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Personenbezogene Massenkommunikation als verfassungsrechtliches Problem

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Lenski, S. (2007). Personenbezogene Massenkommunikation als verfassungsrechtliches Problem. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Konflikt mit Medien, Kunst und Wissenschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52357-3
Lenski, Sophie-Charlotte. Personenbezogene Massenkommunikation als verfassungsrechtliches Problem: Das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Konflikt mit Medien, Kunst und Wissenschaft. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52357-3
Lenski, S (2007): Personenbezogene Massenkommunikation als verfassungsrechtliches Problem: Das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Konflikt mit Medien, Kunst und Wissenschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52357-3

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Personenbezogene Massenkommunikation als verfassungsrechtliches Problem

Das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Konflikt mit Medien, Kunst und Wissenschaft

Lenski, Sophie-Charlotte

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1052

(2007)

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Abstract

Um den Konflikt zwischen dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und den Kommunikationsfreiheiten im Einzelfall zu lösen, muss dieser zunächst konkret bestimmt werden. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die zutreffende Ermittlung des Inhalts der geschützten Äußerung. Besonders schwierig ist dies im Bereich der Kunst, wo sich der Konflikt fast ausschließlich an der Frage der Identifizierbarkeit des (möglicherweise) Porträtierten manifestiert. Schon in der "Mephisto-Entscheidung" des BVerfG kristallisiert sich der rechtliche Streit insofern an der außerrechtlichen Frage, ob die Romanfigur Hendrik Höfgen mit der Realfigur Gustaf Gründgens gleichgesetzt werden darf. Um derartige Fragen im juristischen Konflikt medienübergreifend zu beantworten, bedient sich Sophie-Charlotte Lenski der Erkenntnisse der Semiotik als umfassender Wissenschaft von den Zeichen und entwickelt so ein auch für die Praxis erläutertes Konzept, mit dem massenmediale Äußerungen anhand grundrechtsspezifischer Maßstäbe zunächst ausgelegt und sodann gewichtet werden können.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 19
Einleitung 23
Erstes Kapitel: Die grundgesetzliche Freiheit der Massenkommunikation 28
A. Bestandsaufnahme 29
I. Einheitliches Kommunikationsgrundrecht der Meinungsfreiheit 29
II. Diffuses Bild der Kunstkommunikation 31
III. Fehlende Abgrenzung im Einzelfall 32
IV. Kapitulation der Dogmatik 34
B. Meinungsfreiheit und Kommunikation 35
I. Sender und Empfänger 35
II. Form und Inhalt 36
1. Meinungsfreiheit als Kommunikationsfreiheit 36
2. Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen 39
a) Anwendbarkeit der Kategorisierung 39
b) Vollständigkeit der Kategorisierung 42
c) Wahrheitsanspruch von Tatsachenbehauptungen 44
d) Tatsachenbehauptungen und fiktionale Realität 46
e) Informationsweitergabe jeder Art 47
3. Unwahre Tatsachenbehauptungen 47
a) Freies gesellschaftliches Klima 49
b) Wahrheit als systemfremde Kategorie 50
c) Ausschluss des gesellschaftlichen Wahrheitsdiskurses 51
III. Funktion der Kommunikationsfreiheit 53
1. Individuelle Funktion 53
a) Ausdruck der Persönlichkeit 53
b) Arbeit an der eigenen Identität 54
2. Gesellschaftliche Funktion 56
a) Diskurs über das Gemeinwohl 56
b) Entscheidungen in der demokratischen Legitimationskette 57
c) Kontrolle und Legitimation 58
d) Kommunikative Dimension 59
C. Kommunikation durch Presse, Rundfunk, Film 61
I. Individuelles Kommunikationsgrundrecht 61
1. Ursprung des objektiv-rechtlichen Gehalts 61
2. Gefahrenpotentiale objektiv-rechtlicher Gehalte 62
3. Untrennbarkeit der subjektiv-rechtlichen Gehalte 64
II. Form der Kommunikation 65
1. Naturwissenschaftliche Schutzbereichsbestimmung 66
2. Funktionale Schutzbereichsbestimmung 67
a) „Dynamischer“ Rundfunkbegriff 67
b) Neue Medien 69
c) Keine feste Abgrenzung 70
3. Einheitliche Schutzbereichsbestimmung 70
III. Inhalt der Kommunikation 72
1. Einheitliche Auslegung 72
2. Inhaltliche Kongruenz zur Meinungsfreiheit 73
IV. Spezifische Medienfreiheit 74
D. Kommunikation durch Kunst 75
I. Die „Undefinierbarkeit“ der Kunst 76
1. Ideengeschichtlicher Hintergrund 76
2. Historische Erfahrung, zeitgenössische Bedeutung 77
3. Vormodernes Verständnis des Kunstsystems 79
II. Kunst als Kommunikation 81
III. Inhalt und Form der Kunstkommunikation 84
1. Bisherige Ansätze 85
2. Inhalt der Kunstkommunikation 85
3. Form der Kunstkommunikation 86
a) Begriff der Form 87
b) Non-Verbalität 88
c) Unübertragbarkeit 89
d) Befreiung von Konsens 92
4. Kitsch, Design und Trivialität 93
a) Abgrenzung als wertender Eingriff? 93
b) Abgrenzung aufgrund subjektiver Maßstäbe? 95
5. Gelingen als systeminterne Unterscheidung 96
6. Subsumtion im Einzelfall 97
7. Ideolektischer Kunstbegriff 98
IV. Grundrechtliche Funktion 99
1. Schutz von Werk- und Wirkbereich 99
2. Erweiterung der Kommunikationsbasis 100
3. Möglichkeit der Selbstbeobachtung 101
E. Wissenschaftskommunikation 102
I. Forschung, Wissenschaft und Lehre 103
1. Begriff der Wissenschaft 103
2. Wissenschaftliche Lehre 104
3. Umfassendes wissenschaftliches Kommunikationsrecht 104
II. Form und Inhalt von Wissenschaftskommunikation 106
III. Grundrechtliche Funktion 106
1. Individuelle Funktion 107
2. Gesellschaftliche Funktion 108
Zweites Kapitel: Auslegung und Ermittlung des Kommunikationsinhalts 110
A. Sprachwissenschaft und Semiotik 111
I. Inhalt und Gegenstand der Semiotik 112
II. Sprache als Zeichensystem 113
B. Signifikat, Signifikant und Code 113
I. Zeichen und Sinn 114
II. Codes und Subcodes 115
1. Denotative Codes 115
2. Konnotative Codes 116
3. „Bedeutungs-Baum“ 117
III. Auswahl der Codes 118
C. Die vielschichtigen Codes der Medienkommunikation 120
I. Der Durchschnittsempfänger als theoretisches Konstrukt 120
1. Die Objektivierung der Subjektivität 120
2. Die Unentbehrlichkeit des Durchschnittsempfängers 121
II. Wissensschatz und Kommunikationszusammenhang 122
1. Der Kommunikationszusammenhang 122
2. Das Hintergrundwissen 123
a) Angenommenes und tatsächliches Wissen 124
b) Der Einfluss der Medien auf den Wissensschatz 125
III. Ideologie als Codeauswahlkriterium 126
1. Codeauswahl durch Ideologie 126
2. Die fehlende Ideologie des Durchschnittsempfängers 127
IV. Mehrdeutigkeit als Auslegungsergebnis 128
V. Kreativer Sprachgebrauch als Sonderfall? 129
D. Die freien Codes der Kunstkommunikation 131
I. Der Ideolekt des Kunstwerks 131
II. Die alltagssprachliche Decodierung von Kunst 132
1. „Reale“ und „ästhetische“ Wirklichkeit 133
2. Soziale Ausstrahlung durch denotative Codes 133
E. Die strikten Codes der Wissenschaftskommunikation 135
I. Ausdifferenzierte denotative Codes 136
II. Fehlende konnotative Codes 136
III. Codeauswahl in der Wissenschaftskommunikation 137
Drittes Kapitel: Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht als Kommunikationsrestriktionsrecht 139
A. Struktur und Inhalt 139
I. Schutz der engeren persönlichen Lebenssphäre 140
II. Fallgruppen 141
1. Kommunikationsrelevanz der Fallgruppen 142
2. Kategorisierung 143
B. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung 144
I. Dogmatische Stellung 145
II. Schutzgut 146
1. Umfassender Informationsschutz 146
2. Fixierte Informationen 147
3. Aktivierung durch Kommunikation 147
III. Kommunikationsspezifische Beeinträchtigungen 148
IV. Reduzierung auf fehlende Sozialadäquanz? 149
V. Umfassendes Kommunikationsrestriktionsrecht 150
C. Selbstdarstellungsrecht 150
I. Darstellung der eigenen Person 150
1. Abgrenzung zur informationellen Selbstbestimmung 151
2. Schutz vor Falschdarstellung 151
3. Sozialer Geltungsanspruch 152
a) Der „selbst definierte soziale Geltungsanspruch“ 152
b) Vermittlung des eigenen Persönlichkeitsbilds 153
II. Schutz des Images 154
1. Image und Persönlichkeit 155
a) Neue Qualität der Selbstdarstellung 155
b) Trennung von Image und Person 157
2. Image als Vermögenswert 159
3. Parallele zum Urheberrecht 160
III. Keine eigenständige Fallgruppe 161
D. Ehrschutz 162
I. Ehrschutz jenseits von Art. 2 Abs. 1 GG 162
II. Schutzgut 163
1. Innere und äußere Ehre 164
2. Personaler und sozialer Geltungswert 165
III. Kommunikationsspezifische Beeinträchtigungen 165
1. Kommunikation als einzige Verletzungshandlung 166
2. Abgrenzung zur informationellen Selbstbestimmung 166
E. Codespezifische Grundrechtsbeeinträchtigungen 167
I. Zuordnung der Codes 168
II. Grundrechtsspezifische Bedeutung 169
III. Systematisierung des Konflikts 169
F. Kommunikationsfördernde Funktion 170
I. Individuelle Funktion 170
II. Gesellschaftliche Funktion 171
G. Verschränkungen und Konflikte 173
I. Verschränkungen im Schutzbereich 173
II. Konflikte durch wechselseitige Beeinträchtigungen 174
III. Gemeinsamkeiten in der Funktionserfüllung 174
Viertes Kapitel: Konfliktlösung durch Abwägung 176
A. Grundrechtsabwägung und mittelbare Drittwirkung 176
I. Anwendbarkeit im Privatrechtsverhältnis 177
II. Abwägung als Konfliktlösungsmodell 178
1. Notwendigkeit der Abwägung 179
2. Methode der Abwägung 180
B. Interessenausgleich durch Gesetz 182
I. Interessenausgleich im Zivilrecht 182
1. Recht am eigenen Bild 183
2. Gegendarstellungsrecht 184
II. Interessenausgleich im öffentlichen Recht 185
1. Bundesrecht 186
a) Bundesarchivgesetz 186
b) Stasi-Unterlagen-Gesetz 187
c) Umweltinformationsgesetz 188
d) Informationsfreiheitsgesetz 189
2. Landesrecht 190
a) Landesarchivgesetze 190
b) Landesinformationsfreiheitsgesetze 192
c) Landespressegesetze 192
III. Interessenausgleich im Strafrecht 193
1. Nebenstrafrecht 193
2. Strafgesetzbuch 194
IV. Systematische Analyse 195
C. Abwägungsvorgaben der Rechtsprechung 195
I. Bisherige Rechtsprechung 195
1. Vorhandene Kritik 196
2. Empirische Tendenzen 197
II. Entwickelte Kriterien 198
1. Kriterien aus dem Bereich des Persönlichkeitsrechts 198
a) Personen der Zeitgeschichte 198
b) Sphärentheorie 199
2. Kriterien aus dem Bereich der Kommunikationsgrundrechte 201
a) Sorgfalts- und Recherchepflichten 201
b) Tatsachenbehauptungen und Werturteile 202
c) Schmähkritik und Formalbeleidigung 203
d) Recht zum Gegenschlag 203
e) Abbild und Urbild 203
3. Allgemeine verfassungsrechtliche Kriterien 204
D. Abstrakte Gewichtung der Grundrechte 205
I. Wertrangordnung der Grundrechte? 205
II. Abstrakte Gleichwertigkeit 206
1. Gleichwertigkeit der Grundrechte 206
2. Sonderrolle der Menschenwürde 207
E. Konkrete Abwägung der Grundrechte 209
I. Ziel der Abwägung 210
II. Spezifizierung des Konflikts 211
III. Objektive Kriterien 212
1. Wahrheit und Authentizität 212
a) Anwendbarkeit des Wahrheitsbegriffs 213
b) Relativität der Wahrheit 214
c) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle 216
2. Gesellschaftliche Relevanz 217
a) Entwicklung in der deutschen Grundrechtsdogmatik 218
b) Intervention des EGMR 220
c) Reaktion der deutschen Lehre 222
d) Verfassungsrechtliche Wertigkeit verschiedener Informationsinteressen 223
e) Keine unzulässige Inhaltskontrolle 225
f) Drei-Ebenen-Modell 227
g) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle 228
IV. Kriterien aus der Sphäre des Kommunizierenden 230
1. Art der Informationserlangung 230
a) Rechtswidrig erlangte Informationen 231
b) Besonders starke Grundrechtsbeeinträchtigungen 232
c) Ungewissheit des Wahrheitsgehalts 234
d) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle 234
2. Ziel der Informationsweitergabe 235
a) Keine Berücksichtung der Kommunikationsintention 235
b) Ausnahmefall des Grundrechtsmissbrauchs 236
V. Kriterien aus der Sphäre des Betroffenen 237
1. Vorverhalten des Betroffenen 237
a) Kommunikationsrelevanz des Vorverhaltens 237
b) Fehlende gesetzgeberische Entscheidung 238
c) Grundrechtsverwirkung durch Grundrechtsgebrauch? 240
d) Das Persönlichkeitsrecht als grundrechtsgegenläufiges Prinzip 241
2. Sphären des Persönlichkeitsrechts 242
a) Gemeinsamer Nenner 243
b) Intimsphäre 243
c) Privatsphäre 244
d) Sozialsphäre 245
e) Fließender Übergang 245
f) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle 246
3. Doppelstufiges Drei-Ebenen-Modell 246
4. Kunst- und Wissenschaftsfreiheit im Drei-Ebenen-Modell 247
Fünftes Kapitel: Lösung des Grundrechtskonflikts durch Straf- und Zivilrecht 250
A. Straf- und Zivilrecht als Mittel der Konfliktlösung 251
I. Strafrechtliche Sanktionen 251
1. Beleidigung 252
a) Objektiver Tatbestand 252
b) Weitere Voraussetzungen 253
2. Üble Nachrede 254
a) Objektiver Tatbestand 254
b) Weitere Voraussetzungen 256
3. Verleumdung 256
II. Zivilrechtliche Ansprüche 257
1. Unterlassung 258
2. Schadenersatz und Geldentschädigung 259
a) Schadenersatz 260
b) Geldentschädigung 261
3. Berichtigung 262
III. Auswirkungen auf die Grundrechtsfunktionen 263
1. Auswirkungen auf das freie gesellschaftliche Klima 264
2. Unterscheidung nach Zukunfts- und Vergangenheitsbezogenheit 265
3. Rückwirkungen auf die Vorsatz- bzw. Verschuldensebene 266
B. Schutzbereichsbestimmung des Kommunikationsgrundrechts 267
I. Medienfreiheit 267
II. Wissenschaftsfreiheit 268
III. Kunstfreiheit 268
1. Ideolektischer Kunstbegriff 269
2. Kriterium der Erkennbarkeit 270
3. Anleihen am Leben und Ideolekt des Kunstwerks 270
4. Subsumtion im Einzelfall 271
C. Auslegung des Kommunikationsinhalts 273
I. Ermittlung der Signifikate 273
II. Unterteilung nach denotativen und konnotativen Codes 274
III. Auswahl der relevanten Signifikate 275
1. Hintergrundwissen und Kommunikationszusammenhang 275
2. Modifizierungen bei Kunst- und Wissenschaftskommunikation 276
IV. Das Problem der Mehrdeutigkeit 278
1. Unterschiedliche Auslegungsmaßstäbe? 279
2. Lösung auf der Vorsatz- bzw. Verschuldensebene 281
a) Auswirkungen im Zivilrecht 282
b) Auswirkungen im Strafrecht 283
D. Beeinträchtigung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts 284
I. Tatbestandsmäßigkeit im Zivilrecht 284
II. Tatbestandsmäßigkeit im Strafrecht 285
E. Abwägung auf der Ebene der Rechtswidrigkeit 286
Zusammenfassende Thesen 288
Erstes Kapitel: Die grundgesetzliche Freiheit der Massenkommunikation 288
Zweites Kapitel: Auslegung und Ermittlung des Kommunikationsinhalts 292
Drittes Kapitel: Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht als Kommunikationsrestriktionsrecht 293
Viertes Kapitel: Konfliktlösung durch Abwägung 295
Fünftes Kapitel: Lösung des Grundrechtskonflikts durch Straf- und Zivilrecht 298
Literaturverzeichnis 302
Sachverzeichnis 321