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Burchardt, D. (2004). Grenzen verfassungsgerichtlicher Erkenntnis. Zur Prozeduralität der Verfassungsnormativität. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51549-3
Burchardt, Daniel O.. Grenzen verfassungsgerichtlicher Erkenntnis: Zur Prozeduralität der Verfassungsnormativität. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51549-3
Burchardt, D (2004): Grenzen verfassungsgerichtlicher Erkenntnis: Zur Prozeduralität der Verfassungsnormativität, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51549-3

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Grenzen verfassungsgerichtlicher Erkenntnis

Zur Prozeduralität der Verfassungsnormativität

Burchardt, Daniel O.

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 975

(2004)

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Abstract

Die seit Menschengedenken das Zusammenleben bestimmende Frage lautet: Wer darf entscheiden? Der Staat unserer Zeit versucht das dieser Frage zugrunde liegende Problem durch ein hochkomplexes System der Gewaltenteilung oder besser Gewaltenverschränkung aufzulösen. Ob dies im Hinblick auf das Verhältnis des Parlaments zum Verfassungsgericht bislang hinreichend gelungen ist, darf bezweifelt werden. Vielen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts wird insoweit nachgesagt, dass sie Bestimmungen träfen, die allein dem Bundestag vorbehalten seien.

Mit seinem Beitrag dringt der Autor tief in den Themenkreis ein. Eine umfassende Darstellung der überkommenen Versuche, die Machtfrage zu beantworten und das Verfassungsgericht in seinem Entscheidungspotential zu beschränken, bereitet die Entwicklung eines effektiveren Ansatzes vor. Dabei wird eine profunde Durchleuchtung des demokratischen Prinzips und seiner Implikationen für den Entscheidungsprozess zur Grundlage genommen. Vermittels der hierbei gefundenen Koordinaten gemeinschaftlicher Willensbildung zeigt der Autor sodann auf, dass deren konsequente Anwendung dazu führen muss, das Verfassungsgericht auf seine negatorische Kompetenz zu beschränken.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 7
Erster Teil: Einleitung und Gang der Untersuchung 13
I. Einleitung 13
II. Zum Gang der Untersuchung 15
Zweiter Teil: Restriktionen 17
I. Unterscheidung von Recht und Politik 17
1. Einführung 17
2. Der abstrakte Sinngehalt der Begriffe Politik und Recht 18
a) Begriff der Politik 18
b) Begriff des Rechts 20
3. Die Frage der Trennung von Recht und Politik aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts 22
4. (Überkommene) Positionen der Literatur 23
5. Wechselverhältnis 25
II. Gewaltenteilung als vorausliegendes Prinzip 29
1. Begriff und formale Gestalt 29
2. Verfassungsgerichtsbarkeit 31
III. Political-question-Doktrin 32
1. Einführung 32
2. Charakteristik der Political-question-Doktrin im amerikanischen Verfassungsrecht 33
a) Entstehung und Geschichte 33
aa) Marbury v. Madison 33
bb) Ware v. Hylton 36
cc) Luther v. Burden 37
b) Die heutige Bedeutung der Political-question-Doktrin 39
aa) Ange v. Bush 39
bb) W. L. Nixon v. United States 41
c) Theorie der Political-question-Doktrin 42
aa) Theorie verfassungsrechtlicher Kompetenzzuweisung 43
bb) Theorie des Rechtsprechungsopportunismus 45
cc) Theorie der fehlenden (Verfassungs-)Norm 46
dd) Theorie des Vorranges außerrechtlicher Gesichtspunkte 47
ee) Gewaltenteilung als Grundlage der Political-question-Doktrin 48
ff) Theorie der richterlichen Verantwortung 48
gg) Zwischenüberlegung 49
3. Verwandte Ansätze im deutschen Verfassungsleben 51
a) Kalkar-Beschluss 52
b) Hess-Beschluss 54
4. Political-question-Doktrin und bundesdeutsche Verfassung 58
a) Rechtsschutzgarantie des Art. 19 Abs. 4 GG 59
b) Kompetenzordnung des Art. 93 GG 61
c) Verschiedenheit der Verfassungssysteme und Ergebnis 62
IV. Judicial self-restraint 63
Dritter Teil: Erkenntnisgrenzen 66
I. Einführung 66
II. Funktionen der Grundrechte 67
1. Begriffsbestimmung 67
2. Geschichtliche Grundlagen 68
3. Klassische Funktion der Grundrechte 69
4. Objektiv-rechtliche Funktion der Grundrechte 70
5. Wertbegriff 73
6. Wesen der objektiv-rechtlichen Grundrechtsdimension 74
a) Rechtswirkungen des objektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalts 74
aa) Auslegung des einfachen Rechts 75
bb) Grundrechtliche Leistungspflichten des Staates 77
α) Grundrechtliche Schutzpflichten 80
αα) Wesen 80
ββ) Einforderbarkeit 82
γγ) Deszendenz 83
δδ) Unmittelbare Drittwirkung? 85
β) Soziale Grundrechte 89
αα) Wesen 89
ββ) Einforderbarkeit und Deszendenz 91
b) Wertbegründung und Grenzen des objektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalts 96
7. Folgewirkungen des Objektiv-rechtlichen für die Verfassungsstruktur 102
a) Grundrechtsverwirklichung 102
b) Strukturveränderungen 105
8. Das „neue“ Verhältnis von Legislative und Bundesverfassungsgericht 106
a) Wert und Sollensordnung 106
b) Implikationen 107
9. Funktionell-rechtliche Kritik am objektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalt 110
10. Zwischenüberlegung 112
11. Staatsorganisation I 113
a) Axiome der Demokratie und Gewaltenteilung 113
aa) Menschenwürde und Partizipation 114
bb) Legitimität durch Partizipation 117
cc) Freiheitssicherung und Kontrolle 119
dd) Akzeptanz 126
b) Funktion der Verfassungsgerichtsbarkeit (Ziel und Zweck) 127
aa) Funktionsreflektion 128
bb) Gesetzgebung 129
cc) Verfassungsgericht 132
c) Zwischenergebnis und -überlegung 137
12. Staatsorganisation II 140
a) Grundgesetz und Demokratie 140
b) Grundgesetz und Gewaltenteilung 142
c) Bundesverfassungsgericht und parlamentarischer Gesetzgeber 146
d) Die faktische Position des Bundesverfassungsgerichts (Streitgeschichte) 150
aa) Schwangerschaftsabbruch 150
bb) Hochschulmitbestimmung 156
cc) Wehrpflichtnovelle 159
dd) Radikale 163
ee) Vermögensteuer 164
ff) Familienleistungsausgleich 170
gg) Kruzifix 176
e) Zwischenüberlegung 178
III. Erkenntnisgrenzen 179
1. Systemreflektion 180
a) Begriffsjurisprudenz 181
b) Positivismus 183
c) „Reine Rechtslehre“ 185
aa) Sein, Sollen und Grundnorm 186
bb) Reine Rechtslehre und Verfassungsgerichtsbarkeit 189
d) Interessenjurisprudenz 192
e) Freies Recht 193
f) Wertungsjurisprudenz 197
2. Wertungsräson 202
a) Starre Konkordanz 204
b) Bewegliche Systeme 209
aa) Exkurs: Die Ermittlung der ratio decidendi im Richterrecht 212
bb) Übergang von komparativen zu quantitativen Begriffen 213
c) Ausweichprinzip und Wertungsarithmetik 214
d) Normative Entscheidungstheorie 217
e) Erfüllungswert 218
f) Zwischenergebnis 220
g) Abwägungsreduktionismus 220
aa) Unzumutbarkeit im Sinne einer starren Opfergrenze 222
bb) Abwägungsfreiheit durch Mindestpositionen und „strenge“ Erforderlichkeit 225
h) Pluralismustheorie 232
i) Verfahrensansatz der Pluralismustheorie 236
j) Wertung und klassische Philosophie 237
k) Reine Topik 239
l) Zwischenergebnis und -überlegung 244
m) Konzepte einer Präjudizienordnung 246
n) Vorrangrelationen 253
o) Fazit 255
p) Zwischenergebnis 256
q) Zwischenüberlegung 258
r) Entscheidungstheorie 258
aa) Vernunft und Ratio 259
bb) Nutzen als Prämisse 261
cc) Verfahren 263
s) Reduktion des Grundrechtsgehalts 264
Vierter Teil: Die Unterscheidung von Handlungs- und Kontrollnorm – Grundzüge einer prozeduralen Kontrolltheorie 274
I. Begriff der Kontrolle 274
II. Divergenz 275
III. Bedenken 281
IV. Divergenz und prozedurale Legitimation 284
1. Inhaltliche Grenzen der Verfassung 292
2. Kontrollreduktion auf soft-instruments 294
V. Verbleibende Kontrolldichte 296
VI. Kontrolle im Rahmen prozeduraler Normativität 301
Fünfter Teil: Schluss und zwanzig zusammenfassende Thesen 310
I. Schluss 310
II. Zwanzig zusammenfassende Thesen 312
Literaturverzeichnis 317
Sachwortverzeichnis 341