»Weichenstellungen und Abstellgleise«
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»Weichenstellungen und Abstellgleise«
Eine Reise durch das Körper-Geist-Problem auf dem Weg von der Antike bis heute
Erfahrung und Denken, Vol. 102
(2010)
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Abstract
Die Hirnforschung führt Mentales auf gesetzlich beschreibbare neuronale Prozesse zurück und erzeugt dadurch das Körper-Geist-Problem mit Folgen für unsere Vorstellung von Bewusstsein, freiem Willen und Verantwortlichkeit. In diesem Buch wird dieser Komplex historisch und wissenschaftstheoretisch innovativ untersucht. Historisch wird der Ursprung anhand einer Betrachtung des Materiebegriffs in der Antike nicht - wie es oft geschieht - bei Platon, sondern bei Demokrit und im Hellenismus verortet. Wissenschaftstheoretisch werden außer dieser ersten "Weichenstellung" auch die Verabsolutierung des naturwissenschaftlichen Weltbildes und die Ausbildung des Gesetzesbegriffes in der frühen Neuzeit einerseits sowie die Grundlagenforschung in der Moderne andererseits als "Weichen" bezeichnet. Damit lassen sich Kontinuität, Linearität und Exklusivität wissenschaftlich und philosophisch grundlegender Veränderungen gut erklären. Eine Beurteilung gegenwärtiger Positionen und ein Vorschlag zum Umgang mit der Problematik bilden den Abschluss des Buches.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwortr | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Benutzungshinweise | 9 | ||
A. Einleitung | 11 | ||
I. Möglichkeiten und Grenzen der metaphorischen Rede von "Weichenstellungen"r | 13 | ||
1. Möglichkeiten | 14 | ||
2. Das Verhältnis der Weichenmetapher zu "Paradigmenwechseln" und "turns" | 15 | ||
3. Grenzen | 17 | ||
II. Was ist neu? | 17 | ||
B. Die erste Weichenstellung in der Antike | 21 | ||
I. Kein Körper-Geist-Dualismus bei Platon und Aristoteles | 21 | ||
1. Platon und Aristoteles | 21 | ||
2. Frühe Neuzeit | 29 | ||
3. Moderne | 29 | ||
II. Über die Verortung rder Genese des Problems in der Antike | 30 | ||
III. Antike Gründe | 31 | ||
1. Platon und Aristoteles | 31 | ||
a) Materie als relativer Begriff | 31 | ||
b) Die Unterscheidung von Materie und Körper | 32 | ||
c) Unsterblichkeit bzw. Abtrennbarkeit der Seele | 32 | ||
2. Antiker Materialismus: Demokrit, Epikur und die Stoa:rSubstanz-Monisten und Eigenschafts-Dualisten? | 31 | ||
a) Demokrit | 34 | ||
(1) Demokrit, Platon und Aristoteles | 35 | ||
(2) Demokrit und die antike Naturwissenschaft und Medizin | 35 | ||
b) Epikur und Lukrez | 38 | ||
c) Stoa: Eigenschafts-Dualisten, Substanz-Monisten: Supervenienz: "supervenientes" bei Seneca | 38 | ||
C. Überlegungen "zwischen zwei Weichen"r | 45 | ||
D. Die zweite Weichenstellung in der Neuzeit | 49 | ||
I. Die Verabsolutierung der naturwissenschaftlichen und materialistischenrSicht um ihrer selbst willen | 49 | ||
II. Naturgesetze | 52 | ||
1. Naturgesetze als dem Selbstverständnis der Neuzeit rnach der Antike gegenüber Neues | 53 | ||
2. Naturgesetze als etwas Neues der Sache nach | 54 | ||
3. Die Ablösung des Ursachenbegriffs durch den der Naturgesetze | 59 | ||
a) Exkurs: Die Bedeutung der Stoa für die Verengung des Ursachenbegriffsrauf den der causa efficiens | 60 | ||
4. Der Wandel des Notwendigkeitsbegriffes im Zugerder Durchsetzung des Naturgesetzbegriffs | 61 | ||
a) Logisches und begriffliches Verständnis | 61 | ||
b) Statistisches Verständnis | 62 | ||
c) Schöpfungstheologisches Verständnis | 63 | ||
d) Physisches bzw. physikalisches,rkausales und mathematisches Verständnis | 64 | ||
5. Natur und Naturgesetze | 64 | ||
6. Die Ausweitung des Bedeutungsumfangesrdes Naturgesetzbegriffes | 66 | ||
III. Methode | 67 | ||
IV. Gründe für die zweite Weichenstellung | 69 | ||
1. Erkenntnistheoretische Aspekte I | 70 | ||
2. Zu lösende Probleme | 71 | ||
3. Erkenntnistheoretische Aspekte II | 73 | ||
4. Soziale Verschiebungen | 74 | ||
5. Verhältnis zur antiken Technik | 75 | ||
E. Die dritte Weichenstellung in der Moderne undrdas Körper-Geist-Problem heute | 77 | ||
I. Hirnforschung | 77 | ||
1. Problemstellungen | 77 | ||
2. Empirische und technische Möglichkeiten | 80 | ||
3. Materialismus, Determinismus und Gesetze | 81 | ||
II. Philosophie des Geistes | 84 | ||
F. Lösungsansätze | 87 | ||
I. Eine ältere Position: Kant | 89 | ||
II. Gegenwärtige Positionen | 97 | ||
1. Kritik und Ergänzung der Hirnforschung von außen | 98 | ||
a) Pauen: Scheinkonflikte | 99 | ||
b) Metzinger: Bewusstseinskultur und -ethik | 100 | ||
c) Habermas: Gründe versus Ursachen,Teilnehmer- versus Beobachterperspektive | 101 | ||
2. Kritik und Ergänzung der Hirnforschung von innen | 103 | ||
a) Mitchell: Kontingenz, Komplexität und Emergenz | 103 | ||
b) Brandt: Freiheit durch mentale Urteilsfähigkeit | 105 | ||
3. Schlussbetrachtung | 111 | ||
G. Schluss | 113 | ||
H. Schalt- und Schienenplan | 116 | ||
Literaturverzeichnis | 117 | ||
Sach- und Personenregister | 124 |