Kampf und Kultur: Max Webers Theorie der Politik aus der Sicht seiner Kultursoziologie
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Kampf und Kultur: Max Webers Theorie der Politik aus der Sicht seiner Kultursoziologie
Soziologische Schriften, Vol. 77
(2005)
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Max Webers Theorie der Politik wird bis dato meistens im Zusammenhang mit der Moderne diskutiert. Dieses Paradigma kann jedoch heute - nach dem Ende des Ost-West-Konflikts -, da von einer Wiederkehr der Kultur und Religion und der "Vielfalt der Moderne" (Eisenstadt) die Rede ist, einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Masahiro Noguchi versucht unter Berücksichtigung dieser Veränderung der globalen Situation, Webers Theorie der Politik, die sich extrem am Aspekt des Kampfes orientiert, auf der Grundlage seiner vergleichenden Kultursoziologie zu interpretieren.Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den vorherrschenden Modernisierungstheorie-Ansatz zu entzaubern und dadurch den Blick auf die Aktualität von Webers Verständnis der okzidentalen Kultur zu richten, die in sich das Moment der Spannung und des Konflikts einschließt. Im Mittelpunkt steht der Paradigmawechsel von "Max Weber und die Moderne" zu "Max Weber und der Okzident (bzw. Europa)".
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
I. Einleitung | 13 | ||
II. Von der Methodologie zur Kultursoziologie: Die Grundlage der politischen Theorie Max Webers | 19 | ||
1. Der perspektivistische Charakter der Methodologie Max Webers | 20 | ||
a) Wirklichkeitswissenschaft, Nüchternheit und „intellektuelle Redlichkeit“ als Grundlage der Machtpolitik Webers? | 20 | ||
b) Perspektivismus statt Realismus | 22 | ||
2. Perspektivische Irrationalität als Brennpunkt der Weber-Kritik | 25 | ||
3. Zur Kultursoziologie | 30 | ||
a) Fragwürdige Prämisse des „dezisionistischen“ Interpretationsrahmens | 30 | ||
b) Die beiden Seiten des Perspektivismus: Subjektivistische Irrationalität und objektives Moment des Wertes | 31 | ||
c) Verbindlichkeit der Rationalität kraft ihrer Eigengesetzlichkeit | 33 | ||
d) Suche nach der Rationalität der Ordnung | 36 | ||
III. Machtpolitik und okzidentale Moderne: Unter Berücksichtigung der Differenz zwischen Kautilya und Machiavelli im Rahmen der vergleichenden Kultursoziologie Max Webers | 45 | ||
1. Machiavelli und Weber | 45 | ||
2. Machtpolitik und Differenzierungstheorieansatz | 48 | ||
a) Moderne als Differenzierung | 48 | ||
b) Das Kautilya-Problem | 50 | ||
3. Ordnung und Politik in der vergleichenden Kultursoziologie | 51 | ||
a) Kautilya und die hinduistische Ordnung | 51 | ||
b) Die konfuzianische Ordnung | 57 | ||
c) Machiavelli und die okzidentale Ordnung | 59 | ||
4. Typologie der Kulturen und Webers Perspektive | 62 | ||
a) Die drei Kultur-Typen | 62 | ||
b) Relativismus und die indische Ordnung | 63 | ||
c) Kulturvergleich als Selbstreflexion | 65 | ||
Exkurs: Webers Wagner-Interpretation | 68 | ||
IV. Naturrecht in der vergleichenden Kultursoziologie: Diskrepanz zwischen Protestantismus, Okzident und Moderne | 71 | ||
1. Weber contra Naturrecht? | 73 | ||
a) Weber-Kritik | 73 | ||
b) Anti-naturrechtliche Elemente bei Weber | 75 | ||
c) Webers Interesse am Naturrecht | 76 | ||
2. Naturrecht im Kontext der vergleichenden Kultursoziologie | 77 | ||
a) Naturrecht als eine „nur im Okzident“ bekannte Erscheinung | 77 | ||
b) Zum Interpretationsrahmen des konsequenten Zusammenhangs von asketischem Protestantismus und okzidentalem Rationalismus | 79 | ||
aa) Fragwürdigkeit der Korrespondenz von PE und „Okzident“ | 79 | ||
bb) Die sog. „Musiksoziologie“ als entscheidende Stelle | 80 | ||
(1) Die Frage des „Nur-im-Okzident“ | 81 | ||
(2) Die Frage nach den „spezifischen Entwicklungsbedingungen“ | 82 | ||
(3) Die das Moment der Irrationalität in sich einschließende Rationalität | 83 | ||
(4) Webers Verständnis des Okzidents | 83 | ||
(5) Die Kluft zwischen dem Protestantismus und der „okzidentalen“ Kultur | 84 | ||
c) Webers Perspektive auf das Naturrecht: Spannungsverhältnis zwischen religiöser und politischer Sphäre | 85 | ||
d) Fehlen des Naturrechts in China und Indien | 89 | ||
aa) China | 90 | ||
bb) Indien | 91 | ||
e) Von der okzidentalen Kultur zur Moderne | 93 | ||
3. Der Wandel der Naturrechtskonzeption im Calvinismus und dessen politische Implikationen | 97 | ||
a) Der Widerspruch zwischen dem Naturrechtsverständnis im Kontext der vergleichenden Kultursoziologie einerseits und der Naturrechtskonzeption des Calvinismus andererseits | 97 | ||
b) Die Aufhebung des Dualismus im Rahmen des Puritanismus und der Entstehung der modernen politischen Ideen | 99 | ||
c) Die Kehrseite der Aufhebung des Dualismus: „Glaubenskrieg“ | 101 | ||
4. „Okzident“ im Gegensatz zu Protestantismus und Moderne | 104 | ||
V. Ästhetik und Politik bei Georg Simmel und Max Weber: Ästhetischer Pantheismus und antagonistischer Polytheismus | 107 | ||
1. Ästhetisierung der politischen Theorie bei Max Weber: Eine Seite der Verantwortungsethik | 107 | ||
a) Gesinnungs- und Verantwortungsethik oder Mono- und Polyperspektivität | 107 | ||
b) Ästhetisierung der Politik? | 112 | ||
c) Okzident und ästhetisierte Politik: Webers Perspektive auf den Feudalismus | 116 | ||
2. Webers ambivalente Stellung zu Simmel: Differenz der ontologischen Grundannahmen | 117 | ||
Exkurs: Baudelaire bei Habermas, Simmel und Weber | 124 | ||
a) Jürgen Habermas: Baudelaire als Symbol der Ausdifferenzierung | 125 | ||
b) Georg Simmel: Baudelaire als Symbol des Ästhetizismus | 126 | ||
c) Max Weber: Baudelaire als Symbol des agonistischen Polytheismus | 127 | ||
3. Zweierlei „Soziologien des Streites“ | 128 | ||
4. Webers Distanz zum Ästhetizismus und gleichrangiger Gegensatz von Verantwortungs- und Gesinnungsethik | 134 | ||
VI. Max Webers Brief an Aby Warburg | 139 | ||
1. Kampf und Machtpolitik? | 139 | ||
2. Aby Warburgs Aufsatz „Francesco Sassettis letztwillige Verfügung“ | 141 | ||
3. Max Webers Antwort: Der „wunderbare Schimmer“ des Gegensätzlichen | 145 | ||
4. Webers Plädoyer für die Tragik | 149 | ||
VII. Max Weber und der Totalitarismus: Aus dem Blickwinkel Eric Voegelins | 154 | ||
1. Die Weber-Debatte und die „Renaissance“ der Totalitarismusforschung | 154 | ||
2. Das Mommsen-Paradigma | 157 | ||
a) Irrationalität des Wertbegriffes und Nation als Wert | 158 | ||
b) Irrationalität der plebiszitären Führerdemokratie | 159 | ||
c) Naturrecht als Gegengewicht zur Irrationalität | 163 | ||
d) Die Unmöglichkeit der Grundlegung der Verantwortungsethik bei Mommsen | 164 | ||
3. Eric Voegelins Ansatz | 166 | ||
a) Weber und Voegelin an der Schwelle zwischen Positivismus und Ordnungswissenschaft | 166 | ||
b) Voegelins Totalitarismusverständnis | 170 | ||
aa) „Politische Religionen“ | 170 | ||
bb) Gnostizismus | 172 | ||
4. Weber aus dem Blickwinkel Voegelins oder Gnosis im Werk Webers | 179 | ||
a) Webers Kampf und der gnostische Kampf | 179 | ||
b) Gnosis im Werk Max Webers | 181 | ||
aa) Akosmismus | 181 | ||
bb) Gesinnungsethik | 184 | ||
c) Polytheistischer Rationalitätsbegriff als antitotalitäre politische Theorie | 187 | ||
VIII. Schlußfolgerung | 191 | ||
1. Thesen | 191 | ||
2. Aktualität der Theorie Max Webers | 193 | ||
Literaturverzeichnis | 200 | ||
1. Max Weber | 200 | ||
2. Sekundärliteratur | 201 | ||
Personenverzeichnis | 217 |