Vom Aufgebot zum europäischen Heiratsregister
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Vom Aufgebot zum europäischen Heiratsregister
Entwicklung und Perspektiven der Prüfung im Vorfeld der Eheschließung
Untersuchungen zum Europäischen Privatrecht, Vol. 21
(2007)
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Abstract
Ziel der Arbeit von Ole Kramp ist es, in einer rechtshistorischen Betrachtung die Entwicklung der Prüfung von materiellen Ehevoraussetzungen herauszuarbeiten und diese in einer rechtsvergleichenden Analyse in einen europäischen Kontext einzuordnen. Ausgangspunkte bilden hierbei das römische und kanonische Eherecht als Basis einer in Europa tradierten Rechtsüberzeugung. Am Beispiel Deutschlands wird in einer historischen Rückschau die Wandelbarkeit des Eheschließungsrechts dargestellt und dabei insbesondere das Aufgebotsverfahren, die Zeugenbeteiligung und die Registerführung berücksichtigt.Im Anschluss daran nimmt der Autor die aktuelle Prüfungssystematik im Vorfeld der Eheschließung in den Blick und stellt in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer Öffentlichkeitsbeteiligung heraus. Neben neuen Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung werden auch die Möglichkeiten einer elektronischen Registerführung analysiert. Einen wesentlichen Teil der Arbeit bildet die rechtsvergleichende Untersuchung des Eheschließungsrechts in Europa sowie die Frage der Realisierbarkeit eines europäischen Heiratsregisters als dem Nahziel eines europäischen Ehe- und Familienrechts.Kramp kommt zu dem Ergebnis, dass die Beteiligung der Öffentlichkeit bei und im Vorfeld der Trauung sowohl einen historisch-tradierten als auch einen notwendigen Teil der Eheschließung und ihrer Kontrolle darstellt. Daneben wird die Schaffung eines europäischen Heiratsregisters angeregt, durch welches eine nachhaltige Effizienzsteigerung in der Prüfung von materiellen Ehevoraussetzungen erzielt werden könnte. Daher kann die Abhandlung auch als Beitrag zur Schaffung eines europäischen Ehe- und Familienrechts verstanden werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungs- und Quellenverzeichnis | 12 | ||
A. Einführung | 33 | ||
I. Genese der Thematik | 33 | ||
II. Zielsetzung | 34 | ||
III. Vorgehensweise | 34 | ||
B. Historische Entwicklung | 36 | ||
I. Das römische Eheschließungsrecht | 36 | ||
1. Das römische Eheverständnis | 36 | ||
2. Die römischen Eheschließungsbräuche | 39 | ||
II. Vom Frühmittelalter bis zum Ende des 12. Jahrhunderts | 42 | ||
1. Die germanische Ehe | 42 | ||
2. Der Einfluss der katholischen Kirche | 45 | ||
III. Vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis zum tridentinischen Konzil | 48 | ||
1. Die wachsende Bedeutung des kirchlichen Trauungsaktes | 48 | ||
2. Das vierte Laterankonzil | 50 | ||
3. Das tridentinische Konzil | 53 | ||
IV. Von den Anfängen der Reformation zu den evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts | 56 | ||
1. Das reformatorische Eheverständnis | 56 | ||
2. Das Aufgebot nach den evangelischen Kirchenordnungen | 58 | ||
V. Vom partikularen Eheschließungsrecht der deutschen Staaten zur Vereinheitlichung auf Reichsebene | 61 | ||
1. Die weltliche Eheschließung | 61 | ||
2. Die Regelungen in Preußen | 62 | ||
3. Die Regelungen in Bayern | 65 | ||
4. Regelungen in den anderen deutschen Staaten | 67 | ||
5. Das Reichspersonenstandsgesetz vom 6. Februar 1875 | 70 | ||
6. Die Rolle der kirchlichen Aufgebote | 71 | ||
VI. Das Eheschließungsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuchs vom 1. Januar 1900 | 73 | ||
1. Die Eheschließung im BGB | 73 | ||
2. Die Veränderungen im katholischen Kirchenrecht | 77 | ||
VII. Das Eherecht im Nationalsozialismus | 79 | ||
1. Das nationalsozialistische Eheverständnis | 79 | ||
2. Das Ehegesetz vom 6. Juli 1938 | 82 | ||
VIII. Das Ehegesetz vom 1. März 1946 | 84 | ||
IX. Das Eheschließungsrecht im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik | 86 | ||
1. Die Ehe in der Deutschen Demokratischen Republik | 86 | ||
2. Die EheVO vom 24. November 1955 | 87 | ||
3. Das Familiengesetzbuch der DDR vom 20. Dezember 1965 | 89 | ||
4. Die Wiedervereinigung | 91 | ||
X. Das Eheschließungsreformgesetz vom 1. Juli 1998 | 92 | ||
XI. Ergebnis | 95 | ||
C. Die Prüfungssituation in Deutschland | 98 | ||
I. Das Vorverfahren der Eheschließung | 98 | ||
1. Prüfungsgegenstände | 98 | ||
2. Anmeldung der Eheschließung | 100 | ||
3. Das Nachforschungsrecht und die Nachforschungspflicht des Standesbeamten | 102 | ||
4. Urkundliche Nachweise | 104 | ||
5. Das Prüfungsgespräch | 105 | ||
6. Die Trauung | 109 | ||
II. Weitere Ermittlungsmethoden | 110 | ||
1. Auskünfte anderer Behörden | 110 | ||
2. Zeitgemäße Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung | 112 | ||
III. Möglichkeiten einer kirchlichen Vorprüfung | 114 | ||
1. Obligatorische Zivilehe als zeitgemäße Eheschließungsform | 114 | ||
a) Die evangelische Kirche | 116 | ||
b) Die katholische Kirche | 118 | ||
2. Zwischenergebnis | 120 | ||
IV. Das elektronische Heiratsregister | 121 | ||
V. Ergebnis | 127 | ||
D. Das europäische Eheschließungsrecht | 129 | ||
I. Das nationale Recht der Mitgliedsstaaten | 129 | ||
1. Belgien | 129 | ||
2. Dänemark | 131 | ||
3. Estland | 133 | ||
4. Finnland | 134 | ||
5. Frankreich | 136 | ||
6. Griechenland | 137 | ||
7. Großbritannien | 139 | ||
a) England | 139 | ||
b) Nordirland | 143 | ||
c) Schottland | 144 | ||
8. Irland | 146 | ||
9. Island | 149 | ||
10. Italien | 151 | ||
11. Lettland | 153 | ||
12. Litauen | 155 | ||
13. Luxemburg | 157 | ||
14. Malta | 158 | ||
15. Niederlande | 160 | ||
16. Österreich | 162 | ||
17. Polen | 164 | ||
18. Portugal | 165 | ||
19. Schweden | 167 | ||
20. Spanien | 168 | ||
21. Tschechische Republik | 170 | ||
22. Ungarn | 172 | ||
23. Zypern | 173 | ||
II. Das europäische Eherecht | 176 | ||
1. Die "Vision" eines europäischen Eheschließungsrechts | 176 | ||
2. Das europäische Heiratsregister | 183 | ||
III. Ergebnis | 187 | ||
E. Schlussbetrachtungen | 189 | ||
Literaturverzeichnis | 191 | ||
Sachverzeichnis | 231 |