Systemmängel in Demokratie und Marktwirtschaft
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Systemmängel in Demokratie und Marktwirtschaft
Beiträge auf der 12. Speyerer Demokratietagung vom 28. bis 29. Oktober 2010 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Arnim, Hans Herbert von
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 211
(2011)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Hans Herbert von Arnim ist Jurist und Volkswirt. Nach der arbeitsrechtlichen Promotion in Heidelberg leitete er zehn Jahre lang das Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler in Wiesbaden. Er habilitierte sich in Regensburg, für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, lehrte in München und Marburg und folgte 1981 dem Ruf der Deutschen Hochschule (heute: Universität) für Verwaltungswissenschaften Speyer, wo er auch über seine Pensionierung hinaus lehrt und forscht. Von 1993 bis 1995 war er Rektor der Hochschule. Sein Thema sind Grundfragen von Staat und Gesellschaft, was direkte Einmischung in die Politik aber nicht ausschließt.Abstract
Das Vertrauen in Demokratie und Marktwirtschaft sinkt. Dazu gibt es gerade in jüngerer Zeit Anlass genug. Ein Beispiel ist das süße Gift der Staatsverschuldung, die nicht nur die Zukunft zu verspielen droht, sondern auch die Gegenwart. Die Politik scheint vielfach nur noch im Kielwasser der Großwirtschaft zu segeln, die sich auf Kosten anonymer Massen saniert. Gerechtigkeit und Ethik bleiben leicht auf der Strecke. Auch hinter anderen Fehlentwicklungen stehen nicht selten systemische Defizite. Auf der 12. Speyerer Demokratietagung sprachen namhafte Referenten aus Wissenschaft und Politik über aktuelle Systemmängel und ihre Lösungen. Erörtert wurde etwa, inwiefern Stabilitätspakt und Schuldenbremse faktisch wirksam sind, wann Entscheidungen der Politiker in eigener Sache die Grenze zur Korruption überschreiten, inwieweit die Staatsgewalt wirklich vom Volke ausgeht, wie die Europäische Union und die Währungsunion unsere Demokratie auszuhöhlen drohen, inwiefern direkte Demokratie auch auf Bundesebene eingeführt werden sollte, und welche Ursachen und Konsequenzen die zunehmende Entfremdung der sogenannten Volksparteien vom Volke hat. Die neun, zum Teil erheblich überarbeiteten Referate sind in diesem Buch wiedergegeben.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Joachim Wieland: Staatsverschuldung: Sind Stabilitätspakt und Schuldenbremse nur noch Makulatur? | 9 | ||
I. Problemaufriss | 9 | ||
II. Stabilitätspakt | 10 | ||
III. Schuldenbremse | 12 | ||
IV. Law in the books? | 14 | ||
V. Lösungsansätze | 15 | ||
VI. Besteuerung nach Leistungsfähigkeit | 16 | ||
VII. Ergebnis | 17 | ||
Hans Herbert von Arnim: Entscheidungen der Politik in eigener Sache: eine Form der Korruption? | 19 | ||
I. Begriff der Korruption | 19 | ||
II. Entscheidung des Parlaments in eigener Sache | 19 | ||
III. Wer kontrolliert den Kontrolleur? | 20 | ||
IV. Wie (ohn)mächtig ist der nominelle Souverän: das Volk? | 20 | ||
V. Die politische Klasse wählt ihre Kontrolleure selbst | 21 | ||
VI. Beckett-Effekt | 23 | ||
VII. Ämterpatronage untergräbt den öffentlichen Dienst | 23 | ||
VIII. Wissenschaft | 24 | ||
IX. Regeln des Machterwerbs und Machterhalts | 24 | ||
X. Postdemokratie? | 25 | ||
XI. Abhilfe? | 26 | ||
Hermann K. Heußner: Wahlen allein genügen nicht | 27 | ||
I. Einleitung | 27 | ||
II. Zur Notwendigkeit direkter Demokratie auf Bundesebene | 28 | ||
1. Selbstbestimmung und rein repräsentative Demokratie | 28 | ||
2. Instrumente der Selbstbestimmung auf Bundesebene | 29 | ||
a) Bundestagswahlen | 29 | ||
aa) Programmpakete | 30 | ||
bb) Wahl anderer/neuer Parteien | 32 | ||
cc) Wortbruch | 33 | ||
dd) Koalitionsbildung | 34 | ||
ee) Blankoscheck | 34 | ||
b) Einflussnahme zwischen Bundestagswahlen | 36 | ||
aa) Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit, Versammlungsfreiheit, Petitionsrecht | 36 | ||
bb) Demoskopie | 37 | ||
cc) Vereinigungsfreiheit | 37 | ||
dd) Parteienfreiheit | 38 | ||
ee) Landtagswahlen | 40 | ||
3. Ergänzung des repräsentativen Systems um Volksgesetzgebung | 41 | ||
a) Objektiver Systemmangel und Notwendigkeit von Volksgesetzgebung | 41 | ||
b) Subjektive Wahrnehmung der real existierenden Demokratie | 42 | ||
III. Zur Ausgestaltung von Volksgesetzgebung auf Bundesebene | 44 | ||
1. Rechtsstaat | 44 | ||
a) Aktuelle Volksentscheide in der Schweiz und in Kalifornien | 44 | ||
b) Rechtsstaatliche Ausgestaltung in Deutschland | 45 | ||
aa) Bindung an Grundgesetz | 46 | ||
bb) Grundgesetzänderungen | 46 | ||
(1) Ewigkeitsgarantie | 46 | ||
(2) Verfassungsändernde Mehrheiten | 47 | ||
cc) Normenkontrolle | 48 | ||
dd) Völker- und Europarecht | 49 | ||
2. Verhältnis von Volks- und Parlamentsgesetzgebung | 50 | ||
a) Indirekte Initiative | 50 | ||
b) Abänderbarkeit volksbeschlossener Gesetze und Verfassungsänderungen | 53 | ||
3. Regulierung finanzieller Macht | 54 | ||
a) Qualifikation des Volksbegehrens | 54 | ||
b) Abstimmungskampf | 55 | ||
4. Abstimmungsbeteiligung von Unterschichtsangehörigen | 57 | ||
a) Geringere Beteiligung | 57 | ||
b) Unterschichtsadäquate Ausgestaltung | 58 | ||
c) Interessen von Unterschichtsangehörigen | 59 | ||
d) Zumutbarkeit von Volksentscheiden, Abstimmungspflicht | 60 | ||
IV. Fazit | 61 | ||
Karsten Fischer: Das Amfortas-Syndrom der Politikverdrossenheit, oder: Mißtrauen in der Demokratie und Vertrauen in die Demokratie | 65 | ||
I. | 66 | ||
II. | 67 | ||
III. | 69 | ||
Literaturverzeichnis | 71 | ||
Sahra Wagenknecht: Hat Marx doch Recht? | 73 | ||
I. Einfluss auf die Gesetzgebung | 73 | ||
II. Legale Korruption? | 74 | ||
III. Globale Unternehmenskonzentration | 75 | ||
IV. Wirtschaftsmacht und Politik | 76 | ||
V. Neuordnung des Eigentums | 78 | ||
Heinz-Günther Borck: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus | 81 | ||
I. Wie erklären sich die Widersprüche? | 82 | ||
II. Worum geht es eigentlich? | 84 | ||
III. Wie ist es heute um den übriggebliebenen Kern der Volkssouveränität, die direkte Wahl der Abgeordneten, bestellt? | 85 | ||
IV. Verfassungsänderungen | 86 | ||
V. Mag mancher es sich anders wünschen | 88 | ||
Literatur | 90 | ||
Arnulf Baring: Zum Zustand unserer Nation | 93 | ||
Karl Albrecht Schachtschneider: Die Aushöhlung der Demokratie durch Europäische Union und Währungsunion | 99 | ||
I. Einleitung | 99 | ||
II. Freiheitliche Demokratie | 100 | ||
III. Entdemokratisierte Rechtsetzung | 103 | ||
1. Europäisches Parlament | 103 | ||
2. Kommission | 108 | ||
3. Rat, Europäischer Rat | 111 | ||
IV. Demokratiewidrig entgrenzte Ermächtigungen | 112 | ||
V. Entdemokratisierte Unionsrechtsprechung | 116 | ||
1. Usurpierte Integrationsmacht des Gerichtshofs | 116 | ||
2. Richter ohne demokratische Legitimation | 118 | ||
3. Gerichtshof kein Gericht eins Volkes | 120 | ||
VI. Entdemokratisierung durch das Herkunftslandprinzip | 122 | ||
VII. Entdemokratisierter Großstaat | 128 | ||
1. Prinzip der kleinen Einheiten | 128 | ||
2. Führerstaatliche Rechtlosigkeit | 130 | ||
3. Erweiterung der Europäischen Union nach Asien | 132 | ||
VIII. Entdemokratisierende Währungsunion | 134 | ||
1. Existentielle nationale Währungshoheit | 134 | ||
2. Währungsunion als Integrationshebel | 136 | ||
3. Ökonomische Fehler der Währungsunion | 138 | ||
4. Keine Währungsunion ohne politische Union | 140 | ||
5. Das nationale Prinzip der europäischen Sozialstaaten | 143 | ||
IX. Schlußbemerkungen | 149 | ||
Gerd Langguth: Volksparteien ohne Volk? | 153 | ||
I. Definition „Volkspartei“ | 153 | ||
II. Wahlentwicklung in Deutschland | 154 | ||
III. Kleinstparteien und Reststimmen | 155 | ||
IV. Wahlbeteiligung und Nichtwähler | 157 | ||
V. Gesellschaftliche Entwicklung | 158 | ||
VI. Konsequenzen | 159 | ||
Autorenverzeichnis | 163 |