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Das Recht der Minderheiten

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Krugmann, M. (2004). Das Recht der Minderheiten. Legitimation und Grenzen des Minderheitenschutzes. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51435-9
Krugmann, Michael. Das Recht der Minderheiten: Legitimation und Grenzen des Minderheitenschutzes. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51435-9
Krugmann, M (2004): Das Recht der Minderheiten: Legitimation und Grenzen des Minderheitenschutzes, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51435-9

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Das Recht der Minderheiten

Legitimation und Grenzen des Minderheitenschutzes

Krugmann, Michael

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 955

(2004)

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Abstract

Das "Recht der Minderheiten" geht weit über dasjenige hinaus, was üblicherweise mit dem Stichwort Minderheitenschutz verbunden wird. Es erfaßt jede Gruppe von Menschen, die sich innerhalb eines adäquaten Bezugsrahmens durch ein nicht nur zufällig gegebenes gemeinsames Merkmal von den übrigen Menschen unterscheidet und zahlenmäßig unterlegen ist. Der Kennzeichnung der in Betracht kommenden Phänomene folgt die Grundlegung und die Begrenzung des Minderheitenschutzes.

Zur Vermeidung von Konflikten zwischen Mehrheit und Minderheit ist die Anerkennung eines Minimums an Minderheitenrechten durch die Mehrheit ebenso unerläßlich wie die Einsicht, daß die Gewährung von Minderheitenrechten nur innerhalb bestimmter Grenzen erfolgen kann. Minderheitenschutz erfolgt überwiegend im Rahmen staatlicher Abwägungsprozesse. Hier ist für konkrete Personengruppen auf der Grundlage ihrer charakteristischen Legitimation als Minderheit und der dazu gehörenden Grenzen eine angemessene Entscheidung zu treffen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Erster Teil: „Minderheit“ als Rechtsproblem 13
Einführung 13
I. Kulturelle Vielfalt durch Einwanderung 13
II. „Differenzblindheit“ oder Anerkennung des „Anderssein“? 20
III. Konfliktprävention 23
1. Entstehung und Entwicklung religiöser Toleranz in Deutschland 23
2. Gefährdung der staatlichen Einheit 28
IV. Begrenzung und Konkretisierung des Themas 30
1. Kapitel: Fallgruppenübersicht 42
I. „Politische“ Minderheiten 43
II. Minderheiten des „Völkerrechts“ 44
III. Minderheiten „des ausgehenden 20. Jahrhunderts“ 48
1. „Partikularinteressen“ 49
2. „Neue“ ethnische Minderheiten 50
3. „Religiöse“ Minderheiten 53
4. „Gesellschaftliche Randgruppen“ 54
2. Kapitel: Definition des Minderheitenbegriffs 56
I. Wortsinn 56
II. Völkerrechtliches Begriffsverständnis 57
1. Der gescheiterte Versuch einer Legaldefinition 57
2. Erforderlichkeit einer Minderheitendefinition 60
3. Analyse der klassischen Definitionselemente 63
a) „Zahlenmäßige Unterlegenheit“ 63
b) „Fehlen einer beherrschenden Stellung“ 65
c) „Ethnische, religiöse oder sprachliche Eigenart“ 68
d) „Staatsangehörigkeit“ 73
e) Ergänzung durch weitere Definitionsmerkmale? 78
aa) „Solidaritätsgefühl und Gruppenbewußtsein“ 78
bb) „Loyalität“/„Anerkennung“ 81
4. Bewertung des völkerrechtlichen Minderheitenbegriffs 82
III. Staatsrechtlicher Minderheitenbegriff 84
IV. Unterscheidung von Minderheit und Minderheitenschutz als Grundlage der Begriffsbildung 86
3. Kapitel: Typologie der Minderheiten 93
I. Systemimmanente Minderheiten 94
1. „Wahl- und Wählerminderheiten“ 94
2. „Abstimmungsminderheiten“ 95
II. Strukturelle Minderheiten 96
1. „Weltanschauungsgemeinschaften“ 97
2. „Volkszugehörigkeitsgemeinschaften“ 99
3. „Religionsgemeinschaften“ 108
4. „Sprachgemeinschaften“ 111
5. „Sozialgemeinschaften“ 112
Zweiter Teil: Legitimation des Minderheitenrechts 117
4. Kapitel: Minderheitenrecht und Mehrheitswille 117
I. Einstimmigkeitsgrundsatz und Minderheitenschutz 119
II. Mehrheitsprinzip und Minderheitenschutz 126
1. Voluntative Legitimation 127
2. Idealistische Legitimation 129
3. Liberale Legitimation 134
4. Prozedural-pragmatische Legitimation 137
III. Konsensverfahren und Minderheitenschutz 142
IV. Grenzen des Mehrheitsprinzips 147
1. Logische Grenzen der Mehrheitsregel 148
2. Materielle Grenzen des Mehrheitsprinzips 151
a) Friedenspflicht und Gewaltverbot 152
b) Sozialstaatsprinzip 156
aa) Sozialer und innerer Friede 158
bb) Schutz „Schwacher“ 160
cc) Sozialstaatliches Minimum 162
c) Rechtsstaatsprinzip 169
aa) Relative Bindungen 170
bb) Absolute Bindungen 173
5. Kapitel: Minderheitenrecht und Menschenwürde 179
I. Menschenwürde als absolute Grenze des Mehrheitsprinzips 181
1. Menschenwürde und Völkerrecht 181
2. Normative Verbindlichkeit der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes 183
II. Menschenwürde als Minderheitenrecht 193
1. Menschenwürde ethnischer, religiöser und sprachlicher Minderheiten 194
2. Menschenwürde „sozialer“ Minderheiten 198
3. Menschenwürde und internationaler Gruppenschutz 200
6. Kapitel: Minderheitenrecht und Gleichheitssatz 206
I. Gleichheitssätze und Diskriminierungsverbote im internationalen Vertragsrecht 208
1. Die Grundaussagen im IPBPR, der EMRK und des EGV 208
2. Auswirkungen auf das Recht der Minderheiten 213
II. Gleichheitsgebot und Differenzierungsverbot im Grundgesetz 219
1. Der allgemeine Gleichheitssatz 221
2. Unterscheidungsverbote nach Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG 223
a) Anwendungsbereich von Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG 224
b) Verletzung und Rechtfertigung 226
c) Bevorzugung und Förderung 233
aa) Gleichwertigkeit von Bevorzugung und Benachteiligung 234
bb) Drittwirkung, Nachteilsausgleich, Förderung 236
cc) Bindung der Staatsgewalt 238
dd) Sprachförderung 244
ee) Kirchenförderung 247
3. Das Verbot der Benachteiligung Behinderter 252
III. Exkurs: Gleichheit im Recht „politischer“ Minderheiten 258
1. Wahlvorbereitung – Chancengleichheit 259
2. Wahldurchführung – Gleichheit der Wahl 264
3. Parlamentsarbeit – Gleichheit der Abgeordneten 270
7. Kapitel: Minderheitenrecht und Religionsfreiheit 276
I. Religionsfreiheit im internationalen Vertragsrecht 276
II. Religionsfreiheit als Minderheitenrecht des Grundgesetzes 278
1. Typische Konflikte zwischen Mehrheit und Minderheit 279
2. Minderheitenschutz und Bundesverfassungsgericht – Der „Kruzifix-Beschluß“ 283
3. Religiöses Selbstverständnis und Grundrechtsschutz 292
4. Religiöses Minimum und Schrankenvorbehalt 301
5. Religiöse Minderheiten als Körperschaften des öffentlichen Rechts 311
Dritter Teil: Grenzen des Minderheitenrechts 321
8. Kapitel: Pflichten als Wirksamkeitsgrenze 322
I. Rechtsmißbrauchsverbot: Herrschaftskritik versus Verfassungsselbstschutz 327
II. Sezessionsverbot: Selbstbestimmung versus territoriale Integrität 333
1. Minderheiten als Träger des „Selbstbestimmungsrechts der Völker“? 337
2. Sezessionsrecht für Volksgruppen/ethnische Minderheiten? 341
III. Gewaltverbot: Friedenspflicht versus Selbstverteidigungsrecht 346
IV. „Integrationspflicht“: Assimilation versus Segregation 348
9. Kapitel: Verwirklichungshindernisse 353
I. Charakteristische Verwirklichungshindernisse im internationalen Recht 353
II. Charakteristische Verwirklichungshindernisse im nationalen Recht 362
1. Die gescheiterte Verfassungsergänzung (Art. 20b GG) 362
2. Bedingungen einer verfassungsrechtlichen Verankerung des Minderheitenschutzes 366
3. Initiativen zu einer Antidiskriminierungsgesetzgebung 371
4. Verfassungsrechtliche Grenzen 376
a) Art. 3 Abs. 3 GG 376
b) Art. 6 Abs. 1 GG 378
c) Art. 2 Abs. 1 GG 382
5. Minderheitenrechte im Abwägungsprozeß 390
10. Kapitel: Abschließende Bemerkungen 395
Literaturverzeichnis 406
Sachwortverzeichnis 443