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Bock, D. (2006). Römischrechtliche Ausgangspunkte der strafrechtlichen Beteiligungslehre. Täterschaft und Teilnahme im römischen Strafrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52155-5
Bock, Dennis. Römischrechtliche Ausgangspunkte der strafrechtlichen Beteiligungslehre: Täterschaft und Teilnahme im römischen Strafrecht. Duncker & Humblot, 2006. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52155-5
Bock, D (2006): Römischrechtliche Ausgangspunkte der strafrechtlichen Beteiligungslehre: Täterschaft und Teilnahme im römischen Strafrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52155-5

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Römischrechtliche Ausgangspunkte der strafrechtlichen Beteiligungslehre

Täterschaft und Teilnahme im römischen Strafrecht

Bock, Dennis

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 178

(2006)

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Abstract

Dem römischen Strafrecht wird in der deutschsprachigen Rechtswissenschaft nur geringe Aufmerksamkeit entgegengebracht. Zu Recht? Für den Bereich der Täterschaft und Teilnahme macht es sich Dennis Bock zur Aufgabe, ein verschollenes Kapitel Strafrechtsgeschichte wieder zu vergegenwärtigen und allgemein zugänglich zu machen. Der Autor geht hierbei von einem funktionalen Ansatz aus, der darauf abzielt, die rechtshistorische Forschung für die gegenwärtige Wissenschaft fruchtbar zu machen. Insbesondere bettet er seine Arbeit in die Frage des strafrechtlichen Europäisierungsprozesses ein, der vor dem Hintergrund des lange geltenden gemeinen Strafrechts auf römischrechtlicher Grundlage eigentlich eine erneute Europäisierung darstellt. Er zeigt, dass die Beschäftigung mit dem römischen Strafrecht als Ausgangspunkt vieler geltender Rechtsordnungen insofern von besonderem Interesse sein kann.

Der Verfasser behandelt in Anlehnung an die heutige Systematik den gesamten Bereich der Beteiligungslehre. Er arbeitet anhand der römischen Rechtsquellen Begrifflichkeiten und Fallgruppen der heute unterschiedenen Täterschaftsarten heraus; auch eine römischrechtliche Lehre von der Teilnahme, d.h. Anstiftung und Beihilfe, weist er nach. Bei aller gebotenen Vorsicht gelingt es ihm, aus dem kasuistischen und terminologisch unübersichtlichen Material eine Vielzahl moderner strafrechtlicher Rechtsfiguren zu deduzieren, wobei die Entsprechungen zwischen modernen und antiken Rechtsgrundsätzen bisweilen erstaunlich sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 15
A. Die strafrechtliche Fragestellung 15
B. Die Ziele dieser rechtshistorischen Arbeit 16
I. Die Wiedereinbeziehung des römischen Strafrechts in Romanistik, Strafrechtsgeschichte und Strafrecht 16
II. Vom römischen Strafrecht zur europäischen Strafrechtslehre des Gemeinrechts 21
III. Der Nutzen der Strafrechtsgeschichte 23
IV. Der Nutzen des römischen Strafrechts insbesondere: Europäisierung in der Tradition des Gemeinrechts 25
C. Der Gang der Darstellung 27
D. Die Behandlung der Quellen 28
1. Teil: Das Grundprinzip der Abgrenzung von Täterschaft und Teilnahme 31
A. Tatbestandsspezifische Abgrenzung 31
I. Echte Sonderdelikte 31
II. Eigenhändige Delikte 32
B. Die Abgrenzung bei den Allgemeindelikten 35
2. Teil: Die Täterschaft 39
A. Die unmittelbare Täterschaft 39
I. Einzelne Substantive 39
1. Der factor sceleris 40
2. Der peccator 41
3. Der princeps delicti, der principalis reus und der princeps et architectus sceleris 41
4. Nocens 43
5. Besondere Ausdrücke bei einzelnen Straftaten 43
6. Der auctor 45
II. Umschreibungen 48
III. Die Formel ope consilio als Ausdruck der Täterschaft 51
1. Ope consilio furtum factum 51
2. Ope consilio dolo malo factum beim lenocinium und beim crimen maiestatis 53
IV. Der minister 54
1. Die juristischen Quellen 55
a) Die Digesten 55
b) Exkurs: die Strafbarkeit des Sklaven als minister 57
c) Die Konstitutionen und Novellen 62
2. Die literarischen Quellen 65
3. Die Ansichten in der Literatur; Ergebnis 66
B. Die mittelbare Täterschaft 67
I. Terminologie 68
II. Die mittelbare Täterschaft kraft überlegenen Wissens 68
1. Das vorsatzlos handelnde Werkzeug 69
2. Das gerechtfertigte Werkzeug 70
III. Die mittelbare Täterschaft kraft überlegenen Wollens 71
1. Der staatliche Befehl 73
2. Der Befehl des Herrn gegenüber seinen Sklaven 74
3. Der Befehl des Hausvaters gegenüber seinem Hauskind 77
C. Mittäterschaft 78
I. Die gemeinsame Tatausführung: der Tatbeitrag 79
1. Der socius, sociare 79
2. Der particeps 84
3. Der comitatus 88
4. Der conscius 90
a) Die juristischen Quellen 90
b) Die literarischen Quellen 98
5. Der minister 99
6. Der satelles 101
7. Der ascitus 101
8. Der complex 101
9. Der consors 102
10. Umschreibungen mit plures 102
11. Umschreibungen mit cum 106
12. Coire 107
a) Coire zum falsum 107
b) Coire zur annona 109
c) Coire von Dieben mit Reedern bzw. Gast- und Schankwirten 110
13. Die conspiratio 111
14. Die factio und die communio criminis 112
15. Die Ladung vor Gericht: das Problem mit D. 47, 2, 67, 2 113
16. Das Verfolgen eines Pfaus: das Problem mit D. 47, 2, 37 114
17. Sonstige Umschreibungen 114
II. Der Entschluss zur gemeinsamen Tat 116
1. Das commune consilium 116
2. Schlussfolgerungen aus den verwendeten Begriffen und Umschreibungen 117
3. Teil: Die Teilnahme 120
A. Der Strafgrund der Teilnahme 120
B. Die Akzessorietät der Teilnahme 122
I. Das Erfordernis der Haupttat 122
1. Die Privatdelike 122
2. Die übrigen Straftaten 128
3. Die Qualität der Haupttat 128
II. Die Limitierung der Akzessorietät: die Zurechnung der Merkmale der Haupttat 129
1. Das furtum der Ehefrau an Sachen ihres Ehemannes 129
2. Das furtum der Sklaven und Hauskinder an Sachen des Gewaltinhabers 132
3. Das parricidium als Verwandtenmord 133
4. Das furtum manifestum 134
C. Die Teilnahmefähigkeit des Teilnehmers 134
D. Der Teilnahmevorsatz 135
I. Die Konzeption der veteres: „complicità preterintenzionale“ 136
II. Das klassische Recht: die herrschende Meinung 139
1. Vorsatz hinsichtlich der Haupttat 139
2. Erfordernis eines gemeinsamen Tatplans? 143
III. Das klassische Recht: die Meinung des Celsus, D. 47, 2, 50, 1 144
IV. Die Kaiserkonstitutionen 146
V. Der Exzess des Haupttäters 148
E. Die Anstiftung 149
I. Die Anstiftungshandlung: die verschiedenen Begriffe in den römischen Quellen 149
1. Die Formel ope consilio 149
a) Consilium und ops als Begriffe der Anstiftung 149
aa) Konjunktive oder disjunktive Interpretation? 150
bb) Der begriffliche Inhalt von ops und consilium 151
b) Die Anforderungen an die Intensität einer Anstiftung mittels consilium 156
aa) Straflosigkeit reiner Anstiftung – die restriktiven Auffassungen 156
bb) Strafbarkeit der Anstiftung – die extensiven Auffassungen 158
cc) Die einschlägigen Quellen – Diskussion 158
2. Curare 162
3. Dolo malo fieri und ähnliche Ausdrücke 165
4. Der auctor 170
5. Das mandatum 170
6. Suadere und persuadere 175
7. Sollicitare und sollicitator 178
8. Iubere und imperare 179
9. Der repertor 180
10. Das Dingen eines Söldners 181
11. Instinctus 181
12. Causam praestare, praebere und dare 181
13. Concitare und summittere 182
14. Conducere, commodare, locare 183
15. Hortari und perpellere 184
16. Monere 185
17. Rogare 185
18. Instigare 185
19. Umschreibungen 186
II. Der Widerruf der anstiftenden Äußerung 187
III. Die Einwirkung auf Tatentschlossene (omnimodo facturi) 189
F. Die Beihilfe 190
I. Die Beihilfehandlung 190
1. Die Formel ope consilio 191
a) Allgemeines 191
b) Die beihilfespezifische Kasuistik zur ops und zum consilium 193
aa) Das Schlagen von Münzen aus der Hand (nummos excutere) 194
bb) Das Versperren des Weges (obstare) 195
cc) Das Verjagen von Tieren (oves aut boves fugare) 196
dd) Das Anlegen von Leitern (scalas fenestris supponere) 196
ee) Das Aufbrechen der Fenster oder der Haustür (fenestras vel ostium effringere) 196
ff) Das Verleihen von Werkzeug oder Leitern (ferramenta aut scalas commodare) 196
gg) Das Unterschieben eines anderen Schuldners (alium Titium subicere) 197
2. Curare und cuius dolo malo fieri 198
3. Der minster und der socius 198
4. Der particeps 199
5. Der conscius 199
6. Auxilium 199
7. Adiutor, iuvare, adiuvare 199
8. Studium 200
9. Sinus 200
10. Der satelles 201
11. Der auctor 201
12. Causam praestare, praebere und dare 201
13. Hortari und monstrare 201
14. Das Zur-Verfügung-Stellen des Tatorts 202
a) Die Sexualstraftaten: adulterium bzw. lenocinium, incestum und Kastration 202
b) Die Geldfälschung 204
c) Die Ketzerei und der Paganismus 204
d) Die susceptores beim Würfelspiel 205
15. Die Vermittlung eines strafbaren Kontaktes: der medius oder mediator 206
16. Weitere Umschreibungen 206
II. Der Zusammenhang zwischen Beihilfehandlung und Haupttat 209
G. Der Versuch der Teilnahme 210
H. Die Strafe für Teilnahme 211
I. Der Grundsatz: gleiche Strafbarkeit aller Beteiligten 211
II. Die Ausnahmen: Strafmilderungen bei bloßer Teilnahme 213
4. Teil: Sonderfälle 215
A. Die negative Teilnahme – Teilnahme durch Unterlassen 215
I. Der Ausgangspunkt: Straflosigkeit 215
II. Ausnahmen 216
1. Hausväter und Sklavenhalter 216
2. Amtsträger 217
3. Besonders schwere Straftaten 217
B. Die nachträgliche Teilnahme oder nachträgliche Beihilfe – Anschlussdelikte 218
C. Die ratihabitio – Teilnahme durch Billigung der Tat 221
I. Der Gegenstand der Genehmigung 221
II. Die Frage der Verallgemeinerungsfähigkeit 223
III. Sonderfälle 224
5. Teil: Zusammenfassung der Ergebnisse 226
Quellenregister 234
A. Juristische Quellen 234
I. Codex Theodosianus 234
II. Collatio legum Mosaicarum et Romanarum 235
III. Corpus Iuris Civilis 235
1. Institutiones Iustiniani 235
2. Digesta Iustiniani 235
3. Codex Iustiniani 241
4. Novellae leges Iustiniani 242
IV. Gai institutiones 242
V. Epitome Gai 243
VI. Pauli sententiae 243
B. Nichtjuristische Quellen 243
Cato, Marcus Porcius 243
Cicero, Marcus Tullius 243
Gellius, Aulus 244
Horatius Flaccus, Quintus 244
Livius, Titus 244
Plautus, Titus Macchius 244
Quintilianus, Marcus Fabius 244
Sallustius Crispus, Gaius 244
Suetonius Tranquillus, Gaius 245
Tacitus, Cornelius 245
Tertullianus, Quintus Septimius Florens 245
Literaturverzeichnis 246
Sachwortverzeichnis 261