Effektengiroverkehr und Internationales Privatrecht
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Effektengiroverkehr und Internationales Privatrecht
Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 174
(2007)
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Abstract
Die Ende 2002 beschlossene Haager Wertpapierkonvention steht im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation. Stefan Saager erläutert darin Hintergrund und Inhalt ihrer Kollisionsregeln und untersucht deren Vereinbarkeit mit dem bestehenden deutschen und europäischen Internationalen Privatrecht sowie mit dem deutschen materiellen Recht des Effektengiroverkehrs.Dazu beschreibt er zunächst das Recht des Effektengiroverkehrs nach deutschem materiellen Recht, wobei er zwischen nationalen und internationalen Transaktionen unterscheidet. In einem zweiten Schritt stellt er das Internationale Privatrecht des Effektengiroverkehrs mit der Entwicklung vom Grundsatz der lex cartae sitae hin zu dem in der neueren europäischen und deutschen Gesetzgebung verwirklichten, als place of the relevant intermediary approach (PRIMA) bezeichneten, Ansatz dar und setzt sich dabei kritisch mit der Regelung des § 17a DepotG auseinander. Bei der Beschäftigung mit der Haager Wertpapierkonvention befaßt sich der Autor insbesondere mit deren Anknüpfungsgegenständen und Anknüpfungsmomenten. Er erläutert die Abkehr von PRIMA hin zu dem account agreement approach (AAA), den er gegen Kritik verteidigt.In der Bewertung der Haager Wertpapierkonvention gelangt Saager zu dem Ergebnis, daß sie mit dem deutschen materiellen Recht nicht in Einklang zu bringen ist und fordert eine Modernisierung des deutschen Depotrechts, wozu auch der erste Teil seiner Arbeit Gründe liefert. Eine Zeichnung der Haager Wertpapierkonvention durch Deutschland und die Europäische Union hält er vor Abschluß der Reform des deutschen Depotrechts für verfrüht. Er verweist auf verschiedene internationale Initiativen zur Harmonisierung und zur Reform des Depotrechts.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 7 | ||
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsübersicht | 11 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
Einleitung | 23 | ||
Teil 1: Effektengiroverkehr im deutschen Recht | 29 | ||
Kapitel 1: Girosammelverwahrung und Effektengiroverkehr | 29 | ||
I. Entwicklung und Grundlagen des Effektengiroverkehrs | 29 | ||
1. Einführung | 29 | ||
2. Girosammelverwahrung und Sammelverbriefung als Grundlagen des Effektengiroverkehrs | 32 | ||
a) Girosammelverwahrung von Wertpapieren | 32 | ||
b) Sammelverbriefung | 37 | ||
3. Voraussetzungen für die Einbeziehung von Wertpapieren in die Girosammelverwahrung | 40 | ||
II. Eigentumsrechte an girosammelverwahrten Wertpapieren | 43 | ||
1. Eigentumsveränderung bei Einlieferung in die Girosammelverwahrung | 43 | ||
2. Besitzverhältnisse in der Girosammelverwahrung | 45 | ||
3. Verfügung über Girosammelbestandanteile innerhalb des Effektengiroverkehrs | 48 | ||
a) Kommissionsgeschäft | 48 | ||
(1) Verfügungstatbestand | 49 | ||
(2) Tatsächliche Abläufe bei der Ausführung von Börsenhandelsgeschäften | 50 | ||
(3) Angebot zur Einigung | 52 | ||
(4) Annahme der Einigung | 54 | ||
(5) Übergabe | 56 | ||
(6) Bestimmtheitsgrundsatz | 59 | ||
b) Kommissionsgeschäft unter Beteiligung einer Zentralen Gegenpartei | 59 | ||
c) Festpreisgeschäft, Eigenhändlergeschäft | 61 | ||
d) Depotübertrag | 63 | ||
4. Verfügung über Girosammelbestandanteile außerhalb des Effektengirosystems | 64 | ||
5. Zusammenfassung | 65 | ||
III. Sammelschuldbuchforderungen – Wertrechte im Effektengiroverkehr | 66 | ||
1. Historische Entwicklung | 66 | ||
2. Übertragung von Schuldbuchforderungen | 69 | ||
IV. Sicherungsrechte an girosammelverwahrten Wertpapieren und an Schuldbuchforderungen | 71 | ||
1. Pfandrechte an Sammelbestandanteilen | 71 | ||
a) Verpfändung an den Verwahrer | 73 | ||
b) Verpfändung an Dritte | 74 | ||
c) Verpfändung durch den Verwahrer | 76 | ||
2. Pfandrechte an Sammelschuldbuchforderungen | 78 | ||
V. Ergebnis | 79 | ||
Kapitel 2: Internationaler Effektengiroverkehr | 80 | ||
I. Auslandsgeschäft in Wertpapieren, § 22 DepotG (Gutschrift in Wertpapierrechnung) | 81 | ||
1. Rechtliche Grundlagen | 81 | ||
2. Gutschrift in Wertpapierrechnung | 84 | ||
3. Insolvenzschutz | 88 | ||
4. Mehrstufige Treuhandverhältnisse bei Gutschrift in Wertpapierrechnung | 90 | ||
5. Verfügung über Gutschrift in Wertpapierrechnung | 91 | ||
6. Pfandrechte an Gutschrift in Wertpapierrechnung | 92 | ||
II. Ausländische Wertpapiere in inländischer Girosammelverwahrung, § 5 Abs. 1 DepotG | 94 | ||
1. Unmittelbare Einbeziehung ausländischer Wertpapiere in die inländische Girosammelverwahrung | 94 | ||
2. Zweitverbriefung ausländischer Wertpapiere | 95 | ||
III. Gegenseitige Kontoverbindungen zwischen Wertpapiersammelbanken, § 5 Abs. 4 DepotG | 97 | ||
1. Grundlagen | 97 | ||
2. Voraussetzungen für die Aufnahme gegenseitiger Kontoverbindungen | 99 | ||
3. Kein einheitlicher Sammelbestand durch gegenseitige Kontoverbindungen | 102 | ||
IV. Ergebnis | 105 | ||
Teil 2: Internationales Privatrecht | 107 | ||
Kapitel 1: Der Grundsatz der lex cartae sitae | 107 | ||
I. Wertpapierstatut | 107 | ||
1. Wertpapierrechtsstatut | 107 | ||
2. Wertpapiersachstatut | 109 | ||
II. Bestimmung des Wertpapiersachstatutes nach dem Grundsatz der lex cartae sitae | 110 | ||
1. Einbeziehung ausländischer Wertpapiere in die inländische Girosammelverwahrung | 110 | ||
2. Gegenseitige Kontoverbindungen, § 5 Abs. 4 DepotG | 111 | ||
3. Gutschrift in Wertpapierrechnung | 114 | ||
4. Sammelschuldbuchforderungen und der Grundsatz der lex cartae sitae | 116 | ||
Kapitel 2: Abkehr vom Grundsatz der lex cartae sitae im Effektengiroverkehr | 117 | ||
I. Der Belegenheitsort des Wertpapieres als ungeeignetes Anknüpfungsmoment | 117 | ||
II. Alternative Anknüpfungsmomente | 123 | ||
1. Rechtswahl | 123 | ||
a) Rechtswahl im Internationalen Sachenrecht | 124 | ||
b) Rechtswahl im Effektengiroverkehr | 127 | ||
2. Depotkontobuchung | 128 | ||
3. PRIMA – The place of the relevant intermediary approach | 129 | ||
Kapitel 3: PRIMA im Recht der Europäischen Union | 131 | ||
I. Finalitätsrichtlinie | 131 | ||
II. PRIMA in weiteren europäischen Richtlinien und Verordnungen | 133 | ||
Kapitel 4: PRIMA im deutschen Recht – § 17a DepotG | 136 | ||
I. Qualifikation der Verfügung im Effektengiroverkehr | 136 | ||
1. Übertragung sammelverwahrter Wertpapiere | 136 | ||
2. Bestellung einer Sicherheit an sammelverwahrten Wertpapieren | 143 | ||
3. Zusammenfassung | 145 | ||
II. Anknüpfungsgegenstand des § 17a DepotG | 146 | ||
1. Aufrechterhaltung der Unterscheidung zwischen Wertpapierrechtsstatut und Wertpapiersachstatut | 146 | ||
2. Reichweite des Anknüpfungsgegenstandes | 147 | ||
III. Das Anknüpfungsmoment des § 17a DepotG | 150 | ||
Ergebnis zu Teil 2 | 152 | ||
Teil 3: Das amerikanische Recht der intermediärverwahrten Wertpapiere | 154 | ||
Kapitel 1: Grundlagen | 154 | ||
I. Uniform Commercial Code (UCC) | 154 | ||
II. Wertpapierbegriff und Verwahrarten | 157 | ||
Kapitel 2: Das materielle Recht des indirect holding system | 158 | ||
I. Security entitlement | 158 | ||
II. Übertragung des security entitlement | 161 | ||
III. Security entitlement als Sicherungsobjekt | 162 | ||
Kapitel 3: Kollisionsrecht | 164 | ||
I. Die anwendbare Rechtsordnung in Bezug auf das security entitlement | 164 | ||
II. Die anwendbare Rechtsordnung in Bezug auf Sicherungsrechte an einem security entitlement | 165 | ||
Zusammenfassung | 166 | ||
Teil 4: Haager Wertpapierkonvention | 167 | ||
Kapitel 1: Entstehungsgeschichte | 167 | ||
Kapitel 2: Begriffsbestimmung | 171 | ||
I. Die Begriffe „Intermediär“ und „maßgeblicher Intermediär“ | 171 | ||
II. Die Begriffe „Wertpapiere“ und „intermediärverwahrte Wertpapiere“ | 172 | ||
Kapitel 3: Anknüpfungsgegenstände der Haager Wertpapierkonvention | 175 | ||
I. Übersicht über die Anknüpfungsgegenstände | 175 | ||
II. Einzelfragen zum Umfang der Anknüpfungsgegenstände | 177 | ||
1. Die „Verfügung“ als Anknüpfungsgegenstand | 177 | ||
2. Bestimmung der auf die Sicherungsabrede anwendbaren Rechtsordnung | 179 | ||
3. Anwendbarkeit auf die Gutschrift in Wertpapierrechnung | 180 | ||
4. Anwendbarkeit auf streifbandverwahrte Wertpapiere | 182 | ||
III. Verhältnis zum Insolvenzverfahren (Art. 8) | 184 | ||
Kapitel 4: Anknüpfungsmomente nach der Haager Wertpapierkonvention | 185 | ||
I. Hauptanknüpfungsregel (Art. 4) | 186 | ||
II. Subsidiäre Anknüpfungsregeln (Art. 5) | 189 | ||
1. Ort der vertragsschließenden Geschäftsstelle (Art. 5 Abs. 1) | 189 | ||
2. Gründungsstatut des Intermediärs (Art. 5 Abs. 2) | 190 | ||
3. Sitzstatut des Intermediärs (Art. 5 Abs. 3) | 191 | ||
III. Statutenwechsel (Art. 7) | 191 | ||
Kapitel 5: Abkehr von PRIMA als Grundlage der Haager Wertpapierkonvention | 192 | ||
I. Suche nach dem „Ort des maßgeblichen Intermediärs“ | 192 | ||
1. Ort der Depotkontoführung | 192 | ||
2. Ort der fiktiven Depotkontoführung | 195 | ||
II. Rechtswahl im Depotvertrag | 197 | ||
Kapitel 6: Die Methode der Anknüpfung nach der Haager Wertpapierkonvention | 199 | ||
I. Separate Anknüpfung auf jeder Stufe der Verwahrkette | 199 | ||
II. Super-PRIMA | 201 | ||
III. Bestimmung der anwendbaren Rechtsordnung – Literaturmeinungen | 203 | ||
1. Super-PRIMA unter dem Primat der Rechtsordnungdes Veräußerers | 203 | ||
2. Rechtsordnung des übertragenen Rechts (lex creationis) | 205 | ||
3. Zusammenfassung | 207 | ||
IV. Stufenweise Anknüpfung und deutsches Sachrecht | 208 | ||
1. Stufenweise Anknüpfung bei gegenseitiger Kontoverbindung nach § 5 Abs. 4 DepotG | 208 | ||
a) Verfügungsstatut bleibt unbestimmt | 208 | ||
b) Inkompatibilität der jeweils anwendbaren Rechtsordnungen | 210 | ||
c) Wirkstatut bleibt unbestimmt bei mehrgliedrigen Verwahrketten | 212 | ||
d) Anwendung verschiedener Rechtsordnungen auf einen einheitlichen Sammelbestand | 214 | ||
2. Stufenweise Anknüpfung bei Gutschrift in Wertpapierrechnung | 216 | ||
a) Verfügungsstatut bestimmbar | 216 | ||
b) Keine stufenübergreifenden Verfügungstatbestände | 217 | ||
c) Wirkstatut bestimmbar | 219 | ||
d) Eigentumsrechte am Deckungsbestand | 220 | ||
3. Zusammenfassung | 220 | ||
Kapitel 7: Bewertung | 221 | ||
I. Interdependenz von materiellem Recht und Kollisionsrecht | 221 | ||
II. Fehlende Anpassungsmöglichkeit des Kollisionsrechts an das materielle Recht | 227 | ||
III. Fazit | 231 | ||
IV. Zusammenfassung | 233 | ||
V. Ausblick auf die Harmonisierung des materiellen Rechts des Effektengiroverkehrs | 233 | ||
Ergebnis | 240 | ||
Anhang: Haager Wertpapierkonvention – Textsynopse und Sonderbedingungen für Wertpapiergeschäfte | 243 | ||
Literaturverzeichnis | 287 | ||
Sachwortverzeichnis | 305 |