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Wallenhorst, L. (2007). Medienpersönlichkeitsrecht und Selbstkontrolle der Presse. Eine vergleichende Untersuchung zum deutschen und englischen Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52296-5
Wallenhorst, Lena. Medienpersönlichkeitsrecht und Selbstkontrolle der Presse: Eine vergleichende Untersuchung zum deutschen und englischen Recht. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52296-5
Wallenhorst, L (2007): Medienpersönlichkeitsrecht und Selbstkontrolle der Presse: Eine vergleichende Untersuchung zum deutschen und englischen Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52296-5

Format

Medienpersönlichkeitsrecht und Selbstkontrolle der Presse

Eine vergleichende Untersuchung zum deutschen und englischen Recht

Wallenhorst, Lena

Schriften zu Kommunikationsfragen, Vol. 42

(2007)

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Abstract

Lena Wallenhorst vergleicht zunächst anhand der aktuellen Rechtsprechung den Persönlichkeitsrechtsschutz in Deutschland und England. Sie zeigt auf, wie ausgehend vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die Tendenz in beiden Ländern dahin geht, den rechtlichen Schutzstandard des Einzelnen gegenüber einer immer aggressiveren Berichterstattung der Medien zu erhöhen, der trotzdem teilweise unzureichend bleibt.

Die sich daneben entwickelnde Presseethik kann die Grenzen dieses Schutzes enger fassen und klarere Verhaltensmaßstäbe festlegen, als dies dem Recht möglich ist. Ihre Grundsätze finden sich insbesondere im Pressekodex (Deutschland) bzw. dem Code of Practice (England), die vom Deutschen Presserat bzw. der Press Complaints Commission, d. h. von Selbstkontrollorganen entwickelt werden. Ihre Einhaltung kann in einem eigenständigen Beschwerdeverfahren überprüft werden. Die Autorin analysiert die dabei entstehende Spruchpraxis in beiden Ländern und kommt zu dem Ergebnis: Billig ist heute, was Recht ist. Denn die aktuelle Presseselbstkontrolle nutzt ihre Möglichkeiten nicht, das Medienpersönlichkeitsrecht sinnvoll zu ergänzen.

Zuletzt zeigt Lena Wallenhorst Chancen und Perspektiven der Selbstkontrolle als Regulierungsinstrument auf und entwickelt Anforderungsmaßstäbe, an denen sich ein funktionierendes Modell ausrichten sollte.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 1
Inhaltsübersicht 3
Inhaltsverzeichnis 7
Kapitel 1: Einleitung 35
Abschnitt 1: rEinführung in das Thema 35
§ 1 Pressefreiheit und Persönlichkeitsrecht im Spannungsfeld von Medien und Staat 35
A. Klassisches Kollisionsfeld: Beschränkungen zur Zementierung staatlicher Macht 35
B. Aktuelles Spannungsverhältnis: Beschränkungen zum Schutz der Persönlichkeit 36
C. Die Notwendigkeit staatlicher Zurückhaltung – "Selbstkontrolle" als alternativer Lösungsansatz 37
§ 2 Die Selbstkontrolle der Presse als Untersuchungsmodell 38
Abschnitt 2: rGang der Untersuchung 40
Kapitel 2: Grundlagen der Presseselbstkontrolle in Deutschland und England 41
Abschnitt 1: rDer Deutsche Presserat 41
§ 1 Geschichte und Organisation 41
§ 2 Aufgaben 44
§ 3 Beschwerdeverfahren 45
Abschnitt 2: rDie Press Complaints Commission 47
§ 1 Geschichte und Organisation 47
§ 2 Aufgaben 50
§ 3 Beschwerdeverfahren 50
Abschnitt 3: rGegenüberstellung 52
§ 1 Geschichte und Organisation 52
§ 2 Aufgaben 53
§ 3 Beschwerdeverfahren 53
Kapitel 3: Rechtlicher Persönlichkeitsschutz in Deutschland und England 55
Abschnitt 1: rEinleitung 55
Abschnitt 2: rGeltendes Medienpersönlichkeitsrecht 59
§ 1 Ehrschutz 60
A. Deutsches Recht 60
I. Tatbestand 61
II. Rechtswidrigkeit 63
B. Englisches Recht 65
I. Tatbestand 66
II. Rechtswidrigkeit 69
C. Gegenüberstellung 71
§ 2 Identitätsschutz 75
A. Deutsches Recht 75
I. Tatbestand 76
1. Ausgangspunkt Strafrecht 76
a) Tatsachenbehauptungen 76
b) Wahrnehmung berechtigter Interessen – Interessenabwägung 77
c) Verdachtsberichterstattung 79
d) Ergebnis der Abwägung und Folgen 80
2. Ausgangspunkt allgemeines Persönlichkeitsrecht 81
II. Rechtswidrigkeit 82
B. Englisches Recht 83
I. Tatbestand 84
II. Rechtswidrigkeit 84
1. Justification 84
2. Privileges/public interest defence 85
C. Gegenüberstellung 86
§ 3 Privatsphärenschutz 89
A. Allgemeiner Privatsphärenschutz 89
I. Deutsches Recht 89
1. Tatbestand 90
a) Wortberichterstattung 90
b) Bildberichterstattung 92
2. Rechtswidrigkeit 94
a) Wortberichterstattung 94
b) Bildberichterstattung 96
aa) Bildnisse der Zeitgeschichte 96
(1) Traditionelle deutsche Rechtsprechung 97
(2) Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte und die Entscheidung Hannover v. Deutschland 98
(3) Auswirkungen auf die deutsche Rechtsprechung 99
bb) Berechtigte Gegeninteressen 103
c) Bedeutung der Einwilligung 105
II. Englisches Recht 106
1. Tatbestand 108
a) Vertraulichkeit der Information und public domain 108
b) Geheimhaltungsverpflichtung 111
c) Pflichtverletzung zum Nachteil (detriment) des Berechtigten 114
2. Rechtfertigungsgründe 114
a) Consent 114
b) Waiver 115
c) Public interest 115
III. Gegenüberstellung 116
B. Redaktionsdatenschutz 122
I. Deutsches Recht 122
II. Englisches Recht 126
1. Tatbestand 126
2. Rechtswidrigkeit 128
III. Gegenüberstellung 129
Abschnitt 3: rZivilrechtliche Ansprüche bei Verletzung des Medienpersönlichkeitsrechts 130
§ 1 Gegen Presseveröffentlichungen 130
A. Deutsches Recht 130
I. Unterlassung 130
II. Berichtigung 132
III. Gegendarstellung 134
IV. Schadensersatz 135
B. Englisches Recht 137
I. Unterlassung 138
1. Interim injunction 138
2. Permanent injunction 140
II. Berichtigung 140
III. Gegendarstellung 141
IV. Schadensersatz 141
§ 2 Datenschutzrechtliche Besonderheiten 143
A. Deutsches Recht 143
B. Englisches Recht 144
§ 3 Gegenüberstellung 145
Abschnitt 4: rÜberleitung 146
Kapitel 4: Persönlichkeitsschutz in den Pressekodizes Deutschlands und Englands 148
Abschnitt 1: rEinleitung 148
§ 1 Geschichte der Pressekodizes 148
§ 2 Rechtsnatur der Pressekodizes 150
A. Pressekodex des Deutschen Presserats 150
B. Code of Practice der Press Complaints Commission 151
Abschnitt 2: rPresseethischer Persönlichkeitsschutz 153
§ 1 Ehrschutz 154
A. Schutz vor Diskriminierungen 154
I. Pressekodex 154
II. Code of Practice 155
B. Schutz vor ehrverletzenden Meinungsäußerungen 155
I. Pressekodex 155
II. Code of Practice 156
§ 2 Identitätsschutz 156
A. Pressekodex 156
B. Code of Practice 158
§ 3 Privatsphärenschutz 160
A. Allgemeiner Privatsphärenschutz 160
I. Pressekodex 160
1. Veröffentlichung 160
a) Privatsphäre 160
b) Opfer- und Täterberichterstattung 161
Allgemeingültige Grundsätze dieser Abwägung 161
Opferberichterstattung 162
Berichterstattung über Täter und Tatverdächtige 163
c) Berichte über mittelbar Beteiligte 164
2. Recherche 164
II. Code of Practice 165
1. Veröffentlichung 165
a) Privat- bzw. Familienleben, häusliche Sphäre, Gesundheitszustand, Korrespondenz und Bildnisse 165
b) Opfer- und Täterberichterstattung 166
Opferberichterstattung 167
Täterberichterstattung 167
c) Berichte über mittelbar Beteiligte 168
d) Berichte über Kinder 168
2. Recherche 168
B. Redaktionsdatenschutz 169
I. Pressekodex 169
1. Dokumentierung 170
2. Datensperrung bzw. -löschung 170
3. Auskunft 170
4. Datenübermittlung 171
II. Code of Practice 171
Abschnitt 3: rFolgen bei Kodexverstoß und Sanktionen 171
Kapitel 5: Vergleich des Persönlichkeitsschutzes nach geltendem Recht und nach den Pressekodizes 173
Abschnitt 1: rAllgemeines 173
Abschnitt 2: rEhrschutz 174
§ 1 Deutschland 174
§ 2 England 175
Abschnitt 3: rIdentitätsschuz 175
§ 1 Deutschland 175
§ 2 England 176
Abschnitt 4: rPrivatsphärenschutz 177
§ 1 Allgemeiner Privatsphärenschutz 177
A. Deutschland 177
B. England 178
§ 2 Redaktionsdatenschutz 179
A. Deutschland 179
B. England 180
Abschnitt 5: rSanktionen 180
§ 1 Deutschland 180
§ 2 England 181
Abschnitt 6: rZwischenbilanz 181
Kapitel 6: Analyse der Spruchpraxis der Presseräte 183
Abschnitt 1: rSystem der Analyse 183
§ 1 Forschungsstand 183
§ 2 Analysekategorien 185
A. Ehrschutz 185
I. Schutz vor Diskriminierung 186
II. Schutz vor ehrverletzenden Meinungsäußerungen 187
B. Identitätsschutz 188
C. Privatsphärenschutz 188
§ 3 Analysematerial 189
§ 4 Analysezeitraum 190
§ 5 Analysefragen 191
A. Entscheidungsgrundlage 191
B. Strukturierung des Sachverhalts und Tatsachenfeststellung 191
I. Sachverhaltsdarstellung 192
II. Tatsachenfeststellung 192
C. Entscheidungsfindung 192
D. Entscheidungsergebnis 193
I. Inhaltliche Ergebnisse 193
II. Entscheidungsmotive 194
Abschnitt 2: rEhrschutz in der Spruchpraxis 194
§ 1 Schutz vor Diskriminierungen 194
A. Deutscher Presserat 194
I. Allgemeine Diskriminierung 195
1. Fallmaterial 195
a) Berichte über Frauen 195
b) Berichte über Homosexuelle 198
2. Fallanalyse 200
a) Bestimmung der Entscheidungsgrundlage 200
aa) Vornahme durch den Deutschen Presserat 200
bb) Herangezogener Maßstab 201
(1) Ziffern 12 und 1, daneben Ziffern 8, 9 und 10 201
(2) Ziffer 12, gegebenenfalls i.V.m. Ziffer 1 bei Gruppendiskriminierungen 201
(3) Fehlen einer klaren Linie bei Diskriminierung Einzelner 202
b) Strukturierung des Sachverhalts 202
aa) Grundmodell: thematische Ankündigung, Ergebnis, Zusammenfassung des Artikels, Vorbringen der Parteien 202
bb) Beispiel: Beschwerde B 57/98 203
cc) Fazit: Tendenz zu Knappheit und Abstraktion 203
c) Entscheidungsfindung 204
aa) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 204
bb) Argumentationsmuster 204
(1) Grundsätzliche Möglichkeiten: "Kontinentaleuropäisches Modell", "Case-law-Modell" und Einzelfallentscheidung 204
(2) "Ideal-Leser" der Rechtsprechung als Perspektive des Deutschen Presserats 204
(3) Begründungstypen bei erfolglosen Beschwerden 205
(a) Typ 1: Feststellung des Ergebnisses ohne Begründung 205
(b) Typ 2: Bestimmung des Äußerungsinhalts und Feststellung der Zulässigkeit der Äußerung 206
(aa) Beispiel: Entscheidung B 92/97 207
(bb) Beispiel: Entscheidung B 36/97 207
(4) Begründungstypen bei erfolgreichen Beschwerden 208
(a) Typ 1: Feststellung des Ergebnisses ohne Begründung 208
(b) Typ 2: Bestimmung des Äußerungsinhalts und Begründung der Unzulässigkeit der Aussage 208
(5) Fazit: Einzelfallentscheidungen 209
cc) Fehlen einer argumentativen Auseinandersetzung mit den Parteivorbringen 210
dd) Duktus der Sprache: Verständlichkeit, geschickter Einsatz sprachlicher Mittel 211
d) Entscheidungsergebnisse 212
aa) Begriff der (allgemeinen) Diskriminierung 212
(1) Hervorrufen oder Fördern von Vorurteilen über eine Gruppe 213
(2) Pauschale, herabsetzende Aussagen über eine Gruppe 213
(3) Darstellung von Angehörigen einer Gruppe als "Wesen zweiter Klasse" 213
(4) Lächerlichmachen von Anliegen oder Problemen einer Gruppe 213
(5) Ungerechtfertigtes Herstellen eines Zusammenhangs zwischen einer Gruppe und negativen Ereignissen 213
bb) Keine Diskriminierung durch "schlechten Geschmack" 214
cc) Fehlen erkennbarer Motive für die unterschiedlichen Sanktionen 214
II. Diskriminierung bei der Straftatberichterstattung 215
1. Fallmaterial: Berichte über Bandenkriminalität nationaler, ethnischer oder rassischer Minderheiten 215
2. Fallanalyse 219
a) Entscheidungsgrundlage: einheitliche Anwendung der Vorgaben aus Richtlinie 12.1 219
b) Strukturierung des Sachverhalts nach verkürztem Grundmodell 220
c) Entscheidungsfindung 220
aa) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 220
bb) Argumentationsmuster 221
(1) Entwicklungen im Pressekodex 221
(2) Umsetzung in der Spruchpraxis 222
(a) 1987–1988: Einzelfallentscheidungen bei Fehlen von Richtlinienvorgaben 222
(b) 1989–r1993: Verbesserung der Begründungsstruktur nach Einführung der Richtlinie 12.1 222
(c) 1994–r2004: Präzisierung der Entscheidungsgründe infolge der Konkretisierung der Richtlinie 223
(3) Fazit: Bessere Begründungsarbeit bei konkreteren Kodexvorgaben 224
d) Entscheidungsergebnisse 224
aa) Begriff der Diskriminierung in Straftatberichten 224
(1) Keine Diskriminierung bei allzu abstrakter Gruppenzuordnung, Bezugnahme auf Straftäter einer Gruppe und fehlender Diskrimin 224
(2) Diskriminierung bei fehlender "Notwendigkeit" der Nennung der Gruppenzugehörigkeit 225
(a) Definition der "Notwendigkeit": Bestehen eines begründbaren Sachbezugs 225
(b) Begriffliche Anlehnung an die Rechtsprechung 226
bb) Konsequenz: nur ausnahmsweise Unzulässigkeit der Nennung der Gruppenzugehörigkeit 226
cc) Mildere Sanktion bei Entschuldigung des Publikationsorgans 227
B. Press Complaints Commission 228
I. Fallmaterial: förmliche Diskriminierungsentscheidungen ohne inhaltliche Beschränkung 228
II. Fallanalyse 236
1. Bestimmung der Entscheidungsgrundlage 236
a) Vornahme durch den Beschwerdeführer 236
b) Bedeutung des Trennungsgebots und des Privatsphärenschutzes in Diskriminierungsentscheidungen 237
aa) Trennungsgebot (Clause 1 (iii)) 237
bb) Schutz der Privatsphäre (Clause 3) 237
2. Strukturierung des Sachverhalts 238
a) Grundmodell: Beschwerdeführer und -gegner, Titel und Erscheinungsdatum des Artikels, gerügte Ziffern, Ergebnis, Zusammenfassung des Artikels, Vorbringen der Parteienr 238
b) Beispiel: Beschwerde Embassy of Israel/Sharon v. The Independent 239
c) Fazit: Neigung zur Verknappung 240
3. Entscheidungsfindung 240
a) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 240
b) Argumentationsmuster 241
aa) Allgemeines 241
(1) Argumentationsaufwand nach Bedeutung des Falles 241
(2) "Durchschnittsleser" als Perspektive der Press Complaints Commission 241
bb) Argumentationspraxis bei Entscheidungen zum Anwendungsbereich von Clause 12 243
(1) Wortlaut der Clause 12 als Ausgangspunkt 243
(2) Steigende Bedeutung der "precedents" 244
cc) Argumentationspraxis bei Entscheidungen zum Inhalt von Clause 12 245
(1) Grundsatz: Einzelfallentscheidungen ohne Willen zum Spruchpraxisaufbau 245
(2) Begründungstypen bei Fällen um Clause 12 (ii) – "Relevanzfälle" 246
(a) Typ 1: Verweis auf Entscheidungen anderer Autoritäten 246
(b) Typ 2: Feststellung des Ergebnisses ohne Begründung 247
(3) Begründungstypen bei Fällen um Clause 12 (i) –r "Abwertungsfälle" 247
(a) Typ 1: Musterentscheidung Embassy of Israel/Sharon v. The Independent 248
(b) Typ 2: Übernahme der Argumentation einer Partei 249
(c) Typ 3: Indirekte Bewertung der Aussage 249
(d) Typ 4: Feststellung des Ergebnisses ohne Begründung 250
c) Umgang mit den Parteien: Press Complaints Commission in Vermittlerrolle 251
d) Verständlicher und vermittelnder Duktus der Sprache 252
4. Entscheidungsergebnisse 253
a) Geringe Zahl begründeter Beschwerden 253
b) Grenzen des Anwendungsbereichs von Clause 12 254
aa) Keine Erstreckung auf Gruppendiskriminierungen 254
bb) Keine Zurechnung von Äußerungen Dritter 255
c) Begriff der Diskriminierung 255
aa) Diskriminierung bei fehlendem Zusammenhang zwischen Gruppenzugehörigkeit und Thema des Berichts 256
bb) Unmöglichkeit einer Definition der Abwertung und der Bildung von Fallgruppen 257
d) Entscheidungsmotive und Press Complaints Commission als Interessenvertretung 258
C. Spruchpraxis des Deutschen Presserats und der Press Complaints Commission zum Diskriminierungsverbot im Vergleich 258
I. Bedürfnis einer Beschränkung der Presse über das geltende Recht hinaus 258
1. Positive Ansätze beim Deutschen Presserat 258
2. Rigidität der Press Complaints Commission 259
II. Divergenzen bei der Bestimmung der Entscheidungsgrundlage 260
III. Strukturierung des Sachverhalts 260
1. Übereinstimmende Grundstruktur 260
2. Keine Anonymisierung der Entscheidungen in England 261
3. Artikelzusammenfassungen als gemeinsamer Schwachpunkt 261
IV. Entscheidungsfindung 262
1. Höherer quantitativer gedanklicher Aufwand englischer Entscheidungen 262
2. Argumentationsmuster 262
a) "Fall-zu-Fall"-Entscheidung durch Deutschen Presserat 262
b) Gefestigte englische Spruchpraxis in Teilbereichen 263
c) Einbindung der Parteiansichten nur in England 263
3. Vergleichbarkeit des Duktus der Sprache und des Einsatzes sprachlicher Mittel 264
V. Entscheidungsergebnisse 264
1. Begriff der Diskriminierung 264
a) Gruppendiskriminierungen 264
aa) Fehlende Angreifbarkeit in England 264
bb) Konsequenzen für die englische Spruchpraxis 266
(1) Keine Entscheidung zur Diskriminierung von Homosexuellen und Frauen in Zeitungsberichten 266
(2) Keine Entscheidung zur Diskriminierung ethnischer oder nationaler Gruppen durch Straftatberichte 266
b) Zurechnung von Aussagen Dritter nur in Deutschland 267
c) Diskriminierungsverbot als Verbot der Herabwürdigung 267
aa) Einzelfallentscheidungen in Deutschland bei Möglichkeit der Bildung von fünf Fallgruppen 267
bb) Undurchführbarkeit einer Fallgruppenbildung in England 268
d) Diskriminierungsverbot als Erfordernis eines Sachbezugs zwischen Nennung der Gruppenzugehörigkeit und Inhalt des Berichts 268
2. Folgen des Begriffsverständnisses 269
a) In Deutschland höhere Erfolgswahrscheinlichkeit als in England 269
b) Nennung der Gruppenzugehörigkeit in Straftatberichten auch in Deutschland zulässig 269
3. Unterschiede als Resultat eines abweichenden Rollenverständnisses deutscher und englischer Journalisten 270
§ 2 Schutz vor ehrverletzenden Meinungsäußerungen 270
A. Deutscher Presserat 270
I. Fallmaterial: Berichte über Persönlichkeiten des politischen Lebens 271
II. Fallanalyse 275
1. Entscheidungsgrundlage: Ziffer 9, aber auch Ziffern 1, 2 und 8 275
2. Strukturierung des Sachverhalts nach Grundmodell mit erweiterter Artikelzusammenfassung 276
3. Entscheidungsfindung 276
a) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 276
b) Argumentationsmuster: gedanklicher Doppelschritt 277
aa) Schritt 1: Einordnung als Meinung oder Tatsache 277
(1) Feststellung des Ergebnisses ohne Begründung, im Zweifel Annahme einer Meinungsäußerung 277
(2) Beispiel: Beschwerde B 72/98 278
bb) Schritt 2: Inhaltliche Prüfung der Meinungsäußerung 279
(1) Bestimmung des Äußerungsinhalts 279
(2) Schmähkritik als absolute Grenze 279
(3) Grundsatz des "plea of fair comment" als relative Grenze 279
c) Sprache: Verwendung rechtlich vorgeprägter Begriffe 280
4. Entscheidungsergebnisse 280
a) Geringe Erfolgsaussichten für Beschwerden 280
b) Gründe 281
aa) "Ideal-Leser" als Perspektive des Deutschen Presserats 281
bb) Halbherzige Anwendung des "fair-comment"-Grundsatzes 282
cc) Schmähkritik als absolute Grenze 282
c) Fazit: Erfordernis einer Abkehr von der Rechtsprechung zur Gewährleistung eines effektiven, presseethischen Ehrschutzes 283
d) Absehen von einer Sanktion bei Entschuldigung des Publikationsorgans 284
B. Press Complaints Commission 284
I. Keine Ehrschutzclause im Code of Practice 284
II. Ehrschutz durch Trennungsgebot für Tatsachen, Vermutungen und Meinungen (Clause 1 (iii)) 284
1. Fallmaterial: förmliche Entscheidungen zum Trennungsgebot ohne inhaltliche Beschränkung 285
2. Fallanalyse 292
a) Bestimmung der Entscheidungsgrundlage 292
aa) Vornahme durch den Beschwerdeführer 292
bb) Neben Trennungsgebot in der Regel auch Prüfung des "accuracy"-Gebots 293
b) Strukturierung des Sachverhalts 293
aa) Grundmodell mit unzureichender Artikelzusammenfassung 293
bb) Beispiel: Beschwerde Mansell v. The Sunday Times 294
c) Entscheidungsfindung 295
aa) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 295
bb) Argumentationsmuster: Prüfung in drei Gedankenschritten 295
(1) Schritt 1: Einordnung als Meinung oder Tatsache, im Zweifel Annahme einer Tatsachenbehauptung 295
(2) Schritt 2: Prüfung des Trennungsgebots 296
(a) Grundsatz: Feststellung des Ergebnisses 296
(b) Gelegentliche Arbeit mit "precedents" 297
(c) Ausführliche Begründungsarbeit bei prominenten Beschwerdeführern 298
(3) Schritt 3: Prüfung der Meinungsäußerung anhand des "fair-comment"-Grundsatzes 298
cc) Umgang mit den Parteien: betonte Neutralität 300
d) Entscheidungsergebnisse 302
aa) Anteil begründeter Beschwerden bei einem Drittel 302
bb) Inhalt des Trennungsgebots 302
(1) Pflicht zur Kenntlichmachung von Meinungen 302
(2) Keine Beanstandung "impliziter" Vermischung von Tatsachen und Meinungen 303
cc) Darstellung anhand der Entscheidung McKenna v. Daily Mirror 303
dd) Entscheidungsmotive 304
(1) Kooperation der Parteien 304
(2) Privilegierung der Royal Family 304
III. Ehrschutz durch Berichterstattungspflicht bei "defamation"-Klagen (Clause 1 (iv)) 306
1. Fallmaterial: förmliche Entscheidungen zur Berichterstattungspflicht 306
2. Fallanalyse 308
a) Clause 1 (iv) als alleinige Entscheidungsgrundlage 308
b) Strukturierung des Sachverhalts: Ausführlichkeit und Verständlichkeit 308
c) Entscheidungsfindung 309
aa) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 309
bb) Argumentationsmuster 309
(1) Vorgabe der Clause 1 (iv) 309
(2) Auslegung anhand von Wortlaut und Zweck der Regelung 309
(3) Beispiel: Entscheidung McClelland/Maccorp Holdings Limited v. Private Eye 310
cc) Press Complaints Commission in Richterrolle, Verwendung juristischer Sprache 310
d) Entscheidungsergebnisse 311
aa) Entfallen der Berichterstattungspflicht bei Ausschluss durch die Parteien 311
bb) Beschränkung der Pflicht auf das Ergebnis des "defamation"-Prozesses 312
C. Spruchpraxis des Deutschen Presserats und der Press Complaints Commission zum Ehrschutz im Vergleich 312
I. Traditionell faktenorientierte Ausrichtung der englischen Presse 312
II. Ehrschutz durch das Trennungsgebot 313
1. Existenz des Trennungsgrundsatzes nur im Code of Practice 313
2. Bedeutung für die Spruchpraxen 313
a) Keine klaren Aussagen zur Befolgung des Trennungsgebots durch die Press Complaints Commission 313
b) Heranziehung des Trennungsgebots auch durch den Deutschen Presserat 314
III. Überprüfung von Meinungsäußerungen 315
1. Zweifelsfälle der Abgrenzung von Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung 315
2. Inhaltliche Prüfung der Meinungsäußerung 315
a) Anwendung des "fair-comment"-Grundsatzes in beiden Ländern 315
b) Starke Anlehnung des Deutschen Presserats an die Rechtsprechung 316
c) Keine absolute Grenze nach der Press Complaints Commission 316
IV. Fazit 317
1. Trennungsgebot 317
2. Meinungsäußerung 317
Abschnitt 3: rIdentitätsschutz in der Spruchpraxis 318
§ 1 Deutscher Presserat 318
A. Fallmaterial: Berichte über Persönlichkeiten des politischen Lebens 318
B. Fallanalyse 323
I. Bestimmung der Entscheidungsgrundlage 323
1. Regelungen für Tatsachenbehauptungen in Ziffern 1, 2 und 3 323
2. Heranziehung auch von Ziffer 8 und 9 324
II. Strukturierung des Sachverhalts und Tatsachenfeststellung 324
1. Strukturierung des Sachverhalts: Tendenz zur Überlänge und Unverständlichkeit 324
2. Tatsachenfeststellung 325
a) Parteivorbringen 325
b) "Beweisverfahren" 326
aa) Durchführung eigener Ermittlungen 326
bb) Keine Bindung an Parteianträge 326
c) Freie Würdigung durch den Deutschen Presserat 327
III. Entscheidungsfindung 327
1. Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 327
2. Argumentationsmuster mit zwei Gedankenschritten 328
a) Schritt 1: Einordnung als Tatsache oder Meinung 328
b) Schritt 2: Inhaltliche Prüfung der Tatsachenbehauptung 328
aa) Zulässigkeit der Behauptung wahrer Tatsachen 328
bb) Unzulässigkeit der Behauptung unwahrer Tatsachen 328
cc) Recherche entscheidend bei nicht erweislich wahren Tatsachen 329
3. Umgang mit den Parteien: Publikationsorgan als alleiniger Entscheidungsadressat 330
IV. Entscheidungsergebnisse 331
1. Beschränkung des Wahrheitsgebots auf wesentliche Tatsachen eines Berichts 331
2. Beurteilung von Überschriften unabhängig vom Text 332
3. Unterscheidung des Pressekodex zwischen nicht erweislich wahren Tatsachen und Vermutungen 333
a) Keine abstrakten Anforderungen an die gebotene Sorgfalt 333
b) Kenntlichmachungspflicht für Vermutungen 334
c) Inkonsequenzen bei der Umsetzung in der Spruchpraxis 334
4. Pflicht des Publikationsorgans zur Richtigstellung 335
a) Vorgaben des Pressekodex 335
b) Mangelhafte Umsetzung in der Spruchpraxis 335
c) Fazit: Weitgehende Bedeutungslosigkeit der Richtigstellungspflicht 336
5. Motive für Sanktionen 337
§ 2 Press Complaints Commission 338
A. Fallmaterial: Berichte über Persönlichkeiten des politischen Lebens 338
B. Fallanalyse 346
I. Bestimmung der Entscheidungsgrundlage: Clause 1 als Auffangziffer 346
II. Strukturierung des Sachverhalts und Tatsachenfeststellung 347
1. Verständlichkeit des Sachverhalts 347
2. Tatsachenfeststellung 349
a) Parteivorbringen 349
b) "Beweisverfahren" 349
c) Freie Würdigung durch die Press Complaints Commission 350
III. Entscheidungsfindung 350
1. Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 350
2. Argumentationsmuster 351
a) Bei Entscheidungen mit Schwerpunkt auf Vorgaben der Clause 1 Prüfung in zwei Gedankenschritten 351
aa) Schritt 1: Einordnung als Meinung oder Tatsache 351
bb) Schritt 2: Prüfung der Tatsachenbehauptung 352
b) Bei Entscheidungen mit Schwerpunkt auf dem Parteiverhalten Streitschlichtung als Ziel 353
c) Umgang mit den Parteien: Keine Suche nach absoluter Wahrheit 353
IV. Entscheidungsergebnisse 354
1. Allgemeines Wahrheitsgebot 354
a) Geltung nur bei "significant inaccuracy" und eigenen Aussagen der Zeitung 354
b) Geltung bei Übertreibungen 355
2. Beurteilung von Überschriften im Kontext des Artikelinhalts 356
3. Nicht erweislich wahre Tatsachen und gebotene Sorgfalt 356
a) Betonung ausgeglichener Berichterstattung 356
b) Bezugnahme auf nicht gerügte Veröffentlichung 357
c) Rücksprache beim Betroffenen 358
4. "Opportunity to reply" (Clause 2) 359
a) Anwendung über Wortlaut hinaus auf Meinungsäußerungen 359
b) Voraussetzung: "vernünftiges" Anliegen des Beschwerdeführers 360
aa) Kategorien des alten Press Council 360
bb) Abänderungen durch die Press Complaints Commission 361
c) Keine Formbindung für Entgegnung 361
5. Richtigstellung (Clause 1 (ii)) 362
a) Vorgaben des Code of Practice 362
b) Konkretisierung durch die Spruchpraxis 363
aa) Inhalt der Richtigstellung 363
bb) Form der Richtigstellung: kein Grundsatz der "Waffengleichheit" 364
6. Verhalten und Motivation der Parteien als Einflussfaktoren im Verfahren 364
§ 3 Spruchpraxis des Deutschen Presserats und der Press Complaints Commission zum Identitätsschutz im Vergleich 365
A. Bestimmung der Entscheidungsgrundlage: keine Selbstbindung an Rüge der Parteien 366
B. Strukturierung des Sachverhalts und Tatsachenfeststellung 366
I. Sachverhaltsdarstellung der Press Complaints Commission als Vorbild für den Deutschen Presserat 366
II. Tatsachenfeststellung 367
1. Ähnlichkeiten beider Verfahren 367
2. Besonderheiten des deutschen Verfahrens: Festlegung des Prüfungsumfangs durch Deutschen Presserat und Bestehen eines "Amtsermittlungsgrundsatzes"r 367
C. Entscheidungsfindung 368
I. Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen: verhältnismäßige Länge englischer Entscheidungen 368
II. Argumentationsmuster 369
1. Ähnlichkeiten in der Prüfungsstruktur 369
2. Unterschiede bei den Prüfungszielen 369
D. Entscheidungsergebnisse 370
I. Strenge Prüfung von Tatsachenbehauptungen 370
II. Allgemeines Wahrheitsgebot nur für erhebliche Tatsachen eines Berichts 371
III. Strengere Prüfung der Überschriften in Deutschland durch vom Kontext unabhängige Beurteilung 372
IV. Nicht erweislich wahre Tatsachen und gebotene Sorgfalt 372
1. Keine abstrakten Anforderungen an die gebotene Sorgfalt 372
2. Abweichende Verantwortungszuweisung bei nicht erweislich wahren Tatsachen 373
V. Richtigstellung und Entgegnungsmöglichkeit 373
1. Richtigstellung 374
a) Nach Deutschem Presserat entgegen Pressekodex keine spontane Richtigstellungspflicht 374
b) Strengere Anforderungen durch Press Complaints Commission 375
c) Fazit: besondere Bedeutung der presseethischen Richtigstellungspflicht in England 375
2. Entgegnungsmöglichkeit ("opportunity to reply") 376
a) Fehlen dieser Pflicht in der deutschen Presseethik 376
b) Wichtiges Instrument der englischen Presseethik 376
c) Fazit: Offenheit der englischen Presse zum Diskurs 377
Abschnitt 4: rPrivatsphärenschutz in der Spruchpraxis 377
§ 1 Deutscher Presserat 377
A. Allgemeiner Privatsphärenschutz 378
I. Fallmaterial: Berichte über Persönlichkeiten des politischen Lebens 379
II. Fallanalyse 382
1. Ziffer 8 Abs. 1 als einheitliche Entscheidungsgrundlage 382
2. Verständlichkeit des Sachverhalts 382
3. Entscheidungsfindung 383
a) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 383
b) Argumentationsmuster 383
aa) Nach Aussage des Deutschen Presserats Prüfung nach Vorbild der Rechtsprechung 383
bb) In der Spruchpraxis nur verkürzte Umsetzung 384
(1) Argumentation mit betroffener Persönlichkeitssphäre 384
(2) Argumentation mit gesellschaftlicher Stellung der betroffenen Person 384
(3) Argumentation mit Zusammenhang zwischen privater Information und öffentlicher Position des Betroffenen 385
(4) Argumentation mit Art und Weise der Veröffentlichung 385
(5) Feststellung des Ergebnisses ohne Begründung 385
cc) Besonderheit in B 73/98: Sondervotum 386
c) Sprache: Verwendung rechtlich vorgeprägter Begriffe 386
4. Entscheidungsergebnisse 386
a) Keine Definition der "Privatsphäre" 387
b) Sachlicher Zusammenhang zwischen politischem Amt und privater Information 387
aa) Zulässige Veröffentlichungen 387
(1) Private Information als Folge des öffentlichen Amtes 387
(2) Private Information mit Bedeutung für die Amtsausübung 388
(3) Herausgabe der privaten Information durch den Betroffenen selbst 388
bb) Nicht zulässige Veröffentlichung 389
(1) Preisgabe sachlich nicht relevanter Details 389
(2) Fehlen eines sachlichen Zusammenhangs 389
c) Personen der Zeitgeschichte 390
aa) Traditionell weiteres Begriffsverständnis als in der Rechtsprechung 390
bb) Neuorientierung seit Übernahme des Redaktionsdatenschutzes 391
B. Täterberichterstattung 392
I. Fallmaterial: Berichte über jugendliche Täter 392
II. Fallanalyse 395
1. Entscheidungsgrundlage: Ziffer 8, gegebenenfalls i.V.m. Ziffer 13 395
2. Tendenz zu abstrahierter Sachverhaltsschilderung 395
3. Entscheidungsfindung 395
a) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 395
b) Argumentationsmuster 396
aa) Vorgaben in Richtlinie 8.1 und Richtlinie 8.3 396
bb) Umsetzung in der Spruchpraxis in drei Prüfungsschritten 396
(1) Schritt 1: Identifizierbarkeit des Täters 396
(2) Schritt 2: Einwilligung 397
(3) Schritt 3: Vorrang des Persönlichkeitsrechts oder des Öffentlichkeitsinteresses 397
(a) Beispiele: Entscheidungen B 71/91 und B 179/2002 398
(b) Feststellung des Ergebnisses ohne Interessenabwägung 399
c) Sprache: Fehlen erklärender Verbindungen 400
4. Entscheidungsergebnisse 400
a) Hohe Erfolgswahrscheinlichkeit der Beschwerden 400
b) Vergleich mit der Rechtsprechung 401
c) Motive für Sanktionen 402
aa) Unerheblichkeit von Publikationsorgan und -ort 402
bb) Orientierung an Schwere der Straftat, Möglichkeit zur Identifizierung und Intention des Berichts 402
cc) Ergänzende Beurteilung des Verhaltens des Presseorgans 403
C. Redaktionsdatenschutz in der Spruchpraxis 403
I. Fallmaterial: Entscheidungen des Beschwerdeausschusses Redaktionsdatenschutz 404
II. Fallanalyse 406
1. Entscheidungsgrundlage: Ziffer 8, bisweilen auch Ziffer 2 und 3 406
2. Sachverhaltsdarstellung mit Bemühen um Verständlichkeit und Ausführlichkeit 406
3. Entscheidungsfindung 407
a) Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 407
b) Argumentationsmuster 407
aa) Ausführliche Begründung des Ergebnisses 407
bb) Berücksichtigung einer Vielzahl von Abwägungskriterien 407
cc) Durchführung einer echten Interessenabwägung 409
dd) Verbesserungen in der Begründungsarbeit seit Übernahme des Redaktionsdatenschutzes 409
(1) Vergleich der Beschwerden B 146/97 und B 2-7/2003 409
(2) Vergleich der Beschwerden B 36/89 und B 2-1/2003 410
ee) Auswirkungen auf die aktuelle Arbeit des allgemeinen Beschwerdeausschusses 411
ff) Verstärkte Einbeziehung der Parteivorbringen 412
c) Sprache: Verwendung rechtlich vorgeprägter Begriffe 412
4. Entscheidungsergebnisse 412
a) Höchster Anteil an begründeten Beschwerden 412
b) Fehlen von spezifisch datenschutzrechtlichen Bezügen 413
c) Veröffentlichung von Bildnissen 413
aa) Strenger Maßstab bei Prüfung der Einwilligung 413
bb) Erhöhte Anforderungen an die Rechtfertigung 414
d) Öffentliches Informationsinteresse 416
e) Keine absolute Rechtfertigung bei Informationen aus Gerichtsverhandlungen 416
f) Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen 417
aa) Früher absoluter Rechtfertigungsgrund 417
bb) Heute Bindung an ursprünglichen Veröffentlichungszweck 418
g) Offenlegung der Entscheidungsmotive 419
§ 2 Press Complaints Commission 419
A. Fallmaterial: Gesamtheit der förmlichen Entscheidungen zum Privatsphärenschutz 421
B. Fallanalyse 421
I. Bestimmung der Entscheidungsgrundlage 421
1. Clause 3, daneben Clauses 5, 6, 7, 9 und 11 421
2. Getrennte Anwendungsbereiche von Clause 3 und Clause 1 422
II. Verständliche und nachvollziehbare Strukturierung des Sachverhalts 422
III. Entscheidungsfindung 423
1. Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 423
2. Argumentationsmuster 423
a) Zwei Prüfungsschritte 423
aa) Tatbestand: Eingriff in die Privatsphäre 423
(1) Herausbildung an Art. 8 EMRK angelehnter Fallgruppen 423
(2) Konsequenter Aufbau einer Spruchpraxis 424
bb) Rechtfertigung: "defences" des "law of confidentiality" 424
b) Entwicklung eigener "tests" 425
c) Arbeit mit "precedents" 425
3. Zunehmende Verrechtlichung der Sprache 426
IV. Entscheidungsergebnisse 426
1. Tatbestand: Eingriff in die Privatsphäre einer Person 426
a) Reichweite der Privatsphäre 426
aa) Wortberichterstattung 426
(1) Informationen über das Privatleben 426
(a) Sexuelle Identität und Beziehungen zu anderen Menschen 426
(b) Finanzielle Angelegenheiten 428
(c) Beschränkter Schutz für Trauer- und Schockzustände 429
(2) Informationen über das Familienleben 429
(3) Beschränkter Schutz für Informationen über das Zuhause 430
(4) Informationen über den Gesundheitszustand 430
(5) Korrespondenz 431
(6) Straftaten 431
(a) Schutz der Identität der Opfer, der Verwandten und der Freunde von Sexualstraftätern 431
(b) Kein Schutz für die Identität von Straftätern 432
(7) Kein Schutz für Informationen aus dem Geschäftsleben 432
bb) Bildberichterstattung 432
(1) Bildnisse: kein Recht am eigenen Bild 432
(a) Anlehnung an EuGHMR: "reasonable expectation of privacy" 432
(b) Schutz des Betroffenen bei Ablichtung auf privatem Grund 433
(c) Nur in Ausnahmefällen Erweiterung des geschützten Bereichs 434
(aa) Leitentscheidung: McCartney v. Hello! Magazine 434
(bb) Kinder und Personen in Trauer- oder Schockzuständen 434
(cc) Royal Family 436
(d) Fazit: Verbesserungsbedarf 436
(2) Aufnahmen von den Habschaften einer Person: Abhängigkeit des Schutzes vom Informationsgehalt 436
b) Bestimmung des Eingriffs 437
aa) Veröffentlichung privater, nicht trivialer Informationen 437
bb) Missbilligende Art und Weise der Darstellung 438
cc) Kein Schutz vor Geschmacklosigkeit 438
2. Rechtfertigung 439
a) Information aus öffentlicher Gerichtsverhandlung 440
aa) Privilegierung nach Vorbild des geltenden Rechts 440
bb) Entwicklung seit dem Human Rights Act 1998 440
(1) Strenge Presseethik bei Berichten über Opfer oder Zeugen von Straftaten 440
(2) Keine Veränderung bei Berichten über Angeklagte, deren Freunde oder Familien 441
b) Information als Gemeingut ("public domain") 441
aa) Zuordnung einer Information zum Gemeingut 442
(1) Offenlegung durch einen selbst geschützten Dritten 442
(a) Nach überkommener Auffassung Abstellen auf Preisgabe der Information 442
(b) Nach aktueller Ansicht Entscheidung nach Interessenabwägung 442
(2) Offenlegung auf andere Weise, ohne Zutun des Betroffenen 443
(a) Erheblichkeit der öffentlichen Bekanntheit der Information 443
(b) Die "Zachs-Fälle" als Konsequenz dieser Ansicht 444
(c) Ausblick: Unwahrscheinlichkeit einer Entwicklung 445
bb) Verbreitungsgrad als Korrektiv im Einzelfall 446
cc) Unumkehrbarkeit der Gemeingutwerdung 447
c) Verzicht auf Privatsphärenschutz ("waiver") 448
aa) Verzicht durch eigenverantwortliche Offenlegung des Privatlebens 448
(1) Bestimmung der Reichweite durch Verhältnismäßigkeitsprüfung 448
(2) Kein Schutz finanzieller Interessen 449
bb) Fehlendes eigenes Bemühen um Privatsphärenschutz 450
d) Zustimmung zur Veröffentlichung ("consent") 450
e) Gegenstand öffentlichen Interesses ("public interest") 452
aa) Interesse der Öffentlichkeit nicht Maßstab des öffentlichen Interesses 452
bb) Veröffentlichung zur Aufdeckung einer Straftat oder zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit 454
cc) Veröffentlichung zur Aufdeckung von Scheinheiligkeit 454
dd) Sonstige Fälle des öffentlichen Interesses 455
(1) Generelle Entwicklung 456
(a) Anfänglicher ausufernder Gebrauch 456
(b) Allmählicher Beginn einer Interessenabwägung 456
(2) Berichte über Politiker 457
(a) Definition eines Maßstabs in Short MP v. News of the World 457
(b) Ausweitung in der Entscheidung Bookbinder v. Derby Evening Telegraph 458
(c) Bestätigung des Short MP v. News of the World-Maßstabes in Statement 1992 459
(d) Forderung nach strengerem Maßstab in Calcutt II-Report 459
(e) Verzicht eines Definitionsversuchs im Anschluss an Calcutt II-Report 459
(f) Ausufern in Murray-Hetherington v. The Journal (Newcastle) 460
(g) In Murray v. Eastbourne Gazette Ansätze einer Interessenabwägung 460
(h) Seit den Blair-Fällen echte Interessenabwägung 461
§ 3 Spruchpraxis des Deutschen Presserats und der Press Complaints Commission zum Privatsphärenschutz im Vergleich 462
A. Positive Tendenzen in beiden Ländern 462
B. Entwicklung formaler Gesichtspunkte 463
I. Entscheidungsgrundlage, Sachverhaltsstrukturierung und Begründungsaufwand 463
1. Deutscher Presserat 463
2. Press Complaints Commission 464
II. Entscheidungsfindung 464
1. Deutscher Presserat 464
a) Genese einer ausführlichen Entscheidungsbegründung 464
b) Gegenüberstellung von Presseratsentscheidungen und Rechtsprechung 464
aa) BGH-Entscheidung "Ernst August" 465
bb) Presseratsentscheidung B 73/98 466
cc) Presseratsentscheidung B 2-2/3/2003 466
2. Press Complaints Commission: Standardisierung durch "tests" und "precedents" 467
C. Entwicklungen inhaltlicher Natur 468
I. Unterschiedliche Konzeptionen in deutscher und englischer Spruchpraxis 468
1. Umfassende Interessenabwägung einerseits, lebensbereichsspezifischer Schutz andererseits 468
2. Veranschaulichung 468
a) Schutz der Adresse 468
b) Recht am eigenen Bild 469
II. Vergleich einzelner Themengebiete 470
1. Berichte über Straftäter 470
a) Hohes Schutzniveau in Deutschland 470
b) Schutzdefizite in England 471
aa) Anerkennung eines Rechts auf Privatsphäre im Abstrakten 471
bb) Versagung des Schutzes in der Spruchpraxis 471
c) Fazit: marktorientierte Ausrichtung der englischen Standesethik 473
2. Berichte über Persönlichkeiten des politischen Lebens 474
a) Höhere Prüfungsdichte in Deutschland 474
aa) Abstufung nach Bekanntheitsgrad 474
bb) Strengere Maßstäbe für die inhaltliche Beurteilung einer Veröffentlichung 474
b) Vergleichbarkeit der Ergebnisse in England 475
c) Fazit: zunehmende Annäherung der Medienkulturen 476
3. Berichte über Kinder und Jugendliche 477
a) In Deutschland Mitberücksichtigung des Schutzbedürfnisses in der Abwägung 477
b) In England herausgehobener Schutzanspruch gegenüber Erwachsenen 477
c) Vergleich zweier Entscheidungen 478
4. Informationen aus Gerichtsverhandlungen 478
5. Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen 479
a) Strenge Zweckbindung in Deutschland 479
b) Umfassende Verwertbarkeit in England 479
c) Vergleich zweier Entscheidungen 480
Abschnitt 5: rZusammenfassung 481
§ 1 Zusammensetzung des Presserats 481
A. Organisationsstruktur 481
B. Juristische Vorbildung der Mitglieder 481
§ 2 Presseethische Vorgaben 482
A. Grundlage des Prüfungsmaßstabs 482
B. Ausarbeitung der Vorgaben 482
§ 3 Beschwerdeverfahren 483
A. Beschwerdelegitimation 483
B. Verfahrensablauf 483
C. Rolle der Selbstkontrollgremien 483
D. Identität der Parteien bei Veröffentlichung der Entscheidungen 484
§ 4 Formale Gesichtspunkte der Entscheidungen 484
A. Veröffentlichung 484
B. Sachverhaltsdarstellung 485
C. Quantitativer gedanklicher Aufwand der Entscheidungen 485
§ 5 Entscheidungsbegründung 485
A. Begründungstiefe 485
B. Bezugnahme auf Vorentscheidungen 486
C. Duktus der Sprache 486
§ 6 Entscheidungsergebnisse 486
A. Länderübergreifende Tendenz zur Betonung der Pressefreiheit 486
B. Ehrschutz 486
I. Schutz vor Diskriminierungen 486
1. Grundsatz 486
2. Umgang mit Gruppendiskriminierung 487
3. Ausgrenzung von Geschmacksfragen 487
II. Schutz vor ehrverletzenden Meinungsäußerungen 488
1. Grundsatz 488
2. Trennungsgebot 488
3. Einordnung der Aussage als Tatsache oder Meinung 488
4. Prinzip des "fair comment" 489
5. Anspruch auf Bericht über Verfahrensausgang 489
III. Ergebnis 489
1. Deutscher Presserat 489
2. Press Complaints Commission 490
C. Identitätsschutz 490
I. Grundsatz 490
II. Begriff der pressemäßigen Sorgfalt 491
III. Ergebnis 491
1. Deutscher Presserat 491
2. Press Complaints Commission 492
D. Privatsphärenschutz 492
I. Grundsatz 492
II. Schutzniveau 492
1. Straftäter 493
2. Persönlichkeiten des politischen Lebens 493
3. Prominente 493
4. Kinder und Jugendliche 494
III. Umgang mit Informationen aus Gerichtsverhandlungen 494
IV. Begriff der "public domain" 494
V. Ergebnis 495
1. Deutscher Presserat 495
2. Press Complaints Commission 495
E. Sanktionen der Selbstkontrolle 496
Kapitel 7: Schlussbemerkungen 497
Abschnitt 1: rRecht, Gesellschaft und Deregulierungstendenzen 497
Abschnitt 2: rWirkungsweise und Funktion der Selbstkontrolle 498
§ 1 Defizite beim Aufbau eigener Regeln 498
§ 2 Alternative Form der Streitbeilegung 500
§ 3 Bewertung der Arbeit des Deutschen Presserats und der Press Complaints Commission 502
Abschnitt 3: rForderungen für das Modell der Selbstkontrolle 503
§ 1 Unabhängigkeit des Gremiums 503
A. Verbot der Lobbyarbeit 503
B. Beteiligung von Laien 503
C. Beteiligung aller vertretenen Gruppen 503
D. Zurückhaltende Beteiligung von Juristen 504
E. Mischfinanzierung durch Spenden und staatliche Zuschüsse 504
§ 2 Öffentliche Präsenz 504
§ 3 Betonung der Streitschlichtung 504
A. Beschränkte Öffentlichkeit des Verfahrens 504
B. Eingeschränkte Veröffentlichung der Entscheidungen 505
C. Möglichkeit einer Popularbeschwerde 505
§ 4 Effektives Beschwerdeverfahren 505
A. Vorkehrungen für ein schnelles und faires Verfahren 505
B. Periodische Zusammenkünfte des Gremiums 506
C. Schriftlicher Kodex als Grundlage der Arbeit 506
D. Rechtlich anerkannter Beurteilungsspielraum 506
E. Verzicht auf rechtliche Mechanismen zur Durchsetzung der Sanktionen 506
§ 5 Bedeutung des rechtskulturellen Kontextes 508
Literaturverzeichnis 509
Sachwortverzeichnis 520