Das Parteienspektrum im wiedervereinigten Deutschland
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Das Parteienspektrum im wiedervereinigten Deutschland
Editors: Jesse, Eckhard | Klein, Eckart
Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 94
(2007)
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Abstract
Die Autoren des vorliegenden Bandes vermitteln einen Überblick zur Parteiendemokratie und zum Parteiensystem im vereinigten Deutschland. Die heutige Parteiendemokratie zeigt mannigfache Krisensymptome (u. a. Rückgang der Wahlbeteiligung, Mitgliederverluste, Schwächung der Volksparteien, Stärkung der Flügelparteien). Das Wahlverhalten in den neuen Bundesländern unterscheidet sich deutlich von dem in den alten. Die neuen Bundesländer sind noch nicht demokratisch voll konsolidiert. Verficht die NPD eine harte Form des rechten Extremismus, so vertritt "Die Linke" eine weiche Form des linken Extremismus. Beide Parteien schneiden im Osten des Landes besser ab als im Westen. Im Gegensatz zur gesellschaftlich geächteten NPD ist "Die Linke" jedenfalls bei Teilen der Eliten Deutschlands (etwa den Gewerkschaften) geachtet.Obwohl alle Parteien eine Große Koalition ausgeschlossen hatten, kam es im November 2005 zur zweiten großen Koalition auf Bundesebene direkt nach einer vorgezogenen Bundestagswahl, anders als 1966. Eine solche Konstellation wurde als unumgänglich erachtet, weil wegen der parlamentarischen Repräsentanz der Linkspartei PDS weder eine Mehrheit für ein schwarz-gelbes noch für ein rot-grünes Bündnis ausreichend war. Niemals zuvor gingen so wenige Bürger zu einer Bundestagswahl wie 2005. Die addierten Stimmenanteile der beiden großen Parteien lagen noch nie unter 70 Prozent, wenn die erste Bundestagswahl, die Züge des Weimarer Parteiensystems aufwies, nicht einbezogen wird. Angesichts derartiger Verluste für die großen Parteien stellte sich die Frage nach der Zukunft des Parteiensystems: Ist künftig ein Dreierbündnis zur Regierungsbildung nötig? Oder kommt es erneut zu einer Großen Koalition? Die erste Große Koalition von 1966 bis 1969 war besser als ihr Ruf.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Eckhard Jesse und Eckart Klein: Einführung | 7 | ||
Marten Breuer: Die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl 1990 und die Folgen für das Parteiensystem | 13 | ||
1. Einleitung | 13 | ||
2. Vorgeschichte der Dezemberwahl 1990 | 14 | ||
3. Rechtliche Probleme der ersten gesamtdeutschen Wahl | 18 | ||
a) Kernaussagen des Urteils | 18 | ||
b) Bundeseinheitliche Sperrklausel | 20 | ||
c) Zulässigkeit von Listenverbindungen | 23 | ||
4. Regionalisierte Sperrklausel | 24 | ||
5. Folgen für das Parteiensystem | 27 | ||
6. Schlussbetrachtung | 31 | ||
Hans Hugo Klein: Überhangmandate und Grundmandatsklausel im Bundestagswahlrecht | 33 | ||
1. Überhangmandate | 33 | ||
a) Überhangmandate und ihre praktische Bedeutung | 33 | ||
b) Die verfassungsrechtliche Problematik | 36 | ||
2. Die Grundmandatsklausel | 46 | ||
a) Rechtslage und praktische Bedeutung | 46 | ||
b) Verfassungsrechtliche Beurteilung | 47 | ||
Nikolaus Werz: Parteien in den neuen Bundesländern seit 1990 | 49 | ||
1. Einleitung | 49 | ||
2. Vorbedingungen, friedliche Revolution 1989/90 und Vereinigung | 50 | ||
3. Selbstverständnis und Merkmale der Parteien | 52 | ||
4. Parteiensysteme und Koalitionen in den Ländern seit 1990 | 58 | ||
5. Bilanz und Ausblick | 60 | ||
Florian Hartleb: Parteien in den alten Bundesländern seit 1990 | 65 | ||
1. Einleitung | 65 | ||
2. Besondere Funktionen von Parteien auf Landesebene | 66 | ||
3. Die Parteien vor der Wiedervereinigung | 67 | ||
4. Die Parteien nach der Wiedervereinigung | 70 | ||
a) Volksparteien | 70 | ||
b) Etablierte Kleinparteien | 73 | ||
c) Außenseiterparteien | 76 | ||
aa) Die Linke | 76 | ||
bb) Rechtsextremisten und -populisten | 77 | ||
5. Schlussfolgerungen | 81 | ||
Eckhard Jesse: Koalitionsaussagen der Parteien vor Bundestagswahlen | 85 | ||
1. Einleitung | 85 | ||
2. Kennzeichen des deutschen Parteiensystems | 86 | ||
3. Koalitionsaussagen vor der Wahl | 88 | ||
4. Künftige Koalitionsaussagen | 93 | ||
5. Schluss | 95 | ||
Gerd Strohmeier: Moderne Wahlkämpfe unter besonderer Berücksichtigung der Bundestagswahlkämpfe seit 1998 | 97 | ||
1. Einleitung | 97 | ||
2. Wählerstrukturen moderner Demokratien | 98 | ||
3. Kennzeichen moderner Wahlkämpfe | 103 | ||
a) Orientierung der Wahlkampagnen am Wählermarkt: Wechselwähler- und Zielgruppenorientierung | 103 | ||
b) Wahlkampfkommunikation | 108 | ||
c) Angriffswahlkampf und Internetwahlkampf | 112 | ||
d) Wahlkampforganisation | 116 | ||
4. Fazit | 117 | ||
Peter März: Große Koalitionen in Deutschland | 119 | ||
1. Ausgangskonstellationen | 119 | ||
2. Das Beispiel Weimar | 122 | ||
3. Regierungsbündnisse im Deutschland der Nachkriegszeit | 128 | ||
4. Der Beginn der Großen Koalition von 1966 | 130 | ||
5. Große Koalition und Ostpolitik | 145 | ||
6. Innenpolitische Reformen | 150 | ||
7. Die Entwicklung der politischen Kräfteverhältnisse | 156 | ||
8. Die großkoalitionäre Landschaft im Deutschland der Gegenwart | 164 | ||
9. Der Beginn der Regierung Merkel/Müntefering | 166 | ||
10. Personale Konstellationen der neuen Großen Koalition | 169 | ||
11. Schluss: Von Kiesinger zu Merkel | 174 | ||
Hans Herbert von Arnim: Parteien in der Kritik | 179 | ||
1. Einleitung | 179 | ||
2. Begriff der politischen Parteien und deren Funktionen | 180 | ||
3. Regieren für das Volk? | 181 | ||
4. „Machtversessenheit“? | 182 | ||
5. Beispiel Parteienfinanzierung | 184 | ||
6. Beispiel Ämterpatronage | 187 | ||
7. Beispiel Wahlrecht | 189 | ||
8. Beschränkung des politischen Wettbewerbs durch die politische Klasse | 190 | ||
9. Reformstau durch mangelhaften politischen Wettbewerb | 192 | ||
10. Das Bundesverfassungsgericht als Kontrolleur? | 193 | ||
11. Mögliche Abhilfen | 195 | ||
Herausgeber und Autoren | 199 |