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Umsetzung von Unionsrecht in föderalen Staaten

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Ehrbeck, T. (2011). Umsetzung von Unionsrecht in föderalen Staaten. Eine rechtsvergleichende Untersuchung von Kompetenzsystemen und Garantiemechanismen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53466-1
Ehrbeck, Thorsten. Umsetzung von Unionsrecht in föderalen Staaten: Eine rechtsvergleichende Untersuchung von Kompetenzsystemen und Garantiemechanismen. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53466-1
Ehrbeck, T (2011): Umsetzung von Unionsrecht in föderalen Staaten: Eine rechtsvergleichende Untersuchung von Kompetenzsystemen und Garantiemechanismen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53466-1

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Umsetzung von Unionsrecht in föderalen Staaten

Eine rechtsvergleichende Untersuchung von Kompetenzsystemen und Garantiemechanismen

Ehrbeck, Thorsten

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 155

(2011)

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About The Author

Thorsten Ehrbeck, geboren 1979 in Frankfurt am Main, studierte Rechtswissenschaften in Freiburg und Barcelona und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er absolvierte sein Referendariat im Bezirk des Kammergerichts Berlin mit Stationen im Bundesinnenministerium und am Spanischen Verfassungsgericht. Seit 2011 ist er als Richter in Berlin tätig.

Abstract

Durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sind die Nationalstaaten vor neue Aufgaben gestellt. Neben der Schaffung eigener Normen sind sie zur Umsetzung und Garantie des Unionsrechts verpflichtet. In föderalen Staaten verändert dies die Anforderungen an die Kompetenzordnungen. Diese müssen nunmehr sowohl zur Umsetzung von Unionsrecht als auch für die nationale Rechtsetzung geeignet sein. Zugleich stellen sich aufgrund der Außenverantwortung des Zentralstaats Fragen zu Garantiemechanismen der Umsetzung. Der Autor arbeitet Kriterien guter Kompetenzordnungen heraus, analysiert auf der Grundlage eines Rechtsvergleiches von Deutschland, Österreich und Spanien mögliche Formen von Kompetenztypen und Garantiemechanismen und untersucht die Auswirkungen auf föderale Kompetenzordnungen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere flexible Formen konkurrierender Kompetenzen in Verbindung mit finanziellen Sanktionsmechanismen eine geeignete Kompetenzordnung bilden können.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 11
Erster Teil: Zur Umsetzung von Rechtsakten in föderalen Staaten 23
A. Föderale Staaten und suprastaatliches Recht 23
I. Föderalismus 23
II. Vertragsschließungskompetenz 25
III. Mehr-Ebenen-Struktur 27
IV. Aszendierende und deszendierende Phase 28
1. Umsetzung durch den nationalen Gesetzgeber 30
2. Garantiemechanismen 33
B. Umsetzung im Unionsrecht 35
I. Kompetenzstruktur des Unionsrechts 37
1. Umsetzungsbedürftige Handlungsformen der Europäischen Union 40
2. Reformvorschläge für die unionale Kompetenzabgrenzung 42
II. Garantiemechanismen 47
C. Bewertungsmaßstäbe für Umsetzungsmechanismen 49
I. Unionsrechtlich indizierte Kriterien 50
1. Inhaltlich adäquate Umsetzung 50
2. Schnelles (Gesetzgebungs-)Verfahren 50
II. Nationalstaatlich indizierte Kriterien 51
1. Effizienz 51
2. Klarheit 51
3. Sachnähe 52
4. Parlamentarische Zuständigkeit / Entparlamentarisierung 52
D. Gang der Arbeit 54
Zweiter Teil: Ausgangssituation in Spanien, Österreich und Deutschland 56
Kapitel 1: Spanien 56
A. Die Staatsstruktur 56
I. Staatsaufbau 56
II. Kompetenzordnung 60
B. Umsetzung des Unionsrechts 62
I. Umsetzungsgesetzgebung 64
1. Umsetzungskompetenz gem. Art 149 Abs. 1 Nr. 3 CE – Ausschließliche Kompetenz des Zentralstaates für internationale Beziehungen 64
2. Umsetzungskompetenz aufgrund von Art. 93 CE 65
3. Umsetzung über „titulos transversales“ 66
4. Fazit 70
II. Mechanismen zur Garantie der Umsetzung des Unionsrechts 71
1. Handlungsmöglichkeit aus der Pflicht des Zentralstaates, die Einhaltung internationaler Verträge zu garantieren - Art. 93 CE am Ende 71
2. Verfassungsrechtliche Aufsichtsmöglichkeiten – „alta inspeción“ 73
3. Harmonisierungsgesetzgebung – la armonización legislativa 73
4. Staatlicher Zwang – coerción estatal 75
5. Ergänzende Anwendung zentralstaatlichen Rechts mittels der Ergänzungsklausel – cláusula de supletoriedad 76
III. Reformvorschläge 79
1. Devolution der Gesetzgebungskompetenzen 79
2. Haftung der Autonomen Gemeinschaften 80
C. Parallele zum Völkerrecht 80
D. Ergebnis 81
Kapitel 2: Österreich 82
A. Die Staatsstruktur 82
I. Staatsaufbau 82
II. Kompetenzordnung 83
1. Kompetenztypen 83
2. Grundsätze / Sonderformen / Interpretationsmaximen 85
a) Grundsatz der Parität von Bund und Ländern 85
b) „Weder-noch-Regelungen“ 87
c) Interpretationsmaximen 88
3. Fazit 89
B. Umsetzung des Unionsrechts 90
I. Umsetzungsgesetzgebung 90
1. Allgemeine Umsetzungsprobleme 90
2. Rahmen- und Ausführungsgesetzgebung – Art. 12 B-VG 93
II. Mechanismen zur Garantie der Umsetzung des Unionsrechts 96
1. Aufsicht 97
2. Devolution des Art. 23d Abs. 5 BVG 98
a) „Rechtsakte im Rahmen der europäischen Integration“ 99
b) „kommt ein Land dieser Verpflichtung nicht rechtzeitig nach“ 100
c) Gericht im Rahmen der Europäischen Union 102
d) Ausübung der Devolution 102
e) Verhältnis von Art. 23d Abs. 5 B-VG zu anderen Devolutionsvorschriften 104
3. Haftung 105
III. Reformvorschläge 105
C. Parallele zum Völkerrecht 108
D. Ergebnis 109
Kapitel 3: Deutschland 109
A. Kompetenzordnung 109
I. Ausschließliche Gesetzgebung 111
II. Konkurrierende Kompetenz 111
1. Kernkompetenz 111
2. Bedarfskompetenz (vor der Föderalismusreform als „konkurrierende Kompetenz“ bezeichnet) 111
3. Abweichungsgesetzgebung 112
III. Rahmengesetzgebung 112
B. Umsetzung des Unionsrechts 115
I. Umsetzungsgesetzgebung 115
II. Garantiemechanismen 116
1. Bundeszwang 117
2. Haftung 117
3. Bund-Länder-Streit 119
III. Reformvorschläge 120
1. Devolution 120
2. Ermächtigungsklausel 120
C. Parallele im Völkerrecht 121
D. Ergebnis 123
Kapitel 4: Fazit der Länderdarstellung 123
A. Umsetzungsgesetzgebung 124
B. Garantiemechanismen 125
C. Völkerrechtliche Parallelsituation 125
Dritter Teil: Analyse der Kompetenztypen, -titel und Garantiemechanismen 128
Kapitel 1: Grundlagen der Analyse 129
A. Unionsrechtlich indizierte Kriterien 129
I. Adäquate Umsetzung 129
II. Fristgerechte Umsetzung 129
B. Nationalstaatlich indizierte Kriterien 130
I. Effizienz 130
II. Klarheit 131
III. Sachnähe 131
IV. Parlamentarische Zuständigkeit / Entparlamentarisierung 132
Kapitel 2: Grundtypen von Kompetenztypen und deren Ausgestaltungsmöglichkeiten 133
A. Ausschließliche Kompetenz 133
B. Konkurrierende Kompetenzen 133
I. Vorrang 134
1. Direkter und indirekter Vorrang kraft zeitlich verzögerten Inkrafttretens 135
2. Geltungs- und Anwendungsvorrang 137
a) Vorrangwirkung und Unionsrecht 138
b) Vorrangwirkung und Kompetenztypen 139
II. Kompetenzausübungsklauseln 140
1. Inhaltliche Klauseln 140
2. Verfahrensrechtliche Klauseln 140
C. Grundsatz- und Ausführungskompetenzen 141
D. Weitere Kompetenztypen 142
Kapitel 3: Analyse der Kompetenztypen 142
A. Ausschließliche Kompetenz 142
B. Konkurrierende Kompetenzen 143
I. Besonderheiten und Eigenheiten konkurrierender Kompetenzen 144
1. Besonderheiten und Einwände gegen einen Vorrang gliedstaatlicher Normen 144
a) Gesetzesänderungen und der Einwand des Entstehens einer widersprüchlichen, unsystematischen Rechtsordnung 144
b) Einwand der Vernachlässigung eines chancengleichen und fairen Wettbewerbs der dezentralen Einheiten 146
c) Verhältnis zwischen Materienzuteilung und struktureller Ausgestaltung 147
d) Einwand der fehlenden demokratischen Legitimation zentralstaatlicher Auffanggesetze 148
e) Vorwurf des übermäßigen legistischen Aufwands 148
f) Zu erwartende Regelungswirklichkeit 149
g) Fazit 150
2. Besonderheiten aller konkurrierender Kompetenztypen 150
II. Kernkompetenz 152
1. Umsetzungstauglichkeit 152
2. Allgemeine Geeignetheit 154
3. Fazit 154
III. Bedarfskompetenz 155
1. Umsetzungstauglichkeit 156
2. Allgemeine Geeignetheit 157
3. Fazit 158
4. Interpretation zugunsten einer generellen Umsetzungsbefugnis des Zentralstaats 160
a) Umsetzungstauglichkeit 160
b) Allgemeine Geeignetheit 161
c) Bewertung 163
IV. Verfahrenskompetenz 164
1. Verfahrensausgestaltung und allgemeine Geeignetheit 164
a) Zustimmung einer föderal ausgestalteten zweiten Kammer 165
b) Gesamtstaatliche Verfahrensausgestaltung 167
2. Umsetzungstauglichkeit 167
3. Fazit 169
V. Abweichungskompetenz 169
1. Umsetzungstauglichkeit 170
a) Effektive Umsetzung 170
aa) Direkte Vorrangregelung 171
bb) Indirekte Vorrangregelung 172
b) Dauer des Gesetzgebungsverfahrens 173
aa) Indirekte Vorrangregelung 174
bb) Direkte Vorrangregelung 176
2. Allgemeine Geeignetheit 176
Exkurs: Unionsrechtskonformität des Kompetenztyps 177
3. Bewertung der Vorrangregelungen des Kompetenztyps 180
4. Fazit 182
VI. Umgekehrte Bedarfskompetenz 183
1. Umsetzungstauglichkeit 184
2. Allgemeine Geeignetheit 185
3. Interpretation zugunsten einer generellen Umsetzungsbefugnis der Gliedstaaten 186
4. Fazit 186
VII. Umgekehrte Verfahrenskompetenz 187
VIII. Abweichungskompetenz mit zentralstaatlicher Sicherungsklausel 187
1. Umsetzungstauglichkeit 189
2. Allgemeine Geeignetheit 189
3. Fazit 190
IX. Fazit für die konkurrierende Gesetzgebung 191
C. Grundsatz- und Ausführungsgesetzgebung 192
I. Umsetzungstauglichkeit 192
II. Allgemeine Geeignetheit 193
III. Einstufige Umsetzung 195
IV. Fazit 196
D. Paktierte Gesetzgebung 196
E. Ergänzende Kompetenzermächtigungen 197
I. Verfahren 198
II. Umsetzungstauglichkeit 199
III. Allgemeine Geeignetheit 200
1. Problem des „Hineinregierens“ 201
2. Versteinerung 201
3. Reichweite der Ermächtigung 203
IV. Ergebnis 203
F. Umsetzungsgesetzgebung als eigener Kompetenztyp 204
G. Zusammenfassung 205
Kapitel 4: Kompetenztitel 206
A. Zur Breite materienbezogener Kompetenztitel 206
B. Residualklausel 207
C. Finale Kompetenzaufteilung 208
Kapitel 5: Garantiemechanismen 210
A. Nationale Instrumente 211
I. Sekundäre Gesetzgebungskompetenzen 211
1. Bundeszwang 211
2. Devolution 213
a) Art der Säumnis und Notwendigkeit einer gerichtlichen Feststellung 213
b) Ausübung der Devolution 215
c) Außerkrafttreten zentralstaatlicher Devolutionsnormen 216
d) Bewertung 217
II. Ergänzungsklausel 218
III. Verfahren vor nationalen Verfassungsgerichten 221
B. Internationale Instrumente 221
I. Transparenz 222
II. Capacity Building 223
III. Vertragsinterpretation und Streitbeilegung 223
IV. Vertragsanpassung 224
V. Finanzielle Sanktionsmechanismen 224
1. Haftungsgrundsätze 226
2. Verfristete Umsetzung 227
a) Ausschließliche Kompetenzen 227
b) Kernkompetenz 227
c) Bedarfskompetenz 229
d) Abweichungskompetenz 229
e) Abweichungskompetenz mit zentralstaatlicher Sicherungsklausel 230
f) Verantwortungsteilung anhand von Haftungsquoten 231
3. Fehlerhafte Umsetzung 232
4. Fazit 233
C. Bewertung der Garantiemechanismen 234
Vierter Teil: Auswirkung auf föderale Kompetenzordnungen 236
A. Kompetenzsysteme 236
I. System der Kompetenztrennung 237
1. Kompetenzordnung 237
2. Kompetenztitel 238
3. Garantiemechanismen 239
II. Systeme konkurrierender Kompetenzen 240
1. Kompetenzordnung 240
a) Materien, die vorwiegend dem Zentralstaat zugeordnet sind 240
b) Materien, die grundsätzlich von beiden Regelungsträgern wahrgenommen werden können 241
c) Materien, die vorwiegend den dezentralen Einheiten zugeordnet sind 243
d) Wechselwirkungen und Auswirkungen einer Kompetenzordnung der beschriebenen Kompetenztypen 244
2. Kompetenztitel 246
3. Garantiemechanismen 247
III. Asymmetrische Kompetenzsysteme 247
B. Wechselwirkungen zwischen Umsetzungsregime und Normqualität 248
C. Schlussbemerkung 249
Literaturverzeichnis 250
Sachverzeichnis 266