Die Tyrannei der Werte
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Die Tyrannei der Werte
(2011)
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Carl Schmitt, geboren am 11.7.1888 in Plettenberg, lehrte als Professor für Verfassungs- und Völkerrecht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (Handelshochschule, 1926), Köln (1932) sowie an der Universität Berlin (1933–1945). Er gehört zu den anregendsten und zugleich umstrittensten politischen Denkern dieses Jahrhunderts in Deutschland. Vor allem seine Definitionen der Begriffe Politische Romantik und Politische Theologie, Souveränität, Diktatur, Legalität und Legitimität sowie des Politischen (»Freund-Feind-Theorie«) hatten starken Einfluß weit über die Grenzen Deutschlands und seines Faches hinaus. Carl Schmitt starb 96jährig am Ostersonntag, dem 7. April 1985, in seinem Geburtsort.Abstract
Carl Schmitt war ein Mann des polemischen Traktats, der Streitschrift, des Pamphlets. Zu seiner eigentlichen literarischen Form fand er in dem, was die Franzosen einen $abrûlot$z nennen: ein entflammbarer Text, ein Boot mit hochentzündlicher Fracht, dazu bestimmt, das Schiff des Gegners in Brand zu setzen. Ein solcher $abrûlot$z ist die Schrift über die »Tyrannei der Werte«. Der Titel enthält bereits die ganze These. Werte können dem Gemeinwesen und seinem Recht keinen festen Grund bieten, sie verschärfen vielmehr dessen Probleme. Gerade wenn man von ihnen erwartet, sie sollen Gemeinsamkeit stiften, wirken sie zerstörerisch. […] Der jungen Bundesrepublik, in der man sich nach der tiefen Verunsicherung durch Nationalsozialismus und Krieg gern und viel auf Werte berief, liest Carl Schmitt auf diese Weise die Leviten. So scheinbar klar seine zentrale These daherkommt, so rasch drängen sich dem Leser freilich grundsätzliche Fragen auf. Auf welcher Ebene bewegt sich Schmitts Argumentation eigentlich? Geht es um politische Philosophie, um allgemeine Ethik oder um Verfassungsrecht und Verfassungsgerichtsbarkeit? Schmitt selbst gibt einen Hinweis, wenn er »Überlegungen eines Juristen zur Wert-Philosophie« ankündigt. […] Sein Text wählt von vornherein eine schwierige Zwischenlage zwischen Philosophie und Jurisprudenz. Der Autor will Philosophen und Juristen etwas sagen, geht damit freilich auch das Risiko ein, beide zu enttäuschen.Aus dem Nachwort von Christoph Schönberger
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhalt | 5 | ||
Editorische Notiz | 7 | ||
Einleitung | 9 | ||
I. | 10 | ||
II. | 13 | ||
III. | 16 | ||
IV. | 16 | ||
V. | 21 | ||
VI. | 29 | ||
VII. | 32 | ||
Die Tyrannei der Werte. Überlegungen eines Juristen zur Wert-Philosophie | 35 | ||
Die Frage | 35 | ||
Herkunft und Lage der Wert-Philosophie | 37 | ||
Der Angriffspunkt | 41 | ||
Wertzerstörende Wertverwirklichung | 45 | ||
Die Tyrannei der Werte | 48 | ||
Unvermittelter und gesetzlich vermittelter Wertvollzug | 51 | ||
Christoph Schönberger: Werte als Gefahr für das Recht? Carl Schmitt und die Karlsruher Republik | 57 | ||
I. Forsthoff, Karlsruhe, Ebrach: Der Entstehungskontext der Schrift | 58 | ||
II. Die Probleme der Wertphilosophie und die Autonomie des Rechts | 65 | ||
III. Fragen an die „Tyrannei der Werte“ | 70 | ||
1. Andeutungen: „Die Tyrannei der Werte“ und die NS-Vergangenheit | 70 | ||
2. Kritik der Wertphilosophie oder Kritik ihrer juristischen Rezeption? | 73 | ||
3. „Kehre“ Carl Schmitts zum liberalen Gesetzesstaat? | 79 | ||
IV. Die prekäre Lage der Juristen des öffentlichen Rechts „zwischen Theologie und Technik“ | 88 |