Steuervereinfachung und Steuerhinterziehung
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Steuervereinfachung und Steuerhinterziehung
Eine experimentelle Analyse zur Begründung von Steuereinfachheit
Finanzwissenschaftliche Forschungsarbeiten. N. F., Vol. 74
(2008)
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Abstract
Leitthese der Arbeit ist, dass Komplexität von Steuern zu höherer Steuerhinterziehung führt, wenn sie die Unsicherheit über die eigene Steuerpflicht erhöht. Diese These steht im Widerspruch zur herrschenden Meinung, nach der Steuerzahler auf Komplexität "verängstigt" mit übermäßigen Steuerzahlungen reagieren.Die bislang herrschende Auffassung geht entweder von risikoaversen Individuen oder von rationalen Regelbefolgern aus. Beide Konzepte können allerdings das steuerehrliche Verhalten angesichts der steigenden Komplexität des Steuersystems nicht hinreichend erklären. Kilian Bizer entwickelt das Modell des homo oeconomicus institutionalis, das auf der einen Seite rationale Regelbefolgung und situative Nutzenmaximierung zulässt, zugleich jedoch weitere Möglichkeiten von Verhaltensreaktionen auf Komplexität und auch soziale Präferenzen einbezieht.Die analysierten Wirkungsketten zwischen Steuerkomplexität und Steuerehrlichkeit legen nahe, dass mit zunehmender Steuerkomplexität die Steuerhinterziehung zu- und damit die Steuerehrlichkeit abnehmen kann. Diesen Zusammenhang bestätigt die experimentelle Untersuchung. Im Experiment tritt außerdem ein Hysteresis-Effekt auf. Die gesamten Kosten der Steuerkomplexität werden erst sichtbar, wenn wieder auf eine einfache Steuer umgestellt wird. Das legt nahe, den Besteuerungsgrundsatz der Einfachheit gegenüber dem Fiskalzweck neu zu bewerten, da mangelnde Einfachheit mit dem Fiskalzweck in Konflikt treten kann. Zudem zeigt es die Relevanz von aktuellen Steuervereinfachungskonzepten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Tabellenverzeichnis | 10 | ||
Abbildungsverzeichnis | 11 | ||
A. Einleitung | 13 | ||
I. Problemstellung | 13 | ||
II. Ziel der Arbeit | 16 | ||
III. Methodik | 17 | ||
IV. Aufbau der Arbeit | 19 | ||
V. Begriffsabgrenzung | 22 | ||
B. Komplexität im Grundmodell und im Modell des rationalen Regelbefolgersr | 24 | ||
I. Das Grundmodell | 24 | ||
II. Das so genannte „Steuerzahlerrätsel“ | 27 | ||
III. Steuermoral | 29 | ||
IV. Der Ansatz der Kompetenz-Schwierigkeitslücke | 31 | ||
V. Kritik an den bisherigen Ansätzen | 34 | ||
C. Komplexität im Modell des homo oeconomicus institutionalisr | 37 | ||
I. Ausgangspunkt homo oeconomicus: Eigennutz und ökonomisches Prinzipr | 38 | ||
II. Der homo oeconomicus institutionalis | 41 | ||
1. Präferenzen: endogen und sozial | 42 | ||
2. Kognitive Grenzen | 44 | ||
3. Habituelles Verhalten | 50 | ||
4. Emotionales und instinktives Verhalten | 52 | ||
5. Institutionen und soziale Interaktion | 54 | ||
6. Zwischenergebnis: Das Verhaltensmodell des homo oeconomicus institutionalisr | 58 | ||
D. Implikationen von Steuerkomplexität | 61 | ||
I. Steuerkomplexität und Institutionen | 62 | ||
1. Steuermoral und Steuermentalität | 62 | ||
2. Hystereseeffekt bei der Steuermoral | 67 | ||
3. Soziale Interaktion | 68 | ||
4. Zwischenfazit | 73 | ||
II. Steuerkomplexität und soziale Präferenzen | 74 | ||
III. Steuerkomplexität und kognitive Grenzen | 78 | ||
IV. Steuerkomplexität und Emotionen | 83 | ||
1. Neidr | 83 | ||
2. Scham | 84 | ||
3. Aggression und Reaktanz | 85 | ||
4. Frustration | 87 | ||
5. Zwischenfazit | 88 | ||
V. Steuerkomplexität und habituelles Verhalten | 88 | ||
VI. Ergebnis: Hypothesen für die Wirkung von Komplexität auf Steuerehrlichkeitr | 90 | ||
E. Experiment zu Steuerkomplexität, Hysteresis und Steuerhinterziehungr | 93 | ||
I. Stand der experimentellen Literatur | 93 | ||
1. Steuerkomplexität im Kontext eines öffentlichen Gutes | 93 | ||
2. Steuerkomplexität als Spiel gegen die Natur | 98 | ||
3. Zwischenfazit | 102 | ||
II. Experiment zu Steuerkomplexität und Steuerhinterziehung | 103 | ||
1. Design und Durchführung | 103 | ||
2. Ergebnisse des Experiments | 108 | ||
a) Die Anfangstreatments | 108 | ||
b) Reihenfolgeeffekte der Treatments | 110 | ||
c) Strikte Ehrlichkeit | 115 | ||
3. Schlussfolgerungen aus dem Experiment | 117 | ||
F. Einfachheit als Besteuerungsgrundsatz und aktuelle Reformvorschläge für die Vereinfachungr | 120 | ||
I. Das Verhältnis der übrigen Besteuerungsgrundsätze zum Grundsatz der Einfachheitr | 122 | ||
1. Der Grundsatz der Einfachheit: Transparenz, Praktikabilität und Wohlfeilheitr | 122 | ||
2. Das Verhältnis zur Allgemeinheit der Besteuerung | 124 | ||
3. Das Verhältnis zur Leistungsfähigkeit | 126 | ||
4. Das Verhältnis zur Allokationseffizienz | 127 | ||
5. Das Verhältnis zur fiskalischen Ergiebigkeit | 129 | ||
6. Zwischenergebnis | 130 | ||
II. Reformvorschläge zur Vereinfachung der Einkommensteuer | 131 | ||
1. Der Einfachsteuervorschlag: Heidelberger Entwurf | 132 | ||
a) Merkmale des Vorschlags | 132 | ||
b) Beurteilung des Vorschlags | 134 | ||
2. Der Vorschlag der vereinfachten Einkommensteuer: Karlsruher Entwurfr | 135 | ||
a) Merkmale des Vorschlags | 136 | ||
b) Beurteilung des Vorschlags | 138 | ||
III. Ergebnis | 139 | ||
G. Ergebnis und Schlussfolgerungen | 141 | ||
I. Ergebnis | 141 | ||
II. Konsequenzen für die Steuerpolitik | 144 | ||
III. Offene Fragen für die Forschung | 147 | ||
Zusammenfassung | 149 | ||
Anhang | 155 | ||
Literaturverzeichnis | 162 | ||
Sachregister | 175 |