Experten und Politik: Wissenschaftliche Politikberatung in geschichtlicher Perspektive
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Experten und Politik: Wissenschaftliche Politikberatung in geschichtlicher Perspektive
Editors: Fisch, Stefan | Rudloff, Wilfried
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 168
(2004)
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Abstract
Das Thema "Politikberatung" findet in der deutschen Öffentlichkeit momentan Beachtung wie selten zuvor. Externes Beraterwissen in Anspruch zu nehmen, ist in der Politik freilich nichts grundsätzlich Neues. Die wachsende Komplexität, Interdependenz und Veränderungsgeschwindigkeit politischer Entscheidungsgrundlagen hat vielmehr in einem weit zurückreichenden Prozeß zu einer sich mehr und mehr verdichtenden Interaktion von (externen) Experten und politisch-administrativem System geführt. Die Autoren des vorliegenden Sammelbandes versuchen einige der Wurzeln und Spielformen jener Beratungsarrangements freizulegen, die sich hieraus langfristig ergaben.Eine generelle Bewertung von Nutzen und Nachteil der Politikberatung stößt angesichts des Umstandes, daß deren Arenen und Formen ebenso vielschichtig sind wie ihre Funktionen und Wirkungsweisen, schnell an ihre Grenzen. In dem vorliegenden Band werden deshalb aus unterschiedlicher Perspektive - Politikfelder, Akteure, Wissenstypen - historische Fallstudien vorgelegt, die eine genauere Antwort auf die Frage nach den Spielregeln, Wirkungsbedingungen und Einflußchancen von Politikberatung ermöglichen sollen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Stefan Fisch: Vom Fürstenratgeber zum Politikberater: Perspektiven einer Geschichte der Politikberatung | 7 | ||
I. Moderne Institutionalisierung eines individuellen Beratungsprozesses | 9 | ||
II. Moderne Entpersönlichung, Objektivität und Parteilichkeit | 9 | ||
III. Öffentlichkeit und Geheimnis | 10 | ||
Wilfried Rudloff: Einleitung: Politikberatung als Gegenstand historischer Betrachtung. Forschungsstand, neue Befunde, übergreifende Fragestellungen | 13 | ||
Hans-Christof Kraus: Vorformen und Anfänge wissenschaftlicher Politikberatung im 19. Jahrhundert | 59 | ||
I. | 59 | ||
II. | 60 | ||
III. | 63 | ||
IV. | 67 | ||
V. | 72 | ||
VI. | 77 | ||
Margit Szöllösi-Janze: Politisierung der Wissenschaften – Verwissenschaftlichung der Politik. Wissenschaftliche Politikberatung zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus | 79 | ||
I. Politisierung der Wissenschaft | 82 | ||
II. Verwissenschaftlichung der Politik | 85 | ||
III. Verwissenschaftlichung der Politik, Politisierung der Wissenschaft | 95 | ||
André Steiner: Wissenschaft und Politik: Politikberatung in der DDR? | 101 | ||
I. Das Verhältnis von Politik und Wissenschaft | 102 | ||
II. Die Transformation der Wissenschaften: „Alte“ und „neue“ Intelligenz | 104 | ||
III. Die fünfziger Jahre: Zunehmende Inanspruchnahme natur- und technikwissenschaftlicher Expertise | 107 | ||
IV. Die sechziger Jahre: Reformen und wachsender Stellenwert der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften | 112 | ||
V. Die siebziger und achtziger Jahre: Zunehmende Verweigerung gegenüber wissenschaftlicher Expertise | 120 | ||
Resümee | 124 | ||
Gabriele Metzler: Versachlichung statt Interessenpolitik. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung | 127 | ||
I. | 129 | ||
II. | 138 | ||
III. | 150 | ||
Wilfried Rudloff: Wieviel Macht den Räten? Politikberatung im bundesdeutschen Bildungswesen von den fünfziger bis zu den siebziger Jahren | 153 | ||
I. Modell: Unabhängigkeit und „Macht des Geistes“ | 160 | ||
II. Modell: Selbststeuerung und Integration der Entscheider | 167 | ||
III. Modell: Neutralisierung des Pluralismus durch Wissenschaft? | 176 | ||
Schlußbetrachtungen | 184 | ||
Bernd-A. Rusinek: Die Rolle der Experten in der Atompolitik am Beispiel der Deutschen Atomkommission | 189 | ||
I. | 190 | ||
II. | 195 | ||
III. | 202 | ||
IV. | 206 | ||
Sabine Schleiermacher: Experte und Lobbyist für Bevölkerungspolitik. Hans Harmsen in Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Bundesrepublik | 211 | ||
I. Kurzbiographie Hans Harmsen | 212 | ||
1. Arbeitsfeld 1: Bevölkerungswissenschaft und -politik | 216 | ||
2. Arbeitsfeld 2: Die Frage der Eugenik | 230 | ||
II. Zusammenfassung | 238 | ||
Detlef J. Blesgen: Der Nationalökonom als Politikberater. Thema und Variation am Beispiel von Erich Preiser (1900–1967) | 239 | ||
I. Erich Preiser – Hochschullehrer, Forscher und Berater wirtschaftspolitischer Instanzen | 241 | ||
II. Ausgewählte Stationen eines wirtschaftspolitischen Beraters | 242 | ||
1. Die „Klasse IV“ der „Akademie für Deutsches Recht“ | 242 | ||
2. Die „Arbeitsgemeinschaft Erwin von Beckerath“ | 243 | ||
3. Der „Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium“ | 245 | ||
III. Politikberatung durch den „Wissenschaftlichen Beirat“ | 245 | ||
1. Zusammensetzung und Arbeitsauftrag des „Beirats“ in geschichtlicher Perspektive | 245 | ||
2. Erich Preiser im „Wissenschaftlichen Beirat“ | 246 | ||
a) Preisers wirtschaftspolitisches Grundverständnis | 247 | ||
b) Individuelle Einwirkungsmöglichkeiten am Beispiel der Vorschläge und Empfehlungen von Erich Preiser | 248 | ||
aa) Anregungen durch Sachvorträge | 248 | ||
bb) Einwirkungsmöglichkeiten mittels Formulierung(skommission) | 249 | ||
cc) Ex-post-Einwirkung | 252 | ||
c) Grenzen akademischen Rats auf politische Entscheidungen | 253 | ||
aa) Mehrheits- vs. Minderheitsvoten | 253 | ||
bb) Gutachtenveröffentlichungen | 254 | ||
cc) Unabhängigkeit, politische Opportunität und Kontrolle der Beratung | 256 | ||
3. Preiser als wirtschaftspolitischer Berater | 257 | ||
IV. Fazit | 258 | ||
Hans Peter Mensing: Ein „Gehirntrust“ für Adenauer? Beraterstäbe, Meinungsbildung und Politikstil beim ersten Bundeskanzler | 261 | ||
I. | 264 | ||
II. | 268 | ||
III. | 271 | ||
IV. | 274 | ||
V. | 275 | ||
Daniela Münkel: „Das große Gespräch“. Willy Brandt und seine Berater | 277 | ||
I. Neue Formen der Politikberatung für die SPD | 278 | ||
II. Ad-hoc Politikberatung und Einzelberater in den sechziger Jahren | 289 | ||
III. Die Sozialdemokratische Wählerinitiative: auch eine Form der Politikberatung | 291 | ||
IV. Politikberatung in der Kanzlerzeit Willy Brandts | 293 | ||
Zusammenfassung | 296 | ||
Clemens Albrecht: Expertive versus demonstrative Politikberatung. Adorno bei der Bundeswehr | 297 | ||
I. Von der Flaschenpost zum Megaphon | 297 | ||
II. Wissenschaft, Politik – und Öffentlichkeit: Typen der Politikberatung | 299 | ||
III. Politikberatung durch die Frankfurter Schule | 301 | ||
IV. Demonstrative Beratung: Die Politik frißt ihre Experten | 306 | ||
Frank Bösch: Werbefirmen, Meinungsforscher, Professoren. Die Professionalisierung der Politikberatung im Wahlkampf (1949–1972) | 309 | ||
I. Voraussetzungen für die Beratungsfähigkeit | 310 | ||
II. Werbe- und PR-Experten | 312 | ||
III. Die SPD holt auf | 319 | ||
IV. Die verzögerte wissenschaftliche Wahlkampfberatung | 321 | ||
V. Die Wahlkampfberatung wird sozialwissenschaftlich | 323 | ||
VI. Zusammenfassende Schlußbemerkung | 326 | ||
Winfried Süß: „Rationale Politik“ durch sozialwissenschaftliche Beratung? Die Projektgruppe Regierungs- und Verwaltungsreform 1966–1975 | 329 | ||
I. Politik mit der Wissenschaft. Sozialwissenschaftliche Regierungsberatung in der Parteienkonkurrenz der Großen Koalition | 331 | ||
II. Zur Begegnung von Wissenschaft und Politik in der Projektgruppe Regierungs- und Verwaltungsreform | 336 | ||
III. „. . . nur vorschlagen, was der Apparat verkraften kann“. Zur Wirkungsgeschichte sozialwissenschaftlicher Politikberatung in den sechziger und frühen siebziger Jahren | 341 | ||
Alexander Schmidt-Gernig: Das „kybernetische Zeitalter“. Zur Bedeutung wissenschaftlicher Leitbilder für die Politikberatung am Beispiel der Zukunftsforschung der 60er und 70er Jahre | 349 | ||
I. Charakteristika der Zukunftsforschung in den 60er und 70er Jahren | 352 | ||
1. Das neue Leitbild der Kybernetik | 357 | ||
II. Die „Kybernetisierung“ der Gesellschaft – Visionen der Zukunftsforschung | 363 | ||
III. Leistungen und Grenzen der Zukunftsforschung für die Politikberatung | 367 | ||
Carl Böhret: Hofnarren, Denkfabriken, Politik-Coach: Chancen und Schwierigkeiten der Politikberatung damals und heute | 369 | ||
I. | 369 | ||
II. | 371 | ||
III. | 373 | ||
IV. | 375 | ||
V. | 377 | ||
Autorenverzeichnis | 381 |