Grenzen des unternehmerischen Ermessens bei der Vergabe von Unternehmensspenden im US-amerikanischen Gesellschafts- und im deutschen Kapitalgesellschaftsrecht
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Grenzen des unternehmerischen Ermessens bei der Vergabe von Unternehmensspenden im US-amerikanischen Gesellschafts- und im deutschen Kapitalgesellschaftsrecht
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 151
(2005)
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Abstract
Die Grenzen unternehmerischen Ermessens bei Geschäftsleiterentscheidungen sind in den letzten Jahren verstärkt Gegenstand der wissenschaftlichen und der öffentlichen Diskussion zum deutschen Kapitalgesellschaftsrecht. Die Debatte richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf die im amerikanischen Recht entwickelte Business Judgment Rule.Aus diesem Blickwinkel analysiert Nico Zachert rechtsvergleichend die Zulässigkeit von Unternehmensspenden im deutschen und amerikanischen Gesellschaftsrecht. Aus gesellschaftsrechtlicher Sicht stellt sich in diesem Zusammenhang u. a. die Frage, wessen Interessen Geschäftsleiter bei unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigen dürfen. Dies betrifft nicht nur die Reichweite der Bindung von Geschäftsleitern an das Prinzip der Gewinnorientierung, sondern auch die Frage, inwieweit Geschäftsleiter bei Entscheidungen über Unternehmensspenden ihren eigenen persönlichen Interessen Raum geben dürfen.Im ersten Teil der Arbeit wird die Rechtslage im US-amerikanischen Gesellschaftsrecht dargestellt, wobei insbesondere die Entwicklungen der ultra vires Doktrin und der Business Judgment Rule im Bereich von Unternehmensspenden beschrieben werden. In den beiden folgenden Kapiteln stellt der Autor die Rechtslage zum deutschen Aktiengesellschafts- und GmbH-Recht unter Berücksichtigung der hier geltenden Grundsätze zum unternehmerischen Ermessen dar. Dabei wird insbesondere untersucht, ob die in der vergleichsweise reichhaltigen Rechtsprechung zum US-amerikanischen Gesellschaftsrecht entwickelten fallgruppenbezogenen Konkretisierungen auch für das deutsche Recht fruchtbar gemacht werden können.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 18 | ||
Erstes Kapitel: Einleitung | 23 | ||
A. Die dieser Arbeit zugrunde liegende Problematik | 23 | ||
B. Bestimmung des Untersuchungsgegenstands | 25 | ||
I. Unternehmensspenden als geeignete Fallgruppe | 25 | ||
II. Der Spendenbegriff | 26 | ||
C. Gang der Untersuchung | 28 | ||
Zweites Kapitel: Unternehmerisches Ermessen bei der Vergabe von Unternehmensspenden im amerikanischen Recht | 30 | ||
A. Unternehmensspenden als Ermessensproblem im modernen amerikanischen Fallrecht | 30 | ||
I. Entwicklung hin zur grundsätzlichen Zulässigkeit von Unternehmensspenden nach der Ultra vires-Doktrin | 30 | ||
1. Allgemeines zur Ultra vires-Doktrin | 30 | ||
2. Die Frühphase: Grundsätzliches Unternehmensspendenverbot bei strenger Anwendung der Ultra vires-Doktrin | 33 | ||
3. Die Direct benefit-Doktrin | 35 | ||
a) Förderung der eigenen Absatzmöglichkeiten | 35 | ||
b) Förderung der eigenen Mitarbeiter | 36 | ||
c) Förderung von Bildungseinrichtungen | 40 | ||
d) Erste Ansätze zum Verzicht auf die Unternehmensbezogenheit von Spenden | 40 | ||
e) Zusammenfassung | 41 | ||
4. Einzelstaatliche Statuten | 42 | ||
5. Die grundsätzliche Zulässigkeit von allgemeinwohlbezogenen Spenden („charitable donations“) im modernen Fallrecht | 44 | ||
6. Zusammenfassung | 45 | ||
II. Die innergesellschaftliche Zuständigkeit für Unternehmensspenden | 46 | ||
1. Die Aufgabenverteilung zwischen Board of Directors und den Anteilseignern | 46 | ||
2. Die Aufgabenverteilung zwischen dem Board of Directors und den Officers | 48 | ||
III. Die Bedeutung der Business Judgment Rule | 49 | ||
1. Rechtliche Bindungen und Haftungsrisiken der Directors | 49 | ||
2. Einwände gegen überzogene Haftungsrisiken | 50 | ||
3. Die Business Judgment Rule als Grundlage eines haftungsfreien unternehmerischen Ermessens | 51 | ||
a) Historische Ursprünge der Business Judgment Rule | 51 | ||
b) Voraussetzungen und Wirkung der Business Judgment Rule | 52 | ||
B. Verfahrensanforderungen der Business Judgment Rule | 54 | ||
I. Freisein von Interessenkonflikten | 54 | ||
1. Der Begriff des Interessenkonflikts im Allgemeinen | 54 | ||
a) „In-sich-Geschäfte“ | 54 | ||
b) Persönliche Eigeninteressen | 55 | ||
aa) Die finanzielle Natur des Eigeninteresses | 55 | ||
bb) Das Erheblichkeitserfordernis | 56 | ||
c) Beteiligung von unabhängigen und neutralen Personen an der Entscheidung | 57 | ||
2. Prüfung von Interessenkonflikten bei Spendenentscheidungen | 59 | ||
a) Die älteren Entscheidungen | 59 | ||
b) Kahn v. Sullivan | 61 | ||
aa) Sachverhalt und Prozessgeschichte | 61 | ||
bb) Behandlung von Interessenkonflikten in den Entscheidungen | 62 | ||
cc) Bewertung der Entscheidung des Delaware Supreme Courts | 63 | ||
c) „Pet Charities“ auch bei nicht-finanziellen Vorteilen? | 64 | ||
aa) Immaterielle Vorteile für Directors durch Unternehmensspenden | 64 | ||
bb) Die rechtliche Behandlung dieser immateriellen Vorteile | 65 | ||
cc) Zusammenfassung | 67 | ||
3. Zwischenergebnis | 68 | ||
II. Handeln auf ausreichender Informationsgrundlage („Informed Basis Test“) | 68 | ||
1. Informationspflichten im Allgemeinen | 68 | ||
a) Die Duty of Care im Verhältnis zur Business Judgment Rule | 68 | ||
b) Der Gegenstand und Umfang der Informationspflichten | 69 | ||
c) Der Sorgfaltsmaßstab | 70 | ||
2. Informationspflichten bei Unternehmensspenden | 71 | ||
a) Theodora Holding Corp. v. Henderson | 71 | ||
b) Kahn v. Sullivan | 72 | ||
3. Zwischenergebnis und Bewertung | 73 | ||
III. Handeln im Interesse des Unternehmens („Good Faith Test“) | 74 | ||
1. Die Überprüfung der Entscheidungsmotivation im Hinblick auf ihre Gewinnorientierung im Rahmen der Business Judgment Rule | 74 | ||
a) Die Überprüfung der Entscheidungsmotivation im Rahmen der Business Judgment Rule | 74 | ||
b) Das Verhältnis der Business Judgment Rule zur Ultra vires-Doktrin | 75 | ||
2. Gewinnorientierte Motivation als Voraussetzung für die Anwendung der Business Judgment Rule? | 75 | ||
a) Die Debatte über Gewinnmaximierung und soziale Verantwortlichkeit in der amerikanischen Literatur | 75 | ||
aa) Unternehmenstheorien und die soziale Verantwortlichkeit | 76 | ||
(1) Das Principal/Agent-Modell | 76 | ||
(2) Interessenpluralistische Unternehmenstheorien als Grundlage für die Theorie der sozialen Verantwortlichkeit | 78 | ||
bb) Die ökonomische Ebene in der amerikanischen Diskussion | 79 | ||
cc) Die „politische“ Ebene | 80 | ||
b) Der Gewinnmaximierungsgrundsatz im amerikanischen Fallrecht | 81 | ||
aa) Die Pflicht zur Gewinnmaximierung als Ausgangspunkt im Common Law | 81 | ||
bb) Relativierung des Gewinnmaximierungsprinzips durch das unternehmerische Ermessen? | 82 | ||
(1) Die Dodge-Entscheidung und die Business Judgment Rule | 82 | ||
(2) Die Entscheidung Shlensky v. Wrigley | 83 | ||
(3) Zusammenfassung | 84 | ||
3. Unternehmensspenden als Ausnahme zum Gewinnmaximierungserfordernis? | 85 | ||
a) Das Erfordernis der Gewinnmaximierung in den staatlichen Statuten | 85 | ||
b) Das Erfordernis der Gewinnmaximierung im modernen Fallrecht | 86 | ||
aa) Das formale Gewinnmaximierungserfordernis im modernen Fallrecht | 86 | ||
bb) Die materielle Bedeutungslosigkeit des Gewinnmaximierungserfordernisses im Zusammenhang mit Unternehmensspenden | 88 | ||
cc) Zwischenergebnis | 89 | ||
c) Notwendigkeit eines Lippenbekenntnisses zum Shareholder Value bei Spendenentscheidung? | 90 | ||
4. Zwischenergebnis | 90 | ||
C. Materielle Überprüfbarkeit von Unternehmensspenden | 91 | ||
I. Allgemeines zur materiellen Überprüfbarkeit von Entscheidungen im Anwendungsbereich der Business Judgment Rule | 91 | ||
II. Materielle Überprüfung von Unternehmensspenden | 93 | ||
1. Der „Reasonableness Test“ als Ermessensgrenze bei Spendenentscheidungen | 93 | ||
2. Der „Reasonableness Test“ als Verschärfung des „Rational Purpose Test“? | 94 | ||
3. Die Corporate Waste Doctrine als Grundlage für den „Reasonableness Test“ | 96 | ||
4. Die inhaltliche Ausgestaltung des „Reasonableness Test“ | 97 | ||
a) Der „Reasonableness Test“ in Delaware | 97 | ||
b) Exkurs: Die steuerrechtliche Behandlung von Unternehmensspenden | 98 | ||
c) Die Kritik an der Heranziehung steuerrechtlicher Regelungen in der amerikanischen Literatur | 100 | ||
d) Die Reasonableness-Prüfung außerhalb Delawares | 101 | ||
5. Zusammenfassung | 101 | ||
III. Verstoß gegen außergesellschaftsrechtliche Verbotsgesetze | 102 | ||
IV. Zusammenfassung | 104 | ||
Drittes Kapitel: Unternehmerisches Ermessen des Vorstands bei der Vergabe von Unternehmensspenden im deutschen Aktiengesellschaftsrecht | 106 | ||
A. Die Entscheidungszuständigkeit des Vorstands für Unternehmensspenden | 106 | ||
I. Unternehmensspenden als Zuständigkeitsproblem im deutschen Aktienrecht | 106 | ||
II. Die Spenden als Teil der dem Vorstand nach §§ 76, 77 AktG obliegenden Geschäftsführungszuständigkeit | 106 | ||
1. Spenden als Geschäftsführungsmaßnahmen | 106 | ||
2. Anderweitige Kompetenzzuweisung durch § 58 Abs. 3 S. 2 AktG | 107 | ||
3. Zuständigkeitsverweisung an die Hauptversammlung aus § 179 AktG in Verbindung mit Unternehmensgegenstand und Gesellschaftszweck | 108 | ||
4. Ungeschriebene Vorlagepflicht des Vorstands entsprechend § 119 Abs. 2 AktG? | 109 | ||
III. Zwischenergebnis | 110 | ||
B. Die Bedeutung des unternehmerischen Ermessens bei der innergesellschaftlichen Vorstandshaftung im deutschen Recht | 110 | ||
I. Die Anerkennung des unternehmerischen Ermessens von Vorstandsmitgliedern im deutschen Recht | 110 | ||
II. Die Berücksichtigung des unternehmerischen Ermessens bei der Prüfung der Voraussetzungen von § 93 AktG | 112 | ||
1. Die Einschränkung der materiellen Überprüfung von unternehmerischen Entscheidungen im deutschen Recht | 112 | ||
a) Die Einschränkung der richterlichen Überprüfung von Vorstandsentscheidungen als Ausdruck des unternehmerischen Ermessens | 112 | ||
b) Heranziehung verwaltungsrechtlicher Grundsätze in Literatur und Rechtsprechung | 113 | ||
c) Die ARAG/Garmenbeck-Entscheidung | 114 | ||
aa) Inhalt | 114 | ||
bb) Die ARAG/Garmenbeck-Kriterien als Haftungsausnahmetatbestand oder objektiver Sorgfaltsmaßstab? | 116 | ||
cc) Zusammenfassung und Stellungnahme | 117 | ||
2. Die Beweislastverteilung bei Ermessensentscheidungen | 118 | ||
a) Die Beweislastverteilung nach § 93 Abs. 2 S. 2 AktG | 118 | ||
b) Mertens Schadensbegriff – „Stille Abkehr von der gesetzlichen Beweislastumkehr“? | 119 | ||
c) Beweiserleichterungen zugunsten der Vorstandsmitglieder | 121 | ||
III. Rechtsvergleichende Zusammenfassung und weitere Vorgehensweise | 122 | ||
1. Rechtsvergleichende Zusammenfassung | 122 | ||
2. Die weitere Vorgehensweise | 123 | ||
C. Verfahrensmäßige Überprüfung von Spendenentscheidungen im deutschen Recht | 123 | ||
I. Die Orientierung am Unternehmenswohl | 123 | ||
1. Aufteilung dieser Ermessensgrenze in zwei Teilfragen | 123 | ||
2. Zulässiger Zweck der Unternehmensspende | 124 | ||
a) Pflicht zur Gewinnmaximierung aufgrund des Gesellschaftszwecks | 124 | ||
aa) Bindung des Vorstands an den Gesellschaftszweck aufgrund des satzungsmäßig festgelegten Unternehmensgegenstands | 124 | ||
bb) Inhalt des Gesellschaftszwecks | 125 | ||
(1) Gewinnerzielung | 125 | ||
(2) Maximaler oder „angemessener“ Gewinn? | 127 | ||
(a) Gewinnmaximierung als satzungsautonomer überindividueller Verbandszweck | 127 | ||
(b) Die Grenzen der Satzungsautonomie als Grundlage für Beschränkung auf den „angemessenen Gewinn“? | 128 | ||
b) Überlagerung der satzungsautonom begründbaren Gewinnmaximierungspflicht durch höherrangiges Recht | 129 | ||
aa) Überlagerung des satzungsautonomen Gewinnmaximierungsziels durch § 70 AktG 1937? | 129 | ||
bb) Überlagerung des erwerbswirtschaftlichen Gesellschaftszwecks durch die verfassungsrechtliche Sozialbindung des Eigentums | 131 | ||
(1) Unzulässigkeit des Gewinnmaximierungsprinzips wegen der unmittelbaren Geltung von Art. 14 Abs. 2 GG? | 131 | ||
(2) Unzulässigkeit des Gewinnmaximierungsziels aufgrund von Grundrechten Dritter? | 133 | ||
cc) Überlagerung des Gesellschaftszwecks durch das MitbestG? | 135 | ||
(1) Inhalt des MitbestG 1976 | 135 | ||
(2) Modifikation der Zweckbindung des Vorstands durch das MitbestG? | 135 | ||
dd) Überlagerung der satzungsmäßigen Zweckbindung durch das sog. „Unternehmensinteresse“? | 137 | ||
(1) Unternehmenswohl und Unternehmensinteresse als Verhaltensmaximen für Vorstände in der Rechtsprechung | 137 | ||
(2) Die rechtliche Unbestimmtheit des Begriffs | 138 | ||
(3) Das „Unternehmen“ als verselbstständigter Rechtsträger? | 139 | ||
(a) Die Theorie vom „Unternehmen an sich“ | 140 | ||
(b) Die Sozialverbandstheorien | 141 | ||
(c) Die Lehre vom Aktienunternehmen | 142 | ||
(d) Zwischenergebnis und Stellungnahme | 143 | ||
(4) Das Unternehmensinteresse als interessenpluralistischer Verhaltensmaßstab? | 143 | ||
(5) Die Vereinbarkeit der Gewinnmaximierungsmaxime mit dem Grundgedanken des Unternehmensinteresses | 146 | ||
(6) Zwischenergebnis | 146 | ||
c) Vereinbarkeit des erwerbswirtschaftlichen Gesellschaftszwecks mit Unternehmensspenden | 147 | ||
aa) Langfristige Gewinnmaximierungsabsicht als Voraussetzung für die Zulässigkeit von Unternehmensspenden | 147 | ||
bb) Anforderungen an das Beweisvorbringen des beklagten Vorstands | 147 | ||
d) Rechtsvergleichende Zusammenfassung | 148 | ||
3. Die Verfolgung von Eigeninteressen bei Spendenentscheidungen | 150 | ||
a) Gesetzliche Regelungen zu In-sich-Geschäften und zur Mehrvertretung | 150 | ||
aa) Entschärfung von Interessenkonflikten durch aktienrechtliche Zuständigkeitsregelungen | 150 | ||
bb) Verbot von Mehrvertretung nach § 181 BGB | 151 | ||
cc) Rechtsvergleichende Zusammenfassung | 152 | ||
b) Treuepflichten | 153 | ||
aa) Objektive Interessenlage als (weiterer) Maßstab für die Überprüfung von Treuepflichten? | 153 | ||
bb) Die Erheblichkeit des Eigenvorteils | 155 | ||
(1) Die Notwendigkeit des Erheblichkeitserfordernisses im Zusammenhang mit Unternehmensspenden | 155 | ||
(2) Die Erheblichkeit von finanziellen Vorteilen in der Rechtsprechung | 156 | ||
(3) Die Erheblichkeit nicht-finanzieller Eigenvorteile in der Rechtsprechung | 157 | ||
(a) Vorteile für persönlich nahestehende Personen oder Organisationen | 157 | ||
(b) Erhöhtes Sozialprestige als Grundlage für die Erheblichkeit des Eigenvorteils | 159 | ||
cc) Rechtsvergleichende Zusammenfassung und Stellungnahme | 159 | ||
c) Parteispenden als Grundlage für Treuepflichtverletzungen? | 160 | ||
d) Der Entlastungsbeweis durch das sich in einem Interessenkonflikt befindliche Vorstandsmitglied | 162 | ||
aa) Die grundsätzliche Beweislastverteilung | 162 | ||
bb) Entlastung durch Billigung der Spendenentscheidung durch den Aufsichtsrat | 163 | ||
(1) Widerlegung der durch einen Interessenkonflikt begründeten Vermutung für einen Treuepflichtverstoß | 163 | ||
(2) Verfahrensmäßige Erfordernisse | 164 | ||
cc) Entlastung allein durch Involvierung des Gesamtvorstands? | 165 | ||
dd) Entlastung durch Nachweis der materiellen Vereinbarkeit der Spende mit dem Prinzip der Gewinnmaximierung | 166 | ||
4. Rechtsvergleichende Zusammenfassung | 167 | ||
II. Handeln auf ausreichender Informationsgrundlage | 167 | ||
1. Ausreichende Selbstinformation als Voraussetzung für die Eröffnung des unternehmerischen Ermessensspielraums | 167 | ||
2. Die Reichweite der Informationspflicht bei Spendenentscheidungen | 168 | ||
a) Der strenge Maßstab: Ausschöpfen aller Erkenntnisquellen | 168 | ||
b) Übertragung des erleichterten US-amerikanischen Maßstabs ins deutsche Recht? | 169 | ||
c) Stellungnahme | 171 | ||
d) Kriterien bei der einzelfallbezogenen Bestimmung der Informationspflichten | 171 | ||
aa) Die Höhe der Spende | 171 | ||
bb) Die Dringlichkeit der Entscheidung | 172 | ||
cc) Erhöhte Informationspflichten bei besonderen Risiken | 172 | ||
dd) Indirekte Verschärfung der Informationspflichten bei Einschaltung des Aufsichtsrats wegen Interessenkonflikten | 173 | ||
3. Gegenstand der Informationspflichten bei Spendenentscheidungen | 173 | ||
a) Wirtschaftliche Auswirkungen auf das Spenderunternehmen | 173 | ||
b) Informationen über die Empfängerorganisationen | 174 | ||
aa) Vereinbarkeit des geförderten Zwecks mit den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens | 174 | ||
bb) Informationspflichten hinsichtlich der „sozialen Wertigkeit“ der Spende? | 174 | ||
4. Rechtsvergleichende Zusammenfassung | 175 | ||
D. Materielle Grenzen für Spendenentscheidungen | 176 | ||
I. Grenzen des erlaubten Risikos | 176 | ||
1. Die Unsicherheit über die Reichweite der materiellen Überprüfung von Ermessensentscheidungen im deutschen Recht | 176 | ||
a) Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und die Kritik in der Literatur | 176 | ||
b) Stellungnahme | 178 | ||
2. Die objektive Möglichkeit eines wirtschaftlichen Vorteils als Mindestvoraussetzung | 179 | ||
3. Anforderungen an die Wahrscheinlichkeit des Vorteils von Spendenentscheidungen | 181 | ||
a) Wahrscheinlichkeit des wirtschaftlichen Erfolgs als Gegenstand der inhaltlichen Überprüfung | 181 | ||
b) Die Nähe am Unternehmensgegenstand als Maßstab? | 181 | ||
aa) Die Heranziehung des Unternehmensgegenstands zur objektiven Überprüfung von Spendenentscheidungen in der Rechtsprechung des Ersten Strafsenats sowie in Teilen der Literatur | 181 | ||
bb) Stellungnahme | 183 | ||
(1) Der Unternehmensgegenstand als Maßstab zur Überprüfung von Vorstandshandeln? | 183 | ||
(2) Die Gefahr der Rechtsunsicherheit | 184 | ||
(3) Die Gefahr des Beweisnotstands | 184 | ||
(4) Zwischenergebnis: Nähe zum Unternehmensgegenstand nicht als zwingender Rechtfertigungsgrund | 185 | ||
4. Die Angemessenheit der Spende | 186 | ||
a) Die Angemessenheit der Spende als alternativer Rechtfertigungsgrund | 186 | ||
b) Vergleich mit anderen Unternehmen? | 187 | ||
c) Die Verhältnismäßigkeitsprüfung als Ausdruck der Angemessenheit | 188 | ||
aa) Die Verhältnismäßigkeitsprüfung bei Spendenentscheidungen in der deutschen Literatur | 188 | ||
bb) Bedeutung und Ausgestaltung der Verhältnismäßigkeitsprüfung im öffentlichen Recht | 188 | ||
cc) Die Ungeeignetheit dieser Grundsätze bei der Überprüfung von unternehmerischen Ermessensentscheidungen | 189 | ||
d) Steuerrechtliche Wertungen als Grundlage für die Bestimmung der Angemessenheit | 192 | ||
aa) Das Steuerrecht als Leitlinie für die Konkretisierung der Angemessenheit | 192 | ||
bb) Der Vorschlag von Baas und die Kritik in der Literatur | 193 | ||
cc) Die Heranziehbarkeit von steuerrechtlichen Wertungen im Zusammenhang mit Spendenentscheidungen | 194 | ||
dd) Das Problem der Parteispenden | 195 | ||
(1) Das verfassungsrechtliche Verbot der steuerrechtlichen Privilegierung von Parteispenden | 195 | ||
(2) Rechtfertigung von Parteispenden im Aktiengesellschaftsrecht | 196 | ||
5. Zwischenergebnis: Zweistufige Rechtfertigung | 197 | ||
II. Gesetzliche Verbote | 198 | ||
1. Sorgfaltspflicht zur Einhaltung der Gesetze | 198 | ||
2. Gesetzliche Spendenverbote | 198 | ||
a) Schmiergeldzahlungen | 199 | ||
b) Spenden an verbotene Organisationen | 199 | ||
c) Parteispenden | 200 | ||
3. Rechtsvergleichende Zusammenfassung | 200 | ||
Viertes Kapitel: Unternehmerisches Ermessen der Geschäftsführer bei der Vergabe von Unternehmensspenden im deutschen GmbH-Recht | 201 | ||
A. Die Entscheidungszuständigkeit des GmbH-Geschäftsführers für Unternehmensspenden | 201 | ||
I. Keine Alleinzuständigkeit des GmbH-Geschäftsführers für Unternehmensspenden | 201 | ||
II. Gesetzliche Alleinzuständigkeit der Gesellschafter für Unternehmensspenden? | 203 | ||
1. Gesetzliche Zuständigkeit der Gesellschafterversammlung aufgrund § 46 Nr. 1 GmbHG? | 203 | ||
2. Spenden als im Zuständigkeitsbereich der Gesellschafter liegende „ungewöhnliche Maßnahmen“? | 204 | ||
a) „Ungewöhnliche Maßnahmen“ im GmbH-Recht | 204 | ||
b) Das Spannungsverhältnis zwischen den Vorlagepflichten und dem unternehmerischen Ermessen | 205 | ||
c) Stellungnahme | 206 | ||
III. Zusammenfassung | 206 | ||
B. Die Bedeutung des unternehmerischen Ermessens bei der innergesellschaftlichen GmbH-Geschäftsführerhaftung | 207 | ||
I. Die Anerkennung des unternehmerischen Ermessens der Geschäftsführer im GmbH-Recht | 207 | ||
II. Die Heranziehbarkeit der ARAG/Garmenbeck-Grundsätze | 208 | ||
III. Die Beweislastverteilung | 209 | ||
C. Verfahrensmäßige Überprüfung von Spendenentscheidungen im GmbH-Recht | 210 | ||
I. Orientierung am Unternehmenswohl | 210 | ||
1. Zulässiger Zweck der Unternehmensspende | 210 | ||
a) Die Bindung der Geschäftsführer an das Gewinnmaximierungsprinzip im GmbH-Recht | 210 | ||
b) Die Vereinbarkeit von Spenden mit dem Gewinnmaximierungsprinzip im GmbH-Recht | 212 | ||
2. Verfolgung von Eigeninteressen bei Spendenentscheidungen | 213 | ||
a) Gleichlauf mit aktiengesellschaftsrechtlichen Grundsätzen | 213 | ||
b) Haftungsbefreiender Gesellschafterbeschluss bei Vorliegen eines Eigeninteresses | 213 | ||
II. Handeln auf ausreichender Informationsgrundlage | 215 | ||
III. Zwischenergebnis | 215 | ||
D. Materielle Grenzen für Spendenentscheidungen im GmbH-Recht | 216 | ||
I. Die Grenzen des erlaubten Risikos | 216 | ||
1. Die Unsicherheit bei der Bestimmung der objektiven Risikogrenzen im GmbH-Recht | 216 | ||
2. Nähe zum Unternehmensgegenstand und Angemessenheit als Rechtfertigungsgründe | 217 | ||
II. Gesetzliche Verbotsregelungen als objektive Grenze für die Zulässigkeit von Unternehmensspenden im GmbH-Recht | 218 | ||
III. Das Mitspracherecht der Gesellschafter bei ungewöhnlichen Geschäften als objektive Grenze | 219 | ||
1. Unternehmerisches Ermessen bei ungewöhnlichen Maßnahmen | 219 | ||
2. Abgrenzungskriterien für vorlagepflichtige ungewöhnliche Maßnahmen | 219 | ||
a) Vorlagepflicht bei erhöhter Schadenswahrscheinlichkeit? | 219 | ||
b) Vorlagepflicht bei Änderung der Geschäftspolitik | 220 | ||
c) Vorlagepflicht bei Spenden gegen den (mutmaßlichen) Willen der Gesellschafter | 221 | ||
d) Beweislastverteilung hinsichtlich der Vereinbarkeit der Spende mit der bisherigen Geschäftspolitik und dem Gesellschafterwillen | 221 | ||
aa) Anwendbarkeit von § 93 Abs. 2 S. 2 AktG analog | 221 | ||
bb) Beweiserleichterung bei wirtschaftlich vertretbaren Spenden? | 222 | ||
cc) Begrenzung des Anwendungsbereichs für die Beweiserleichterung | 223 | ||
IV. Zusammenfassung | 223 | ||
Fünftes Kapitel: Ergebnisse und Thesen | 225 | ||
A. Die innergesellschaftliche Zuständigkeit für die Spendenvergabe | 225 | ||
B. Die Berücksichtigung des unternehmerischen Ermessens bei der Prüfung von innergesellschaftlichen Haftungsansprüchen gegen die Geschäftsleiter | 225 | ||
C. Die Bindung an das Gewinnmaximierungsprinzip bei der Vergabe von Unternehmensspenden | 226 | ||
D. Interessenkonflikte bei der Vergabe von Unternehmensspenden | 227 | ||
E. Die Pflicht zur ausreichenden Selbstinformation | 228 | ||
F. Die wirtschaftliche Vertretbarkeit von Unternehmensspenden | 229 | ||
G. Außergesellschaftsrechtliche Verbotsgesetze als materielle Grenze für Spendenentscheidungen | 230 | ||
H. Vorlagebedürftigkeit von „ungewöhnlichen“ Spendenentscheidungen im GmbH-Recht | 230 | ||
I. Keine Besonderheiten bei der gesellschaftsrechtlichen Behandlung von Parteispenden | 231 | ||
J. Zusammenfassendes Prüfungsschema | 231 | ||
K. Abschließende Bewertung der erreichten Ergebnisse | 232 | ||
Literaturverzeichnis | 234 | ||
Sachregister | 244 |