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Zukunftsprobleme der Europäischen Wirtschaftsverfassung

Cite BOOK

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Schäfer, W. (Ed.) (2004). Zukunftsprobleme der Europäischen Wirtschaftsverfassung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51405-2
Schäfer, Wolf. Zukunftsprobleme der Europäischen Wirtschaftsverfassung. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51405-2
Schäfer, W (ed.) (2004): Zukunftsprobleme der Europäischen Wirtschaftsverfassung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51405-2

Format

Zukunftsprobleme der Europäischen Wirtschaftsverfassung

Editors: Schäfer, Wolf

Schriften des Vereins für Socialpolitik, Vol. 300

(2004)

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Book Details

Abstract

Die Europäische Union steht vor großen Herausforderungen. Erweiterung und Vertiefung der Union stehen auf der Politikagenda. Ob die Vorschläge des Europäischen Verfassungskonvents für eine grundlegende Erneuerung des Unionsvertrages diesbezüglich zukunftsfähig sind, bedarf einer intensiven Diskussion. In den Beiträgen des vorliegenden Bandes stehen Probleme speziell der europäischen Wirtschaftsverfassung im Mittelpunkt. Obwohl der Begriff der Wirtschaftsverfassung nicht eindeutig definiert ist, sind juristische und vor allem verfassungs- und institutionenökonomische Analysen von Belang. Dabei spannen die Beiträge einen Bogen über die wichtigsten Problembereiche.

Grundsätzliche Überlegungen zu einer europäischen Verfassung führen zu den Fragen: Benötigen wir überhaupt eine Verfassung für Europa? Wie ist das Verhältnis zwischen den Nationalstaaten und der Union zu regeln? Freiheit, Bürgersouveränität und Subsidiarität - als eine spezielle Ausprägung des Prinzips der komparativen Wettbewerbsvorteile - spielen in der europäischen Wirtschaftsverfassung eine zentrale Rolle. Sie ergänzen sich mit Überlegungen zur europäischen Finanzverfassung, in der auch die Frage nach den institutionellen Ebenen gestellt wird, die für die Bereitstellung und Finanzierung unterschiedlicher Güter in der Union verantwortlich sind. Gefragt wird auch, ob eine Koordination der nationalen Arbeitsmarktpolitiken auf EU-Ebene sinnvoll ist, oder ob die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im nationalen Politikbereich verbleiben sollte. Zudem: Welche konstitutionen- und institutionenökonomischen Dimensionen hat der Stabilitäts- und Wachstumspakt? Behandelt wird auch das Problem, ob im europäischen Strukturwandel ein Konflikt existiert zwischen ökonomischer Effizienz und sozialer Sicherheit. Vor dem Hintergrund der Theorie optimaler Jurisdiktionen stellt sich die Frage nach der optimalen Länderzahl für die EU-Erweiterung. Optimalitätsprobleme aufgrund der Erweiterung des Euro-Raumes werden hinsichtlich der Entscheidungseffizienz des Rats der Europäischen Zentralbank erörtert. Schließlich behandelt der Band spezielle Aspekte der Subsidiarität sowie der kollektiven Marktbeherrschung in der Wettbewerbspolitik innerhalb der Union.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 7
Paul Kirchhof: Der Unionsvertrag als Grundlage europaoffenen und weltweiten Wirtschaftens 9
A. Das Problem der „Globalisierung“ 9
I. Entgrenzung 9
II. Die Distanz zur staatlichen Macht 9
III. Entwurzelung 10
IV. Enthemmung 11
V. Festigung der Wertordnung 11
VI. Auflösung von Einheit in Teilrationalitäten 11
VII. Verlust der Zukunftsperspektive 12
B. Die Mitgliedstaaten in der Europäischen Union 13
I. Der europäische Staatenverbund 13
II. Der Staat 14
C. Der rechtliche Maßstab: Hang zur Maßlosigkeit? 15
D. Die Handlungsform: Staatliche und wettbewerbliche Bedarfserkundung und Bedarfsbefriedigung 16
I. Zwei Formen der Bedarfserkundung 16
II. Demokratie und politische Handlungseffizienz in Europa 17
III. Der Wirkungsbereich staatlichen Entscheidens und wirtschaftlichen Wettbewerbs 19
IV. Die Überzeichnung des Wettbewerbsgedankens 20
V. Staatliches Entscheiden und vertragliches Verständigen 21
E. Effizienz der Organisationsform: Die Gewaltenteilung 23
I. Entscheidungsrichtigkeit und Entscheidungsverantwortlichkeit 23
II. Freiheitssichernde Gewaltenbalance 24
III. Zukunfts- und Gegenwartsorganisationen 25
F. Sachverstand und demokratische Legitimation 26
I. Qualifikationsnachweis durch Prüfung oder Wahl 26
II. Abschirmen eines Sachverstandes gegen parlamentarischen Einfluss: Das Beispiel der Zentralbank 27
G. Fünf Vorschläge zur Erneuerung des Unionsvertrages 28
I. Der Sachkatalog von Aufgaben, Kompetenzen und Befugnissen 28
II. Demokratisierung der Gesetzgebung 28
III. Die Entscheidungsfähigkeit des Rates 29
IV. Die Lockerung des Gegensatzes von Gemeinschaft- und Staateninteresse 29
V. Die Wertegemeinschaft in Grundrechten 29
H. Das Europa der Staaten als Friedens- und Freiheitschance 31
Literatur 31
Peter Bernholz: Eine Europäische Verfassung als Grundlage für Freiheit und gesunde wirtschaftliche Entwicklung 33
Abstract 33
A. Einleitung 33
B. Politisch-ökonomische Tendenzen der Demokratie 34
C. Ist diese Entwicklung unaufhaltsam? 38
D. Ausgangslage und Ziele für eine Europäische Verfassung 41
E. Gewaltenteilung und Organe der Union 42
F. Die politischen Kompetenzen der Union 43
G. Organe der Europäischen Union 45
H. Schlussfolgerungen 47
Literatur 48
Viktor Vanberg: Bürgersouveränität und wettbewerblicher Föderalismus: Das Beispiel der EU 51
Abstract 51
A. Einleitung 51
B. Der demokratische Staat als Bürgergenossenschaft 52
C. Bürgersouveränität als Verfahrenskriterium 54
D. Bürgersouveränität und föderale Ordnung 57
E. Bürgersouveränität und das Dilemma kollektiven Handelns 60
F. Wettbewerbsföderalismus und Bürgersouveränität 63
G. Gebietkörperschaftlicher Wettbewerb und „Steuern als Preise“ 66
H. Steuerwettbewerb: Markt versus Demokratie? 68
I. Steuerwettbewerb und Umverteilung 72
J. Steuerwettbewerb und Wettbewerbsordnung 76
K. Wettbewerbsföderalismus und funktionsbezogene Sezession 81
L. Schluß 83
Literatur 84
Rainer Fehn: Strukturwandel und europäische Wirtschaftsverfassung: Gibt es einen Zielkonflikt zwischen Effizienz und Sicherheit? 87
Abstract 87
A. Einleitende Bemerkungen 87
B. Institutionelle Clusterbildung 90
I. Aggregierte wirtschaftliche Freiheit 91
II. Arbeitsmarkt 94
III. Gütermarkt 97
IV. Kapitalmarkt 100
C. Wirtschaftliche Performance – Stilisierte empirische Fakten 104
D. Investitions- versus innovationsbasiertes Wachstum: Ein einfacher theoretischer Erklärungsansatz 110
E. Schlussbemerkungen 118
Literatur 120
Renate Neubäumer und Werner Sesselmeier: Arbeitsteilung zwischen der europäischen und der nationalen Ebene. Eine ökonomische Analyse vor dem Hintergrund hoher und divergierender Arbeislosigkeit in Europa 123
Abstract 123
A. Einleitung 123
B. Theoretischer Hintergrund 124
I. Ein Ungleichgewichtsmodell zur Erklärung von Arbeitslosigkeit 124
II. Informationsdefizite und fehlende oder falsche Anreize zur Erklärung von Arbeitslosigkeit 128
C. Ansatzpunkte der Wirtschaftspolitik zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit 132
D. Arbeitsteilung zwischen der europäischen und der nationalen Ebene für die verschiedenen Felder der Wirtschaftspolitik 135
I. Geldpolitik 135
II. Fiskalpolitik 137
III. Tarifpolitik 139
IV. Regulierungspolitik und Arbeitsmarktpolitik 141
E. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 142
Literatur 144
Rolf Caesar: Leitlinien für eine europäische Finanzverfassung 149
Abstract 149
A. Einführung 149
I. Zur Relevanz der Fragestellung 149
II. Die gegenwärtige Finanzverfassung der EU im Überblick 151
B. Beurteilungskriterien für eine europäische Finanzverfassung 152
I. Grundsätzliche Bemerkungen 152
II. Die wohlfahrtsökonomische Perspektive 153
III. Die politökonomische Perspektive 154
C. Änderungen im Aufgaben- und Einnahmensystem der EU? 155
I. Eine neue Aufgabenverteilung zwischen EU und Mitgliedstaaten? 155
1. Kritik des gegenwärtigen Aufgabenspektrums der EU 155
2. Neue Aufgaben für die EU? 158
3. Politökonomische Aspekte einer veränderten Aufgabenverteilung 160
II. Erweiterte Einnahmekompetenzen für die EU? 161
1. Herkömmliche Kritik am Finanzierungssystem der EU 161
2. Wohlfahrtstheoretische Argumente für eine eigene EU-Steuer? 162
3. Politische Argumente und politökonomische Kritik 164
D. Weitere Aspekte einer europäischen Finanzverfassung 167
I. Reformbedarf beim Haushaltsrecht 167
II. Ein erweiterter Finanzausgleich für die EU? 169
III. EU-Rahmenregeln für die nationalen Finanzpolitiken? 171
1. Fiskalische Restriktionen in der EWWU? 171
2. Steuerharmonisierung oder Steuerwettbewerb? 173
F. Zusammenfassung 175
Literatur 176
Renate Ohr und André Schmidt: Der Stabilitäts- und Wachstumspakt: Eine Analyse unter Berücksichtigung konstitutionen- und institutionenökonomischer Aspekte 181
Abstract 181
A. Einführung und Gang der Untersuchung 181
I. Der Stabilitäts- undWachstumspakt in der Diskussion 181
II. Ziel der Untersuchung 182
B. Aufgabe und Bedeutung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes 184
I. Die Ziele des Stabilitäts- und Wachstumspaktes 184
II. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt im Rechtsgefüge der europäischen Wirtschaftsverfassung 186
C. Die konstitutionen- und institutionenökonomische Dimension des Stabilitäts- und Wachstumspaktes 187
I. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt aus Sicht der Konstitutionen- und Institutionenökonomik 187
II. Einfache spieltheoretische Überlegungen 189
III. Die Bedeutung der Glaubwürdigkeit 196
D. Vorschläge zur Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes 198
I. Die Glaubwürdigkeit des Vertragsziels – Starre Regelbindung versus flexible Auslegung 198
II. Prozedurale Gestaltung der Sanktionsmaßnahmen im Stabilitätspakt 201
III. Reformvorschlag für das Procedere des Stabilitätspaktes 204
E. Schlussbetrachtung 208
Literatur 209
Ansgar Belke und Dirk Kruwinnus: Die Europäische Zentralbank vor der EU-Erweiterung: Status quo, institutionelle Probleme und Reformansätze 213
Abstract 213
A. Einführung 214
B. Reform der Abstimmungsregeln im EZB-Rat: Bedarf und rechtliche Voraussetzungen 216
I. Reformbedarf 216
II. Rechtliche Voraussetzungen einer Reform 219
C. Optionen für eine Reform: Gruppenmodelle 221
I. Rotation 221
II. Das Modell der „FOMC rotation“ 222
III. Das „Equal rotation“-Modell 222
IV. Das Modell der „Minimum Representation“: Der Reformvorschlag des EZB-Rats 223
1. Der Gang durch die politischen Instanzen 223
2. Darstellung des EZB-Reformvorschlags und seiner Grundsätze 226
3. Beurteilung des EZB-Reformvorschlags 231
V. Zwischenbewertung der drei Rotationsmodelle 242
VI. Repräsentation 244
D. Zentralisierungs-/Delegationsmodelle als Alternative 245
I. Erweiterung der Kompetenzen des Direktoriums bei unveränderter Zusammensetzung des EZB-Rats 246
II. Geldpolitisches Entscheidungsgremium mit externen Experten 250
III. Rechtliche Grenzen der Implementierung von Delegationsmodellen 252
E. Zusammenfassung und Ausblick 254
Literatur 256
Bernhard Duijm: Subsidiarität und Dezentralität in der europäischen Wettbewerbspolitik 261
Abstract 261
A. Einleitung 261
B. Das Verhältnis von Subsidiarität und Dezentralität in der Wettbewerbspolitik 263
I. Formen von Subsidiarität in der Wettbewerbspolitik 263
II. Dezentralität in der Wettbewerbspolitik als Konsequenz des Subsidiaritätsprinzips 265
III. Dezentrale Anwendung von Wettbewerbsregeln ohne Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips 267
C. Vor- und Nachteile einer dezentralisierten Wettbewerbspolitik 268
I. Dezentralität im Wettbewerbsrecht 268
1. Gründe für Dezentralität 269
2. Gründe gegen Dezentralität 271
II. Dezentralität in der Anwendung der gemeinschaftlichen Wettbewerbsregeln 272
1. Gründe für Dezentralität 272
2. Gründe gegen Dezentralität 274
3. Die optimale Zahl an Wettbewerbsbehörden 276
D. Der bisherige Grad an Dezentralität in der europäischen Wettbewerbspolitik 278
I. Dezentralität in der Wettbewerbspolitik gegenüber Wettbewerbsbeschränkungen 279
II. Dezentralität in der Wettbewerbspolitik gegenüber Wettbewerbsgefährdungen 281
E. Reformen und Reformvorschläge zur Dezentralisierung der europäischen Wettbewerbspolitik 283
I. Dezentralität in der neuen Durchführungsverordnung zu den Artikeln 81 und 82 EG-Vertrag 283
II. Dezentralität in den Vorschlägen zur Reform der Fusionskontrollverordnung 287
F. Schlussbemerkungen 290
Literatur 292
Dieter Schmidtchen and Alexander Neunzig: One Market, One Law: EU Enlargement in light of the economic theory of optimal legal areas 295
Abstract 295
A. Introduction 295
B. The Model 298
I. Assignment of world population 298
II. The income production function 299
III. The enforcement cost function 303
C. Optimal Enlargement 305
I. The incumbents view 305
II. Discussion 307
III. The newcomers view 312
1. Potential gains 312
2. Further enlargement 315
D. Conclusion and Outlook 315
References 318
Walter Elberfeld: Zum Konzept der kollektiven Marktbeherrschung im Rahmen der europäischen Fusionskontrolle 321
Abstract 321
A. Einleitung 321
B. Die Entwicklung seit 1992 324
C. Kollektive Marktbeherrschung 326
D. Unilaterale Preiseffekte einer Fusion 329
E. Koordinierte Preiseffekte einer Fusion 330
I. Fusionen zwischen oligopolinternen Unternehmen 334
II. Fusionen zwischen oligopolinternen Unternehmen und Randanbietern 338
III. Fusionen zwischen Randanbietern 340
F. Strukturelle Friktionen 342
G. Zusammenfassung 346
Literatur 347
Autoren und Herausgeber 349