20 Jahre Deutsche Einheit
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20 Jahre Deutsche Einheit
Erfolge, Ambivalenzen, Probleme. Mit Grußworten von Angela Merkel und Thomas de Maizière
Editors: Mayer, Tilman
Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 97
(2010)
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About The Author
Tilman Mayer studierte Politikwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Universität Freiburg. Abschluss: Magister Artium; Promotion an der Universität Würzburg; Habilitation an der Universität Würzburg. 1989 bis 1993 Leiter eines zeitgeschichtlichen Forschungsprojekts in der Jakob-Kaiser-Stiftung in Königswinter. 1993 bis 1995 Leiter des Bonner Büros des Instituts für Demoskopie Allensbach. Seit 1997 verschiedene Gastprofessuren. Seit 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie, Ideen- und Zeitgeschichte am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Seit 2007 Vorsitzender der Gesellschaft für Deutschlandforschung. Seit 2009 stv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft. Von 2010 bis 2016 war Mayer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demografie. Forschungsschwerpunkte: Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts, Politische Kulturforschung und Demoskopie, Politische Demographie, Vergleichende Deutschlandforschung.Abstract
Von Friedrich Nietzsche haben wir gelernt, dass große Politik zu betreiben durchaus eine Aufgabe sein kann. Die Reichsgründung 1871 wie die Wiedergründung des deutschen Nationalstaates von 1990 symbolisieren sicherlich große Politik.Die Gesellschaft für Deutschlandforschung (GfD) hat es sich seit ihrer Gründung von 1978 angelegen sein lassen, als Forschungsgegenstand Deutschland zu wählen. Das bleibt auch heute noch ihre Aufgabe, wenn sie das Zusammenwachsen von Ost und West analysiert. 1978 war Deutschland geteilt, die deutsche Frage war offen, die Gesellschaftsmitglieder hielten sie auch für offen und die deutsche Teilung eben nicht fatalistisch für ein Fatum.Die GfD hatte insofern, als sie sich eben nicht nur mit der DDR abgeben wollte, immer schon große Politik vor Augen, denn wie anders ließe sich die Lösung der deutschen Frage vorstellen als durch große Politik? Deshalb lag es für die GfD nahe, die Frage aufzuwerfen, ob und wie die Geschichte gewordenen Daten 1871 und 1989/90 miteinander harmonieren oder differieren. Auf diese Eingangsfrage dürfen wir zwei prominente Antworten erwarten.Der Vergleich von 1871 und 1990 kann nicht bedeuten zu wiederholen, dass Männer (Bismarck und Kohl u.a.) Geschichte machen - wer könnte etwa Maggie Thatcher vergessen, besonders 1989/90. Das Programm der Konferenz zeigt, dass viele beteiligt waren und keinesfalls zuletzt das deutsche Volk selbst, natürlich in erster Linie in der DDR, das den Herrschenden die demokratische und die nationale Karte zeigte; eine Art Nationalbewegung wuchs sich zu einer Revolution aus und veränderte die Grundstrukturen Europas.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Tilman Mayer: Einleitung | 7 | ||
Angela Merkel: Grußwort anlässlich der 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung | 11 | ||
Thomas de Maizière: Grußwort des Bundesministers des Innern bei der Jahrestagung 2010 der Gesellschaft für Deutschlandforschung | 13 | ||
I. Die Kunst der Politik im Gründungs- und Einigungsprozess | 19 | ||
Michael Stürmer: Bismarck und die Deutsche Frage 1870/1871 | 21 | ||
Hans-Peter Schwarz: Reichsgründung und Wiedervereinigung. Variationen zum Thema „Vergleichbarkeit und Unvergleichbarkeit“ von Otto von Bismarck und Helmut Kohl | 27 | ||
II. Binnen- und Außenperspektiven | 47 | ||
Joachim Scholtyseck: Staatskunst und „Kunst der Diplomatie“ 1989/1990? | 49 | ||
Brigitte Seebacher: Mitterrand, Brandt, Kohl und die nationale Frage in Deutschland | 61 | ||
Christian Hacke: Die USA und die deutsche Wiedervereinigung | 69 | ||
Armin Mitter: Die Oder-Neiße-Grenze und die deutsche Vereinigung 1989/90. Für Heinz Lemke zum 85. Geburtstag | 97 | ||
I. „Eine neue deutsche Invasion über die Oder?“ | 97 | ||
II. Die Phase der „Umwälzung“ | 99 | ||
III. Die deutsche Einheit? | 101 | ||
IV. „Halbfreie“ Wahlen und ihre Folgen | 102 | ||
V. Die „ergänzende politische Deklaration“ | 104 | ||
VI. Helmut Kohl und die Oder-Neiße-Grenze | 106 | ||
VII. Demokratie oder ,Perestroika‘-Reformen | 106 | ||
VIII. Die polnische außenpolitische Offensive in der „Grenzfrage“ | 111 | ||
IX. Die „Grenzfrage“ und die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen | 114 | ||
III. Verhandlungsstrategien | 119 | ||
Andreas Rödder: 20 Jahre deutsche Einheit. Verhandlungsstrategie West: Bonn | 121 | ||
I. | 121 | ||
II. | 123 | ||
III. | 126 | ||
IV. | 130 | ||
Ilko-Sascha Kowalczuk: Die Wiedervereinigung Deutschlands – historische Anmerkungen | 133 | ||
Reinhard Müller: Frieden mit Deutschland? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag | 143 | ||
I. Kein Untergang Deutschlands 1945 | 144 | ||
II. Tauwetter | 145 | ||
III. Die abschließende Regelung nimmt Gestalt an | 147 | ||
IV. Keine Rede von einem Friedensvertrag | 149 | ||
V. Was bleibt | 150 | ||
VI. Gerechte Regelung? | 153 | ||
Hans-Georg Wieck: Der deutsch-deutsche Vereinigungsprozess aus internationaler Sicht. Vom Albtraum der deutschen Einheit vor 1989 zur Einheit Deutschlands als Fundament der Einheit Europas nach 1989 | 155 | ||
I. Der Reformansatz von Moskau | 156 | ||
II. Die Menschen in der DDR und ihr Wille zur deutschen Einheit | 158 | ||
1. Wirtschaft | 158 | ||
2. Frieden in Europa auf der Basis der Teilung Europas und Deutschlands? | 158 | ||
3. Die Stimmungslage in der DDR | 158 | ||
IV. Einheit? Diktatur? | 161 | ||
Eckhard Jesse: Die Stellung der Parteien, der Publizistik und der Wissenschaft zur deutschen Einheit in den achtziger Jahren | 163 | ||
I. Einleitung | 163 | ||
II. Der „dritte Weg“ in der deutschlandpolitischen Diskussion der achtziger Jahre | 164 | ||
III. Parteien | 167 | ||
IV. Publizistik | 170 | ||
V. (Politik-)Wissenschaft | 171 | ||
VI. Wiedervereinigung in Einheit und Freiheit | 172 | ||
VII. Fazit | 176 | ||
Ehrhart Neubert: Der Umgang mit der SED-Diktatur: Versäumnisse, Möglichkeiten | 179 | ||
I. Kampf um die Geschichte in der Revolution | 180 | ||
II. Institutionelle Aufarbeitung | 182 | ||
III. Gesellschaftliche Aufarbeitung | 184 | ||
IV. Akademische Wissenschaften | 185 | ||
V. Zum juristischen Umgang mit der DDR | 188 | ||
VI. Offene Felder | 189 | ||
Barbara Zehnpfennig: Ingenieure der Seele | 191 | ||
I. Die Rolle des Zentralismus | 191 | ||
II. Der Mensch im Kommunismus | 194 | ||
III. Der Mensch im real existierenden Sozialismus | 198 | ||
IV. Altes Denken – neue Wirklichkeit | 203 | ||
V. Der Vereinigungsprozess nach 20 Jahren | 207 | ||
Karl-Heinz Paqué: Die wirtschaftliche Entwicklung nach 20 Jahren Wiedervereinigung: Bilanz 2010 | 209 | ||
I. Der Weg | 210 | ||
II. Das Erreichte | 213 | ||
III. Was ist noch zu tun? | 216 | ||
Günther Heydemann: Die demographische Entwicklung im vereinten Deutschland zwischen Bevölkerungswachstum und -schrumpfung | 217 | ||
Lars Normann: 20 Jahre BStU – Eine Zwischenbilanz | 225 | ||
I. Einleitung | 225 | ||
II. Die BStU – eine besondere Behörde | 226 | ||
III. Zehn Jahre „Gauck-Behörde“ | 230 | ||
IV. Zehn Jahre „Birthler-Behörde“ | 236 | ||
V. Die BStU: Zwischen Unabhängigkeit und Politisierung | 242 | ||
Dieter Schulz: Die Herstellung der Einheit Deutschlands und das Schul- und Bildungswesen in den neuen Bundesländern in den Jahren zwischen 1990 und 2010. Skizzen einer Zwischenbilanz und Perspektiven | 245 | ||
I. Vorbemerkung | 245 | ||
II. Schulreform im Spannungsfeld von Erwartung und Realität | 246 | ||
III. Zur Strukturierung des Schulwesens | 250 | ||
IV. Elternrecht und Wahl des Bildungsganges | 251 | ||
V. Durchlässigkeit und Differenzierung | 252 | ||
VI. Veränderte Akzente im Berufsverständnis des Lehrers | 254 | ||
VII. Paradigmenwechsel und Lehrerpersönlichkeit | 257 | ||
VIII. Grundpositionen einer „sozialen Leistungsschule“ | 259 | ||
IX. Perspektiven der Schulentwicklung für das dritte Jahrzehnt | 262 | ||
1. Demografische Veränderungen | 262 | ||
2. Ausgleich sozialer Benachteiligung | 263 | ||
3. Gegliedertes Schulsystem versus Einheitsschule | 265 | ||
4. Resümee | 266 | ||
Herausgeber und Autoren | 269 |