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Schaufuß, T. (2011). Die politische Rolle des FDGB-Feriendienstes in der DDR. Sozialtourismus im SED-Staat. Mit Geleitworten von Vera Lengsfeld / Klaus Schroeder. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53621-4
Schaufuß, Thomas. Die politische Rolle des FDGB-Feriendienstes in der DDR: Sozialtourismus im SED-Staat. Mit Geleitworten von Vera Lengsfeld / Klaus Schroeder. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53621-4
Schaufuß, T (2011): Die politische Rolle des FDGB-Feriendienstes in der DDR: Sozialtourismus im SED-Staat. Mit Geleitworten von Vera Lengsfeld / Klaus Schroeder, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53621-4

Format

Die politische Rolle des FDGB-Feriendienstes in der DDR

Sozialtourismus im SED-Staat. Mit Geleitworten von Vera Lengsfeld / Klaus Schroeder

Schaufuß, Thomas

Zeitgeschichtliche Forschungen, Vol. 43

(2011)

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About The Author

Thomas Schaufuß, geb. 1949 in Leipzig, Dipl. Betriebswirt (FH), Fachökonom (FH) war mit 23 Jahren jüngster Gastronomiemanager (stellv. Direktor) von 27 Großgaststätten in Leipzig. 1976-1978 Gastronomischer Direktor im FDGB EH "Am Fichtelberg", Mitarbeit in Fachkommissionen beim FDGB Bundesvorstand. 1986 Ausreise in die BRD. Gehobene leitende Positionen im Hotelkonzern Steigenberger, bei Villeroy & Boch und im Universitätsklinikum der FU Berlin und im sozialen Bereich. Seit 1999 Unternehmer und Unternehmensberater mit den Tätigkeitsschwerpunkten Management in sozialen Einrichtungen der Großindustrie und im Reha-Klinik-Bereich. Bisherige Veröffentlichungen: Aufsätze in verschiedenen Fachzeitschriften.

Abstract

Thomas Schaufuß erläutert die politischen Innen- und Außenansichten des FDGB-Feriendienstes der DDR, vergleicht den Feriendienst mit dem KdF und deckt die bisher unbekannten Hintergründe und politischen Verflechtungen im System des SED-Staates auf. Als Fallbeispiel analysiert er das prestigeträchtige FDGB-Erholungsheim "Am Fichtelberg".

Wann immer sich ehemalige DDR-Bürger erinnern, gewinnt man den Eindruck, es gab zwei Länder mit dem Namen DDR. Für die einen ein Unrechtsstaat, für die anderen ein Land mit preiswertem Urlaub an der Ostsee, im Erzgebirge und mit gemeinschaftlichen Brigadefeiern. Dass die hochsubventionierten, preiswerten Ferienaufenthalte ein Teil der SED-Politik und somit der sozialistischen Diktatur waren, wird anhand einer umfangreichen Aktenstudie dokumentiert. Der Feriendienst des FDGB war Lockmittel, schöner Schein und zugleich Hauptbestandteil der DDR-Sozialpolitik. Der mitgliederstärksten Massenorganisation der DDR, dem FDGB, wurde dabei eine herausragende Rolle bei der Durchsetzung der politischen Ziele zuteil. Die politische Rolle des FDGB-Feriendienstes von 1949 bis 1989 wird dargelegt, die Facetten der Reisemöglichkeiten und der Verteilung nachgezeichnet.

Der Autor stellt die Wechselbeziehung zwischen DDR-Planwirtschaft und den Bedürfnissen der Urlauber bis zur Auflösung der Einheitsgewerkschaft dar.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vera Lengsfeld: Geleitwort IX
Klaus Schroeder: Geleitwort XI
Inhaltsverzeichnis XIII
Tabellenverzeichnis XVI
Abbildungsverzeichnis XVII
Abkürzungsverzeichnis XX
I. Einleitung 1
1. Problemstellung im System des DDR-Staates 3
a) Der SED-Staat und sein Wirtschaftssystem 3
b) Die Funktion der Gewerkschaften im SED-Staat 6
c) Die Stellung des FDGB 8
2. Methoden der Untersuchung 11
3. Forschungsstand 16
a) Literaturüberblick 16
b) Quellenlage 20
II. Geschichtlicher Rückblick zur Ferien- und Reisegestaltung in Deutschland 23
1. Arbeiterreisen in der Weimarer Republik 23
2. Urlaubsanspruch und Reisen von Arbeitnehmern 1933–1945 27
III. Geschichte des FDGB-Feriendienstes 32
1. Hintergründe 32
2. Gründung des Feriendienstes 34
3. Die Aktion Rose 37
4. Die 1960er Jahre 38
5. Die Honecker-Ära 43
6. Aufgaben und Organisation 46
7. Rivalitäten zwischen FDGB-Feriendienst und betriebseigener Ferienorganisation 48
8. Propaganda und Sehnsucht als Lock- und Motivationsmittel der Arbeitswelt 53
9. Die Wirtschaftspolitik als ökonomische Grundlage für die Entwicklung 57
10. Heimliches Vorbild "KdF" 61
a) Ideologische Grundlagen und Ziele des KdF 61
b) Reisepraxis 65
c) Unterschiede zwischen KdF und FDGB 66
11. Propagiertes Vorbild: Sowjetunion 73
12. Finanzierung 77
a) Die Kostenentwicklung des Sozialtourismus 77
b) Erste Maßnahmen zur Ausgabenbegrenzung 79
c) Gemeinsames Engagement von VEB und FDGB 81
13. Richtlinien der SED und Gesetze zur Entwicklung des FDGB-Feriendienstes 84
IV. Politik, Freizeit und Urlaub in der DDR 89
1. Die Organisation der Verteilung und deren Kriterien 89
a) Bedürfnisbefriedigung 89
b) Kriterien der Verteilung 90
c) Regionale und sektorale Aufteilung 93
d) Systembedingte Ungerechtigkeiten 95
2. Reisen als Bildungs- und Kulturauftrag 99
a) Kulturpolitik und Agitation in der Frühphase des Feriendienstes 101
b) Kulturelle Urlauberbetreuung 103
c) Sport im Urlaub 107
3. Freizeitverhalten der DDR-Bürger 110
a) Ausgangs- und Forschungslage 110
b) Positiver Freizeitbegriff 111
c) Staatliche Einflussnahme 113
4. Urlaub und soziale Distinktion 115
a) Touristische Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen 116
b) Reisen – Eine Frage des Einkommens? 118
c) Reisen – Ein Ausdruck des Lebensstils 120
5. Reisemöglichkeiten 123
a) Urlaub über den volkseigenen Betrieb 123
b) FDGB-Reisen 126
c) Reisebüro 127
d) Institutionell nicht gebundener Tourismus 128
6. Auslandsreisen 131
a) DDR-Bürger im Auslandsurlaub 131
b) Begrenzte Reiseziele 133
c) Gewerkschaftlich organisierte Auslandsreisen 135
d) Auslandstouristen in der DDR 138
7. Urlauberschiffe 141
a) Kreuzfahrten unter DDR-Bedingungen 141
b) Kreuzfahrten und Feriendienst 145
c) Kreuzfahrten: Kein Bestandteil des DDR-Sozialtourismus 148
d) Außenpolitische Funktion 151
8. Kapazitäten 154
9. Politische Aufgaben der Einrichtungen des FDGB-Feriendienstes 157
10. Überwachung und Kooperation mit der SED und Staatssicherheit 159
V. Transformation des FDGB-Feriendienstes der Jahre 1979–1989 162
1. Anpassung an die Tourismuspolitik 162
a) Unterbringung 163
b) Gastronomie 165
c) Sonstige Versorgung 166
2. Geschwindigkeit des Wandels im politischen System "DDR" 168
a) Erwartungshaltung 168
b) Herausforderungen für Gewerkschaft und Politik 169
c) Urlaubsverhalten 172
3. Wechselbeziehungen zwischen der DDR-Planwirtschaft und den Bedürfnissen der Urlauber 173
VI. Das Fallbeispiel des FDGB-Ferienheimes "Am Fichtelberg" 177
1. Der Feriendienst im Bezirk Karl-Marx-Stadt 177
2. Allgemeine Aufgaben 178
3. Die architektonische Gestaltung 182
4. Die künstlerische Gestaltung der Ferienanlage 183
a) Kunst, Gewerkschaft und Arbeiterideal 183
b) Die Gestaltung als Gegenentwurf 188
5. Personalpolitik im Hotel 190
a) Vorbildcharakter 190
b) Die Führungsebene 193
c) Rekrutierungsprobleme 195
6. Kulturpolitik im Hotel – Freizeitgestaltung und Unterhaltung 196
a) Sport 197
b) Kulturprogramm 198
c) Medien 198
d) Jubiläen und Festtage 199
7. Reisen als Kollektiverlebnis 201
8. Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit 204
9. Politisch beeinflusste Esskultur 208
a) Die Gestaltung des Speisesaals 208
b) Menü und Speiseangebot 209
10. NSW-Tourismus und Delegationen 211
11. Zweiklassengesellschaft 213
VII. Die Auflösung des FDGB-Feriendienstes nach der Wende 218
1. Auflösungserscheinungen 218
2. Die Abwicklung 220
VIII. Schlussbetrachtung 222
Nachwort 226
Anhang 229
Bibliographie 453