Marktrevolutionen in Schlummernden Märkten
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Marktrevolutionen in Schlummernden Märkten
Betriebswirtschaftliche Schriften, Vol. 163
(2005)
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Management Gurus und andere Beobachter bezeichnen spektakuläre Veränderungen in Märkten gern als "Revolution". In weit über 1.000 Veröffentlichungen werden Marktdynamiken als Revolution kategorisiert. Aber was genau ist mit einer Marktrevolution gemeint? Und, wesentlich wichtiger, wie entstehen Marktrevolutionen? Was löst sie aus? Und welche Merkmale machen einen Markt besonders anfällig für Revolutionen?Mit Hilfe zahlreicher Fallbeispiele arbeitet Christoph Ballin in seiner Untersuchung die wesentlichen Merkmale von Marktrevolutionen heraus und unterscheidet verschiedene Typen von Revolutionen, die unterschiedlichen charakteristischen Mustern folgen. Der prominenteste und in der Literatur am häufigsten beschriebene Revolutionstypus ist mit technischen oder technologischen Innovationen verknüpft. Für Ballin ist dagegen ein anderer, bislang noch nicht beschriebener Revolutionstypus von besonderem Interesse, den er "Revolution in Schlummernden Märkten" nennt. Schlummernde Märkte sind dadurch gekennzeichnet, dass alle Voraussetzungen zur Revolutionierung bereits lange Zeit vor dem tatsächlichen Eintreten der Revolution gegeben sind. Typischerweise zeigen diese Märkte also Bedingungen auf, die sie anfällig für Revolutionen machen (verhältnismäßig schwach ausgeprägte Wettbewerbsantennen, kollektive Akzeptanz inadäquater Marktmodelle, inadäquate Fähigkeiten usw.). Als Beispiele derartiger Märkte führt Ballin die Optikerbranche vor ihrer Revolution durch Fielmann an oder die Möbelindustrie vor ihrer Revolution durch IKEA.Ergebnis der Untersuchung ist ein Modell, welches neben den Symptomen Schlummernder Märkte auch die Einflussfaktoren beschreibt, die das Auftreten von Marktschlummern begünstigen und damit einen Markt anfällig für Revolutionen machen. Der Autor erhebt den Anspruch, einerseits einen substanziellen Beitrag zur theoretischen Diskussion von Phänomenen des Wandels zu leisten sowie andererseits praktische Empfehlungen für das Management von Marktmodellen und zur Nutzung von (revolutionären) Marktchancen zu geben.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abbildungsverzeichnis | 9 | ||
Teil A: Einleitung | 13 | ||
1. Gegenstandsbereich und Problemhintergrund | 13 | ||
2. Zielsetzung der Arbeit | 15 | ||
3. Vorgehensweise | 16 | ||
Teil B: Konstituierende Merkmale von Marktrevolutionen | 18 | ||
1. Der politisch-gesellschaftliche Revolutionsbegriff als Ausgangspunkt für die Bestimmung von Marktrevolutionen | 18 | ||
1.1 Begriffsgeschichte | 18 | ||
1.2 Elemente von Revolutionsdefinitionen | 20 | ||
2. Das Element der Machtübernahme als Ergebnismerkmal von Marktrevolutionen | 24 | ||
2.1 Operationalisierung der Machtübernahme in Märkten über Marktanteils- und Marktwertveränderungen | 24 | ||
2.2 Machtindikator Marktanteil | 34 | ||
2.3 Machtindikator Marktwert | 35 | ||
2.4 Die Marktrevolution in Fallbeispielen – Operationalisierung der Machtübernahme in der Literatur | 41 | ||
3. Das Element des Neubeginns als Ergebnismerkmal von Marktrevolutionen | 46 | ||
3.1 Neubeginn auf Ebene der Marktmodelle | 46 | ||
3.1.1 Operationalisierung des Neubeginns in Märkten über die Veränderung von spezifizierenden, explanatorischen und praktisch-normativen Marktmodellen | 46 | ||
3.1.2 Zentrale spezifizierende Marktmodelle | 52 | ||
3.1.3 Zentrale explanatorische Marktmodelle | 54 | ||
3.1.4 Zentrale praktisch-normative Marktmodelle | 63 | ||
3.1.5 Die Marktrevolution in Fallbeispielen – Veränderungen der Marktmodelle in der Literatur | 73 | ||
3.2 Neubeginn auf Unternehmensebene: Veränderung der Geschäftsmodelle | 77 | ||
3.2.1 Operationalisierung des Neubeginns in Unternehmen über die Veränderung von Strategien, Ressourcen und Erfolgspotenzialen | 77 | ||
3.2.2 Die Strategische Planung vor dem Hintergrund des Neubeginns | 79 | ||
3.2.3 Die Ressourcenausstattungen der Marktteilnehmer vor dem Hintergrund des Neubeginns | 81 | ||
3.2.4 Erfolgspotenziale vor dem Hintergrund des Neubeginns | 86 | ||
3.2.5 Die Marktrevolution in Fallbeispielen – Veränderungen der Geschäftsmodelle in der Literatur | 90 | ||
3.3 Fazit – Ergebnismerkmale von Marktrevolutionen | 93 | ||
4. Das Element der Überwindung von Spannungen als Ablaufmerkmal von Marktrevolutionen | 96 | ||
4.1 Operationalisierung der Überwindung von Spannungen als Resynchronisierung von Marktchancen und Marktmodellen | 96 | ||
4.2 Resynchronisierung von Marktchancen und Marktmodellen | 97 | ||
4.3 Ursachen des Verlustes von Synchronität zwischen Marktchancen und Marktmodellen | 101 | ||
Teil C: Schlummernde Märkte – Entstehung einer revolutionären Ausgangslage | 113 | ||
1. Fokussierung der Suche nach den Ursachen Schlummernder Märkte | 113 | ||
1.1 Fokus auf kollektiven Irrtum als Ursache der Inadäquanz verbreiteter Marktmodelle | 113 | ||
1.2 Auswahl theoretischer Modelle zur Erklärung kollektiven Irrtums | 122 | ||
2. Theoretische Grundlagen – Modelle zur Erklärung von kollektiven Irrtümern und Fehlentscheidungen | 132 | ||
2.1 Das Groupthink-Modell von Janis (1972 & 1982) | 132 | ||
2.1.1 Grundzüge des Groupthink-Modells | 132 | ||
2.1.2 Erweiterung des Modells durch Hart und Modellkritik | 140 | ||
2.2 Das Entscheidungsautismus-Modell von Schulz-Hardt (1997) | 143 | ||
2.2.1 Dissonanztheoretische Grundlagen des Modells | 143 | ||
2.2.2 Die Dissonanztheorie als Basis eines Erklärungsansatzes defektiver Gruppenentscheidungen | 150 | ||
2.2.3 Der vermittelnde Mechanismus im Entscheidungsautismus-Modell | 152 | ||
2.2.4 Abdeckung der Groupthink-Symptome durch das Entscheidungsautismus-Modell | 153 | ||
2.2.5 Behandlung der Groupthink-Entscheidungsdefekt-Symptome im Entscheidungsautismus-Modell | 155 | ||
2.2.6 Ableitung der Treiber monopolistischer Präferenz – Revision der Groupthink-Vorbedingungen | 157 | ||
2.2.7 Das Modell des Entscheidungsautismus im Überblick | 161 | ||
3. Ursachen der Entstehung Schlummernder Märkte | 164 | ||
3.1 Beitrag des Entscheidungsautismus-Modells für die Erklärung Schlummernder Märkte | 164 | ||
3.2 Einflussfaktoren auf die fehlende Wahrnehmung Marktmodell-konträrer Informationen durch die Marktakteure | 166 | ||
3.2.1 Geringe Wettbewerbsneigung als Ursache fehlender Wahrnehmung Marktmodell-relevanter Informationen | 166 | ||
3.2.2 Ursachen geringer Wettbewerbsneigung | 169 | ||
3.2.3 Geringe Wahrnehmungsfähigkeit als Ursache fehlender Wahrnehmung Marktmodell-relevanter Informationen | 187 | ||
3.2.4 Indikatoren mangelnder Wahrnehmung Marktmodell-relevanter Informationen | 192 | ||
3.3 Entstehung homogener Präferenzen der Marktakteure bezüglich der Bewertung Marktmodell-konträrer Informationen | 201 | ||
3.3.1 Entstehung von Dissonanz im Rahmen der Abwägung konkurrierender Marktmodelle | 201 | ||
3.3.2 Gleichrichtung von Präferenzen aufgrund kognitiver Einflussfaktoren | 206 | ||
3.3.3 Gleichrichtung von Präferenzen aufgrund emotional-motivationaler Einflussfaktoren | 215 | ||
3.4 Verstärkung homogener Präferenzen in einer Gruppe – gleich richtende soziale Einflussfaktoren | 222 | ||
3.5 Zusammenfassung – die Entstehung Schlummernder Märkte | 227 | ||
4. Fallbeispiele | 230 | ||
4.1 Die Revolution des Optikmarktes durch Günter Fielmann und die Fielmann AG | 230 | ||
4.2 Ahorn-Grieneisen schickt sich an, den Bestattungsmarkt zu revolutionieren | 237 | ||
Teil D: Schluss | 250 | ||
1. Möglichkeiten zur Überprüfung des Modells | 250 | ||
2. Fazit | 251 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 258 | ||
Stichwortverzeichnis | 273 |