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Rechtsschutz gegen geheimdienstliche Aktivitäten

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Kornblum, T. (2011). Rechtsschutz gegen geheimdienstliche Aktivitäten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53392-3
Kornblum, Thorsten. Rechtsschutz gegen geheimdienstliche Aktivitäten. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53392-3
Kornblum, T (2011): Rechtsschutz gegen geheimdienstliche Aktivitäten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53392-3

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Rechtsschutz gegen geheimdienstliche Aktivitäten

Kornblum, Thorsten

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1174

(2011)

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Abstract

Der Terroranschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 hat zu einer erheblichen gesetzgeberischen Aktivität geführt. Dadurch wurden nicht nur die rechtlichen Möglichkeiten der Polizei und Staatsanwaltschaft, sondern auch die nachrichtendienstlichen Kompetenzen umfassend erweitert. Geheimdienstliche Maßnahmen sind besonders eingriffsintensiv und grundrechtsgefährdend. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden technischen Überwachungsmöglichkeiten. Ein effektiver Schutz der (subjektiven) Rechte betroffener Bürger wird dementsprechend zu einer großen Herausforderung insbesondere für die Gerichte. Doch was macht effektiven Rechtsschutz aus? Welche Besonderheiten gibt es im geheimdienstlichen Bereich? Und entspricht die derzeitige Konzeption und Praxis einem effektiven Rechtsschutz im Sinne des Grundgesetzes?

Der Autor stellt in der vorliegenden Publikation umfassend die Geschichte und Befugnisse der Geheimdienste und ihrer Kontrollinstitutionen dar. Im Anschluss befasst er sich mit dem einfach-rechtlichen parlamentarischen und gerichtlichen Rechtsschutzsystem, arbeitet verfassungsrechtliche Maßstäbe heraus und wendet diese auf das einfache Recht an. Thorsten Kornblum zeigt schließlich Lösungsmöglichkeiten auf, die für typische Probleme bei Prozessen gegen Geheimdienste von praxisrelevanter Bedeutung sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung und Grundbegriffe 25
A. Geheimdienste, staatliche Macht und rechtsstaatlich-demokratische Kontrolle 25
B. Gang der Untersuchung 30
C. Stand der Diskussion in Literatur und Rechtsprechung 35
1. Teil: Die Entwicklung der Dienste, ihre Kompetenzen und Kontrollen 37
A. Der Ausbau nachrichtendienstlicher Strukturen seit 1945 37
I. Bundesnachrichtendienst 38
II. Militärischer Abschirmdienst 42
III. Bundesamt und Landesämter für Verfassungsschutz 43
B. Die Kompetenzen der Dienste heute 50
I. Aufbau und gesetzlicher Auftrag 50
1. Nachrichtendienstliche Struktur der Bundesrepublik 50
2. Abgrenzung zu den Polizei- und Strafverfolgungsbehörden 51
3. BVerfSchG als grundlegende Kompetenznormierung 56
II. Datenerhebung und -verarbeitung 57
1. Generalklauseln zur Datenerhebung und -verarbeitung 57
a) Begriffe 57
b) Rechtsgrundlage 58
aa) Offene Datenerhebung 58
bb) Heimliche Datenerhebung 59
2. Spezialbefugnisse zur Datenerhebung 61
a) Befugnisse nach dem BVerfSchG, nwVSG, BNDG, MADG 62
aa) Besondere Auskunftsverlangen (offene Erhebung) 62
bb) Besondere Überwachungsmaßnahmen (verdeckte Erhebung) 64
b) Befugnisse nach dem G10 65
3. Spezialbefugnisse zur Datenverarbeitung 68
III. Datenübermittlung 71
IV. Amtshilfe 77
C. Die Kontrollinstanzen jenseits des gerichtlichen oder gerichtsähnlichen Rechtsschutzes 79
I. Bundes- und Landesdatenschutzbeauftragte sowie Petitionsausschüsse 80
1. Datenschutzbeauftragte 80
2. Petitionsausschüsse 84
II. Parlamentarisches Kontrollgremium 86
1. Vorläufergremien (insbesondere die PKK) 86
2. Aufgaben und Befugnisse des PKGr 88
a) Funktionen außerhalb des G10-Anwendungsbereichs 89
b) Funktionen innerhalb des G10-Anwendungsbereichs 91
c) Aufgabenzuweisung durch Einzelgesetze 92
3. Gesetzesinitiative zur Fortentwicklung des PKGrG 2009 93
III. Vertrauensgremium und Bundesrechnungshof 95
IV. Untersuchungsausschuss sowie Innen- und Verteidigungsausschuss 97
1. Der Untersuchungsausschuss 97
a) Allgemeines 98
b) Verfahrensfragen 99
aa) Ausschluss der Öffentlichkeit 100
bb) Geheimschutz im Ausschuss und Vorlage von sächlichen Beweismitteln 102
cc) Aussage von Amtsträgern vor dem Ausschuss 104
2. Innen- und Verteidigungsausschuss 105
V. ZFdG-Gremium und Gremium nach Art. 13 Abs. 6 GG 106
1. ZFdG-Gremium 106
2. Gremium nach Art. 13 Abs. 6 GG 108
VI. Informationsrechte der Abgeordneten 108
VII. Dienst- und Fachaufsicht 110
VIII. Öffentlichkeit und Presse 112
2. Teil: Die Justizgewährleistungsrechte des Betroffenen 115
1. Abschnitt: System des einfach-gesetzlichen Rechtsschutzes im Recht der Nachrichtendienste 116
A. Der gerichtliche Rechtsschutz 116
I. Eröffnung des Rechtswegs 117
II. Suspendierung des Rechtswegs 119
III. Kenntnisgewähr 122
1. Nach Normen des Bundes 124
a) Nicht-prozessuale Informationsansprüche 124
aa) Auskunftsanspruch nach § 15 BVerfSchG, § 7 BNDG, § 9 MADG 125
(1) Allgemeines 125
(2) Voraussetzungen, § 15 Abs. 1 BVerfSchG 127
(3) Versagungsgründe, § 15 Abs. 2 BVerfSchG 131
(4) Reichweite der Auskunft, § 15 Abs. 3 BVerfSchG 135
(5) Begründung der Ablehnung einer Auskunft, § 15 Abs. 4 BVerfSchG 137
bb) Auskunftsanspruch nach § 19 BDSG 137
cc) Auskunftsanspruch nach § 39 StVG 138
dd) Sonstige Informationsansprüche 141
b) Prozessuale Informationsansprüche 145
aa) Anspruch auf Akteneinsicht nach § 29 VwVfG 145
bb) Auskunftsanspruch nach § 23 SÜG 148
cc) Weitere Ansprüche auf Akteneinsicht in besonderen förmlichen Verfahren 149
dd) Anspruch auf Akteneinsicht in gerichtlichen Verfahren 151
c) Unterrichtungspflichten 153
2. Nach Normen der Länder 154
a) Nicht-prozessuale Informationsansprüche 154
aa) Auskunftsansprüche in den Landesverfassungsschutzgesetzen 154
(1) Zu den Voraussetzungen nach § 15 Abs. 1 BVerfSchG 154
(2) Zu den Versagensgründen nach § 15 Abs. 2 BVerfSchG 155
(3) Zur Reichweite der Auskunft nach § 15 Abs. 3 BVerfSchG 155
(4) Zur Begründung der Ablehnung nach § 15 Abs. 4 BVerfSchG 156
bb) Sonstige Auskunftsansprüche aus den Landesgesetzen 157
b) Prozessuale Informationsansprüche 159
c) Unterrichtungspflichten 160
aa) Unterrichtung nach den Datenschutzgesetzen 160
bb) Ausschlussnormen in den Landesverfassungsschutzgesetzen 161
cc) Unterrichtungspflichten unter Berücksichtigung der Ausschlussnormen 162
(1) Baden-Württemberg 162
(2) Bayern 162
(3) Berlin 163
(4) Brandenburg 163
(5) Bremen 163
(6) Hamburg 164
(7) Hessen 164
(8) Mecklenburg-Vorpommern 165
(9) Niedersachsen 165
(10) Nordrhein-Westfalen 165
(11) Rheinland-Pfalz 166
(12) Saarland 166
(13) Sachsen 166
(14) Sachsen-Anhalt 167
(15) Schleswig-Holstein 167
(16) Thüringen 168
IV. Besondere Vorschriften über die Beweiserhebung bzw. Aktenbeiziehung 168
1. Akten-, Urkundsvorlage und Auskunft an das Gericht 169
a) § 99 VwGO 169
aa) Allgemeines 169
bb) Vorlage- und Auskunftspflicht nach Abs. 1 Satz 1 171
cc) Verweigerung aus Gründen des Staatsschutzes nach Abs. 1 Satz 2 172
dd) Sog. „in camera“-Verfahren nach Abs. 2 175
b) § 96 StPO 176
aa) Amtshilfe und Einschränkungen aus Gründen des Staatswohls 176
bb) „In camera“-Verfahren im Strafprozess? 178
c) Regelungen in den übrigen Verfahrensordnungen 180
aa) Normen des Bundes 180
bb) Normen der Länder (Landesverfassungsgerichte) 183
2. Aussagegenehmigung für Amtsträger i. w. S. als Zeugen 183
B. Der parlamentarische Rechtsschutz insbesondere nach dem G10 185
I. Aufgaben und Befugnisse der G10-Kommission 186
1. Nachträgliche Kontrolle 186
2. Vorbeugende Kontrolle 189
II. Mitteilungspflicht 191
III. Vorschriften über die Beweiserhebung 194
2. Abschnitt: Verfassungsrechtliche Einflüsse auf den Rechtsschutz in nachrichtendienstrechtlichen Fällen 196
A. Einflüsse auf den gerichtlichen Rechtsschutz 197
I. Art. 19 Abs. 4 GG als Garantienorm im System der Justizgewährung 198
1. Gewährleistungsgehalt 199
a) Garantie der Rechtswegöffnung 199
aa) Grammatische Interpretation 201
bb) Historische Interpretation 202
cc) Genetische Interpretation 205
(1) Legislativer Prozess 205
(2) Auslegungsergebnis 207
dd) Systematische Interpretation 208
(1) Allgemeiner Rechtsschutzstandard (Kongruenzbereich) 209
(a) Erkenntnisse aus dem Rechtsstaatsprinzip 209
(aa) Justizgewährung 209
(bb) Gemeinsamer rechtsstaatlicher Mindeststandard 211
(cc) Konkretisierung des Mindeststandards 212
(α) Gerichtszugang und -entscheidung 213
(β) Verfahren der Entscheidungsfindung 214
(γ) Insbesondere: Gebot des fairen Verfahrens 215
(b) Erkenntnisse aus Art. 92, Art. 97, Art. 98 und 101 Abs. 1 Satz 2 GG 217
(c) Erkenntnisse aus Art. 95 Abs. 1 GG 220
(d) Erkenntnisse aus Art. 103 Abs. 1 GG 220
(e) Erkenntnisse aus dem Gewaltenteilungsgrundsatz 222
(2) Bestimmung des besonderen Rechtsschutzstandards 224
(a) Eigenständiger Gewährleistungsgehalt 224
(b) Inhalt des besonderen Rechtsschutzstandards 225
(aa) Allgemeine Kontrollüberlegung 226
(bb) Vorläufiger Rechtsschutz 226
(cc) Kontrolldichte im nachträglichen Rechtsschutz 227
(dd) Auswirkungen auf das Verwaltungsverfahren 228
(c) Verhältnis zu den materiellen Grundrechten 229
ee) Verfassungsrechtliche Gewährleistung der Kenntnisnahme 232
(1) Ableitung aus Art. 19 Abs. 4 GG 233
(2) Erweiterung des Kenntnisnahmeanspruchs aus Art. 19 Abs. 4 GG auf das Gericht 235
(3) Kenntnisnahme aus der Verfahrenskomponente materieller Grundrechte 236
(4) Kenntnisnahme aus dem Recht auf rechtliches Gehör nach Art. 103 Abs. 1 GG 238
(5) Kenntnisnahme aus der Informationsfreiheit nach Art. 5 Abs. 1 Satz 1, 2. HS GG 238
(6) Kenntnisnahme aus dem Demokratieprinzip aus Art. 20 Abs. 1 GG 239
b) Schutz bei Rechtsverletzungen 240
aa) Grundlegung: Schutznormtheorie 240
bb) In welche Rechte greift nachrichtendienstliches Handeln ein? 241
(1) Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung 242
(2) Folgerungen für die Tätigkeit der Nachrichtendienste 244
(a) Personenbezogene Daten 244
(b) Datenerhebungsmethode und -quelle 244
(aa) Datenerhebung mit nachrichtendienstlichen Mitteln 245
(bb) Datenerhebung durch Befragung 247
(cc) Offene Datenquelle 247
c) Präventiver Schutz 249
2. Beeinträchtigungen 254
a) Ausgestaltungsbedürftigkeit 254
b) Ausgestaltungsgrenzen 255
c) Regelungen des nachrichtendienstrechtlichen Rechtsschutzsystems 257
3. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 258
a) Kollidierende Verfassungsgüter in nachrichtendienstrechtlichen Fällen 263
aa) Gefährdung der öffentlichen Sicherheit bzw. Ordnung und Staatswohl 264
bb) Gefährdung der Aufgabenerfüllung des Nachrichtendienstes/Ausforschungsgefahr 267
cc) Geheimhaltung nach Rechtsvorschriften 269
dd) Geheimhaltung dem Wesen nach und Interessen Dritter/Quellenschutz 271
ee) Allgemeine Abwägungsgrundsätze 273
b) Ungeschriebene Gemeinschaftsgüter in nachrichtendienstrechtlichen Fällen? 275
II. Bestimmtheitsgebot 275
III. Das nachrichtendienstrechtliche System des gerichtlichen Rechtsschutzes im Lichte der Verfassung 277
1. Die Rechtswegeröffnung und deren Ausgestaltung 278
2. Kenntnisgewähr 278
a) Rechtsschutzrelevante Problembereiche der Auskunftsansprüche 279
aa) Darlegung eines konkreten Sachverhalts und eines besonderen Interesses 279
bb) Eingeschränkte Ablehnungsbegründung 282
cc) Zulässigkeit des Negativtests 283
dd) Reichweite der Auskunft 285
b) Rechtsschutzrelevante Problembereiche der Unterrichtungspflichten 287
aa) Keine Unterrichtungsgeneralklausel 287
bb) Unterrichtung erst nach Abschluss der Maßnahme 288
3. Besondere Vorschriften über die Beweiserhebung bzw. Aktenbeiziehung 289
a) Allgemeine Anforderungen 289
b) Effektiver Rechtsschutz trotz Verweigerungsrechte 290
c) Verfahrensordnungen ohne „in camera“-Verfahren 291
d) Sperrerklärungen im vorläufigen Rechtsschutz 293
4. Präventiver Rechtsschutz 294
5. Bestimmtheit der Kompetenznormen 296
B. Einflüsse auf den parlamentarischen Rechtsschutz 297
I. Art. 10 Abs. 2 Satz 2 GG als Ermächtigungsgrundlage 298
1. Die Auslegung im ersten Abhörurteil 299
2. Die Auslegung im zweiten und dritten Abhörurteil 301
3. Auslegung der Schutzgüter des Art. 10 Abs. 2 Satz 2 GG 304
II. Abgrenzung zwischen Art. 10 Abs. 1 GG und den übrigen Grundrechten 306
III. Das nachrichtendienstrechtliche System des parlamentarischen Rechtsschutzes im Lichte der Verfassung 308
1. Handhabung des Beweisrechts durch die G10-Kommission 309
2. Gefahr im Verzug-Regelungen 309
3. Eröffnung des gerichtlichen Rechtswegs bei unbeabsichtigter Offenlegung und Inzidentkontrolle 310
4. Mitteilungsüberwachung 310
5. Negativtest 313
6. Präventiver Rechtsschutz 313
3. Teil: Besondere prozessuale Fragen im gerichtlichen und parlamentarischen Rechtsschutz 315
A. Probleme der Zulässigkeit und des Rechtswegs gerichtlicher Rechtsbehelfe 315
I. Eröffnung des jeweiligen Rechtswegs 316
II. Statthafte Klage- und Antragsarten 318
III. Speziell: Beschwerdebefugnis bei verfassungsgerichtlichen Verfahren 321
IV. Rechtsschutzbedürfnis 322
B. Beweiswürdigung 323
I. Allgemeines 323
II. Beweisrechtliche Lösung 323
III. Beweisvereitelung 324
Zusammenfassung 327
A. Begriffliches 327
B. Struktur und Kompetenzen 327
C. Kontrollinstanzen 328
D. Einfach-rechtliches Rechtsschutzsystem 329
E. Anforderungen des Art. 19 Abs. 4 GG 332
F. Anforderungen des Art. 10 Abs. 2 Satz 2 GG 335
G. Verfassungsrechtliche Einflüsse auf das einfach-rechtliche Rechtsschutzsystem 336
H. Besondere prozessuale Fragen 337
Literaturverzeichnis 338
Sachwortverzeichnis 356