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Das liberaldemokratische Regierungssystem

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Wulff, M. (2005). Das liberaldemokratische Regierungssystem. Grundprinzipien und -positionen, Probleme und Reformansätze. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51621-6
Wulff, Manfred. Das liberaldemokratische Regierungssystem: Grundprinzipien und -positionen, Probleme und Reformansätze. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51621-6
Wulff, M (2005): Das liberaldemokratische Regierungssystem: Grundprinzipien und -positionen, Probleme und Reformansätze, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51621-6

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Das liberaldemokratische Regierungssystem

Grundprinzipien und -positionen, Probleme und Reformansätze

Wulff, Manfred

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 135

(2005)

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Abstract

Die einst erfolgreiche deutsche Volkswirtschaft hat sich in eine immobile Verwaltungswirtschaft verwandelt. Das Versagen aller Regierungen bei der Lösung der Probleme führt zu der Vermutung, dass die wesentlichen Ursachen für die Fehlentwicklung durch einen Regierungswechsel nicht beseitigt werden können, weil sie systembedingt sind. Manfred Wulff prüft, ob diese Vermutung begründet ist. Außerdem untersucht er, wie die Entwicklung aus (neo)liberaler Sicht zu beurteilen ist und ob eine den (neo)liberalen Vorstellungen entsprechende Politik die Probleme besser lösen könnte.

Das Grundproblem sieht der Autor in dem geringen Einfluss der Wähler auf den politischen Entscheidungsprozess und der damit verbundenen Herrschaft der Parteifunktionäre, deren Wiederwahl von der Unterstützung durch Interessenverbände abhängt. Diese Abhängigkeit hat eine Ausrichtung der Politik an kurzfristigen partikularen Interessen zur Folge und verhindert langfristig konzipierte und gesamtwirtschaftlich sinnvolle Problemlösungen.

Bei der (neo)liberalen Kritik kann zwischen den Grundpositionen des individualistischen, kollektivistischen und solidarischen (Neo)Liberalismus unterschieden werden. Nach der Darstellung der Reformvorschläge wird untersucht, ob ein utopisches Modell mit einem dreistufigen Parlamentssystem und autonomen Organisationen der Exekutive den (neo)liberalen Vorstellungen besser entspricht als das gegenwärtige parlamentarische Regierungssystem.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Einleitung 11
A. Ältere politische Philosophien 19
I. Kontinentaleuropäer 19
1. Griechische Beiträge: Platons Utopie, Aristoteles’ Polis, Athenische Demokratie 19
a) Platons Utopie 19
b) Aristoteles’ Polis 21
c) Athenische Demokratie 26
2. Mittelalterliche Glaubenslehren: Augustinus, Thomas von Aquin und Luther 27
a) Augustinus (354–430) 27
b) Thomas von Aquin (1225–1274) 29
c) Martin Luther (1483–1546) 32
3. Französische Beiträge: Montesquieu, Rousseau, Tocqueville 34
a) Montesquieu (1689–1755) 34
b) Rousseau (1712–1778) 39
c) Tocqueville (1805–1859) 46
4. Deutsche Beiträge: Kant, Hegel 52
a) Kant (1724–1804) 52
b) Hegel (1770–1831) 57
II. Engländer (Schotten) 62
1. Die historische Situation zur Zeit der Entstehung des englischen (schottischen) Liberalismus 62
2. Thomas Hobbes (1588–1679) 67
3. John Locke (1632–1704) 69
4. Bernard de Mandeville (1670–1733) 73
5. David Hume (1711–1776) 75
6. Adam Smith (1723–1790) 79
7. John Stuart Mill (1806–1873) 84
III. Vormärzliche Liberale und Demokraten 91
B. (Neo)Liberale Leitbilder 98
I. Individualistischer (Neo)Liberalismus 98
1. Minimal- und Konsensstaat 98
a) Grundvorstellung 98
b) Begründung der Rechtsordnung und des Staates 100
aa) Vertragstheorie 100
(1) Das Minimalstaatsmodell von Nozick 101
(2) Das Konsensmodell von Buchanan 103
bb) Evolutionstheorie 105
c) Freiheit, Gerechtigkeit und individualistische Ethik 108
d) Bedeutung der Tauschwirtschaft und des Wettbewerbs für die gesellschaftliche Integration und Entwicklung 114
e) Demokratieverständnis 117
f) Staatsaufgaben 121
aa) Schutzfunktion 121
bb) Ordnungspolitik 121
cc) Dienstleistungen 124
dd) Sozialpolitik 127
g) Schutz gegen den Machtmissbrauch des Staates 128
aa) Verhinderung der Machtkonzentration beim Staat 129
bb) Schutz gegen den Missbrauch der Mehrheitsmacht 130
h) Verständnis der geschichtlichen Entwicklung 134
2. „Gerechter“ Staat 135
a) Grundvorstellung 135
b) Atomistische Gesellschaftsauffassung 137
aa) Utilitarismus 137
bb) Gleiche Startbedingungen 141
c) Kooperative Gesellschaftsauffassung 143
II. Kollektivistischer Neoliberalismus 148
1. Grundvorstellung des Verbände- und Parteienstaates 148
2. Verbändestaat 151
a) Wettbewerbsmodell 151
b) Kooperationsmodell 155
3. Parteienstaat 158
a) Konkurrenzdemokratie 158
b) Konkordanzdemokratie 160
III. Solidarischer (Neo)Liberalismus 162
1. Grundvorstellung 162
2. Konservativer Liberalismus 165
3. Christlich-humanitärer Liberalismus 167
4. Politischer Liberalismus 174
a) Partizipatorische und diskursive (deliberative) Demokratie 174
b) Solidarischer Sozialstaat 180
5. Kommunitarismus 182
a) Irenik als Stil – die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft von Müller-Armack 182
b) Amerikanischer Kommunitarismus 185
IV. Gemeinsamkeiten und Unterschiede 193
C. Entwicklung und Realität der Gesellschafts- und Staatsordnung in (West)Deutschland – Vergleich mit den (neo)liberalen Leitbildern 196
I. Entwicklung der Gesellschafts- und Staatsordnung 196
1. Machtkämpfe, Ideologien und staatliche Entwicklung 196
a) Monarchie im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert 196
aa) Liberalisierung und Industrialisierung, Entwicklung zum National- und Verfassungsstaat 196
bb) Parteien und Verbände, Klassenkampf und Protektionismus 200
cc) Sozialpolitik 206
b) Weimarer Republik 209
aa) Schwache demokratische Regierungsstrukturen, Kooperation zwischen Gewerkschaften und Industrieverbänden 209
bb) Rätesystem und Sozialisierung 211
cc) Wirtschaftsdemokratie 212
dd) Sozialpolitik 214
c) Bundesrepublik 217
aa) Soziale Marktwirtschaft und Sozialpolitik 217
bb) Gewerkschaftspolitik und Mitbestimmung 220
cc) Angebotssteuerung 224
2. Gesellschaftliche Entwicklungstendenzen 228
a) Globalisierung und neue Risiken 228
b) Wissenschaftlich-technische Entwicklung 231
c) Bürgerrechte, Klassenkampf, Individualisierung und Wertewandel 236
aa) Bürgerrechte und Klassenkampf 236
bb) Individualisierung 239
cc) Wertewandel 242
d) Von der einfachen zur reflexiven Modernisierung 246
e) Verringerung der Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung? 250
II. Gegenwärtige Machtpositionen 252
1. Parteien 252
2. Verbände 262
3. Bürokratie 270
4. Justiz 274
5. Medien 278
6. Sonstige Machtpositionen 281
a) Manager 281
b) Wissenschaftler und Beratungsunternehmen 283
c) Reiche 285
7. Machtkartell der Eliten? 287
III. Leitbilder und Realität 288
1. Individualistischer (Neo)Liberalismus 288
a) Minimal- und Konsensstaat 288
b) „Gerechter“ Staat 292
2. Kollektivistischer Neoliberalismus (pluralistische Demokratie) 294
a) Verbändestaat 294
aa) Stärkung der Demokratie 294
bb) Konkurrenz- und Kooperationsbeziehungen 295
cc) Tarifvertragliche Regelungen 300
dd) Mitbestimmung der Arbeitnehmer 300
ee) Neuorientierung der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände? 302
ff) Netzwerke 304
b) Parteienstaat 305
aa) Konkordanzdemokratie 305
bb) Konkurrenzdemokratie 306
3. Solidarischer (Neo)Liberalismus 308
4. Pragmatismus als neues Leitbild 314
a) Notwendigkeit eines neuen Staatsverständnisses 314
b) Neue politische Methode: „trial and error“ 318
c) Harmonie- oder Konfliktmodell? 320
D. Aktuelle Probleme und Lösungsansätze 323
I. Massenarbeitslosigkeit und geringes Wirtschaftswachstum 323
1. Aktuelle Situation 323
2. Position des Sachverständigenrats 326
a) Ursachenanalyse 326
b) Reformvorschläge des Sachverständigenrats 328
c) Einhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes 329
3. Kritische Beurteilung der Position des Sachverständigenrats 331
a) Kritik der Grundthesen 331
b) Kritische Beurteilung des Wachstumsziels 335
II. Probleme des Wohlfahrtsstaates und Lösungsansätze 338
1. Merkmale des Wohlfahrtsstaates 338
2. Problematische Systemelemente des deutschen Wohlfahrtsstaates 340
a) Das Leitbild des „normalen Arbeitsverhältnisses“ und der „normalen Familie“ 340
b) Unterscheidung zwischen der Sozialversicherung und der Armutspolitik 344
c) Erzwungene Solidaritätsgemeinschaft 345
d) Korporatismus als Ordnungsprinzip der Sozialversicherung 347
e) Patriarchalisches Staatsverständnis 348
f) Macht und Konkurrenz der Parteien und Verbände 350
3. Probleme durch die historische Entwicklung 352
a) Wiedervereinigung 352
b) Globalisierung 352
c) Demographische Entwicklung 353
4. Individualistische Problemlösung 354
a) Grundvorstellung 354
b) Negative Einkommensteuer 354
c) Liberalisierung der Krankenversicherung 356
d) Maßnahmen zur Beseitigung der Armutsursachen 359
5. Kollektivistische Problemlösung 361
III. Probleme der staatlichen Bürokratie und Lösungsansätze 364
1. Mängel 364
2. Hauptursachen 367
a) Ungelöste Informations- und Kontrollprobleme 367
b) Falsche Personalpolitik 368
c) Organisationsmängel 370
d) Einfluss der Interessenverbände und Parteien 371
3. Lösungsansätze 372
a) New Public Management als Leitbild der Binnenmodernisierung 372
b) Modernisierung des Personalmanagements 374
c) Leistungstiefenpolitik 376
IV. Probleme des föderalistischen Staatsaufbaus und Lösungsansätze 379
1. Kompetenz- und Steuerverteilung zwischen den Gebietskörperschaften 379
2. Probleme 380
3. Lösungsansätze 383
a) Trennung der Kompetenzen von Bund, Ländern und Gemeinden 383
b) Neugliederung der Länder, funktionaler Föderalismus und institutioneller Wettbewerb 385
c) Reformen der Legislative und Exekutive in den Ländern 386
V. Probleme der Europäischen Union und Lösungsansätze 387
1. Probleme 387
2. Lösungsansätze 391
VI. Probleme der internationalen Kooperation außerhalb der Europäischen Union und Lösungsansätze 394
1. Probleme 394
2. Lösungsansätze 399
E. Demokratiereform 405
I. Grundprobleme 405
1. Ohnmacht des Souveräns 405
2. Versagen des Parlaments und der Regierung 409
a) Mängel 409
b) Hauptursachen 413
aa) Umfassende Kompetenzen der Regierungsparteien 413
bb) Inkompetente Politiker 414
cc) Dominanz der kurzfristigen Interessen 416
dd) Dominanz der partikularen Interessen 419
ee) Eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten durch Vetospieler 422
ff) Missbrauch des Bundesrats als Blockadeinstrument 423
II. Lösungsansätze 425
1. Stärkung des Souveräns 425
a) Direkte Demokratie 425
b) Parteienstaatslehre von Leibholz 429
c) Demokratisierung der Verbände und Parteien 431
d) Bürgerinitiativen 434
e) Verstärkter Einfluss der Bürger auf Parlament und Regierung, Schwächung des Einflusses von Parteien und Interessenverbänden 436
f) Verbesserung der Kompetenz der Politiker 443
g) Funktionalistische oder repräsentative Demokratie 444
h) Neuorientierung der politischen Bildung 447
2. Reform der parlamentarischen Demokratie durch separate Delegationswege 450
a) Zielsetzung 450
b) Zweikammersystem von Hayek 450
c) Kontrollorgane und Verfassungsrat 453
d) Fachparlamente und Autonomiebereiche 455
e) Präsidentialismus 457
III. Ein Modell der parlamentarischen Demokratie ohne Regierung 462
1. Das Modell 462
a) Bund 462
aa) Legislative 462
bb) Exekutive 464
cc) Judikative 465
dd) Expertenorganisation 466
ee) Diskursorganisation 467
b) Länder und Kommunen 467
c) Europäische Union und internationale Verträge 468
2. Voraussichtliche Eignung zur Problemlösung 469
a) Stärkung der Position des Souveräns 469
b) Schwächung der Parteien- und Verbandsmacht 470
c) Verringerung der Bedeutung von Vetopositionen 472
d) Verringerung der Dominanz kurzfristiger Interessen 472
e) Verbesserung der staatlichen Leistung 473
3. Vergleich der (neo)liberalen Leitbilder mit dem Reformmodell 474
a) Individualistischer (Neo)Liberalismus 474
b) Kollektivistischer Neoliberalismus 475
c) Solidarischer (Neo)Liberalismus 475
d) Neues Leitbild: Pragmatischer, lernfähiger und innovativer Staat 476
4. Realisierungschancen 477
Literaturverzeichnis 482
Personenregister 551
Sachwortregister 565