Staatsziel »Tierschutz«
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Staatsziel »Tierschutz«
Vom parlamentarischen Gesetzgebungsstaat zum verfassungsgerichtlichen Jurisdiktionsstaat?
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 978
(2005)
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Abstract
Der Verfasser strebt eine Entideologisierung der rechtswissenschaftlichen Diskussion an und unternimmt es, die Staatszielbestimmung "Tierschutz" durch Einbettung in das System der grundgesetzlichen Ordnung weiter zu entwickeln, um sie einer stärkeren Operationalisierung zuzuführen.Dabei wird gezeigt, dass die neue Staatszielbestimmung als verfassungsimmanente Grundrechtsschranke fungiert und damit das bisher bestehende Schrankenproblem löst, indem sie etwa die einfach-rechtliche Regulierung von Tierversuchen verfassungsrechtlich fundiert. Allerdings räumt sie dem Gesetzgeber dabei einen weiten Gestaltungsraum ein. Insbesondere funktionell-rechtliche Überlegungen führen zu dem Ergebnis, dass dieser Gestaltungsraum sogar so weit geht, dass Art. 20a Alt. 2 GG das staatliche Tierschutzkonzept lediglich einer Evidenzkontrolle unterzieht; der staatliche Schutz darf lediglich nicht völlig unzureichend sein. Weiter bindet die Staatszielbestimmung den Gesetzgeber nicht. Inwieweit sie die Auslegung des einfachen Rechts beeinflusst, hängt daher entscheidend von der jeweiligen gesetzgeberischen Konzeption ab. Auf dieser Grundlage arbeitet der Verfasser heraus, dass die Rechtsprechung des BVerfG zur "qualifizierten Plausibilitätskontrolle" von Tierversuchen nunmehr hinfällig ist, während die im Schächt-Urteil gefundene Auslegung des maßgeblichen Tierschutzrechts nach wie vor gilt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
Einführung | 23 | ||
§ 1 Problemstellung | 23 | ||
A. Verfassungsänderung und Verfassungsauslegung im Allgemeinen | 24 | ||
B. Staatszielbestimmung „Tierschutz“ im Besonderen | 25 | ||
§ 2 Von der verfassungspolitischen Diskussion zur verfassungsrechtlichen Analyse | 27 | ||
A. Argumentation der Befürworter | 27 | ||
B. Argumentation der Gegner | 28 | ||
C. Zustandekommen der Verfassungsänderung | 30 | ||
D. Übergang zur rechtlichen Analyse | 32 | ||
§ 3 Gang der Untersuchung | 32 | ||
1. Teil: Das Steuerungspotenzial des nationalen Tierschutzrechts vor dem Hintergrund europarechtlicher Regelungen | 35 | ||
§ 1 Grundlegende Bemerkungen zum Vorrang des Gemeinschaftsrechts | 36 | ||
§ 2 Die Zuständigkeit der Gemeinschaft | 39 | ||
A. Tierschutz als originärer Bestandteil des Umweltschutzes | 40 | ||
B. Tierschutz kraft Annex bereichsspezifischer Regelungsbefugnisse | 40 | ||
C. Tierschutzprotokoll | 42 | ||
D. Inkurs: Ausschließliche oder konkurrierende Zuständigkeit | 43 | ||
E. Ergebnis | 43 | ||
§ 3 Die sekundärrechtlichen Vorgaben | 44 | ||
A. Die gemeinschaftlichen Richtlinien | 44 | ||
I. Tierversuchsrichtlinie | 44 | ||
II. Schlachtungsrichtlinie | 46 | ||
III. Richtlinien zur Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere | 47 | ||
IV. Tiertransportrichtlinie | 47 | ||
V. Gemeinschaftsrechtlicher Vorrang und innerstaatliche Richtlinienumsetzung | 48 | ||
1. Richtlinienumsetzung und vorbehaltlose Grundrechte | 49 | ||
2. Richtlinienumsetzung und die Staatszielbestimmung „Tierschutz“ | 49 | ||
VI. Ergebnis | 50 | ||
B. Die gemeinschaftsweiten Massenvernichtungsprogramme | 50 | ||
§ 4 Tierschutz und Warenverkehrsfreiheit | 51 | ||
A. Tierschutz als Ausnahme der Warenverkehrsfreiheit | 51 | ||
B. Die Ausnahme im teil-harmonisierten Bereich | 52 | ||
C. Die Ausnahme im nicht-harmonisierten Bereich | 52 | ||
§ 5 Ergebnis | 52 | ||
2. Teil: Tierschutz und Verfassung vor Einfügung der Staatszielbestimmung | 54 | ||
§ 1 Keine explizite Verfassungsverankerung, gleichwohl verfassungsrechtlich bedeutsam | 54 | ||
§ 2 Tierschutz als Schranke der sog. Wirtschaftsgrundrechte | 55 | ||
§ 3 Tierschutz als Schranke der Wissenschafts-, Kunst- und Religionsfreiheit | 56 | ||
A. Die Basis: Schrankendogmatik bei vorbehaltlos gewährten Grundrechten | 56 | ||
B. Das Problem: Herleitung eines impliziten Verfassungsrangs | 58 | ||
I. Herleitung aus der Präambel | 59 | ||
II. Menschenwürdegarantie des Art. 1 Abs. 1 GG | 60 | ||
1. Selbstentwürdigung durch Tiermisshandlung | 60 | ||
2. „Pflichtsubjekterweiternde Würdekonzeption“ | 61 | ||
3. Umfassende Kritik | 62 | ||
III. Schutzpflicht aus Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG | 63 | ||
IV. Sittengesetz aus Art. 2 Abs. 1 GG | 64 | ||
V. Umweltschutz nach Art. 20 a Alt. 1 GG | 65 | ||
1. Ökozentrik und Anthropozentrik | 66 | ||
2. Artenschutz | 67 | ||
3. Ethischer Tierschutz | 68 | ||
VI. Kompetenznorm des Art. 74 Abs. 1 Nr. 20 GG | 68 | ||
1. Wertmäßige Aufladung von Kompetenznormen im Allgemeinen | 68 | ||
2. Art. 74 Abs. 1 Nr. 20 GG im Besonderen | 70 | ||
VII. Verfassungsrang mittels Verhältnismäßigkeitsprinzip | 71 | ||
VIII. Tierschutz durch Art. 3 Abs. 1 GG | 71 | ||
IX. Rückgriff auf die Landesstaatszielbestimmungen | 72 | ||
X. Exkurs: Die Bedeutung der tierschützenden Landesstaatszielbestimmungen | 73 | ||
XI. Ergebnis | 73 | ||
C. Die Konsequenz: Teil-Verfassungswidrigkeit des TierSchG | 74 | ||
I. Wissenschaftsfreiheit nach Art. 5 Abs. 3 S. 1 Alt. 2 GG | 74 | ||
1. Tierversuche im Schutzbereich der Forschungs- und Lehrfreiheit | 74 | ||
2. Nicht zu rechtfertigender Eingriff durch §§ 7 ff. TierSchG | 77 | ||
3. Europarechtliche Überlagerung: Lediglich Teil-Verfassungswidrigkeit | 78 | ||
4. Rechtsprechungspraxis | 80 | ||
a) „Qualifizierte Plausibilitätskontrolle“ nach § 8 Abs. 3 Nr. 1 lit. a TierSchG | 80 | ||
b) „Qualifizierte Plausibilitätskontrolle“ nach § 10 Abs. 1 S. 2 TierSchG | 83 | ||
II. Kunstfreiheit nach Art. 5 Abs. 3 S. 1 lt. 1 GG | 85 | ||
1. Happenings, Performances und Theateraufführungen mit Tieren im Schutzbereich der Kunstfreiheit | 85 | ||
2. Nicht zu rechtfertigender Eingriff durch § 3 Nr. 6 TierSchG | 86 | ||
3. Lediglich Teil-Verfassungswidrigkeit | 87 | ||
4. Rechtsprechungspraxis | 87 | ||
III. Religionsfreiheit nach Art. 4 Abs. 1 und Abs. 2 GG | 88 | ||
1. Schächten im Schutzbereich der Religionsfreiheit | 88 | ||
a) Schächten als nur abgeleitete religiöse Verpflichtung | 89 | ||
b) Schächten als eigenständige religiöse Verpflichtung | 92 | ||
c) Schächten als religiöse Verpflichtung des Einzelnen | 92 | ||
2. Eingriff durch § 4 a Abs. 2 Nr. 2 TierSchG | 93 | ||
3. Vorbehalt gemäß Art. 136 Abs. 1 WRV i.V.m. Art. 140 GG | 94 | ||
4. Rechtsprechungspraxis | 96 | ||
a) Nicht-Betroffenheit der Religionsfreiheit | 96 | ||
b) Art. 136 Abs. 1 WRV i.V. m. Art. 140 GG als Schranke | 96 | ||
c) Verdrängung der Religionsfreiheit aus Konkurrenzgründen | 97 | ||
IV. Fazit | 102 | ||
§ 4 Ergebnis | 103 | ||
3. Teil: Tierschutz und Verfassung nach Einfügung der Staatszielbestimmung | 105 | ||
§ 1 Ausgangspunkt: Der Rang der Tierschutzklausel | 105 | ||
A. Niederrangigkeit gegenüber den Grundsätzen der Art. 1 und Art. 20 GG | 105 | ||
B. Gleichrangigkeit neben abänderbarem Verfassungsrecht | 106 | ||
C. Höherrangigkeit gegenüber einfachem Recht | 107 | ||
§ 2 Staatsziel „Tierschutz“ als verfassungswidrige Verfassungsnorm | 107 | ||
A. Anthropozentrik und ethischer Tierschutz | 108 | ||
I. Keine Sperrwirkung des Art. 1 Abs. 1 GG | 109 | ||
II. Präambel als Öffnungsklausel | 109 | ||
III. Ethischer Tierschutz als lediglich nicht rein anthropozentrisch ausgerichtet | 110 | ||
1. Anthropozentrische „Brille“ | 110 | ||
2. Das „Empfinden breitester Bevölkerungskreise“ als Korrektiv | 110 | ||
IV. Bestätigung: Art. 74 Abs. 1 Nr. 20 GG | 111 | ||
B. Anthropozentrik und Pathozentrik | 111 | ||
C. Ergebnis | 113 | ||
§ 3 Staatsziel „Tierschutz“ als verfassungsimmanente Schranke und Heilung des teil-verfassungswidrigen TierSchG | 113 | ||
A. Abwägungseröffnung gegenüber vorbehaltlosen Grundrechten | 114 | ||
B. Nachträgliche Heilung der Teil-Verfassungswidrigkeit des TierSchG | 114 | ||
I. Das herkömmliche Dogma: Die Ipso-iure-Nichtigkeit verfassungswidriger Rechtsnormen | 116 | ||
1. Die Regel der Ipso-iure-Nichtigkeit | 116 | ||
a) Art. 100 Abs. 1 GG | 116 | ||
b) Art. 123 Abs. 1 GG | 117 | ||
c) Stufenbau und Einheit der Rechtsordnung | 117 | ||
2. Die „normative Alternative“ als Ausnahme | 118 | ||
a) „Vertiefte Verfassungswidrigkeit“ | 118 | ||
b) Keine Vertiefung der Verfassungswidrigkeit durch Teil-Nichtigkeit des TierSchG | 119 | ||
3. Keine Rückwirkung der Staatszielbestimmung „Tierschutz“ | 119 | ||
4. Keine konkludente Neuverabschiedung der verfassungswidrigen Tierschutznormen | 120 | ||
5. Ergebnis | 120 | ||
II. Das realistische Dogma: Die bloße Vernichtbarkeit verfassungswidriger Rechtsnormen | 121 | ||
1. Art. 100 Abs. 1 GG | 122 | ||
2. Art. 93 i.V.m. Art. 94 Abs. 2 S. 1 GG | 122 | ||
3. Rechtssicherheit und Vertrauensschutz | 123 | ||
4. Rechtspraktische Erwägungen | 123 | ||
a) Das Nichtigkeitsdogma nach dem BVerfG | 123 | ||
b) Die Erosion des Nichtigkeitsdogmas durch das BVerfG | 124 | ||
5. Rechtstheoretische Erwägungen | 126 | ||
a) Kritik am Nichtigkeitsdogma | 126 | ||
(a) Nicht rechtslogisch zwingend | 126 | ||
(b) Nicht mehr erforderlich | 127 | ||
(c) Nicht realistisch | 127 | ||
b) Fundierung des Vernichtbarkeitsdogmas | 128 | ||
6. Ergebnis | 129 | ||
III. Gegenprobe: Die nachträgliche Heilung der teil-verfassungswidrigen Bestimmungen durch das Staatsziel „Tierschutz“ | 129 | ||
§ 4 Tierschutz als Staatszielbestimmung | 130 | ||
A. Zur Bestimmung von Staatszielen und Staatsaufgaben | 131 | ||
I. Kein „Vorbehalt der Verfassung“ | 131 | ||
II. Die Verfassung als „Rahmen“ | 133 | ||
B. Zum Normtyp „Staatszielbestimmung“ | 134 | ||
I. Eigene Normkategorie | 134 | ||
II. Staatszielbestimmungen als Finalprogramme und Prinzipien | 135 | ||
III. Abgrenzungen | 137 | ||
1. Zu Staatszweckbestimmungen | 137 | ||
2. Zu anderen Normkategorien | 137 | ||
C. Bemerkungen zur Interpretation der neuen Staatszielbestimmung | 138 | ||
D. Die Strukturierung der Staatszielbestimmung | 141 | ||
I. Abwehrrechtliche Struktur: Schutzbereich, Eingriff, Rechtfertigung | 142 | ||
1. Kein abwehrrechtlicher Schutz nach der „etatistischen Konvergenztheorie“ | 142 | ||
2. Kein abwehrrechtlicher Schutz, da kein vor Eingriffen abgeschirmter Bezirk existiert | 143 | ||
II. Schutzpflichtstruktur: Tatbestand und Rechtsfolge | 144 | ||
1. Tatbestand | 145 | ||
2. Rechtsfolge | 145 | ||
§ 5 Der Tatbestand der Staatszielbestimmung | 145 | ||
A. Zum Gegenstand | 145 | ||
I. Nicht normgeprägt, sondern tatsächlich gegeben | 145 | ||
II. Individualschutz | 146 | ||
III. Gattungsschutz | 147 | ||
1. Doppelte Absicherung | 147 | ||
2. Ausschließliche Zuordnung zum Umweltschutz | 147 | ||
IV. Tiere außerhalb der Bundesrepublik Deutschland | 148 | ||
B. Zur Betroffenheit des Gegenstandes | 149 | ||
I. Einwirkungsintensität | 149 | ||
II. Einwirkungswahrscheinlichkeit | 150 | ||
C. Zu den Adressaten | 151 | ||
I. Adressaten der Tierschutzpflicht | 151 | ||
II. Positive Schutzverpflichtung: Handlungspflicht | 152 | ||
1. Schutz gegen Dritte | 152 | ||
2. Schutz gegen natürliche Gefahren | 152 | ||
III. Negative Schutzverpflichtung: Unterlassungspflicht | 154 | ||
§ 6 Die Rechtsfolge der Staatszielbestimmung | 156 | ||
A. Die Pflicht zum Schutz | 156 | ||
B. Die Art und das Maß des Schutzes | 156 | ||
I. Unbestimmte Rechtsfolge: Das „ethische Mindestmaß“ | 156 | ||
II. Unspezifische Rechtsfolge: Die fundamentale Differenz zwischen Unterlassungs- und Handlungspflicht | 158 | ||
III. Erheblicher Konkretisierungsbedarf als Folge | 159 | ||
IV. Konkretisierung in erster Linie „durch die Gesetzgebung“ | 160 | ||
C. Die Nicht- oder Schlechterfüllung der Schutzpflicht | 161 | ||
I. Die materiell-rechtliche Perspektive: Zur Binnenstrukturierung des Kontrollmaßstabes | 163 | ||
1. Gesetzes-/Wesentlichkeitsvorbehalt | 163 | ||
a) Staatsziel und Gesetzes-/Wesentlichkeitsvorbehalt | 163 | ||
b) (Kollidierende) Grundrechte und Gesetzes-/Wesentlichkeitsvorbehalt | 164 | ||
2. Vorbehalt des Möglichen | 165 | ||
3. Gebot der Effektivität | 166 | ||
4. Untermaßverbot | 166 | ||
a) Nicht verzichtbar, da Untermaß- und Übermaßverbot nicht zwei Seiten einer Medaille sind | 167 | ||
b) Aber verzichtbar, da das Untermaßverbot inhaltsleer ist | 169 | ||
c) Fazit | 171 | ||
5. Ergebnis | 171 | ||
II. Die funktionell-rechtliche Perspektive: Zur Auslotung der Kontrolldichte | 172 | ||
1. Bemerkungen zum funktionell-rechtlichen Ansatz | 173 | ||
2. Der Gesetzgeber und das BVerfG in der grundgesetzlichen Funktionenordnung: Gestaltung und Kontrolle | 174 | ||
3. Von der Funktionenteilung zur verfassungsgerichtlichen Kontrolldichte | 176 | ||
4. Abstufung der Kontrolldichte | 178 | ||
a) Drei Stufen der Kontrolldichte | 179 | ||
b) Drei Faktoren zur Einstufung | 179 | ||
5. Einstufung der Staatszielbestimmung „Tierschutz“ in das Modell der abgestuften Kontrolldichte | 180 | ||
a) Zur Möglichkeit, sich ein hinreichend sicheres Urteil zu bilden | 180 | ||
(a) Fehlende Spezifizierung und Kontrolldichte | 181 | ||
(b) Unbestimmtheit und Kontrolldichte | 183 | ||
b) Zur Eigenart des in Rede stehenden Sachbereichs: Interessenrepräsentation und Kontrolldichte | 184 | ||
c) Zur Bedeutung der auf dem Spiel stehenden Rechtsgüter: Fehlende Fundamentalität und Kontrolldichte | 189 | ||
d) Ergebnis | 190 | ||
6. Bloße Evidenzkontrolle: Die Pflicht zu einem lediglich nicht völlig unzureichenden Schutz | 191 | ||
III. Das Verhältnis von Kontrolldichte und Kontrollmaßstab als Frage der Perspektive | 192 | ||
IV. Inkongruenz der Staatszielbestimmung als Kontroll- und Handlungsnorm | 193 | ||
1. Auseinanderfallen von Handlungs- und Kontrollnorm | 193 | ||
2. Zur Kritik | 194 | ||
3. Ergebnis | 195 | ||
V. Inkurs: Staatszielbestimmung und prozeduraler Schutz | 195 | ||
1. Der prozedurale Schutz als Komplement des materiellen Schutzes | 196 | ||
2. Ausgewählte prozedurale Schutzmaßnahmen | 197 | ||
a) (Optimale) Methodik der Gesetzgebung | 197 | ||
b) Beteiligung im verwaltungsrechtlichen Verfahren | 199 | ||
D. Die Erfüllung der Schutzpflicht durch die Legislative | 200 | ||
I. Grenzen der gesetzgeberischen Konkretisierung | 201 | ||
1. Zur Dynamik der Schutzpflicht | 201 | ||
2. Das aktuelle TierSchG als Erfüllung | 202 | ||
3. Weitergehende Vorschläge | 203 | ||
a) § 1 S. 2 TierSchG als unabdingbarer Kerngehalt der Tierschutzklausel | 203 | ||
b) Verbesserungsgebot und Verschlechterungsverbot | 204 | ||
c) Schutzgitter bei Windkrafträdern | 205 | ||
II. Konkretisierung auf inter- und supranationaler Ebene | 206 | ||
1. Völkerrecht | 206 | ||
2. Europarecht | 206 | ||
E. Die Erfüllung der Schutzpflicht durch die Exekutive | 207 | ||
I. Erfüllung durch Zweit-Konkretisierung | 207 | ||
1. Art. 20 a Alt. 2 GG als Ermessens- und Auslegungsrichtlinie | 208 | ||
2. Ermessens- und Auslegungsrichtlinie für das TierSchG | 208 | ||
3. Ermessens- und Auslegungsrichtlinie für die gesamte Rechtsordnung | 209 | ||
II. Grenzen der Zweit-Konkretisierung | 210 | ||
1. Äußere Grenze: Erst-Konkretisierung des Gesetzgebers | 210 | ||
2. Innere Grenze: Pflicht zu nicht völlig unzureichendem Schutz | 211 | ||
F. Die Erfüllung der Schutzpflicht durch die Judikative | 213 | ||
I. Die Fachgerichtsbarkeit | 213 | ||
1. Erfüllung durch Kontrolle der Erst-Konkretisierung | 213 | ||
2. Erfüllung durch Kontrolle der Zweit-Konkretisierung | 214 | ||
a) Kontrolle der äußeren Grenze: Erst-Konkretisierung des Gesetzgebers | 214 | ||
(a) Rechtspraxis | 215 | ||
(b) Rückschlüsse | 216 | ||
b) Kontrolle der inneren Grenze: Pflicht zu nicht völlig unzureichendem Schutz | 216 | ||
3. Die Möglichkeiten gerichtlicher Kontrolle und der prozedurale Schutz | 217 | ||
a) Keine subjektiven Rechte | 217 | ||
b) Verbandsklagerecht und Eigenrechtslösung | 218 | ||
II. Die Verfassungsgerichtsbarkeit | 219 | ||
1. Erfüllung durch Kontrolle der Erst- und Zweit-Konkretisierung im Verfassungsbeschwerdeverfahren | 220 | ||
2. Erfüllung durch Kontrolle der Erst-Konkretisierung im Wege der konkreten und abstrakten Normenkontrolle | 221 | ||
a) Konkrete Normenkontrolle | 221 | ||
b) Abstrakte Normenkontrolle | 224 | ||
3. Ergebnis | 224 | ||
§ 7 Die Staatszielbestimmung als kollidierendes Verfassungsrecht | 225 | ||
A. Ausgleich durch Abwägung | 225 | ||
B. Dogmatische Integration der Abwägung in das Über- und Untermaßverbot | 226 | ||
I. Abwägung und Bestimmung des Über- und Untermaßes | 227 | ||
II. Der Korridor staatlicher Gestaltung | 228 | ||
C. Kriterien der Gewichtung | 229 | ||
I. Die Konstitutionalisierung | 229 | ||
1. Aufstufung des ethischen Tierschutzes | 230 | ||
2. Nicht-Aufstufung gegenläufiger Belange | 231 | ||
II. Die Stellung in der verfassungsrechtlichen Wertordnung | 232 | ||
III. Der Grad der Betroffenheit im konkreten Fall | 232 | ||
D. Die Kollisionen mit anderen Staatszielbestimmungen am Beispiel des Umweltschutzes | 233 | ||
E. Die Kollisionen mit den Grundrechten | 234 | ||
I. Schutzpflichtdimension der Grundrechte | 234 | ||
II. Abwehrrechtliche Dimension der Grundrechte | 235 | ||
1. Keine unmittelbare Grundrechtseinschränkung | 236 | ||
2. Keine Umkehrung des rechtsstaatlichen Verteilungsprinzips | 236 | ||
3. Staatsziel „Tierschutz“ als Grenze der Forschungsfreiheit | 237 | ||
a) Die §§ 7 ff. TierSchG im Spannungsfeld von Forschungsfreiheit und Tierschutzgebot | 237 | ||
b) Vereinbarkeit mit dem Staatsziel „Tierschutz“ | 238 | ||
c) Vereinbarkeit mit der Forschungsfreiheit | 238 | ||
(a) Erforderlichkeit und „qualifizierte Plausibilitätskontrolle“ | 238 | ||
(b) Angemessenheit und „gelenkte Forschung“ | 240 | ||
d) Europarechtliche Implikationen | 241 | ||
4. Staatsziel „Tierschutz“ als Grenze der Kunstfreiheit | 241 | ||
5. Staatsziel „Tierschutz“ als Grenze der Religionsfreiheit | 242 | ||
a) § 4 a Abs. 2 Nr. 2 Alt. 1 und 2 TierSchG im Spannungsfeld von Religionsfreiheit und Tierschutz | 242 | ||
b) Vereinbarkeit mit der Staatszielbestimmung „Tierschutz“ | 243 | ||
c) Vereinbarkeit mit der Religionsfreiheit | 244 | ||
(a) Angemessenheit und die gesetzliche Regelung | 244 | ||
(b) Angemessenheit und die Auslegung, dass lediglich „eine durch gemeinsame Glaubensüberzeugungen verbundene Gruppe“ maßgeblich sei | 245 | ||
6. Staatsziel „Tierschutz“ als Grenze der sog. Wirtschaftsgrundrechte | 248 | ||
a) Berufsfreiheit | 249 | ||
b) Eigentumsfreiheit | 250 | ||
c) Europarechtliche Implikationen | 251 | ||
7. Staatsziel „Tierschutz“ und der allgemeine Gleichheitssatz | 251 | ||
F. Ergebnis | 252 | ||
§ 8 Die Staatszielbestimmung als konkurrierendes Verfassungsrecht | 253 | ||
A. „Anreicherung und Ausdehnung“ des Grundrechtsschutzes | 253 | ||
B. Keine qualitative „Anreicherung und Ausdehnung“ | 254 | ||
C. Lediglich quantitative „Anreicherung und Ausdehnung“ | 255 | ||
§ 9 Kollision und Konkurrenz zugleich | 256 | ||
A. Der § 10 Abs. 1 S. 2 TierSchG im Spannungsfeld von Lehrfreiheit einerseits und studentischer Gewissensfreiheit und Staatsziel „Tierschutz“ andererseits | 256 | ||
B. Vor der Verfassungsänderung: Gewissensfreiheit als Grenze der Lehrfreiheit | 256 | ||
C. Nach der Verfassungsänderung: Gewissensfreiheit und Staatsziel „Tierschutz“ als Grenze der Lehrfreiheit | 257 | ||
I. Vereinbarkeit mit der Gewissensfreiheit | 257 | ||
II. Vereinbarkeit mit der Staatszielbestimmung „Tierschutz“ | 258 | ||
III. Vereinbarkeit mit der Freiheit der Lehre | 258 | ||
IV. Ergebnis | 259 | ||
Zusammenfassung | 260 | ||
1. Teil | 260 | ||
2. Teil | 261 | ||
3. Teil | 262 | ||
Schlussbetrachtung | 272 | ||
Literaturverzeichnis | 273 | ||
Sachwortverzeichnis | 288 |