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Knoblauch, H., Esser, A., Groß, D., Tag, B., Kahl, A. (Eds.) (2010). Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53492-0
Knoblauch, Hubert; Esser, Andrea; Groß, Dominik; Tag, Brigitte and Kahl, Antje. Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53492-0
Knoblauch, H, Esser, A, Groß, D, Tag, B, Kahl, A (eds.) (2010): Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53492-0

Format

Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion

Editors: Knoblauch, Hubert | Esser, Andrea | Groß, Dominik | Tag, Brigitte | Kahl, Antje

Sozialwissenschaftliche Abhandlungen der Görres-Gesellschaft, Vol. 28

(2010)

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About The Author

Andrea Esser ist seit 2006 Professorin für Praktische Philosophie an der Philipps-Universität Marburg und leitet das philosophische Teilprojekt des Forschungsprojekts »Tod und toter Körper«. Nach dem Studium der Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft an der LMU München sowie anschließender Promotion und Habilitation wurde sie 2004 auf eine Professur für Ästhetik an die HFG Pforzheim und anschließend auf den Lehrstuhl für »Philosophie der kulturellen Welt« an die RWTH Aachen berufen.

Hubert Knoblauch ist Professor für Allgemeine Soziologie am Institut für Soziologie der TU Berlin und ist Leiter des Forschungsprojekts »Tod und toter Körper« sowie dessen soziologischen Teilprojektes. Nach dem Studium der Soziologie, Philosophie und Geschichte in Konstanz und Brighton arbeitete er an Universitäten in Sankt Gallen, Paris und Konstanz, wo er 1989 promovierte und sich nach Lehraufträgen in Bern, Zürich und Prag 1994 auch habilitierte. Nach weiteren Zwischenstationen in Wien und Zürich trat er 2002 seine Professur in Berlin an.

Dominik Groß ist Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der RWTH Aachen, Direktor des gleichnamigen Instituts und Vorsitzender des Klinischen Ethik-Komitees des Universitätsklinikums Aachen. Er leitet das medizinhistorische und medizinethische Teilprojekt des Forschungsprojekts »Tod und toter Körper«. Nach dem Doppelstudium der Zahnheilkunde und der Geisteswissenschaften (Geschichte, Philosophie, Klass. Archäologie) promovierte er 1991 zum Dr. med. dent. und 1993 zum Dr. phil. Von 1996 bis 2000 absolvierte er berufsbegleitend das Studium der Humanmedizin; 2001 promovierte er zum Dr. med. 1998 habilitierte er sich an der Universität Würzburg. Seit 2005 leitet er das Aachener Institut.

Brigitte Tag ist Professorin für Straf-, Strafprozess- und Medizinrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich und leitet das rechtswissenschaftliche Teilprojekt des Forschungsprojekts »Tod und toter Körper«. Nach Studium, Promotion und Habilitation in Heidelberg lehrte sie an der HU Berlin und TU Dresden, bevor sie 2002 zur ordentlichen Professorin an der Universität Zürich ernannt wurde. Brigitte Tag ist Rechtsanwältin und Dekanin der Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste.

Antje Kahl ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt »Tod und toter Körper« am Institut für Soziologie der TU Berlin. Nach ihrem Studium der Kulturwissenschaften in Frankfurt (Oder) und Stockholm war sie von 2006 bis 2008 Stipendiatin der Humatia – Stiftung für Sepulkralkultur. Sie promoviert zu aktuellen Veränderungen auf dem deutschen Bestattungsmarkt (»Das Unternehmen Bestattung. Der Tod als Vermarktungsobjekt im Spannungsfeld von Markt, Öffentlichkeit und Kommunikation«).

Abstract

Der Band »Der Tod, der tote Körper und die klinische Sektion« präsentiert die Ergebnisse der ersten Tagung des von der Volkswagen Stiftung im Rahmen des Programms »Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften« geförderten Forschungsprojekts »Tod und toter Körper. Zur Veränderung des Umgangs mit dem Tod in der gegenwärtigen Gesellschaft«. Die im Band versammelten Beiträge behandeln den Umgang mit dem Tod beispielhaft am Umgang mit dem toten Körper im Kontext der klinischen Sektion aus philosophischer, soziologischer, medizinhistorischer und medizinethischer sowie rechtswissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Sicht. Internationale Expertinnen und Experten aus diesen vielfältigen Disziplinen nehmen den Gegenstand aus ihrer jeweils eigenen Perspektive in den Blick. Nach einer Einleitung der Herausgeber wird der Band mit philosophischen Reflexionen über den Tod, den toten Körper, die Leiche bzw. den Leichnam eröffnet. Anschließend wird aus soziologischer Sicht ein empirischer Blick auf die klinische Sektion geworfen. Ausgehend vom Phänomen zurückgehender Sektionsquoten werden mögliche Ursachen für diese Entwicklung u.a. im organisatorischen Kontext des Krankenhauses, in den Veränderungen der medialen Darstellung des toten Körpers sowie im Wandel der Selbst- und Berufsbilder von Ärzten, Pathologen und Gerichtsmedizinern gesucht. In einem weiteren Teil werden rechtliche Aspekte der klinischen Sektion aus deutscher, österreichischer und schweizerischer Sicht untersucht. Abschließend erfolgt neben einer theologischen Perspektive auf die Sektion eine kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen des Umgangs mit toten Körpern, welche in der Frage nach den Ungleichzeitigkeiten des gegenwärtigen Grenzverlaufs zwischen Leben und Tod ihren Ausklang findet. Der Band belegt den Wandel des Umgangs mit der menschlichen Leiche und präsentiert erste wissenschaftliche Ergebnisse der Forschung zum toten Körper.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
I. Einleitung 9
Hubert Knoblauch, Andrea Esser, Dominik Groß und Brigitte Tag: Tod, toter Körper und Sektion. Zur Veränderung des Umgangs mit dem Tod in der gegenwärtigen Gesellschaft 11
I. Einleitung 11
II. Disziplinäre Zugänge zur Sektion 15
III. Die Beiträge 30
Literatur 35
II. Philosophische Perspektiven auf die Sektion 41
Mathias Gutmann: Leiche und Leichnam: Bemerkungen zur Differenz praktischer und theoretischer Verhältnisse 43
I. Vorbemerkung 43
II. Zu Leib und Leben 43
III. Zum Körper 48
IV. Lebewesen als Körper 49
V. Menschliche Körper 51
VI. Tote Körper, tote Leiber 52
VII. Leichen und praktische Verhältnisse 53
Literatur 55
Daniel Kersting: Der tote Körper aus der Perspektive der zweiten Person 57
I. Einleitung 57
II. Der tote Körper zwischen Sache und Person 58
III. Der tote Körper als Zeichen der Person 62
IV. Konsequenzen in Bezug auf die klinische Sektion 65
Literatur 70
Maja Schepelmann: Resultate aus einer konsequent nicht-naturalistischen Bestimmung des Verhältnisses von Leben und Tod. Überlegungen im Anschluss an Heideggers ‚Sein zum Tode‘ 73
Literatur 84
III. Zur Soziologie und Geschichte der Sektion 87
Antje Kahl: Das Trajekt der Obduktion 89
I. Einleitung 89
II. Methoden 91
III. Das Trajekt der Obduktion 92
1. Das Krankenhaus und die dort stattfindenden Abläufe 92
a) Die Einlieferung des Patienten ins Krankenhaus 94
b) Wer entscheidet, ob eine Obduktion stattfindet? 95
c) Das Aufklärungsgespräch 97
d) Übermittlung der Obduktionsergebnisse und finanzielle Aspekte 100
2. Das Umfeld des Krankenhauses 102
a) Ausbildung 102
b) Berufsspezifische Verbände und Organisationen sowie die Rolle von Politik und Medien 103
c) Der Aspekt der Qualitätssicherung 105
IV. Schluss 106
Literatur 107
Tina Weber / Patrick Schubert: Mediale Darstellung von klinischen Sektionen 109
I. Einführung 109
II. Auswahlgesamtheit und Vorgehen 112
III. Vorläufige Erhebungsergebnisse 113
IV. Beispielanalyse 117
1. Das Untersuchungsmaterial 120
2. Deskription 121
3. Rekonstruktion 123
V. Fazit 123
Literatur 124
Stefan Timmermans: Retreat of the Autopsy 127
References 133
Christoph Schweikardt: Der Wandel des Berufsbilds des Pathologen in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 und seine Auswirkungen auf die klinische Sektion 137
I. Einleitung 137
II. Die Ausweitung der pathologisch-klinischen Diagnostik 138
III. Der Wandel der Anforderungen in der Weiterbildung zum Pathologen 141
IV. Schlussbemerkungen 143
Dank 144
Literatur 144
Julia Glahn: Ein einseitiges Bild? Ethisch relevante Argumentationsfiguren für und gegen die klinische Sektion im „Deutschen Ärzteblatt“ (1980-2009) und ihre Rückwirkungen auf den gesellschaftlichen Umgang mit der Leiche 147
I. Einführung 147
II. Ausgangsfragen 148
III. Auswahl der Suchkriterien und Schlagwörter 148
IV. Textkorpus und quantitative Auswertung 149
V. Darstellung der Argumentationsfiguren 152
1. Argumente für die klinische Sektion 152
2. Argumente gegen die klinische Sektion 156
VI. Fazit 158
Literatur 161
Jasmin Grande / Cora Grande: Die (klinische) Sektion und der tote Körper in Ego-Dokumenten von Ärzten 163
I. Einleitung 163
II. Vorgehensweise 164
1. Quellen 164
2. Zur Textsorte Autobiografie 165
III. Die Sektion in den Autobiografien 167
1. Leerstelle Leiche 167
2. Zufälligkeit der Berufswahl 168
3. Weitere Entwicklungen: Autopsie – Biopsie 169
IV. Zur Funktion der Sektion in der Autobiografie 169
V. Der fehlende Körper 172
VI. Abschluss und Ausblick 173
Literatur 173
Wolfgang Eisenmenger: Quincy als „Über-Ich“ – Medienbild und Realität der gerichtlichen Sektion 177
Literatur 198
IV. Rechtswissenschaftliche Aspekte der Sektion 199
Michael Thali: Virtopsy – Chancen und Herausforderung für das Recht 201
I. Was ist Virtopsy? 201
II. Worin liegt die Bedeutung von Virtopsy für die Rechtspflege? 203
III. Verordnung über die Leichenschau, die Legalinspektion und die Legalobduktion vom 9. Dezember 1946 205
IV. Auszug aus der Schweizerischen Strafprozessordnung (StPO) 206
V. Zusammenfassung 207
Erwin Bernat: Medizinische Eingriffe in den Leichnam. Die österreichische Rechtslage 209
I. Vorbemerkung 209
II. Die Obduktion 209
1. Die Obduktion zum Zweck der Strafrechtspflege 210
2. Die sanitätsbehördliche Obduktion 213
3. Die Obduktion des Leichnams einer in einer öffentlichen Krankenanstalt verstorbenen Person 214
4. Die Obduktion des Leichnams einer in einer privaten Krankenanstalt verstorbenen Person 217
III. Die Verwendung von Leichen für Forschungs- und Lehrzwecke der Anatomie 217
IV. Die Organentnahme ex mortuo zum Zweck der Transplantation 219
V. Zusammenfassung 222
Literatur 222
Susan Maurer: Die strafrechtlichen Aspekte der klinischen Sektion 225
I. Einleitung 225
II. Begriff der klinischen Sektion 226
1. Leichenschau, Obduktion und Sektion 226
2. Behandlung der klinischen Sektion in Lehre und Rechtsprechung 227
III. Die Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit 228
1. Objektive Tatbestandselemente 228
a) Öffentlichkeit 228
b) Qualifizierte Störung 229
c) Objekt religiöser Verehrung 229
d) Verunehrung 230
2. Subjektive Tatbestandselemente 230
a) Vorsatz 230
b) Böswilligkeit 231
IV. Die Störung des Totenfriedens 231
1. Die Verunehrung des Leichnams 232
a) Objektive Tatbestandselemente 232
aa) Leichnam 232
bb) Verunehrung 234
b) Subjektives Tatbestandselement 236
2. Die Öffentliche Beschimpfung des Leichnams 237
a) Objektive Tatbestandselemente 237
aa) Leichnam 237
bb) Öffentlichkeit 237
cc) Beschimpfung 237
b) Subjektives Tatbestandselement 238
3. Die Wegnahme des Leichnams 238
a) Vorbemerkung zur Rechtsnatur des Leichnams 238
b) Objektive Tatbestandselemente 240
aa) Leichnam 240
bb) Teile eines Leichnams 240
cc) Asche eines Toten 240
dd) Berechtigung 241
ee) Wider Willen 241
ff) Wegnahme 242
c) Bemerkungen zum Zusammenhang von Wegnahme und Kommerzialisierung von Leichen 243
aa) Kommerzialisierungsverbot 243
bb) Zur Unterscheidung der Widerrechtlichkeit inner- und ausserhalb des Strafgesetzbuches 244
d) Subjektives Tatbestandselement 245
V. Fazit 245
Literatur 247
Markus Thier: Rechtsstatus des lebendigen menschlichen Körpers, seiner Körperteile und der Leiche nach deutschem Recht 249
I. Einleitung 249
II. Rechtsstatus des lebendigen menschlichen Körpers 250
1. Einleitung 250
2. Überlagerungsmodell 251
a) Natur und Argumentation des Überlagerungsmodells 251
b) Kritik und Schwächen des Überlagerungsmodells 251
c) Art. 2 GG als Grundlage der Dispositionsfreiheit über den eigenen Körper und seine Bestandteile 253
d) Ergebnis 253
III. Rechtliche Behandlung von vom Körper getrennten Körperteilen 254
1. Einleitung 254
2. Fortentwickelter sachenrechtlicher Ansatz 254
3. Persönlichkeitsrechtlicher Ansatz 255
4. Endzweckbestimmung 256
5. Sachenrechtlicher Ansatz 257
a) Analoge Anwendung von § 953 BGB 258
b) Ausschliessliches, aber übertragbares Aneignungsrecht gem. § 958 Abs. 2 BGB 259
6. Stellungnahme und Ergebnis 260
IV. Rechtsstatus der Leiche 261
1. Sachenrechtliche Einordnung 261
2. Persönlichkeitsrechtliche Einordnung 261
3. Stellungnahme 262
4. Totenfürsorgerecht 263
5. Ergebnis 264
V. Rechtsstatus von Körperteilen zu Transplantationszwecken 264
VI. Gesamtergebnis 265
Literatur 266
V. Die Sektion in den Kulturwissenschaften und der Theologie 269
Thomas Macho: Wiederholte Bestattungen. Rituelle Praktiken der Leichensektion 271
I. 272
II. 275
III. 279
Literatur 282
Robert Jütte: Der Respekt vor dem Leichnam – oder: Der Konflikt zwischen Rechtsstaat und jüdischem Totenkult in der Bundesrepublik Deutschland 285
I. Vorgeschichte 285
II. Glaubensvorstellungen versus Rechtsstaat 286
III. Jüdische Auffassungen von der Totenruhe 287
IV. Das Problem der Autopsie im Judentum 291
V. Epilog 293
Literatur 294
Wilfried Härle: Sektion aus Sicht der Theologie 295
I. Historische Annäherung an die Thematik 295
II. Das Scheinproblem der Sektion für den christlichen Auferstehungsglauben 298
III. Sektion und Menschenwürde 299
IV. Die Art des Umgangs mit dem menschlichen Leichnam als konkrete Achtung der eigenen und fremden Menschenwürde 305
Literatur 307
Ulrike Vedder: Ungleichzeitigkeiten: Zum aktuellen Grenzverlauf zwischen Leben und Tod. Eine kulturwissenschaftliche Intervention 309
Literatur 318
Autorenverzeichnis 321