Die politische Idee der Integration
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Die politische Idee der Integration
(2011)
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Burkhard Wilk, geboren am 28.1.1955 in Gotha, studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Marburg. Im Anschluss daran war er am dortigen Fachbereich Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Rechtsphilosophie als wissenschaftlicher Assistent tätig und promovierte über den Schadensbegriff. Seit 1986 ist Wilk Rechtsanwalt in Kassel. Seine Schwerpunkte liegen auf den Gebieten des Haftungs- und Schadensersatzrechts sowie des Arbeitsrechts. Seit 2007 ist Wilk auch als Mediator tätig.Abstract
Burkhard Wilk spricht sich in seiner politisch-philosophischen Schrift für eine Integrationspolitik aus, die sich an einem Integrationsbegriff orientiert, der mit der abstrakten Vernunft übereinstimmt. Im Mittelpunkt seiner Darstellung steht das in unserem ethischen Gesellschaftsvertrag vereinbarte Wertesystem, welches durch den polardialektischen Wert der Menschenwürde als höchsten Wert geprägt ist. Allein dieses Einheit stiftende System, welches Pluralität in Gebundenheit an den Wert der Würde zulässt, ist der Maßstab der Integrierung von Zuwanderern.Die Idee der Integration ist verwirklicht, wenn sich der Zuwanderer mit diesem System einschließlich der Erstrangigkeit der Menschenwürde identifiziert, wobei es nicht ausreicht, dass er sich bereit erklärt, die aus dem Wertesystem entwickelten staatlichen Rechtsnormen einzuhalten. Die Idee verlangt vielmehr die Internalisierung des Wertesystems. Dies ist erreicht, wenn der Zuwanderer zu unserem vom Würdebegriff geprägten Wertesystem freiwillig und aus ethischer Überzeugung "Ja" sagen kann. Erst durch diese ethische Gesinnung kann die für die gesellschaftliche Einheit notwendige Identität herbeigeführt werden - können Menschen vereinigt werden.Die Aufgabe der Politik besteht darin, den Weg in das Wertganze zu gestalten und zu steuern, wobei der Maßstab der Politik wiederum nur unser gesellschaftlich vereinbartes Wertesystem sein kann. Hieraus folgen ethische Prinzipien, die die Politik bei der Integrierung von Zuwanderern zu beachten hat.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 11 | ||
A. Überblick über die unterschiedlichen Bedeutungen des Terminus Integration | 13 | ||
I. Integration im allgemeinen Sprachgebrauch | 13 | ||
II. Philosophische und soziologische Deutungen der Integration | 14 | ||
1. Das einheitliche Prinzip bei Spencer | 14 | ||
2. Die synthetische Einheit bei Hegel | 14 | ||
3. Soziologischer Integrationsbegriff | 16 | ||
III. Integrationskonzepte in der Zuwanderungsdebatte | 16 | ||
1. Integration, Assimilation und Akkulturation | 17 | ||
a) Die strukturelle Integration bei Hoffmann-Nowotny | 17 | ||
b) Das handlungstheoretische Konzept Essers | 18 | ||
c) Die Beschreibung der Akkulturation durch Heckmann | 19 | ||
2. Die Idee des „melting pot“ | 21 | ||
3. Multikulturalität, Leitkultur und transkulturelle Identität | 21 | ||
a) Die Lehre vom reinen Multikulturalismus | 21 | ||
b) Aufgeklärte Multikulturalität | 22 | ||
c) Leitkultur | 22 | ||
d) Integration als transkulturelle Identität | 23 | ||
IV. Integration von Zuwanderern in der parteipolitischen Debatte | 24 | ||
B. Der Integrationsbegriff als vernünftige Grundlage einer politischen Idee | 28 | ||
I. Begriffliches Denken und dialektisches Bewerten | 28 | ||
II. Begriffliches Denken als Vernunftkriterium des gesellschaftlichen Dialogs | 33 | ||
III. Der Allgemeinbegriff der Integration | 36 | ||
IV. Der Artbegriff der gesellschaftlichen Integration von Zuwanderern | 39 | ||
V. Die gesellschaftliche Einheit als das Wesen der Integration | 41 | ||
1. Der Gesellschaftsvertrag | 41 | ||
a) Das Gesellschaftsganze als integrierte Gesellschaft | 41 | ||
b) Die Staatsbildung als weiterer Akt der gesellschaftlichen Zwecksetzung | 44 | ||
c) Der Inhalt des Gesellschaftsvertrages: ein ethischer Wertkonsens | 48 | ||
aa) Die relative und polardialektische Struktur des ethischen Wertes | 48 | ||
bb) Das Wesen des gesellschaftsethischen Wertesystems | 54 | ||
d) Die Einheit des gesellschaftlichen Wertesystems – Die Würde des Menschen als oberster Wert | 59 | ||
e) Konkretisierung des gesellschaftsethischen Wertesystems in der staatlichen Verfassung und Rechtsordnung | 64 | ||
f) Abgrenzung der gesellschaftsethischen Wertordnung vom religiös-ethischen Wertesystem | 67 | ||
2. Der ethische Gehalt der Werte der Würde und Freiheit des Menschen | 71 | ||
a) Der Wert der ethischen Existenz | 71 | ||
b) Der ethische Wert der Freiheit | 75 | ||
c) Die Idee der Menschenwürde im ethischen Spannungsverhältnis | 79 | ||
d) Reale Menschenrechte und deren Wert | 84 | ||
e) Das ethische Prinzip der Toleranz – eine konkrete Form der Menschenwürde und kein Prinzip der Wertebeliebigkeit | 87 | ||
f) Die Basiswerte der Würde und ethischen Freiheit des Menschen als Maßstab gesellschaftsethischer Veränderungsprozesse | 91 | ||
g) Identität von Wertesystem und Gesellschaftskultur | 93 | ||
VI. Zuwanderung in die gesellschaftliche Einheit | 96 | ||
1. Das Wertesystem des Gesellschaftsganzen als Bezugsrahmen des gesellschaftlichen Integrationsprozesses | 96 | ||
a) Das gesellschaftsethische Wertesystem in seiner Ganzheit als Integrationsangebot | 96 | ||
aa) Angebot zur gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe | 97 | ||
bb) Die ethisch-verpflichtende Seite des gesellschaftlichen Integrationsangebots | 100 | ||
b) Gegensätzliche Wertesysteme im Spannungsverhältnis | 103 | ||
aa) Die Scharia – die Wertordnung der Muslime | 103 | ||
bb) Unterschiedliche Ausrichtung der Wertordnungen | 105 | ||
cc) Auflösung des dialektischen Widerspruchs | 106 | ||
2. Die Integrierung – ein Identifikationsprozess mit dem gesellschaftsethischen Wertesystem | 123 | ||
a) Gesellschaftsethische Integration – die Synthese eines vernünftigen dialektischen Bewusstseinsprozesses | 123 | ||
b) Gesellschaftsethische Identifikation – ein innerer Überzeugungsakt | 126 | ||
c) Gesellschaftsethische Identifikation – keine menschenunwürdige Assimilation | 128 | ||
d) Die „äußere Integration“ – Mindestanforderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens | 131 | ||
3. Die emotionalen Faktoren der Integrierung | 135 | ||
VII. Integration als Basis eines ethisch-politischen Patriotismus | 139 | ||
1. Die Verfassung als Bezugsgröße des Patriotismus | 139 | ||
2. Die Liebe zur ethisch politischen Heimat | 142 | ||
3. Patriotische Gefühlsvielfalt | 146 | ||
VIII. Die politische Verwirklichung einer Idee | 147 | ||
1. Der Begriff der Integrationspolitik | 147 | ||
a) Vernunft statt machtbewusster Durchsetzung politischer Interessen | 147 | ||
b) Der ganzheitliche teleologische Ansatz der Politik | 149 | ||
2. Politische Prinzipien der Integration | 152 | ||
a) Die Integrationsidee als oberstes Ziel der Integrationspolitik | 152 | ||
b) Ohne integrierte Aufnahmegesellschaft keine Integration von Zuwanderern | 155 | ||
c) Keine politische Zwangsassimilierung | 158 | ||
d) Keine Ergebnisoffenheit des politisch ethischen Dialogs | 161 | ||
e) Vertrauen gegen Vertrauen | 165 | ||
f) Integration trotz Segregation? | 168 | ||
g) Integration ins Wertesystem aus dem Wertesystem | 172 | ||
h) Bildung, Bildung und nochmals Bildung | 175 | ||
IX. Recht und Rechtsprechung – Teil der gesellschaftsethischen Integrierung | 180 | ||
1. Die Aufgabe des Rechts | 180 | ||
2. Die Rechtsprechung: Rationaler Akteur des Integrationsprozesses | 182 | ||
3. Die Glaubensfreiheit – kein Wert „de luxe“ | 189 | ||
X. Die Rolle der Religionen | 192 | ||
1. Die voluntaristische Prägung des Islam | 192 | ||
2. Religiöser Dialog – die Chance zur vollendeten Integration | 195 | ||
Literaturverzeichnis | 203 | ||
Stichwortverzeichnis | 208 |