Aufrechnung nach Vorausabtretung
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Aufrechnung nach Vorausabtretung
Ein Beitrag zur Entstehung und Auslegung des § 406 BGB
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 353
(2007)
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Abstract
In der vorliegenden Arbeit befasst sich Carola Reichold zunächst eingehend mit der Entstehungsgeschichte des § 406 BGB. Diese Vorschrift bestimmt die Voraussetzungen, unter denen der Schuldner einer abgetretenen Forderung eine ihm gegen den bisherigen Gläubiger zustehende Gegenforderung auch dem neuen Gläubiger gegenüber aufrechnen kann. Die Verfasserin zeigt unter Heranziehung der Gesetzgebungsmaterialien auf, dass ein Redaktionsversehen bei der Entwicklung des Wortlautes der Vorschrift entgegen einer Auffassung in der Literatur nicht festzustellen ist. Im Anschluss erläutert sie Begriffe und Aufbau des § 406 BGB und arbeitet im Einzelnen die verschiedenen Fallgruppen des zweiten Halbsatzes der Norm heraus.Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der in Rechtsprechung und Literatur umstrittenen Frage, ob bei einer Vorauszession der Forderung die hierüber gegebene Kenntnis des Schuldners einer Kenntnis der Abtretung i. S. d. § 406 BGB gleichzustellen ist. Nach Darstellung des Diskussionsstandes beleuchtet Carola Reichold den Normzweck und die systematische Einordnung dieser Schuldnerschutzvorschrift. Sie arbeitet heraus, dass der Gedanke des Vertrauensschutzes für die vorliegende Fragestellung maßgebliche Bedeutung hat. Die Verfasserin kommt im Anschluss an die Rechtsprechung des BGH zu dem Ergebnis, dass die Kenntnis einer Vorausabtretung der Kenntnis der Abtretung i. S. d. § 406 BGB gleichsteht. Im abschließenden Kapitel zeigt sich die praktische Relevanz des Meinungsstreites bei der Frage, wie das Insolvenzrisiko des Zedenten zwischen Schuldner und Zessionar zu verteilen ist, wenn der Zedent, welcher seine Hauptforderung im Voraus abgetreten hat, in Insolvenz gerät.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Verzeichnis der Skizzen zu § 406 BGB | 12 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 15 | ||
Erstes Kapitel: Entstehungsgeschichte des § 406 BGB | 18 | ||
§ 1 Gang der Gesetzgebung | 18 | ||
I. Vorangegangene Regelungen in anderen Zivilrechtskodifikationen und -entwürfen | 18 | ||
II. Das Gesetzgebungsverfahren zu § 406 BGB | 21 | ||
1. Die Redaktorvorlage | 21 | ||
2. Die Beratungen der Ersten Kommission | 23 | ||
3. Die Vorkommission des Reichsjustizamtes | 27 | ||
4. Die Beratungen der Zweiten Kommission | 29 | ||
§ 2 Kritik und Würdigung | 31 | ||
I. Wortlaut des § 406 BGB | 31 | ||
II. Redaktionsversehen bei § 406 Hs. 2 Alt. 2 BGB | 32 | ||
Zweites Kapitel: Grundlegung: Struktur und Fallgruppen des § 406 BGB | 36 | ||
§ 3 Begriffe und Aufbau | 36 | ||
I. Bestimmung der Begriffe | 36 | ||
II. Aufbau und Beweislastverteilung bei § 406 BGB | 38 | ||
III. Vorausabtretung | 41 | ||
1. Anwendung des § 406 BGB | 41 | ||
2. Voraussetzungen der Kenntnis bei Abtretung und Vorausabtretung | 45 | ||
§ 4 Fallgruppen des § 406, 2. Halbsatz, 1. und 2. Alternative BGB | 47 | ||
I. Fallkonstellationen der ersten Alternative bei der Abtretung | 47 | ||
II. Fallkonstellationen der zweiten Alternative bei der Abtretung | 48 | ||
1. Anwendungsbereich des § 406 Hs. 2 Alt. 2 BGB | 48 | ||
2. Fallgruppen der zweiten Alternative | 52 | ||
III. Fallkonstellationen bei der Vorausabtretung | 55 | ||
1. Vollzogene Vorausabtretung vor Kenntniserlangung | 55 | ||
2. Kenntnis nur vom Tatbestand der Vorausabtretung | 56 | ||
Drittes Kapitel: Kenntnis der Vorausabtretung | 59 | ||
§ 5 Der Diskussionsstand | 59 | ||
I. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 2. Juni 1976 und die vorangegangene Literatur | 59 | ||
II. Der nachfolgende Meinungsstand in Rechtsprechung und Literatur | 61 | ||
III. Die Entscheidungen des OLG Köln vom 3. November 2000 und des BGH vom 26. Juni 2002 | 64 | ||
IV. Ansichten in der Literatur | 68 | ||
§ 6 Vorausabtretung als Gegenstand der Kenntnis | 70 | ||
§ 7 Schuldnerschutz | 74 | ||
I. Aufrechnung durch den Schuldner bei §§ 404, 406, 407 BGB | 74 | ||
II. Schuldnerschutz durch § 404 BGB und § 407 BGB | 78 | ||
III. Sinn und Zweck des § 406 BGB und das Verhältnis zu §§ 404, 407 BGB | 79 | ||
1. Schutzrichtungen des § 406 BGB | 80 | ||
2. Vertrauensschutz durch § 406 BGB | 82 | ||
3. § 406 BGB als Erweiterung des Schuldnerschutzes von § 404 BGB | 85 | ||
4. Schutzfunktion nach den Gesetzgebungsmaterialien | 87 | ||
IV. Weitere Auffassungen in der Literatur | 94 | ||
§ 8 Interessenverteilung zwischen Zedent, Zessionar und Schuldner | 99 | ||
I. Nichtbegründung einer Gegenforderung durch den Schuldner | 99 | ||
II. Vorauszession und Abtretungsverbot | 101 | ||
III. Aufrechnung nach Abtretung im Handelsrecht | 104 | ||
1. § 354a HGB | 104 | ||
2. Wertung hinsichtlich einer Kenntnis der Vorausabtretung | 112 | ||
IV. Insolvenzrisiko des Zedenten | 113 | ||
V. Einzelne Entscheidungen | 114 | ||
Viertes Kapitel: Vorausabtretung und Insolvenz des Zedenten | 117 | ||
§ 9 Insolvenz des Zedenten und § 406 BGB | 117 | ||
I. Fallgestaltung | 117 | ||
II. Interessenlage der Beteiligten | 119 | ||
§ 10 Insolvenzrechtliche Fragen | 120 | ||
I. Entstehen der Hauptforderung vor Insolvenzverfahrenseröffnung | 121 | ||
II. Entstehen der Hauptforderung nach Insolvenzverfahrenseröffnung | 126 | ||
III. Ergebnis | 134 | ||
Zusammenfassung und Ergebnis | 136 | ||
Literaturverzeichnis | 139 | ||
Sachwortverzeichnis | 147 |