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Ertragsbesteuerung bei Liquidationen

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Keß, T. (2008). Ertragsbesteuerung bei Liquidationen. Ein Rechtsformvergleich aus verfassungsrechtlicher Sicht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52254-5
Keß, Thomas. Ertragsbesteuerung bei Liquidationen: Ein Rechtsformvergleich aus verfassungsrechtlicher Sicht. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52254-5
Keß, T (2008): Ertragsbesteuerung bei Liquidationen: Ein Rechtsformvergleich aus verfassungsrechtlicher Sicht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52254-5

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Ertragsbesteuerung bei Liquidationen

Ein Rechtsformvergleich aus verfassungsrechtlicher Sicht

Keß, Thomas

Schriften zum Steuerrecht, Vol. 97

(2008)

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Abstract

Das deutsche Unternehmensteuerrecht ist seit jeher rechtsformabhängig ausgestaltet. Thomas Keß leitet in seiner Dissertation zunächst aus den Grundrechten her, dass sich diese Rechtsformabhängigkeit bei den hinter den Unternehmen stehenden natürlichen Personen nicht auswirken darf, wenn die Rechtsform keinen Einfluss auf deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hat oder wenn kein anderweitiger Rechtfertigungsgrund vorliegt. Der Verfasser wendet diesen Grundsatz anhand des Beispiels der Besteuerung in der Liquidationsphase auf das System der Unternehmensbesteuerung an. Er stellt die steuerliche Ungleichbehandlung durch Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer heraus und prüft, ob diese gerechtfertigt werden können. Keß kommt dabei zu dem Ergebnis, dass erhebliche Unterschiede in der Steuerbelastung der verschiedenen Rechtsformen existieren, die verfassungsrechtlich mehr als fragwürdig sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 12
Einleitung 15
Erster Teil: Unternehmensbesteuerung, Rechtsform und Verfassung 19
§ 1 Verfassungsrechtliches Gebot rechtsformneutraler Unternehmensbesteuerungr 19
I. Problemstellung 19
II. Der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG 19
1. Grundaussage des Gleichheitssatzes 19
2. Ungleichbehandlung 21
a) Notwendigkeit eines Vergleichsmaßstabes 21
b) Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit als Vergleichsmaßstab im Steuerrecht 22
c) Anwendung des Vergleichsmaßstabes bei Kapitalgesellschaften 24
aa) Völlig getrennte Betrachtung von Kapitalgesellschaft und Anteilseigner (formelle oder rechtsformorientierte Betrachtungsweise) 24
bb) Einheitliche Betrachtung von Kapitalgesellschaft und Anteilseigner (materielle oder wirtschaftliche Betrachtungsweise) 25
cc) Bundesverfassungsgericht: Gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit 25
dd) Eigene Ansicht: Differenzierende Betrachtungsweise 26
ee) Zwischenergebnis 29
3. Rechtfertigungsgründe für eine rechtsformabhängige Besteuerung 29
a) Unterschiede zwischen den Rechtsformen 30
b) Typisierung 31
c) Lenkungszwecke 32
d) Zwischenergebnis 33
III. Die Freiheitsrechte nach Art. 9, 12 und 14 GG 34
1. Allgemeines 34
2. Die Vereinigungsfreiheit nach Art. 9 GG 35
3. Die Berufsfreiheit nach Art. 12 GG 38
4. Die Eigentumsgarantie nach Art. 14 GG 41
IV. Die Finanzverfassung 44
V. Ergebnis 44
Zweiter Teil: Ertragsbesteuerung bei Liquidationen in Abhängigkeit von der Rechtsform r 46
§ 2 Bemessungsgrundlage von Einkommen- und Körperschaftsteuerr 46
I. Vorbemerkung 46
II. Rechtslage 46
1. Personenunternehmen 46
a) Bedeutung der Vorschriften über die Betriebsaufgabe 46
b) Einzelunternehmen 49
c) Besonderheiten bei Personengesellschaften 50
2. Kapitalgesellschaften 52
a) Ebene der Kapitalgesellschaft 52
aa) Abwicklungs-Endvermögen 53
bb) Abwicklungs-Anfangsvermögen 54
cc) Korrekturen des Liquidationsgewinnes 55
b) Ebene des Anteilseigners 55
aa) Ausschüttung des Liquidationserlöses an die Anteilseigner 55
bb) Anteile im Privatvermögen 56
(1) Zusammensetzung des Liquidationserlöses 56
(2) Gewinnauszahlungen 58
(3) Kapitalrückzahlungen 58
(4) Betriebsaufspaltung 60
cc) Anteile im Betriebsvermögen 62
III. Verfassungsrechtliche Würdigung 63
1. Umfang des steuerverstrickten Vermögens 63
a) Rechtsformabhängige Ungleichbehandlung 63
b) Steuerrechtliche Dualismen als Ursache der Ungleichbehandlung 64
aa) Dualismus von Transparenz- und Trennungsprinzip 64
(1) Anknüpfung von Einkommen- und Körperschaftsteuer an die Rechtspersönlichkeit 64
(2) Folgen für die Zuordnung zum steuerverstrickten Betriebsvermögen 66
(3) Zwischenergebnis 68
bb) Einkünftedualismus als Ursache für die rechtsformabhängige Besteuerung 68
c) Rechtfertigung des Einkünftedualismus 69
aa) Rechtsprechung des BVerfG 69
bb) Vereinfachung wegen mangelnder Bedeutung von Wertsteigerungen bei den Überschusseinkünften 70
cc) Vereinfachung wegen Inflationsanfälligkeit 71
d) Zwischenergebnis 73
2. Umfang der liquidationsteuerpflichtigen Rücklagen 74
a) Besteuerung der aufgedeckten Rücklagen als Primärziel der Liquidationsbesteuerung 74
b) Stille Rücklagen (stille Reserven) 74
aa) Rechtsformabhängigkeit der Handelsbilanz 74
bb) Grundsatz der Maßgeblichkeit und steuerrechtliche Korrekturen 76
c) Offene Rücklagen 77
aa) Handelsrechtliche offene Rücklagen 77
bb) Steuerrechtliche offene Rücklagen (steuerfreie Rücklagen) 79
d) Rechtsformabhängige Ungleichbehandlung zur Herstellung der gleichmäßigen Einkommensbesteuerung des Gesamtgewinns 80
3. Ergebnis 81
§ 3 Einkommensteuerliche Freibeträge für Liquidationsgewinne 82
I. Vorbemerkung 82
II. Rechtslage 82
1. Personenunternehmen 82
2. Kapitalgesellschaften 83
a) Anteile im Privatvermögen 83
b) Anteile im Betriebsvermögen 84
III. Verfassungsrechtliche Würdigung 85
1. Rechtsformabhängige Ungleichbehandlung 85
2. Rechtfertigung der Rechtsformabhängigkeit 86
a) Freibeträge als Lenkungszwecknormen 86
b) Die Freibeträge nach §§ 16 Abs. 4 und 17 Abs. 3 EStG 86
aa) Abmilderung von steuerlichen Härten als Begründung im EStG 1925 und 1934 86
bb) Ausgleich der Steuerpflicht von Bodengewinnen im Zweiten Steueränderungsgesetz 1971 88
cc) Förderung der Altersvorsorge 89
dd) Keine Begründung für generellen Freibetrag der Kapitalgesellschaften 91
c) Der Freibetrag nach § 20 Abs. 4 EStG 91
aa) Förderung der Spartätigkeit 91
bb) Typisierung zur Gleichbehandlung der Einkünfte aus Kapitalvermögen 92
3. Ergebnis 94
§ 4 Steuersätze auf Liquidationsgewinne 95
I. Problemstellung 95
II. Rechtslage 96
1. Personenunternehmen 96
a) Anwendungsbereich der Progressionsmilderung 96
b) Tarifglättung nach § 34 Abs. 1 EStG 97
c) Ermäßigter Durchschnittssteuersatz nach § 34 Abs. 3 EStG 97
2. Kapitalgesellschaften 98
III. Verfassungsrechtliche Würdigung 99
1. Tarifglättung nach § 34 Abs. 1 EStG und Halbeinkünfteverfahren 99
a) Ursprünglich weitgehende Rechtsformneutralität der Regelung zur Progressionsmilderung 99
b) Rechtsformabhängigkeit der Regelungen zur Progressionsmilderung seit dem Steuersenkungsgesetz 102
c) Wirkungsweise der „Fünftel-Regelung“ 102
d) Wirkungsweise des Halbeinkünfteverfahrens 103
e) Ungleichbehandlung durch „Fünftel-Regelung“ und Halbeinkünfteverfahren 105
aa) Vergleich der beiden Methoden zur Progressionsmilderung 105
bb) Beispielsrechnungen 106
f) Rechtfertigung durch Typisierung 109
g) Andere Rechtfertigungsgründe 111
2. Ermäßigter Durchschnittssteuersatz nach § 34 Abs. 3 EStG und Halbeinkünfteverfahren 112
a) Ungleichbehandlung durch ermäßigten Durchschnittssteuersatz und Halbeinkünfteverfahren 112
b) Förderung der Altersvorsorge als Rechtfertigung 113
c) Gleichstellung von Personenunternehmen und Kapitalgesellschaften 115
3. Ergebnis 116
§ 5 Liquidationsverluste in der Einkommen- und Körperschaftsteuer 118
I. Vorbemerkung 118
II. Rechtslage 118
1. Personenunternehmen 118
2. Kapitalgesellschaften 119
a) Ebene der Kapitalgesellschaft 119
b) Ebene des Anteilseigners 120
III. Verfassungsrechtliche Würdigung 122
1. Vorbemerkung 122
2. Rechtsformabhängigkeit der Verlustverrechnung 122
a) Ungleichbehandlung durch beschränkte Möglichkeit zur Verlustverrechnung 122
b) Rechtfertigung 123
3. Rechtsformabhängigkeit des Verlustabzuges 126
a) Ungleichbehandlung des Kapitalgesellschafters durch nur hälftige Möglichkeit zum Verlustabzug 126
b) Rechtfertigung durch die Funktion des Halbeinkünfteverfahrens? 126
4. Ergebnis 128
§ 6 Gewerbebesteuerung bei Liquidationen 129
I. Vorbemerkung 129
II. Rechtslage 129
1. Personenunternehmen 129
2. Kapitalgesellschaft 130
3. Anteilseigner 132
a) Anteile im Privatvermögen 132
b) Anteile im Betriebsvermögen 132
III. Verfassungsrechtliche Würdigung 133
1. Ungleichbehandlung der Rechtsformen durch die Gewerbesteuer 133
2. Rechtfertigung 134
a) Rechtfertigung vor dem Hintergrund des Äquivalenzprinzips 134
aa) Äquivalenzprinzip und Objektsteuercharakter der Gewerbesteuer 134
bb) Tauglichkeit des Äquivalenzprinzips als Rechtfertigungsgrund 134
cc) Liquidationsbesteuerung und Objektsteuercharakter der Gewerbesteuer 136
b) Steuerpflicht von Kapitalgesellschaften als Typisierung 138
c) Anknüpfung der Gewerbesteuer an das Handelsrecht 140
d) Rechtfertigung durch wirtschaftliche Erwägungen 142
e) Rechtfertigung als Teil der Grundstruktur der Gewerbesteuer 143
f) Gewerbesteuer als Ausgleich für den niedrigen Körperschaftsteuersatz 146
aa) Stellung der Gewerbesteuer nach dem Steuersenkungsgesetz 146
bb) Besonderheit im Falle der Besteuerung von Liquidationsgewinnen 148
cc) Zwischenergebnis 150
3. Ergebnis 150
Dritter Teil: Schluss 152
§ 7 Zusammenfassung der Ergebnisse 152
I. 152
II. 153
III. 154
IV. 155
V. 155
VI. 156
§ 8 Zusammenfassende Thesen 159
Literaturverzeichnis 161
Rechtsprechungsverzeichnis 185
I. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 185
II. Entscheidungen des Bundesfinanzhofs 186
III. Entscheidungen des Reichsfinanzhofs 188
IV. Entscheidungen des Bundesgerichtshofs 188
V. Entscheidungen der Finanzgerichte 188
Sachwortverzeichnis 189