Menu Expand

Genealogie des Staates

Cite BOOK

Style

Roth, K. (2011). Genealogie des Staates. Prämissen des neuzeitlichen Politikdenkens. 2. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53628-3
Roth, Klaus. Genealogie des Staates: Prämissen des neuzeitlichen Politikdenkens. (2).Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53628-3
Roth, K (2011): Genealogie des Staates: Prämissen des neuzeitlichen Politikdenkens, 2,Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53628-3

Format

Genealogie des Staates

Prämissen des neuzeitlichen Politikdenkens

Roth, Klaus

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 130

(2011)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Geboren 1953 in Gemmrigheim / Kreis Ludwigsburg (Baden Württemberg). Studium der Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaft und Psychologie an der Freien Universität Berlin. 1981 Diplomsoziologe. 1983-94 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Wissenschaftlicher Assistent am FB Politische Wissenschaft der FU Berlin. 1987 Promotion zum Dr. phil., 2002 Habilitation. Seit 2006 Gastprofessor für Politische Theorie und Ideengeschichte am FB Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin. Zahlreiche Publikationen zu dieser Thematik.

Abstract

Das europäische Politikdenken der Neuzeit kreiste um den Begriff des Staates. Dieses Denken scheint heute an sein Ende zu gelangen. Klaus Roth erforscht die Grundlagen und Gründe für den Aufstieg und die steile Karriere der auf den Staat fixierten Ideenwelt - um dadurch zugleich mögliche Ursachen für ihr Verblassen und ihren Niedergang zu beleuchten.

Der Autor analysiert die Vorläufer des Staates (Polis, Reich, Ekklesia) und die in ihrem Rahmen entwickelten Politikvorstellungen, die durch Vermittlung der Politischen Philosophie in modifizierter Gestalt in die neuzeitliche Staatsidee eingeflossen sind. Er arbeitet die Prämissen des neuzeitlichen Politikdenkens und ihren geschichtlichen Wandel heraus, untersucht die Genese und die Metamorphose des abendländischen Ordnungsdenkens und rekonstruiert die Erfahrungen und Erwartungen, die sich im Gang der europäischen Geschichte im Staatsbegriff verdichtet haben. Gegenstand ist nicht die realgeschichtliche Entwicklung des europäischen Staatensystems, sondern die konzeptionelle Vorbereitung in der Politischen Theorie. Beabsichtigt ist kein enragiertes Plädoyer für oder wider den Staat, sondern die bloße Bestandsaufnahme einer Denkbewegung, die in der griechisch-römischen Antike anhebt, in der Polis und im Reich ihre frühen Fixpunkte und Ideale findet, sich in der Spätantike und im frühen Mittelalter mit der jüdisch-christlichen Tradition amalgamiert und im späten Mittelalter den Staat zu favorisieren beginnt, der schließlich in der Frühen Neuzeit seine potentiellen Widersacher aus dem Feld schlagen konnte und zur dominanten politischen Instanz wurde.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort zur Neuausgabe 5
Vorwort zur ersten Auflage 7
Inhaltsverzeichnis 9
I. Einleitung 13
1. Begriff des Staates – Bilanz der Kontroversen 21
2. Folgerungen und Thesen – Gegenstand und Ziel der Untersuchung 36
3. Methode und Gang der Untersuchung 54
II. Philosophie und Politik in der Polis 75
1. Begriff und Gestalt der Polis 77
a) Der Prozeß der Polisbildung 83
b) Anfänge der Demokratie 94
c) Griechische Freiheit vs. orientalischer Despotismus: Aufstieg und Fall Athens 99
2. Politik und Demokratie in der Politischen Philosophie 117
a) Sokrates und die Krise der athenischen Polis 117
b) Vom republikanischen Tugenddiskurs zum Institutionalismus: Zur Entwicklung der politischen Philosophie Platons 123
c) Poiesis, Praxis und Theoria bei Aristoteles 136
3. Nietzsches Mutmaßungen über den Zusammenhang von Philosophie und Politik und über den Niedergang der griechischen Kultur 146
III. Religion und Politik in den Großreichen 161
1. Das Politische in den großen Reichen 162
2. Politisches Denken im Hellenismus 169
3. Res publica und Imperium: Politisches Denken der Römer 177
IV. Die jüdisch-christliche Tradition 197
1. Politisches Denken im Alten Testament 199
a) Exodus und Alter Bund 202
b) Eroberung Kanaans und Richterzeit 210
c) Die Zeit der Könige und Propheten 217
d) Exkurs: Prophetie und moderne Geschichtsphilosophie 231
e) Politische Bestrebungen in der nachexilischen Zeit 242
f) Rückblick und Schluß 253
2. Politisches Denken im Urchristentum 259
a) Die Jesusbewegung im Römischen Reich 267
b) Das Verhältnis der Jesusbewegung zum Judentum 277
c) Die Organisation der urchristlichen Gemeinden 285
3. Die christliche Reichsidee 300
a) Von der pneumatischen Einheit zur hierarchischen Anstalt – Entstehung und Legitimation der katholischen Kirche 305
b) Auf dem Weg zum christlichen Reich 322
c) Hierokratie, Cäsaropapismus oder Gewaltenteilung? Das Verhältnis von Imperium und Sacerdotium 344
V. Der Drang zum Staat 375
1. Der Kampf ums Reich im Hochmittelalter 377
a) Herrschaftsorganisation und Machtkonstellation: Reich, Kirche und Territorien 387
aa) Alternativen der Herrschaftsorganisation 388
bb) Die Reichsidee im Kampf zwischen Kaiser, Papst und Fürstenopposition 392
cc) Folgen der Papstrevolution 398
b) Kirche und Reich nach dem Investiturstreit 412
c) Die staufische Reichsidee und ihre Gegner 422
2. Die Krise des christlichen Reiches im Spätmittelalter 442
a) Kaiser- und Papsttum vom deutschen Thronstreit bis zum Ende der Staufer 450
b) Das Reich und die westlichen Monarchien 469
aa) Auf dem Weg zur äußeren Souveränität 470
bb) Auf dem Weg zur inneren Souveränität 480
(1) Sizilien 481
(2) England 490
(3) Frankreich 498
c) Die Reichsidee im Spannungsfeld von Theologie, Jurisprudenz und Philosophie 512
aa) Folgen der Aristoteles-Rezeption 517
bb) Sacerdotium, Imperium, Regnum, Civitas – Theologisch-politische Positionen der Übergangszeit 524
cc) Folgen des Universalienstreits 567
dd) Konziliarismus und Reichsreform als Ausweg aus der Krise? 583
3. Die Lösung: Formierung des europäischen Staatensystems 609
a) Der Beginn der Neuzeit und die frühneuzeitliche Staatstheorie 612
b) Grundlagen und Elemente des Staates 627
aa) Wirtschaft und Sozialstruktur, Religion und Politik im frühneuzeitlichen Europa 630
bb) Entstehung und Entwicklung des neuzeitlichen Weltbildes 648
(1) Empirismus, Rationalismus, Metaphysik 651
(2) Exkurs: Kant und die „kopernikanische Wende“ in der Erkenntnistheorie 659
(3) Neue Anthropologie und Methodologie 671
cc) Staatsraison, Souveränität, Völkerrecht 684
c) Der Kampf um die adäquate Staatsform und um die Grenzen des Staates 713
aa) Liberalismus und Konstitutionalismus 717
bb) Republikanismus und Demokratie 728
cc) Der Staat im Kraftfeld von Konservatismus, Liberalismus und Sozialismus 744
(1) Hegel und der Staat 747
(2) Sozialismus und Staat 758
(3) Rechtsstaat, Sozialstaat, Demokratie 771
VI. Resümee 784
Literaturverzeichnis 801
Personenverzeichnis 917