. 1 GG 140
1. Der Herrenchiemseer Verfassungsentwurf 142
2. Die Verhandlungen im Parlamentarischen Rat 144
3. Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte 146
B. Der Anwendungsbereich des Art. 84 Abs. 1 GG 150
I. Der Regelfall der Ausführung der Bundesgesetze als eigene Angelegenheit 150
II. Die Ausführung der Bundesgesetze 152
III. Die Ausgestaltung der Landeseigenverwaltung durch Art. 84 GG 154
C. Die bundesgesetzliche Regelung der Einrichtung der Behörden und des Verwaltungsverfahrens der Länder nach Art. 84 Abs. 1 GG 156
I. Die Tatbestandsmerkmale des Art. 84 Abs. 1, HS. 1 GG 157
1. Die Einrichtung der Behörden 157
2. Das Verwaltungsverfahren 159
a) Begriffsbestimmung und Problemlagen 160
b) Beschränkung auf das "allgemeine" Verwaltungsverfahren 164
3. Das Tatbestandsmerkmal der "Regelung" 166
II. Die Grundlage der Gesetzgebungskompetenz des Bundes für die Regelung der Einrichtung der Behörden und des Verwaltungsverfahrens der Länder 169
1. Annexkompetenz zu den Art. 70 ff. GG 170
2. Konstitutive Bundesgesetzgebungskompetenz aus Art. 84 Abs. 1 GG 171
III. Besondere Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Bundesgesetzgebungskompetenz 174
D. Ergebnis und Folgerungen 175
Vierter Abschnitt: Einheitsthese oder Trennungsthese im Anwendungsbereich des Art. 84 Abs. 1 GG 178
A. Die Einheitsthese 178
I. Die Staatspraxis 179
1. Durchsetzung der Einheitsthese in der Staatspraxis 180
2. Strittige Folgefragen 183
II. Das Meinungsbild im Schrifttum 188
III. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 191
1. BVerfGE 1, 76 ff. – Gesetz zur Durchführung des Art. 108 Abs. 2 (a.F.) GG 194
2. BVerfGE 8, 274 ff. – Preisgesetz 195
3. BVerfGE 24, 184 ff. – Apostille-Beschluss 198
4. BVerfGE 37, 363 ff. – Viertes Rentenversicherungs-Änderungsgesetz 203
5. BVerfGE 55, 274 ff. – Ausbildungsplatzförderungsgesetz 207
6. BVerfGE 105, 313 ff. – Lebenspartnerschaftsgesetz 210
7. BVerfGE 106, 310 ff. – Zuwanderungsgesetz 213
8. Fünftes und Sechstes Hochschulrahmengesetz-Änderungsgesetz 215
a) BVerfGE 111, 226 ff. 217
b) BVerfGE 112, 226 ff. 219
9. Zusammenfassung 222
B. Begründungen für die Einheitsthese 223
I. Auslegung des Zustimmungserfordernisses in Art. 84 Abs. 1 GG 224
1. Wortlaut und Systematik 224
a) Interpretation unter Heranziehung des Art. 78 GG 225
b) Interpretation unter Heranziehung des Art. 77 GG 227
c) Folgerungen 229
2. Erstreckung des Zustimmungserfordernisses unter Zugrundelegung der Mitverantwortungsthese 230
3. Erstreckung des Zustimmungserfordernisses unter dem Aspekt des Sachzusammenhangs und der Untrennbarkeit von formellem und materiellem Recht 232
4. Sinn und Zweck des Zustimmungserfordernisses des Art. 84 Abs. 1 GG 234
a) Die Schutzfunktion des Zustimmungserfordernisses 234
b) Herleitung einer Kompensationsfunktion des Zustimmungserfordernisses 240
c) Die Handlungsfähigkeit der Länderexekutiven als Auslegungskriterium 248
5. Die Einheit des Gesetzesbeschlusses 251
II. Abweichendes Verfassungsgewohnheitsrecht 254
C. Konsequenzen aus der Aufgabe der Einheitsthese für das Gesetzgebungsverfahren 256
I. Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens gem. Art. 77 GG bei Mischgesetzen 258
1. Möglichkeiten einer differenzierenden Behandlung 260
a) Die Differenzierung im Beschluss des Bundestages 260
b) Die Differenzierung im Verfahren nach der Zuleitung an den Bundesrat 261
aa) Das Vermittlungsverfahren 261
bb) Die Beschlussfassung des Bundesrates über die Zustimmung und die Einlegung eines Einspruchs 264
c) Fallvarianten 265
2. Grenzen einer Differenzierung 267
3. Folgerungen 271
II. Ausfertigung und Gegenzeichnung 275
1. Die Ausfertigung gem. Art. 82 Abs. 1 Satz 1 GG 275
a) Die Prüfungs- und Verwerfungskompetenz des Bundespräsidenten bei formeller Verfassungswidrigkeit des Gesetzes 277
b) Die Verwerfungskompetenz des Bundespräsidenten bei partieller Verfassungswidrigkeit des Gesetzes 280
2. Die Gegenzeichnung 284
D. Konsequenzen aus der Aufgabe der Einheitsthese für die verfassungsgerichtliche Kontrolle von Mischgesetzen 285
I. Der Umfang der Nichtigerklärung durch das Bundesverfassungsgericht 285
1. Der Grundsatz der Teilnichtigkeit 286
2. Die Ausnahme der Gesamtnichtigerklärung 289
II. Die Ausgrenzung der Frage der Zustimmungsbedürftigkeit eines Gesetzes durch Interpretation des Antragsgegenstandes der abstrakten Normenkontrolle 293
1. Der Verfahrensgegenstand der abstrakten Normenkontrolle 294
2. Die Beschränkung des Prüfungsumfanges 297
E. Ergebnis und Folgerungen 298
Fünfter Abschnitt: Die an der Zustimmungsbedürftigkeit nach Art. 84 Abs. 1 GG orientierte Teilung von Gesetzen 300
A. Die "aktive" und "reaktive" Aufteilung 301
B. Die Staatspraxis 302
I. Die gegenteiligen Positionen von Bundesregierung und Bundesrat 303
II. Fälle der Aufteilung von Gesetzen in der Staatspraxis 304
1. Das Regelungspaket zu den Bonner Verträgen aus dem Jahre 1952 305
2. Der Entwurf des Wehrpflichtgesetzes aus dem Jahre 1956 306
3. Die Mieterschutznovelle von 1971 und das Haushaltsstrukturgesetz von 1975 307
4. Aktuelle Beispiele aus der 14. und 15. Wahlperiode 311
a) Das Lebenspartnerschaftsgesetz 311
b) Das Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts 311
c) Das Tagesbetreuungsausbaugesetz 313
C. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 314
I. Stellungnahmen des Bundesverfassungsgerichts bis zum Ende der achtziger Jahre 315
II. Die Entscheidung zum Lebenspartnerschaftsgesetz 317
D. Das Meinungsbild im Schrifttum 320
E. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Aufspaltung in den verschiedenen Stadien des Gesetzgebungsverfahrens 321
I. Die aktive Aufteilung eines Gesetzesvorhabens 324
II. Die reaktive Aufteilung 325
1. Die Aufteilung durch die Bundesregierung nach dem sog. ersten Durchgang 326
2. Die Aufteilung im Verlauf der Beratungen im Bundestag 327
3. Die Aufteilung im Vermittlungsverfahren 330
a) Die Anrufung des Vermittlungsausschusses 330
b) Der Umfang der Änderungskompetenz des Vermittlungsausschusses 332
c) Beeinträchtigung der Mitwirkungskompetenzen des Bundesrates durch Aufspaltung eines Mischgesetzes 336
F. Ergebnis und Folgerungen 340
Sechster Abschnitt: Der Vorschlag der Bundesstaatskommission für eine Neufassung des Art. 84 Abs. 1 GG 344
A. Die Bundesstaatskommission 344
I. Initiativen im Vorfeld 345
II. Die Aufgabe der Kommission nach Maßgabe der Einsetzungsbeschlüsse 348
III. Aufbau und Arbeitsweise der Kommission 349
1. Zusammensetzung und Verfahren 349
2. Untergliederung in Arbeits- und Projektgruppen 350
3. Die beabsichtigten Beschlussempfehlungen 351
IV. Das Ende der Kommission 352
B. Art. 84 Abs. 1 GG in der Bundesstaatskommission 355
I. Die Ausgangslage zu Beginn der Beratungen und erste Stellungnahmen der Sachverständigen 356
1. Die Revision der Einheitsthese 357
2. Die Beschränkung des Zustimmungsrechts des Art. 84 Abs. 1 GG auf wesentliche Eingriffe in die Verwaltungskompetenzen der Länder 360
3. Die Abschaffung der Ingerenzrechte des Bundes nach Art. 84 Abs. 1 GG 361
4. Die Zugriffskompetenz der Länder 365
a) Die Idee der Zugriffsrechte 365
b) Der neue Kompetenztypus des Zugriffsrechts 368
II. Die Diskussion in der Arbeits- und Projektgruppe 373
III. Der Vorschlag für einen neuen Art. 104a Abs. 3a GG 379
C. Anmerkungen zum Vorschlag für eine Neufassung des Art. 84 Abs. 1 GG 384
I. Das Zugriffsrecht der Länder auf organisations- und verwaltungsverfahrensrechtliche Regelungen des Bundes 385
1. Die Konstruktion des Zugriffsrechts in Satz 2, HS. 2 des Art. 84 Abs. 1 – neu – GG 385
2. Kritik 386
a) Allgemeine verfassungspolitische Erwägungen 386
b) Allgemeine verfassungstheoretische Bedenken 389
c) Das Problem von Normenkonflikten 391
d) Die Umkehrung des "Tauschgeschäftes" 394
e) Zusammenfassung 395
II. Die Sperrklausel des Art. 84 Abs. 1 Satz 4 und 5 – neu – GG 396
1. Die Abgrenzung zwischen Einrichtungs- und Verwaltungsverfahrensregelungen 397
2. Die Voraussetzung des "besonderen Bedürfnisses nach bundeseinheitlicher Regelung" 398
3. Das Zustimmungsrecht des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 Satz 5 – neu – GG 403
4. Zusammenfassung 406
III. Ergebnis 406
D. Anmerkungen zum Zustimmungstatbestand des neuen Art. 104a Abs. 3a GG 408
E. Folgerungen aus dem Scheitern der Kommission 411
Schluss 416
Literatur 418
Sachwortverzeichnis 449