Internationales Wirtschafts- und Finanzrecht in der Krise
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Internationales Wirtschafts- und Finanzrecht in der Krise
Editors: Giegerich, Thomas
Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 179
(2011)
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About The Author
Prof. Dr. Thomas Giegerich, LL.M. (University of Virginia), ist seit 2006 Professor für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Völkerrecht und Europarecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Ko-Direktor des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht. Zuvor war er seit 2002 Professor an der Universität Bremen.Nach dem Studium in Mainz und Virginia (Fulbright-Stipendiat) wurde er 1991 in Mainz promoviert. Von 1990 bis 2002 war er als Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, unterbrochen durch eine zweijährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht. 2001 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg.Die Forschungsschwerpunkte Thomas Giegerichs liegen im Verhältnis von Europäischem und nationalem Verfassungsrecht, im völkerrechtlichen Menschenrechtsschutz, im Völkervertragsrecht und in der Verfassungsvergleichung.Abstract
"Geld regiert die Welt" - dies ist im Zuge der weltweiten Finanzkrise deutlich geworden. Eine Reform des völker- und europarechtlichen Rahmens für Finanzen und Wirtschaft, welche die Macht des Geldes einhegt, ohne die Wirtschafts- und Kapitalverkehrsfreiheit zu strangulieren, erscheint unumgänglich. Auch im Völkerrecht sind "Tropfen sozialen Öls" unabdingbar, um die Ziele der UN-Charta von Frieden und Wohlstand in der Welt einzulösen. Selbst im reichen, politisch homogenen und sozialstaatlichen Europa gehen die Auffassungen über notwendige Reformschritte auseinander. Nahezu unüberbrückbar erscheinen die Gegensätze zwischen dem wohlhabenden "Norden" und dem aufstrebenden "Süden" im Rahmen des WTO-Systems. Die folgenden Beiträge zu einschlägigen Rechtsfragen sind aus einer Ringvorlesung hervorgegangen, die das Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Wintersemester 2009/10 und im Sommersemester 2010 veranstaltet hat.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Thomas Giegerich: Einführung: Funktioniert das internationale Wirtschafts- und Finanzsystem angemessen? | 7 | ||
Christian Tietje: Grundstrukturen, Rechtsstand und aktuelle Herausforderungen des internationalen Investitionsschutzrechts | 11 | ||
A. Einleitung | 11 | ||
B. Historische Entwicklung | 12 | ||
C. Stand und Perspektiven des internationalen Investitionsschutzrechts im Überblick | 16 | ||
D. Prozessuale und materiellrechtliche Herausforderungen | 20 | ||
I. Faire und gerechte Behandlung | 20 | ||
II. Investitionen im Einklang mit der Rechtsordnung des Gaststaates | 24 | ||
III. Einheitlichkeit der schiedsgerichtlichen Praxis | 27 | ||
IV. Die europäische Perspektive: mehr als der Vertrag von Lissabon | 29 | ||
E. Ausblick | 32 | ||
Markus Krajewski: Rechtliche Steuerung transnationaler Unternehmen | 35 | ||
A. Einleitung | 35 | ||
B. Begriff und Bedeutung transnationaler Unternehmen | 37 | ||
I. Transnationale Wirkungsmacht und hierarchische Koordination als wesentliche Begriffselemente | 37 | ||
II. Öffentliche und zwischenstaatliche Unternehmen | 40 | ||
III. Bedeutung transnationaler Unternehmen | 42 | ||
C. Rechtliche Zuordnung transnationaler Unternehmen | 43 | ||
I. Zuordnung nach staatlichem Recht | 43 | ||
II. Völkerrechtssubjektivität transnationaler Unternehmen | 44 | ||
D. Instrumente der Steuerung transnationaler Unternehmen | 46 | ||
I. Steuerung durch nationales Recht | 46 | ||
1. Regulierung durch den Gaststaat („host state“) | 47 | ||
2. Einflussmöglichkeiten der Heimatstaaten | 48 | ||
3. Deliktische Haftung | 51 | ||
II. Internationale Steuerungsansätze | 55 | ||
1. OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen | 56 | ||
2. Tripartite Declaration der ILO | 60 | ||
3. UN-Normen zur Verantwortlichkeit transnationaler Unternehmen | 61 | ||
4. Der Global Compact der Vereinten Nationen | 64 | ||
III. Menschenrechtliche Rahmung der Steuerung transnationaler Unternehmen | 66 | ||
E. Steuerung im Mehrebenensystem | 69 | ||
Ludwig Gramlich: Internationale Finanzordnung (IMF und IBRD) – Legitimität, Effektivität, Reform | 71 | ||
A. Einleitung | 71 | ||
I. Der IMF am 14. Januar 2010 | 71 | ||
II. Der IMF und ausgewählte europäische Mitglieder im ersten Halbjahr 2010 | 72 | ||
III. Ziel- und Schwerpunktsetzung des Beitrags | 79 | ||
B. Die beiden „Bretton Woods-Institutionen“ – Grundlagen | 83 | ||
I. Entstehung und Entwicklung | 83 | ||
II. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Bretton Woods-Institutionen | 86 | ||
III. Zusammenarbeit zwischen Fonds und Bank | 88 | ||
C. Legitimität | 89 | ||
I. Definition und Kontext | 89 | ||
II. Aspekte einer Legitimation der Bretton Woods-Institutionen | 92 | ||
1. Legitimation und Legitimität | 92 | ||
2. Tragpfeiler der Legitimität | 92 | ||
3. Legitimationsstränge | 96 | ||
D. Effektivität | 103 | ||
I. Begriff und Bezug | 103 | ||
II. Einzelne Probleme | 107 | ||
1. Intern: Ziele und Instrumente | 107 | ||
2. Extern: Synergie durch Koordination und Kooperation | 109 | ||
E. Reformen | 114 | ||
I. Stand des Reformprozesses | 114 | ||
II. Wesentliche Elemente | 117 | ||
1. Ziele und Aufgaben | 117 | ||
2. Organisation und Verfahren | 119 | ||
3. Mittelaufnahme und -verwendung | 123 | ||
4. Instrumente | 127 | ||
F. Ausblick | 130 | ||
Christoph G. Paulus: Lehren aus den vergangenen Krisen und neue Ansätze zur Staatenresolvenz | 135 | ||
A. Ein Appell für Rechtsstaatlichkeit | 135 | ||
B. Bestehende Mängel | 137 | ||
C. Ein erneuter Versuch, eine alte Lösung zu erreichen | 141 | ||
I. Einrichtung und Zusammensetzung des Schiedsgerichts | 144 | ||
II. Schaffung eines SDT | 145 | ||
III. Rechtsprechung und Kompetenz des Gerichts | 147 | ||
IV. Wer ist durch die Entscheidungen des Gerichts gebunden – Fragen der Gläubigergleichbehandlung | 148 | ||
V. Eröffnungsgrund für das Resolvenzverfahren | 149 | ||
VI. Anzuwendendes Recht – insbesondere Insolvenzprinzipien | 149 | ||
VII. Vertretung von Gläubigern im Schiedsverfahren | 150 | ||
VIII. Mediation als zusätzliche Option | 151 | ||
IX. Finanzierung und Unterstützung für das Schiedsgericht | 152 | ||
D. Fazit | 152 | ||
Werner Meng: Die DOHA-Runde – eine unendliche Geschichte | 155 | ||
A. Beschwörungen | 155 | ||
B. Kurze Geschichte der Misserfolge | 157 | ||
C. Wo sind wir jetzt? | 163 | ||
D. Regionale Handelsabkommen als Substitut und Druckmittel | 164 | ||
E. Letzte Entwicklungen | 166 | ||
F. Ursachen und Lösungen? | 167 | ||
Michael Hahn: Die EU als WTO-Mitglied: Machtinteressen einer Rechtsgemeinschaft | 173 | ||
A. Einleitung: Arkadien am Genfer See? | 173 | ||
B. Machtinteressen: Nach außen und nach innen | 175 | ||
I. Machtinteressen | 175 | ||
II. Rechtliche Vorgaben | 178 | ||
C. Die Machtinteressen der Union im Außenverhältnis | 180 | ||
I. Im Rahmen des WTO-Systems und im Hinblick darauf | 180 | ||
1. Die Union in der WTO: Bestimmungen des WTO-Übereinkommens | 180 | ||
2. Vertragsgestaltung („Grundverhältnis“) | 182 | ||
3. Rechtsanwendung im Rahmen des „Betriebsverhältnisses“ | 185 | ||
a) Streitbeilegungsverfahren | 185 | ||
b) Sonstige Verfahren | 186 | ||
II. Die Flucht der Union in andere Fora | 187 | ||
1. Allgemeine präferenzielle Abkommen | 187 | ||
2. Economic Partnership Agreements | 188 | ||
3. Etablierung konkurrierender Fora als Reaktion auf das Verfehlen von Zielen im Rahmen der WTO | 189 | ||
D. Die Machtinteressen der Union im Innenverhältnis | 191 | ||
I. Der Vertrag von Lissabon | 191 | ||
II. Die „kooperativ gemischte und parallel wahrgenommene Mitgliedschaft“ von Union und Mitgliedstaaten | 192 | ||
III. Zur neuen Rolle des EP | 198 | ||
E. Schlussbemerkung | 200 | ||
Thomas Cottier: Handel und Menschenrechte – Humanisierung des WTO-Rechts? | 203 | ||
A. Die Tradition der Splendid Isolation | 203 | ||
B. Inhumanes Welthandelsrecht? | 206 | ||
C. Handel und Menschenrechtspolitik | 212 | ||
D. Menschenrechtskonforme Auslegung des WTO-Rechts | 216 | ||
E. Indirekte Auswirkungen der Menschenrechte | 217 | ||
F. Produktionsmethoden als zentrale Scharnierstellen | 222 | ||
G. Schlussfolgerungen | 225 | ||
Matthias Herdegen: Der Beitrag des Internationalen Wirtschaftsrechts zu Good Governance und Rationalität des Staatshandelns | 229 | ||
A. Einwirkung des internationalen Wirtschaftsrechts auf die nationale Rechtskultur | 229 | ||
B. Good Governance und das Internationale Wirtschaftsrecht | 230 | ||
C. Rationalität im Internationalen Wirtschaftsrecht | 231 | ||
D. Rechtsstaatlichkeit und Rationalität in Wirtschaftsabkommen | 232 | ||
I. Elementare Rechtsstaatlichkeit | 232 | ||
II. Ächtung der Korruption | 234 | ||
III. Vertrauensschutz | 236 | ||
IV. Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 236 | ||
V. Wissenschaftliche Begründungszusammenhänge | 237 | ||
E. Good Governance und Menschenrechte | 238 | ||
F. Rationalität, staatliche Autonomie und individuelle Freiheit | 239 | ||
Autorenverzeichnis | 241 |